Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
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CyrusField
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Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Beitrag von CyrusField »

Hallo und guten Abend allerseits,

der bzw. die eine oder andere kennt meinen kleinen Blog ja bereits, in dem ich (meistens) über meine Pilger- und Wanderwege schreibe. In dem Zusammenhang bin ich mehrfach gefragt worden, wo für mich denn der Unterschied zwischen beidem sei. Ich habe lange darüber nachgedacht und habe noch länger gebraucht, um meine wirren Gedanken in einen halbwegs lesbaren und verständlichen Text zu formen.

Ich bin einfach Mal so frei und verweise hier auf den Blog-Beitrag:
Vom Pilgern, Wandern und Spazieren
Das sollte hoffentlich kein Problem sein, denn ich verdiene damit keinen Cent. Da könnt ihr noch so viel klicken :lol:

Fragen in diese Richtung gab es hier im Forum ja auch schon (mehrfach). Trotzdem fände ich es super, wenn ihr entweder hier oder als Kommentar unter dem Beitrag Eure Sicht der Dinge, Ideen, Inspirationen, Kritik, .... posten könntet.

Schönen Abend und allseits Buen Camino,
Stefan
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Bernie
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Re: Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Beitrag von Bernie »

Lieber Stefan,
Deine Gedanken und Ergebnisse in allen Ehren, aber ich finde es etwas "ungünstig", hier über etwas zu diskutieren, was man an anderer Stelle erst lesen muß.
Wäre es nicht sinnvoller, hier die Dinge zusammenzufassen, über die Du gerne die Sichtweisen der anderen erfahren möchtest?
Oder sehe ich das jetzt doch etwas zu eng? :?:
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CyrusField
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Re: Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Beitrag von CyrusField »

Guten MOrgen,

ob Du das zu eng siehst, musst Du wohl für Dich selbst beantworten. Ich entgegne nur, dass ich hier ein Angebot gemacht habe, das jedem selbst obliegt, ob es angenommen wird.

Mein Text wurde von mir in meinem Blog veröffentlicht, da er auf einem Austausch basiert, bei dem meine Diskussionspartnerin hier keinen Zugang hat. Aus rein persönlicher Sicht empfinde ich einen einzelnen Klick auf einen Link auch nicht als zu viel Aufwand. Zumal die Formatierung des Textes auch ein wenig ansprechender ist, als hier im Forum ;)

Grüße
Stefan
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Gerhard Nikolaus
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Re: Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Beitrag von Gerhard Nikolaus »

Bernie hat geschrieben: 7. Okt 2022, 20:54
Oder sehe ich das jetzt doch etwas zu eng? :?:
Ja, das tust Du.😉
Der Absprung zum Text und damit der Bezug zu allem, was hier dazu geschrieben wird, ist doch über den Link schnell gemacht. Abgesehen davon sehe ich nicht, wie der für ein Forum doch recht umfangreiche Text hier eingefügt werden kann, ohne den Rahmen eines Forumsbeitrags zu sprengen.
In anderen Foren ist es durchaus üblich, über externe Inhalte auf der Basis eines Links zu diesen zu diskutieren.
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Camineiro
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Re: Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Beitrag von Camineiro »

Hallo Stefan,

ein sehr schöner Beitrag, den Du da in Deinem Blog verfasst hast.

Danke
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Matt Merchant
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Re: Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Beitrag von Matt Merchant »

Bernie hat geschrieben: 7. Okt 2022, 20:54 aber ich finde es etwas "ungünstig", hier über etwas zu diskutieren, was man an anderer Stelle erst lesen muß.
Kollege CyrusField hat sauber zitiert und das Angebot als unverbindlichen literarischen Querverweis kenntlich gemacht. Alles im Rahmen der Foren-Tradition, die sich als Netzwerk aus Kreuz- und Querbezügen versteht.
Das ist würdig und recht, wie der Theologe zu sagen pflegt. ;-)

Danke Dir, Stefan, für den schönen Link!!
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich) :geek:
Gerhard Nikolaus
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Re: Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Beitrag von Gerhard Nikolaus »

Der Artikel gibt viele meiner eigenen Beobachtungen und Erfahrungen wieder.

Unterwegs auf dem Camino habe ich mich oft selbst gefragt, ob ich mich als Pilger bezeichnen soll, da mir der religiöse Hintergrund meiner Wanderschaft❗️fehlte und auch keinen religiösen Erweckungsmoment auf dieser Reise erwartet habe - dagegen gewehrt hätte ich mich aber auch nicht 😂. Ich war einfach nur neugierig auf das, was mich erwartet, wie ich darauf reagieren werde und ob ich für bestimmte viel Geduld fordernde Situationen andere als meine stereotypen Reaktionsmuster finde.

Anders als in dem Text, sehe ich das Wandern keineswegs als sportliche, Tempo orientierte und zielgerichtete Tätigkeit. Ich würde eher sagen, das Pilgern ist da wesentlich zielfixierter. Man hatte sich zu einem Ort auf den Weg gemacht, in der Erwartung/Hoffnung, dort Erlösung von Sünden, Heilung oder sonst einen weltlichen oder religiösen Frieden zu finden. Da mag die Beschwerlichkeit des Weges schon als Teil der Buße betrachtet worden sein, ich denke aber, dass da jeder zügig voran kommen wollte.

Dieses „der Weg ist Ziel“ ist doch ein modernes Ding, entstanden in Zeiten sicherer Wege und besserer Infrastruktur. Unterwegs sein, Menschen aus anderen Teilen der Welt kennen lernen, sich austauschen, Zeit für sich und Selbstreflexion haben usw.
Ob man dabei nun Route x oder Route y nimmt, um von A nach B zu kommen, ist doch nur dann von Bedeutung, wenn ich mir unbedingt die offiziellen Pilger-Etappen abstempeln möchte. Wenn ich ohne diese formalen Ambitionen von A nach B möchte, nehme ich den für mich schöneren Weg. Wenn das die Pilgerroute ist, okay.
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CyrusField
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Re: Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Beitrag von CyrusField »

Gerhard Nikolaus hat geschrieben: 8. Okt 2022, 14:10 Dieses „der Weg ist Ziel“ ist doch ein modernes Ding, entstanden in Zeiten sicherer Wege und besserer Infrastruktur. Unterwegs sein, Menschen aus anderen Teilen der Welt kennen lernen, sich austauschen, Zeit für sich und Selbstreflexion haben usw.
Ob man dabei nun Route x oder Route y nimmt, um von A nach B zu kommen, ist doch nur dann von Bedeutung, wenn ich mir unbedingt die offiziellen Pilger-Etappen abstempeln möchte. Wenn ich ohne diese formalen Ambitionen von A nach B möchte, nehme ich den für mich schöneren Weg. Wenn das die Pilgerroute ist, okay.
Das ist ein guter Punkt, den ich tatsächlich so gar nicht betrachtet habe. Volle Zustimmung. Selbst auf den für große Pilgerströme "optimierten" Wegen gibt es ja immer wieder auch entweder als Complementario markierte oder in den verschiedenen gelben, roten oder andersfarbigen Büchern beschriebene Abzweigungen, die schöner bzw. reizvoller sind, als der eigentliche Hauptweg.

Das ist wohl durchaus allgemeingültig, denn letztlich mache ich es mit Kopf, Herz und Bauch aus, wo ich entlangpilgern möchte. Dass dabei auf den markierten Wegen die Infrastruktur genutzt wird, ist ja im Grunde nur die eigene Bequemlichkeit ;)
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Walter
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Re: Vom Pilgern, Wandern und Spazieren

Beitrag von Walter »

Das Pilgern lässt dich eine tief greifende Dimension der „Spiritualität“ wieder entdecken und erleben.

Die lange Zeit mit Dir allein, die körperliche Anstrengung, die Stille rundherum und das Betrachten der Umgebung mit neuen Augen, lässt Dich eine tiefe spirituelle Dimension wahrnehmen, in Dir, in den Anderen und in der Welt, die weit über jegliche religiöse Zugehörigkeit hinausgeht.

Auf dem Weg entdeckst Du, dass nur wenige Dinge nützlich und wichtig sind. Alles andere ist eine unnötige und erschwerende Belastung. Es ist eine schöne Erfahrung und eine schöne Belehrung die es gilt ins Leben umzusetzen.

Wandern, wandern …, und am Ende wird Dir bewusst, dass das wirkliche, große Ziel nicht die Etappe des Tages ist und auch nicht der Ankunftsort Deiner Pilgerschaft: es ist allein der Weg, wie im Leben.

Aber es war das Ziel, das Dich zum Gehen veranlasste.

Das sind nicht alles Worte von mir, aber ich habe sie hier aufgeschrieben, weil sie genau dem entsprechen, was ich auf meinen Wegen empfinde.

Die innere Einstellung macht einen Weg zum Pilgerweg oder einen Pilgerweg zum Fernwanderweg - mehr ist es nicht!

Einen guten Weg Walter
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