da ich seit gestern aus Spanien zurück bin und einen grandiosen Kurz-Camino genießen durfte, hier ein paar Infos und Updates. (Hinweis: Ich habe die 2018er Ausgabe des Outdoor - da es inzwischen mindestens eine neue Auflage gibt, kann es natürlich sein, dass das hier alles alte Hüte sind )
Anreise von A Coruña nach Ferrol:
Da mir bei der Reiseplanung keine vernünftige Verbindung via Santiago angezeigt wurde, bin ich via A Coruña angereist. War aber auch problemlos.
- -Die u.a. auf der Webseite des Flughafens genannte Buslinie 4051 gibt es nicht (mehr). Stattdessen ist die Linie A4 das Mittel der Wahl. Fährt Mo-Fr alle 30min, Sa, So und Feiertags stündlich.
- Fahrt kostet 1,55€, Dauer ca. 20min; Ausstieg an der Haltestelle Alfonso Molina Frente, der Busbahnhof ist von da aus nur 100m entfernt. Ich empfehle, bei schönem Wetter draußen auf der Wiese zu pausieren, denn der Busbahnhof ist noch siffiger, als das alte Terminal in Santiago...
- Von A Coruña aus fahren regelmäßig (außerhalb der Siesta etwa stündlich) Busse (Monbus) nach Ferrol; Kosten 4,50€, Dauer rund eine Stunde
- Vom Busbahnhof Ferrol aus sind es gemütliche 10min bis ins Zentrum und noch einmal 10-15min bis zum Beginn des Inglés (dort ist auch das Oficina de Turismo, wo es u.a. den "Startstempel" gibt; Öffnungszeiten siehe hier
- Die knapp 1,5km Umweg entlang der Ría lohnen sich mMn nicht. Landschaftlich nicht so sehenswert und auch die alte Möhle ist eigentlich nicht viel mehr, als ein grauer Klotz. Da ist die Alternative mit der Abkürzung über die Fußgängerbrücke bei Xubia und dem anschließendem Weg entlang der Ría deutlich empfehlenswerter. Aber Das ist natürlich alles nur meine persönliche Meinung
- Den Schlüssel zur öffentlichen Herberge gibt es in der Touristen-Information, untergebracht im alten Wehrturm schräg gegenüber der Brücke, Öffnungszeiten hier
- Ich bin entlang der ausgeschilderten Wegführung gepilgert, da es aus Kübeln geschüttet hat und ich da keinen großen Nerv hatte, auch noch abgesehen von gelben Pfeilen darauf zu achten, wo ich lang muss. Die Abzweigung ist aber nicht zu verfehlen.
- Jetzt muss ich ein bisschen überlegen, denn ich bin mir nicht mehr sicher, ob das beides auf dieser Etappe war - beide Stellen sind am Weg aber gut ausgeschildert nicht nicht zu übersehen:
- Mitten im Nichts ist eine einfachere Wegalternative für Pilger, die nicht so gut zu Fuß sind ausgeschildert. Nicht so hügelig, ein klein wenig kürzer, aber auch so über einen gut begehbaren Trampelpfad durch den Wald
- Vor der Überquerung der "gefährlichen" AC-542 gibt es eine Alternative, die die Stelle entschärft. Ich bin den regulären Weg weiter gepilgert - und Mal ehrlich, das was hier "gefährlich" sein soll, kann jeder mit links-rechts-links gucken und auf Autogeräusche achten ohne Probleme hinbekommen
- Die Bar O Cruceiro hatte, als ich dort eingekehrt bin, schon seit mindestens 10:00 Uhr geöffnet
- Ich bin die Alternative gegangen, um nicht direkt an der Autobahn entlang zu müssen. Zwar hat man die Autos ab uns an trotzdem gehört und so richtig toll war der Weg nicht, aber immer noch besser, als Tinnitus
- Bevor man nach Sigüero hineingeht, am Ende des Gewerbegebietes würde ich in Richtung der Illa do Refuxio abbiegen. Kleiner Umweg (ist nicht ausgeschildert, aber mit Navi kommt man gut hin) und der Weg von dort bis in die Stadt geht traumhaft schön am Río Tambre entlang. Man kommt direkt an der alten Brücke heraus, von dort sind es 200-300m bis zu den Herbergen.
Der Weg nach Santiago hinein ist mMn im Vergleich zum Francés (Gewerbegebiet, Eisenbahn, Autobahn) und dem Portugûes (Haupteinfallstraße) der Schönste. Ein kurzes Stück Gewerbegebiet ist zwar auch dabei, aber ansonsten teilweise nette kleine Sträßchen.
Abholen der Compostela:
- Ich war gegen 11:00 Uhr in SdC. Habe mich Online registriert (hier, als ich gemütlich auf dem Praza de Obradoiro vor der Kathedrale gegammelt habe. Bin anschließend zum Pilgerbüro und habe mein Nümmerchen bekommen (in den Hof des Pilgerbüros, Treppe runter und dann erste Tür links). Ich war Nr. 356, an der Reihe war Nr. 254 - Wartezeit ca. 30min. Ging recht schnell, da alle Schalter besetzt waren.
- Zur Pilgermesse um 12:00 Uhr war ich zu spät dran, da ich auch meinen Rucksack noch hätte abgeben müssen. Am nächsten Tag in der Messe um 9:30 Uhr hatte ich aber auch das Glück, den Botafumeiro "fliegen" zu sehen.
- Wartezeit an der heiligen Pforte: keine, weder nachmittags noch am Folgetag vormittags
- In der Kathedrale und im Pilgerbüro ist Maskenpflicht
- Ich war, wo möglich in den öffentlichen Herbergen. Reserviert werden kann dort ja nicht. Für gewöhnlich war ich zwischen 14 und 15 Uhr in der Herberge, es war immer massig Platz. Auch abends nach 18 Uhr bis "Annahmeschluss" waren nicht alle Betten belegt.
- In Sigüero bin ich auf gut Glück in die erste Herberge, an der ich vorbeigekommen bin rein und hatte direkt Glück. Soweit ich das mitbekommen habe, gibt es aktuell genug freie Betten in der Stadt, auch wenn die Hospitaleros sich bitter über die nicht wahrgenommenen Reservierungen beschweren.
- In Santiago habe ich am Abend vorher reserviert - 18€ in der Altstadt. Zugegeben, das war freitags, an den Wochenenden ist die Situation ggf. schlechter.
Falls noch Fragen offen sind, immer her damit
Buen Camino
Stefan
Edit:
Habe dem Post den Fehlerteufel ausgetrieben