Danke für die Infos, die kamen für mich leider etwas zu spät. Ich bin seit gestern wieder zurück, ich war insgesamt 3 Wochen auf dem Küstenweg und Primitivo unterwegs. Aber für unsere nachfolgenden Pilger:innen dürfte das sicherlich interessant sein. Daher schildere ich kurz meine Eindrücke:
Zur aktuellen Herbergssituation: Es hat sich herausgestellt, dass die kostenfreie BuenCamino App hinsichtlich usability und Aktualität empfehlenswert ist. Sie bietet zudem eine GPS-gestützte offline Navigation, was genial ist. Gebundene Reiseführer taugen nur bedingt, zwecks Aktualität, und Websites wie Gronze sind umständlich zu bedienen und bieten keinerlei Navigationsmöglichkeiten.
In Kantabrien war die Herbergssituation teilweise herausfordernd, da nahezu alle öffentlichen Herbergen (Albergues Municipal) geschlossen waren. Warum das der Fall ist konnte mir leider niemand schlüssig erläutern. Ab Asturien sind dann auch die öffentlichen Herbergen wieder geöffnet, ebenso verhät es sich in Galizien. September scheint der Monat zu sein, indem die Hauptsaison endet und die Off-Season beginnt. Während gerade zu Beginn noch eine gewisse Hektik und Sorge herrschte einen Platz in der Wunschherberge zu ergattern, war dies Ende September kein Problem mehr. In Santiago lag die Anzahl der ankommenden Pilger Ende September auch deutlich unter 1000.
Zum Schluss noch ein paar Gedanken zum Thema Planung und Reservierung von Herbergen:
Meiner Meinung benötigt es keine Routenplanung auf dem Camino del Norte und dem Primitivo, die Infrastruktur ist dafür regelmäßig einfach zu gut. Sollte sie es mal nicht sein werdet ihr das erfahren, man tauscht sich ja abends immer mit den Mitpilger:innen aus, wo es am nächsten Tag hingehen soll. Ich habe mir meist am Vorabend angeschaut, wo es am nächsten Tag hingehen soll, und dann auch schon mal auf den übernächsten Tag geschielt, ob das sinnvoll ist. Reservierungen habe ich zumeist nicht getätigt, die Ausnahme stellen die großen Städte auf dem Weg dar, wo auch eine hohe sonstige touristische Aktivität herrscht.
Ansonsten bin ich erschrocken wie sich die Herbergen verändert haben, selbst Herbergen auf Spendenbasis (Donativo), sowie manche kirchliche Herbergen akzeptieren mittlerweile Reservierungen. Mir ist eine private Herberge auf Spendenbasis auf dem Primitivo in LaEspina in Erinnerung geblieben, in der ich gerne übernachtet hätte, aber abgewiesen wurde, da sie bereits vollständig von Mitpilger:innen reserviert war. Erstaunlicherweise war zum Zeitpunkt meines Ankommens noch kein anderer Gast anwesend. Meines Erachtens sind solche Herbergen nichts anderes als einfache Hotels, die wollen ja auch am liebsten, dass die Gäste reservieren. Alles in allem habe ich mit meiner Strategie bewusst nicht zu reservieren gut gefahren und hatte dadurch tolle Erlebnisse und Begegnungen. Draußen schlafen musste ich nie
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