Inflation der Übernachtungspreise in Herbergen?

[Matten]

Bei Herbergspreisen zwischen 10-12 EUR kann man nicht unbedingt von Inflation sprechen...

Bei meiner Überarbeitung des Herbersverzeichnisses sind zwar in vielen Herbergen die Preise (moderat) um 2-3 EUR gestiegen, was aber angesichts der Investitionen und Änderungen durch die Pandemie aus meiner Sicht mehr als gerechtfertigt ist. - Übrigens gibt es sie trotzdem noch, ein paar wenige Herbergen als Donativos, die von Spendengeldern abhängig sind. Auch gibt es noch einige Herbergen unter 9 EUR.

Was jedoch teilweise deutlich aufgeschlagen hat, sind die Preise in kleinen Pensionen und Hotels. Preiserhöhungen zwischen 10 und 20 EUR sind keine Seltenheit. In SJPdP, Pamplona, Burgos und Leon beispielsweise. Überhaupt in den größeren Städten sind die Preise deutlicher gestiegen als in den kleinen Ortschaften.

Und in Santiago de Compostela gibt es einen kometenhaften Anstieg vieler Übernachtungspreise. So bezahlt man beispielsweise im Hotel Parador Los Reyes Catolicos inzwischen über 300.-EUR für eine Nacht.

Das nenne ich mal wirklich Inflationär...

2 Nächte im Parador kosten so viel wie die Übernachtungen in den Herbergen auf dem ganzen Camino Francés....

2019 habe ich mal dort nachgesehen und der Parador verlangte damals schon 300,-€ im Juni.

[Mirabilis]

Der Lauf der Zeit macht vor den Herbergen nicht Halt.

Großen Gewinn werden die meisten Herbergen nicht erwirtschaften können. Es gilt ja auch, Rücklagen zu bilden, wenn Investitionen nötig sind, Dinge erneuert oder ersetzt werden müssen. Daran wird oft nicht gedacht. Jeder Pilger erwartet eine Herberge mit Matratzen z.B., auf denen man gut schlafen kann, damit man am nächsten Tag wieder startklar ist, für die nächste Etappe. Auch die sanitären Einrichtungen erfordern hin und wieder Reparaturen. Das macht sich nicht von allein.

Buen Camino, die Herbergen sind ein Teil davon, dass er gelingt.

LG Notburga

[caminoxyz]

Da die meisten Herbergen von der Qualität an Hostels heranreichen, finde ich den Preis von 12 Euro immer noch sehr günstig. Ein Hostel kostet in der Regel 20 - 30 Euro pro Nacht. In Kassel habe ich vor ein paar Jahren mal 16 Euro in einem Hostel im Mehrbettzimmer bezahlt, das kostet inzwischen allerdings auch 20 Euro.
Wenn die meisten Pilger*innen zu anspruchsvoll für die Behelfsunterkünfte (und nicht nur Hape wie anno dazumal ) geworden sind, dann geht es halt nicht anders.

[Simsim]

Wenn die meisten Pilger*innen zu anspruchsvoll für die Behelfsunterkünfte (und nicht nur Hape wie anno dazumal ) geworden sind, dann geht es halt nicht anders.

Ob es wirklich die meisten sind, wage ich zu bezweifeln.
Aus deutscher Sicht vielleicht. Aber auf spanischen Caminos
sind mindestens genauso viele Leute unterwegs, die eher weniger Geld zur Verfügung haben und den Komfort nicht verlangen. Ich kenne persönlich einige Pilger, die nicht mehr auf den Camino gehen können wegen der stark gestiegenen Preise.
Aber das ist alles komplexer und Teil großer Entwicklungen und Veränderungen und ich erwarte eh nicht, dass irgendetwas wieder so wird wie vor drei Jahren.

[Georg 2]

Liebe Community
Da ja momentan praktisch überall die Preise explodieren,mit welchen kosten muss ich rechnen
wenn ich von Lissabon nach Santiago de Compostella wandere (Oktober) .
Ich bin nicht anspruchsvoll bei den Unterkünften aber ein Pilgermenü gehört für mich schon dazu, ist ein
Budget von 30-40 Euro noch realistisch.

georg

[Simsim]

Bin auch mal gespannt, wie ich diesen Herbst/Winter mit meinen 10-12 € pro Tag auskomme (schlafe zumeist draußen oder in Kapellen, Scheunen etc, versorge mich selbst und bisher verbrauchte ich nie mehr als das und konnte daher sehr lange Wege gehen).
Habe aber auch Bedenken für die kommende Zeit. Ich denke, allerdings, wenn Du wirklich pilgern möchtest, kommst Du mit Deinem Budget bestimmt noch locker hin, musst halt eventuell die Ausgaben etwas anpassen.

[Gerhard Nikolaus]

Liebe Community
…
Ich bin nicht anspruchsvoll bei den Unterkünften aber ein Pilgermenü gehört für mich schon dazu, ist ein
Budget von 30-40 Euro noch realistisch.

georg

Aus meiner Sicht knapp bemessen aber möglich.
Wenn Du nichts weiter am Tag isst, als am Morgen die üblichen zwei angekokelten Weißbrotscheiben mit etwas Marmelade (das nennen die in den Herbergen „Frühstück“), mittags ein Bocadillo und abends das Pilgermenü, dann könnte es passen.
Meinen Tagesbedarf von 3000 Kalorien, auf dem Camino, hat das nicht gedeckt. Abgesehen vom Hungergefühl

[Camineiro]

Da Georg in Portugal pilgern möchte (jedenfalls bis Valença/Tui), dürfte er mit seinem Budget hinkommen.
Portugal ist, was Unterkünfte und Verpflegung angeht, tendenziell günstiger als Spanien.

[Gerhard Nikolaus]

Ach, stimmt. Lissabon hatte ich überlesen.

[Georg 2]

Ja ich möchte von Lissabon aus entweder den Trilho das Areias (Küstenweg) oder den klassischen Jakobsweg laufen.

ich denke das die Preise für die Unterkünfte heuer keine großen sprünge nach oben machen werden und was auf
uns zukommt weis nur die Glaskugel


danke