Absolute Musses - Camino del Norte

Der Küstenweg in Nordspanien über Hendaye, Oviedo und Lugo am Atlantik entlang
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ilfuchur
Beiträge: 608
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Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von ilfuchur »

Was hat euch besonders gut auf dem del Norte gefallen? Wo muss man unbedingt anhalten, sich hinsetzen, seine Füße ausstrecken, einen café con leche trinken, reinschauen? Wo sollte man einen Abstecher zu einem besonders schönen (stillen) Örtchen machen? Für welches Plätzchen würdet ihr den Weg glatt noch einmal gehen?
Pilger, die beim Gehen manchmal einfach nur Bauch und Füße sind - #Bauchfüßler eben.
Jojo
Beiträge: 17
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Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Jojo »

Hallo, ich bin im Mai den Camino del Norte gelaufen. Es war mein erster Jakobsweg, und es war wunderschön. Auch wenn ich in der zweiten Hälfte tolle Momente hatte, sind mir landschaftlich doch die ersten zwei Wochen von Irun bis Llanes am meisten in Erinnerung geblieben, die ich nächstes Jahr unbedingt noch einmal gehen möchte.

Ich schaue immer mal wieder in dieses Forum und kann deine Frage einfach nicht länger unbeantwortet lassen, weshalb ich mich jetzt angemeldet habe und antworte. :) Also zu den Musses:

1. Möglicherweise den schönsten Blick des ganzen Weges hat man gleich kurz hinter Irun auf dem Berg Jaizkibel auf rund 600 Meter Höhe. Zur einen Seite hat man das weite Meer, zur anderen das bergige Hinterland, zudem natürlich das von dort oben winzige Städtchen Irun. Einfach atemberaubend. Außerdem laufen hier oben Pferde frei herum. Wer in San Sebastian startet, verpasst etwas.

2. Kurz vor San Sebastian läuft man eine Weile durch den Wald, ehe sich rechter Hand die Äste lichten und man plötzlich auf die Großstadt San Sebastian und ihren Strand hinabschaut. Ich habe mich richtig erschrocken, als auf einmal dieses Meer an Hochhäusern neben mir auftauchte. Solch einen Blick hatte ich noch nie. Kein wirkliches Muss, das nimmt man mehr so im Vorbeigehen mit. ;)

3. Bilbao war für mich persönlich kein Muss, da mir Städte nicht so liegen. Allein das Guggenheim-Museum könnte aber für viele einen Besuch wert seiin.

4. Hier war ich selbst leider nicht, weil sich der Hinweis im Pilgerführer in einem unentwirrbaren Varianten-Wust befand: Hinter Santona (Kilometer 230) kann man einen Abstecher zum Faro del Caballo machen, einen paradiesich gelegenen Leuchtturm, den man über etwa 700 Stufen erreicht, die man auch alle wieder zurücklaufen muss. Die Bilder davon sind jedoch traumhaft.

5. Pater Ernestos Herberge in Güemes (KM 260). Im Grunde ist es wie ein großes Klassentreffen. Alle, die knapp vor oder knapp hinter dir sind, werden hier sein. Eine sehr schöne Pilgeratmosphäre mit charismatischem Herbergsvater. Manche bemängelten dort zuletzt eine Art Kult-Gehabe durch Mitarbeiter und so. Den Eindruck kann ich nicht teilen. Genauso schön, wenn auch kleiner ist es 25 Kilometer weiter bei Nieves in Bezana.

6. Für einige könnte das Städtchen Santillana del Mar ein Muss sein. Mir sagte es nicht so zu, aber mittelalterlicher wird es auf dem Weg definitiv nicht mehr. ;)

7. Die Strecke ab Comillas (KM 350) habe ich als wunderschön in Erinnerung. Wichtig ist, dass man kurz nach Comillas über einen Deich Richtung Strand marschiert. Dort kommt man durch eine völlig deplatziert wirkende Einöde/Steppe/Wüstenlandschaft mit verdorrten Bäumchen, Sand, ein paar Tümpeln etc. (ich beschreibe das sicher nicht korrekt ;)), aber mir gefiel diese vermeintliche Ödnis, Naturpark Oyambre genannt, exzellent. Ein paar Kilometer weiter den Berg hinauf hat man wieder einen traumhaften Ausblick. Vor einem liegt ein toller weiter Sandstrand, im Hintergrund erheben sich die schneebedeckten Gipfel der Picos de Europa. Was für ein Kontrast!

8. In Serdio hat man die Möglichkeit einen 60 Kilometer weiten Abstecher nach Santo Toribio de Liebana in die Ausläufer der Picos zu beginnen. In dem Kloster soll das größte Stück des Kreuzes Christi liegen - das man auch anfassen darf. Ich habe den bergigen, einsamen Weg in zwei Tagen geschafft und hatte Pilgerherbergen fast für mich allein. Zurück auf den Weg kommt man per Bus. Die Rückfahrt zwischen den steilen Felswänden hindurch war fast spektakulärer als die Wanderung. ;) Man kann natürlich auch mit dem Bus hin und wieder zurück als kleine Halbtagestour. Ob es ein Muss ist, weiß ich nicht, aber ich wollte es unbedingt machen und habe im Vorfeld wenige Informationen darüber gefunden, wie ich es in meinen Weg integrieren kann, daher erwähne ich es.

9. Zurück auf dem Hauptweg geht es spektakulär weiter. Wichtig ist, dass man ein paar Kilometer nach Colombres (KM 360), nachdem man aus einem kleinen Waldstück eine Straße betritt, über die Schienen durchs Gebüsch schlüpft und auf eine Wiese zur Steilküste strebt. Auf den nächsten Kilometern jagt ein Höhepunkt den nächsten: die Bufones, grummelnde Felsspalten, die bei unruhiger See Fontänen in die Luft schießen lassen, tolle Steilküste, Strände, Felsbuchten, eine düstere Höhle, ein von Steilwänden umgebener Fluss und vor Llanes endlich auch der Küste vorgelagerte Felsformationen, die mitten aus dem Meer ragen und mein Kopfkino anspringen lassen. Piraten, die da ihre Schätze verstecken und so ... ;)

Nach Llanes hat mich dann komischerweise nur noch selten etwas vom Hocker gehauen. Warum kann ich gar nicht erklären, vielleicht war ich zu verwöhnt oder hatte mich schon zu sehr an die Schönheit des Weges gewöhnt. Obwohl ich auf diesen Strecken menschlich möglicherweise sogar die intensivsten Erfahrungen gemacht habe.

11. Nach Soto del Barco (KM 530) sollte man unbedingt für die nächsten Kilometer auf den spanischen Küstenweg E9 wechseln. Herrliche Strände und Klippen bestimmen hier das Bild.

12. Noch empfehlenswerter ist das Wechseln auf den Küstenweg E9 nach Luarca bis Navia (stand leider nicht in meinem gelben Führer). Dort kommt man teils an schwarze Sandstrände, die höllisch heiß sind, und an Strände mit wahnsinnig kräftigen Wellen. Hier war ich auch das (leider) einzige Mal im Wasser. :)

13. Galicien war bei mir ziemlich verregnet, deswegen ist es mir nicht sonderlich schön in Erinnerung geblieben. Mir fehlte außerdem das Meer, und ab der Zusammenführung mit dem Frances in Arzua war es mit entspanntem Pilgern ohnehin vorbei. Empfehlen möchte ich aber nach Mondonedo (KM 670) den neuen offizielen Weg über den Berg. Dort oben auf schneeweißen Wegen durch grüne Wiesen zu laufen, ist wunderschön.

14. Die beiden Pilger auf dem Monte do Gozo vor den Toren Santiagos. Neben diesen beiden Figuren zu stehen, die Türme der Kathedrale in Sichtweite, hat einen sehr emotionalen Moment bei mir ausgelöst, den die Worte "Pff, ich verweigere einfach das Ankommen" ganz gut zusammenfassen. ;)

Insgesamt war der Weg sehr schön. Die "ganz normalen" Küsten-, Klippen und Strandabschnitte habe ich ja nicht mal erwähnt. Oder das ganz normale traumhafte Bergpanorama im Baskenland mit den dazwischen liegenden idyllischen Küstenstädtchen. Es gab auch viele Abschnitte entlang von Straßen, die im konkreten Moment genervt haben, an die man sich hinterher angesichts der Fülle an tollen Momenten aber gar nicht mehr erinnert.
Zuletzt geändert von Jojo am 3. Dez 2021, 13:21, insgesamt 2-mal geändert.
lungwei
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Registriert: 24. Jul 2019, 14:19

Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von lungwei »

Die Herberge in Tapia de Casaregio ist zwar klein und eng aber ihre Lage und der Rastplatz daneben ist toll.
Ebenso wie der Ort
Birgit
Beiträge: 29
Registriert: 13. Nov 2019, 15:18

Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Birgit »

Die Lage der Herberge ist zwar wunderbar, die Herberge selbst war im Mai 2017 nicht sehr sauber.
Liebe Grüße Birgit
2008 - Jakobsweg Tirol
2009 - 2014 Jakobsweg Schweiz - Frankreich
2015 - Camino Frances
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Birgit
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Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Birgit »

Hallo Andrea,
ich kann die oben beschriebenen Musses nur bestätigen und möchte noch ein paar ergänzen.
Ein absolutes Highlight war der Küstenweg vor Deba, im gelben Führer beschrieben.
Die außergewöhnliche Kirche San Miguel Arcangel in Markina-Xemein mit ihrem megalithischen Altar.
Dann die schöne Stimmung und die Gesänge der Mönche im Kloster Zenaruzza.
Gernika berührte mich sehr, besonders das Bild von Picasso.
Die vielen besonderen Brücken in Bilbao.
Spannend war auch die verbotene Abkürzung!
Für mich ein absolutes Muss, die Höhlen von Altamira!
In Comillas bewunderte ich das Schlößchen El Capricho de Gaudi.
Der Sonnenuntergang vom Hotel Gerra Mayor La Gerruca - das Hotel mit pilgerfreundlichen Preisen liegt traumhaft!
Die vielen wunderbaren Küsten und Strände, besonders die einsame Playa de Vega!
In Gijon beeindruckte mich die Capilla del Santisimo in der Iglesia de San Pedro.
Eine Übernachtung in Villapedre, im Schlösschen Villa Auristela zu Pilgerreisen und in Vilamartin Grande in der privaten Wohlfühlherberge tentempe bei Carmen und Natalia!
Gemütliches Ambiente am Dorfplatz in Mondonedo!
Uralte Edelkastanie mit Kunstwerk in Baamonde.
Übernachtung im Monasterio de Santa Maria de Sobrado.
Luxusübernachtung in Tabernavela bei Heidi!
Ach war das schön!
Liebe Grüße Birgit
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Giselle de compostelle
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Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Giselle de compostelle »

Huhu,
in Baamonde unbedingt beim BILDHAUER rein gehen, und sich alles zeigen lassen. Wunderbar!
Sobrado dos Monxes, das Kloster ist der Hammer, Übernachtung unbedingt !

Cobreces ist auch schön... Die Herberge in der alten Schule/Internat ist wunderbar.

Und alles andere ist subjektiv...es gibt sooo viele schöne und weniger schöne Orte... das muss jeder selbst entscheiden.

LG

Giselle
Camino de Santiago es como respirar el alma ...
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WanderinStar
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Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von WanderinStar »

Ola,
einfach die Küste nach Deba weiter gehen.
Zwar echt anstrengend, aber wie bei mir, mit ner Vollmondnacht (erlaubt) auf San Juan...,
macht es magisch.
Und natürlich Abstecher in die Picos, Ruta del Cares, Lagos del Bulnes... Und nach Ribadeo weiter der galizischen Küste folgen...
Das ist der Norte.
Ultreia
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Bicigringo
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Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Bicigringo »

La tortuga puede hablar más del camino que la liebre | Gibrán Jalil Gibrán
Betz
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Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Betz »

WanderinStar hat geschrieben: Und nach Ribadeo weiter der galizischen Küste folgen...

Dem kann ich nur zustimmen; auch bin ich nach Ribadeo nicht auf dem Norte geblieben sondern an der galizischen Küste weitergelaufen. Einfach wunderschön.

2018 lief ich von Ribadeo bis Ferrol und 2019 dann auf dem Camino dos Faros (Leuchtturmpfad) von Malpica dos Bergantos bis ans Kap Finesterre und dann nach SdC. Immer den Atlantik rechts und die Berge und Anhöhen links; Anspruchsvoll und nicht einfach, aber traumhaft schön.

Allzeit einen BC wünscht

Betz
Zuletzt geändert von Betz am 12. Mär 2022, 09:08, insgesamt 2-mal geändert.
2014 - 2016 Trier - Vezelay, Via Lemovicensis
2017- 2018 Camino del Norte bis Ribadeo
2018 Ribadeo - Ferrol
2019 Camino dos Faros und Finesterre bis SdC
Pilgerfan
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Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Pilgerfan »

Am Strand von Zumaia wurde Game of Thrones gedreht, interessant. Hab mal recherchiert, der Strand vorm Dragonstone. D.h. Ab Staffel 7, gedreht vermutlich 2016, also kann das noch nicht in so vielen Pilgerbüchern drinstehen. Ich war dort 2011 und 2014, beeindruckend ist der Strand auch so. 2011 saß ich den ganzen Abend dort und habe auf das Meer geschaut. Vermutlich ist es dort momentan nicht mehr so ruhig...
Die Herberge in Zumaia ist allerdings auch beeindruckend. Bei der ersten Übernachtung hatte ich an einer Führung teilgenommen, wo berichtet wurde, dass die Mönche das Kloster nicht mehr verlassen haben. Das Kloster war für sie eine Zwischenstufe von Himmel und Erde.
Nicole1122
Beiträge: 14
Registriert: 17. Jun 2020, 19:16

Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Nicole1122 »

Liebe Alle,
wenn ihr euch entscheiden müsstet, zwischen dem Baskenland, Kantabrien oder Austurien, welche Teilstrecke würdet ihr gehen? Problem - ich habe nur 15 Tage Zeit.
In Galizien war ich 3x unterwegs, fällt somit weg.
Was soll ich sagen, dass Meer ist mir sehr wichtig.
Bitte helft mir! Wo starten, wo ankommen?

Seid herzlichst gegrüßt,
Nicole
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Giselle de compostelle
Beiträge: 139
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Wohnort: Belgien

Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Giselle de compostelle »

Hallo,
Mir gefiel Asturien sehr. ... Aber das Baskenland hat auch seine schönen Orte... ach der Norte ist vieler Orts traumhaft schön . Wirklich schwere sich zu entscheiden :lol:

LG
Giselle de compostelle
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angel2969
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Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von angel2969 »

hi
mir hat auf dem norte die strecke irun bis santander am besten gefallen,
bc angel
cuervo

Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von cuervo »

Ein Abstecher nach Gazrelugatxe. Vor 10 Jahren noch ein einsames, wunderbares Erlebnis, heutzutage scheinbar Pilgerstätte von unzähligen Filmfans von Game of Thrones und damit vollkommen überlaufen. Vielleicht hat der run inzwischen wieder abgenommen …

https://youtu.be/edfuO-tFJQA
Jojo
Beiträge: 17
Registriert: 22. Sep 2019, 12:14

Re: Absolute Musses - Camino del Norte

Beitrag von Jojo »

Nicole1122 hat geschrieben: 5. Mär 2022, 09:18 Liebe Alle,
wenn ihr euch entscheiden müsstet, zwischen dem Baskenland, Kantabrien oder Austurien, welche Teilstrecke würdet ihr gehen? Problem - ich habe nur 15 Tage Zeit.
In Galizien war ich 3x unterwegs, fällt somit weg.
Was soll ich sagen, dass Meer ist mir sehr wichtig.
Bitte helft mir! Wo starten, wo ankommen?

Seid herzlichst gegrüßt,
Nicole
Hallo Nicole,

ich bin 2019 den Camino del Norte gelaufen. Wenn ich jetzt noch einmal für zwei Wochen auf den Weg zurückkehren wollte (und das habe ich irgendwann vor), würde ich wieder in Irun starten. Man sollte dann etwa bis nach Llanes kommen, also bis kurz hinter die kantabrisch-asturische Grenze. Gerade das Baskenland ist im Vergleich zu Asturien zwar relativ anstrengend, aber dafür auch sehr abwechslungsreich: Küstenstädtchen, Strände, Klippen, einsame Wege durch die Berge und das Hinterland sowie die Großstädte San Sebastián und Bilbao. In Kantabrien ist es ähnlich. Es gibt viele Küstenabschnitte, tolle Aussichten, irgendwann tauchen die schneebedeckten Gipfel der Picos de Europa auf, und es wartet die Herberge von Pater Ernesto auf die Pilger. Kurz vor Llanes gibt es dann die tolle Etappe rund um die Bufones. Aber um jetzt keine falschen Erwartungen zu wecken: Es gibt natürlich auch immer wieder Abschnitte auf Asphalt, nicht an jedem Tag sieht man im Baskenland das Meer, und die Vororte rund um Bilbao sind auch nicht jedermanns Sache.

Asturien war ehrlich gesagt von der Landschaft her nicht meine Lieblingsregion. Komischerweise lagen hier die schönsten Abschnitte auch gar nicht am Jakobsweg, sondern man musste ein paar Varianten nehmen, zum Beispiel vor Muros de Nalón (Abstecher steht im gelben Outdoor-Führer, falls du den hast) oder kurz hinter Luarca (Variante steht leider nicht im gelben Führer). Sind jeweils ein paar Kilometer Umweg, aber dafür war die Küste meiner Meinung nach nirgends paradiesischer als an diesen Tagen. Insgesamt tauchen vor meinem geistigen Auge aber nicht so viele Höhepunkte auf wie wenn ich ans Baskenland und Kantabrien denke. ;)
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