Mekka
- Matt Merchant
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Mekka
Dieser Thread verdankt sich einem Diskussionsstrang über die 'Hagia Sophia' .
Er ist langfristig dem vorurteilsfreien interreligiösen Dialog gewidmet und steht damit ausdrücklich gerade auch muslimischen ForianerInnen offen, deren Meinungen und Berichte hier spannend zu hören und erfahren wären.
Solange der Thread leer bleibt, soll er ein Symbol dafür sein,
dass Pilgern als Phänomen alle Weltreligionen verbindet - und damit zum Religionsfrieden beitragen kann.
Inschallah,
Matthias
Er ist langfristig dem vorurteilsfreien interreligiösen Dialog gewidmet und steht damit ausdrücklich gerade auch muslimischen ForianerInnen offen, deren Meinungen und Berichte hier spannend zu hören und erfahren wären.
Solange der Thread leer bleibt, soll er ein Symbol dafür sein,
dass Pilgern als Phänomen alle Weltreligionen verbindet - und damit zum Religionsfrieden beitragen kann.
Inschallah,
Matthias
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich)
Re: Mekka
Hallo Matthias,
es mag gewisse Parallelen zwischen der Pilgerfahrt nach Mekka und der nach Santiago oder Rom geben. Aber ein wichtiger Unterschied ist mir doch im Nachhinein unangenehm in Erinnerung geblieben. Der innerste Bereich des Allerheiligsten in Mekka, die Kaaba, ist für Frauen nicht zugänglich.
Höchste Pilgerweihen bei der Hadsch können damit nur Männer erlangen, die Wallfahrt der Musliminnen bleibt gezwungenermaßen unvollständig.
Ich stelle mir gerade den Aufschrei der Forianerinnen hier vor, würde Pilgerinnen in Santiago der Zugang zum Apostelgrab verwehrt.
Grund für den Ausschluss lt. meinem Bekannten ist übrigens, dass die Pilger sich der Kaaba nur mit einem Laken bekleidet, aber im übrigen nackt, nähern dürfen.
Etwaigen sittlichen Bedenken hätte man aber m. E. durch getrennte Gebetszeiten für Frauen und Männer Rechnung tragen können.
BC
Alexandra
es mag gewisse Parallelen zwischen der Pilgerfahrt nach Mekka und der nach Santiago oder Rom geben. Aber ein wichtiger Unterschied ist mir doch im Nachhinein unangenehm in Erinnerung geblieben. Der innerste Bereich des Allerheiligsten in Mekka, die Kaaba, ist für Frauen nicht zugänglich.
Höchste Pilgerweihen bei der Hadsch können damit nur Männer erlangen, die Wallfahrt der Musliminnen bleibt gezwungenermaßen unvollständig.
Ich stelle mir gerade den Aufschrei der Forianerinnen hier vor, würde Pilgerinnen in Santiago der Zugang zum Apostelgrab verwehrt.
Grund für den Ausschluss lt. meinem Bekannten ist übrigens, dass die Pilger sich der Kaaba nur mit einem Laken bekleidet, aber im übrigen nackt, nähern dürfen.
Etwaigen sittlichen Bedenken hätte man aber m. E. durch getrennte Gebetszeiten für Frauen und Männer Rechnung tragen können.
BC
Alexandra
- CyrusField
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Re: Mekka
Ist es nicht nach wie vor so, dass Mekka selbst nur als Muslim betreten werden darf? Von der Kaaba ganz zu schweigen.
Camino Francés 2018
Mosel-Camino 2019
Via Mosana 2019 - ... (das wird noch )
Caminho Portugês Central 2020
Camino Inglés 2022
...und auch sonst viel zu Fuß unterwegs: https://stefansspuren.com
Mosel-Camino 2019
Via Mosana 2019 - ... (das wird noch )
Caminho Portugês Central 2020
Camino Inglés 2022
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Re: Mekka
Ein vorurteilsfreier interreligiöser Dialog ist sicherlich sehr zu begrüßen. Ich habe allerdings Zweifel, ob es besonders fruchtbar ist, dies im Blickwinkel des Pilgerwesens zu tun, besonders , wenn man den Islam betrachtet.
Zu unterschiedlich sind die Ansätze.
Die Hadsch als eine einmal im Leben vorzunehmende Verpflichtung für jeden Muslim und jede Muslima, der/die es sich leisten kann, schafft Probleme, die im christlichen Pilgerwesen nicht vorhanden ist. Weltweit gibt es ca 1,9 Milliarden Muslime. Auch wenn diese nicht alle nach Mekka pilgern können, gibt es dennoch unglaubliche Menschenansammlungen Wir erinnern uns an 2015, als bei einer Massenpanik zahlreiche Menschen ums Leben kamen.
Daneben kommt der nicht unproblematische politische Aspekt. Mekka befindet sich nun mal in Saudi-Arabien, einem Land, das auch bei etlichen Muslimen und deren religiösen Führern weltweit nicht nur Freunde hat, so dass diese zu einem Hadsch-Boykott aufriefen.
Die Pilgerreisen in der christlichen Tradition waren völlig verschieden. Sie waren in der Regel freiwillige religiöse Übungen. Und wenn wir die heutigen Pilger betrachten - vor allem Jakobuspilger- so tritt der religiöse Aspekt zunehmend zurück zugunsten eines wie auch immer gearteten spirituellen Erlebnisunternehmens, das prinzipiell jedermann zugänglich ist.
Den friedensstiftenden Dialog zwischen den Weltreligionen verorte ich eher in anderen „ Formaten“ . Ein Beispiel sind interreligiöse Gebetstage. Assisi bietet hier ein hervorstechendes Beispiel.
Zu unterschiedlich sind die Ansätze.
Die Hadsch als eine einmal im Leben vorzunehmende Verpflichtung für jeden Muslim und jede Muslima, der/die es sich leisten kann, schafft Probleme, die im christlichen Pilgerwesen nicht vorhanden ist. Weltweit gibt es ca 1,9 Milliarden Muslime. Auch wenn diese nicht alle nach Mekka pilgern können, gibt es dennoch unglaubliche Menschenansammlungen Wir erinnern uns an 2015, als bei einer Massenpanik zahlreiche Menschen ums Leben kamen.
Daneben kommt der nicht unproblematische politische Aspekt. Mekka befindet sich nun mal in Saudi-Arabien, einem Land, das auch bei etlichen Muslimen und deren religiösen Führern weltweit nicht nur Freunde hat, so dass diese zu einem Hadsch-Boykott aufriefen.
Die Pilgerreisen in der christlichen Tradition waren völlig verschieden. Sie waren in der Regel freiwillige religiöse Übungen. Und wenn wir die heutigen Pilger betrachten - vor allem Jakobuspilger- so tritt der religiöse Aspekt zunehmend zurück zugunsten eines wie auch immer gearteten spirituellen Erlebnisunternehmens, das prinzipiell jedermann zugänglich ist.
Den friedensstiftenden Dialog zwischen den Weltreligionen verorte ich eher in anderen „ Formaten“ . Ein Beispiel sind interreligiöse Gebetstage. Assisi bietet hier ein hervorstechendes Beispiel.
Re: Mekka
Pilgern mit dem interreligiösen Dialog zu verbinden, finde ich sehr wichtig.
Einen guten Ansatz hat mal Reimund Joos gemacht. Seine Vision: "Ein Weltfriedensweg, der die ganze Welt umspannt und der verschiedene Pilgerorte miteinander verbindet." (siehe hier)
Oder die Friedensweg-Pilgerbewegung: https://www.friedensweg.org
Einen guten Ansatz hat mal Reimund Joos gemacht. Seine Vision: "Ein Weltfriedensweg, der die ganze Welt umspannt und der verschiedene Pilgerorte miteinander verbindet." (siehe hier)
Oder die Friedensweg-Pilgerbewegung: https://www.friedensweg.org
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Re: Mekka
Kein direkter Bezug zum Pilgerziel Mekka, aber ...
Islamische Stätten entlang der Caminos in Spanien.
Das war Thema in Ivars englischsprachigem Forum.
Und eine Verlinkung zu ausgewählten Stätten (ebenfalls in Englisch).
Deepl.com übersetzt ganz passabel.
Falls nicht zum Thema passend, bitte woanders hin verschieben.
Islamische Stätten entlang der Caminos in Spanien.
Das war Thema in Ivars englischsprachigem Forum.
Und eine Verlinkung zu ausgewählten Stätten (ebenfalls in Englisch).
Deepl.com übersetzt ganz passabel.
Falls nicht zum Thema passend, bitte woanders hin verschieben.
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Mekka
es gibt das gemeinsame Pilgern von Christen und Muslime, z.B. "Die Pilgerfahrt zum Kloster ist die zweite Etappe des so genannten 'Weges der Heiligen Familie', der entlang des Weges, den Maria, Josef und das Jesuskind bei ihrer Flucht vor der Gewalt des Herodes in Ägypten zurücklegten."Matt Merchant hat geschrieben: ↑23. Mär 2021, 12:50 ... dass Pilgern als Phänomen alle Weltreligionen verbindet - und damit zum Religionsfrieden beitragen kann. ...
... die Diskussion "Auf nach Santiago - Junge Christen und Muslime pilgern" ist schon älter, zeigt aber das Interesse.
Immerhin ein Anfang: zum ersten Mal erwägt Saudi-Arabien Pilgerinnen zu erlauben die Hajj oder Umrah ohne einen männlichen Vormund durchzuführen.
Das Vorhandensein von gemeinsamen oder gemischten Heiligtümern, heiligen Orten, an denen mehrere religiöse Gruppen Andachtsübungen durchführen, oft im selben Raum und zur selben Zeit, ist ein etabliertes Phänomen im Mittelmeerraum.
Juden, Christen und Muslime legen am 27. Mai 2021 im Zentrum der deutschen Hauptstadt den Grundstein für das Mehrreligionengebäude House of One.
Gruss
Stefan
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Mekka
Via Comitis hat geschrieben: ↑28. Mär 2021, 12:15Immerhin ein Anfang: zum ersten Mal erwägt Saudi-Arabien Pilgerinnen zu erlauben die Hajj oder Umrah ohne einen männlichen Vormund durchzuführen.
und es geht weiter: "... Dies ist das erste Mal im Land, dass Frauen als Sicherheitskräfte der Hajj und Umrah eingesetzt werden. ..."
Gruss
Stefan
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Mekka
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Mekka - offen?!
Mit der Vision 2030 öffnet sich Saudi-Arabien:
Neugierige internationale Touristen entdecken eine unerwartete Offenheit in einer Gesellschaft, die lange als eine der konservativsten der Welt galt. Bis vor kurzem war Saudi-Arabien weitgehend Geschäftsreisenden, ausländischen Arbeitern und Pilgern vorbehalten, und die heiligen Städte Medina und Mekka waren für Nicht-Muslime gesperrt.
Die saudischen Behörden haben keine offizielle Ankündigung darüber gemacht, ob nichtmuslimische Touristen Mekka und Medina betreten dürfen, aber Touristen bestätigen zunehmend ihre Fähigkeit, sich den heiligen Stätten zu nähern.
... sagte, er habe keine Probleme gehabt, als Nicht-Muslim nach Medina einzureisen, ... .
Auf seiner Reise mit Mitreisenden, allesamt Nicht-Muslime, sagte er, ihr örtlicher Fahrer sei durch mehrere Kontrollpunkte in Richtung Mekka gefahren, ohne dass ein Wächter sie aufgehalten habe.
Schilder entfernt: „Diese Route ist besonders spannend, weil sie an Mekka vorbeiführt, das jahrzehntelang das berühmte Schild ‚Nur für Muslime‘ hatte, und eine sogenannte christliche Umgehung [offiziell als vierte Ringstrasse bekannt], um an der Stadt vorbeizufahren, ohne sie zu betreten. Mein Plan war, so weit wie möglich zu fahren, bis ich diese ‚Nur für Muslime‘-Schilder sah.
Irgendwann wurde mir klar, dass ich gerade die Abzweigung zur Fourth Ring Road passiert hatte und es immer noch keine Schilder gab. Ich bemerkte den Haupteingang der Stadt Mekka in Form eines aufgeschlagenen Koranbuchs und wurde nervös, da ich wusste, dass es sich um einen Kontrollpunkt handelt, an dem Nicht-Muslime am Betreten gehindert werden sollen. Aber der Beamte hat mich nur angeschaut und gesagt, ich kann eintreten."
In Mekka angekommen, fragte er einen Polizisten, ob er als Christ dort sein dürfe, und ihm wurde versichert, es sei in Ordnung.
Gruss
Stefan
Neugierige internationale Touristen entdecken eine unerwartete Offenheit in einer Gesellschaft, die lange als eine der konservativsten der Welt galt. Bis vor kurzem war Saudi-Arabien weitgehend Geschäftsreisenden, ausländischen Arbeitern und Pilgern vorbehalten, und die heiligen Städte Medina und Mekka waren für Nicht-Muslime gesperrt.
Die saudischen Behörden haben keine offizielle Ankündigung darüber gemacht, ob nichtmuslimische Touristen Mekka und Medina betreten dürfen, aber Touristen bestätigen zunehmend ihre Fähigkeit, sich den heiligen Stätten zu nähern.
... sagte, er habe keine Probleme gehabt, als Nicht-Muslim nach Medina einzureisen, ... .
Auf seiner Reise mit Mitreisenden, allesamt Nicht-Muslime, sagte er, ihr örtlicher Fahrer sei durch mehrere Kontrollpunkte in Richtung Mekka gefahren, ohne dass ein Wächter sie aufgehalten habe.
Schilder entfernt: „Diese Route ist besonders spannend, weil sie an Mekka vorbeiführt, das jahrzehntelang das berühmte Schild ‚Nur für Muslime‘ hatte, und eine sogenannte christliche Umgehung [offiziell als vierte Ringstrasse bekannt], um an der Stadt vorbeizufahren, ohne sie zu betreten. Mein Plan war, so weit wie möglich zu fahren, bis ich diese ‚Nur für Muslime‘-Schilder sah.
Irgendwann wurde mir klar, dass ich gerade die Abzweigung zur Fourth Ring Road passiert hatte und es immer noch keine Schilder gab. Ich bemerkte den Haupteingang der Stadt Mekka in Form eines aufgeschlagenen Koranbuchs und wurde nervös, da ich wusste, dass es sich um einen Kontrollpunkt handelt, an dem Nicht-Muslime am Betreten gehindert werden sollen. Aber der Beamte hat mich nur angeschaut und gesagt, ich kann eintreten."
In Mekka angekommen, fragte er einen Polizisten, ob er als Christ dort sein dürfe, und ihm wurde versichert, es sei in Ordnung.
Gruss
Stefan
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