Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

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Pilgerbär
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Pilgerbär »

Diplomatie ist eine tolle Sache - Blabla ist immer besser als Pengpeng...

Propaganda hat nie eine Seite für sich gebucht, bekanntlich ist die Wahrheit immer das erste Opfer in einem Krieg. Wir können auch hin und her diskutieren und versuchen unsere eigene Schuld an dem Desaster zu suchen. Aber wer mit der Waffe in der Hand in ein anderes Land einfällt und vor den Augen der Welt mit seinen Bomben Frauen und Kinder zerreißt darf nicht erwarten das er auf Verständnis stößt.

Dennoch bitte ich nicht zu vergessen, auch der junge russische Soldat hat eine Mutter. Und deren gebet können wir uns wahrscheinlich alle vorstellen....
Ultreya, euer Pilgerbär
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chrisbee
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von chrisbee »

Danke für das Stichwort, Pilgerbär: Kein Verständnis, nur gutes Wissen, worum es geht, damit man besser zurechtkommt.

(Ein wenig plagt mich der Eindruck, dass der Kreml den Westen in seiner Aufgeregtheit bestens studiert hat und Herr Putin und Herr Lawrow manchmal still in sich hineingrinsen.)

chrisbee
Fred
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Fred »

Hallo chrisbee,
chrisbee hat geschrieben: 31. Mär 2022, 15:33 Derzeit machen alle ihre Propaganda.
jetzt bist du schon wieder am Relativieren. Langsam kommt es mir so vor, dass das bei dir Methode hat. Wenn Biden den Herrn P. einen Kriegsverbrecher nennt, dann ist das keine Propaganda, sondern die blutige Wahrheit. (Wobei es in diesem Fall wohl eher ungeschickt war, die Wahrheit so offen bein Namen zu nennen.)

Ich informiere mich übrigens nicht im Informationsdschungel, wie du mir unterstellst, sondern ausschließlich in unabhängigen und kostenpflichtigen Qualitätsmedien.

Zum Beispiel ein Artikel vom 24.03.33 in der Süddeutschen Zeitung:

»Desinformation
Angriff auf die Psyche


[...] Noch gibt es im Westen keine einheitliche Regelung, wie man die Verbreitung von Falschnachrichten einordnen soll. [...] Falschnachrichten, die sehr viel langsamer ihre Wirkung entfalten [als Hacker-Angriffe gegen Infrastrukturen], aber dafür auch sehr viel langfristigeren Schaden anrichten, sind bisher noch im Graubereich zwischen Propaganda, Sabotage und kriegerischem Akt

Ich denke mal, da hört der Spaß auf. Das hat dann nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun...

Der Artikel befasst sich ziemlich detalliert mit der Geschichte der russischen Falschnachrichten, diese "sollen die Gesellschaft des Feindes verunsichern, verwirren und spalten". Zuerst werden Brüche in der Gesellschaft des Ziellandes identifiziert, als nächstes wird eine monströse Falschnachricht, versehen mit einem Körnchen Wahrheit, erfunden, die soviel Empörung erzeugt, dass Zweifel unwichtig erscheinen.

"Als nächster Schritt sollten, so die Recherche, "nützliche Idioten" die Verbreitung beschleunigen, also Gruppen oder Einzelne, die für die Empörung aus solchen Falschnachrichten empfänglich sind."

Btw. ich lese gerade einiges von Hoimar von Dithfurt. Gestern ist mir beim Durchblättern unter die Augen gekommen, dass er Heiner Geißler zitiert hat. Mit beiden Herren habe ich ja witzigerweise je einen Ort gemeinsam, Staufen und Oberndorf am Neckar. Also Geißler, von Willy Brandt 1985 als Hetzer im Stile eines Göppels tituliert (Quelle: SPIEGEL vom 19.05.1985) hat in seiner Skandalrede im Bundestag vom 15. Juni 2008 gesagt "[...] dieser Pazifismus der 30er Jahre hat Auschwitz erst möglich gemacht. [...] Geißler weist die Kritik anschließend im NDR zurück. Mit seiner Bemerkung habe er nicht den Pazifismus des KZ-Häftlings Carl von Ossietzky gemeint, sondern die pazifistischen Strömungen in Frankreich und England, die eine "Appeasement-Politik" gegenüber den Nazis ermöglicht hätten. Diese Beschwichtigungspolitik habe Hitler ermutigt, andere Länder zu überfallen und seine rassistische Politik bis zum Massenmord auszutoben."
Quelle: https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag3566.html

Diese letzten 40 Jahre, es lohnt sich die politischen Debatten nochmal anzuschauen. Da ist wohl einiges falsch gelaufen und hat dazu geführt, dass Diplomatie nichts mehr bewirkt, weil aus Naivität die Druckmittel, die Diplomatie überhaupt erst ermöglicht, leichtfertig aus der Hand gegeben wurden...

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 2. Apr 2022, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
Fred
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Fred »

»Versagen der russischen Armee
„Das ist unglaublich“


Heinrich Brauß war General der Bundeswehr. Er kann kaum glauben, wie sehr Russlands Armeeführung in der Ukraine versagt hat.
[...] [...]
Die Zerstörung ganzer Viertel, Ortschaften und Städte wie Mariupol, in denen die Bevölkerung entsetzlich leidet, ist Zeichen eines Vernichtungskriegs. Die russische Führung will offensichtlich die ukrainische Bevölkerung zermürben und die Regierung zum Aufgeben zwingen. Das sind abscheuliche Kriegsverbrechen. Eine anständige und ehrenhaft kämpfende Armee tut so etwas nicht.«
Quelle: Frankfurter Allgemeine vom 27.03.22

Mario
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ilfuchur
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von ilfuchur »

Professor Bur-Malottke hat geschrieben: 2. Apr 2022, 15:45 ... Eine anständige und ehrenhaft kämpfende Armee tut so etwas nicht.«
Ich hole diesen Satz mal kurz aus deinem Post heraus, Mario.

Ich mag eigentlich gar nicht so viel über solche sprachlichen Dinge nachdenken (ich finde, es gibt da ganz andere und echte Probleme), aber das kommt bei mir gleich nach einem Post, in dem die Möglichkeit in den Raum gestellt wird, Herr Selenskyj könnte aus "Machgeilheit" "Über die Kunst, Frieden zu schließen" stolpern.
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Fred
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Fred »

ilfuchur hat geschrieben: 3. Apr 2022, 14:10
Professor Bur-Malottke hat geschrieben: 2. Apr 2022, 15:45 ... Eine anständige und ehrenhaft kämpfende Armee tut so etwas nicht.«
[...] das kommt bei mir gleich nach einem Post, in dem die Möglichkeit in den Raum gestellt wird, Herr Selenskyj könnte aus "Machgeilheit" "Über die Kunst, Frieden zu schließen" stolpern.
[Absatz entfernt. Siehe nächsten Beitrag.
Gruß
Frau Holle
]

"»Die Verantwortlichen für diese Kriegsverbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden«
In einem Kiewer Vorort wurden massive Gräueltaten von russischen Streitkräften an Zivilisten begangen. Das Entsetzen ist groß, der Westen kündigt nun neue Sanktionen an."

"»Das ist brutaler, blutrünstiger Mord« Russen begehen in Kiewer Vorort offenbar massive Kriegsverbrechen
Nach einem Monat Belagerung haben ukrainische Truppen den Ort Butscha bei Kiew zurückerobert. Auf den Straßen finden sie viele tote Zivilisten. Alles spricht für ein russisches Kriegsverbrechen. Die Bilder sind entsetzlich."
Quelle: https://www.spiegel.de/ (beides)

Mario
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Frau Holle
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Frau Holle »

Professor Bur-Malottke hat geschrieben: 3. Apr 2022, 16:00 Lieber [...[drache[...]
Diesen Absatz habe ich gelöscht und lasse ihn dir zu Änderung per PN zukommen. Du kannst ihn überarbeitet dann wieder einfügen. Ich möchte aber nicht, dass das zu viele Menschen lesen (müssen).

Gruß

Frau Holle
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ilfuchur
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von ilfuchur »

Mario, es ging mir einzig und alleine um die sprachliche Stilblüten, nicht um das Kriegsgeschehen an sich (ich dachte, das hätte ich spätestens mit den echten Problemen in () klargestellt).

"Anständig und ehrenhaft" und "Kampf"? — Es geht nur um die Worte, nicht um die Aussage!
Das Wort "Machtgeil" im Zusammenhang mit Friedfertigkeit zu benutzen... *

Über das, was passiert, brauchen wir beide nicht zu diskutieren. Wir müssten uns ja lauthals unsere gleichseitigen Ansichten um die Ohren brüllen.

* ich hab den Satz in neutraler geändert, weil ich hoffe, dass ich die erwünschte Aussage falsch verstanden habe.
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Fred »

ilfuchur hat geschrieben: 3. Apr 2022, 14:10
Professor Bur-Malottke hat geschrieben: 2. Apr 2022, 15:45 ... Eine anständige und ehrenhaft kämpfende Armee tut so etwas nicht.«
[...] das kommt bei mir gleich nach einem Post, in dem die Möglichkeit in den Raum gestellt wird, Herr Selenskyj könnte aus "Machgeilheit" "Über die Kunst, Frieden zu schließen" stolpern.
Lieber [gestrichen von Frau Holle], ich finde deinen Kommentar angesichts der heute bekannt gewordenen Kriegsverbrechen der russischen Armee während des Rückzugs aus dem Kiewer Vorort Butscha unsäglich ****. Gefährlich ****...

"»Die Verantwortlichen für diese Kriegsverbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden«
In einem Kiewer Vorort wurden massive Gräueltaten von russischen Streitkräften an Zivilisten begangen. Das Entsetzen ist groß, der Westen kündigt nun neue Sanktionen an."

"»Das ist brutaler, blutrünstiger Mord« Russen begehen in Kiewer Vorort offenbar massive Kriegsverbrechen
Nach einem Monat Belagerung haben ukrainische Truppen den Ort Butscha bei Kiew zurückerobert. Auf den Straßen finden sie viele tote Zivilisten. Alles spricht für ein russisches Kriegsverbrechen. Die Bilder sind entsetzlich."
Quelle: https://www.spiegel.de/ (beides)

Mario
Fred
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Fred »

Hat sich eigentlich irgendjemand überlegt, dass ICH mich durch diese unsägliche Gegenüberstellung beleidigt gefühlt habe?

Ich habe einen ehemaligen Bundeswehr-General zitiert, das ist ein Fachmann für Kriegsführung. ilfuchur hat eine russische Propagandafloskel danebengestellt, dass nämlich "Präsident Selenkyj aus "Machtgeilheit" "Über die Kunst, Frieden zu schließen" stolpern könnte.

Das ist ein völlig dummer Satz, weil es russische Propaganda ist. Ich fühle mich durch diese Gegenüberstellung beleidigt.

Nach einem Angriffskrieg ist ein Frieden sehr schwierig. Natürliuch wünscht man sich erst mal einen Waffenstillstand für die Menschen, aber das ist noch lange kein Friede.

Bekanntlich hat das Dritte Reich (unter anderem) 1941 gegen die Sowjetunion einen Angriffskrieg begonnen. Es gibt bis heute keinen Friedenvertrag. Was waren die Folgen dieses Waffenstillstandes? Reparationen und Gebietsverluste (für den Angreifer natürlich!). Die Russische Förderation hat in der Ukraine einen immensen materiellen Schaden angerichtet. Man kann den auf inzwischen 2.000 Milliarden EUR schätzen. Die Truppen der Russischen Förderation haben ebenso zahlreiche, schwerste Kriegsverbrechen gegen die ukrainische Zivilbevölkerung verübt. Die Russische Förderation hat sich seit 2014 völkerrechtswidrig ukrainisches Staatsgebiet angeeignet.

Nun, mein lieber Drache, das Leben ist kein Ponyhof. Kannst du bitte eine Friedenslösung vorschlagen?

Mario
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Frau Holle
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Frau Holle »

Das ist kein Grund für beleidigende Ansprachen.
Ich habe deshalb erneut den Begriff aus deinem Beitrag entfernt.

Übrigens könnten sich auch bspw. echte Professoren davon beleidigt fühlen, dass du dir diesen Titel angeeignet hast (aber das ist ein anderes Thema, es kam mir nur ob deines Beitrags in den Sinn)
[Edit: Ich weiß um die Kunstfigur, die hinter dem Namen steht. Aber das tut nicht jeder]
u l t r e i a
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Matt Merchant
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Matt Merchant »

Professor Bur-Malottke hat geschrieben: 3. Apr 2022, 17:14 Ich fühle mich durch diese Gegenüberstellung beleidigt.
Das ist Dein gutes Recht, lieber Mario;
aber ich - und sicher nicht nur ich - erlebe Deine Beiträge in den vergangene Tagen als rauflustig und provokant.
Deine Spitzen gegen Andrea können ebenfalls als Beleidigung aufgefasst werden.

Du gibst dem Forum sehr viel Input - darunter auch so viel Kluges und Anregendes, reagierst aber zur Zeit sehr empfindlich auf jedwede Reaktion.
Dieser Krieg zerrt an den Nerven. Aber es hilft nicht - schon garnicht den Toten von Butscha -, wenn wir uns hier gegenseitig prügeln.

Können wir den Tonfall bitte 'resetten'?
Sonst plädiere ich dafür, hier bald unehrenhaft zu schließen.
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich) :geek:
Fred
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Fred »

Matt Merchant hat geschrieben: 3. Apr 2022, 17:40 aber ich - und sicher nicht nur ich - erlebe Deine Beiträge in den vergangene Tagen als rauflustig und provokant.
Ich denke, damit ist alles geklärt. Taktischer Rückzug und tschüss...

Mario
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Matt Merchant
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Re: Dokumentarfilm: Ukrainian Agony

Beitrag von Matt Merchant »

Ich mache hier erst einmal Ladenschluss,
zumal zu dem titelgebenden kontroversen Dokumentarfilm nun alle Pro- und Contra-Argumente ausgetauscht wurden.

Pace e bene!

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