Zelt mitnehmen?

Was der Pilger braucht. Schuhe, Socken, Blasenpflaster...
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Beri t go
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Zelt mitnehmen?

Beitrag von Beri t go »

Hallo zusammen,
Ich bin mitten in der Planung, was anderes geht zur Zeit ja auch noch nicht...

Meine Überlegung ist, macht es Sinn ein Zelt für den Notfall mitzunehmen? Wenn ich bedenke, dass dann das Gewicht für Zelt, Matte und Schlafsack noch dazu kommt...

Und zweite Frage, wie ist es mit Kochgeschirr? Gibt es genug Möglichkeiten zur Einkehr oder macht es Sinn sich mal einen Kaffee oder eine Suppe unterwegs zu köcheln?

Bei meinem Moselcamino war die Infrastruktur sehr gut, aber wie sieht es bei der weiteren Strecke aus.

Vielleicht kann mir der eine oder andere seine Erfahrungen mit auf den Weg geben.

Danke und schönen Abend noch
Berit
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Kruemel
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Kruemel »

Hallo Berit, wo möchtest du denn pilgern?

Gruß Stephan
Beri t go
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Beri t go »

Erstmal von Köln nach Trier und dann wenn alles wieder geht (Corona) weiter bis Santiago
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beliperegrina
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von beliperegrina »

Hallo Berit,

auf der Strecke Köln Trier, dann weiter bis nach Le Puy, gibt es zwar weitaus weniger Infrastuktur als danach (was vermutlich nach Corona weiterhin oder erst recht so sein wird), aber mit entsprechender Planung halte ich ein Zelt für vermeidbaren großen Balast.
Du brauchst auch höchstens ausnahmsweise einen Hüttenschlafsack, da die Pilgerherbergen bis Le Puy sehr sehr selten sind und meistens normales Bettzeug geboten wird.
Ebenso finde ich die Möglichkeit, Kaffee oder ein Süppchen zu kochen, sehr entbehrlich, es sei denn, du wärest ein ausgesprochener Kaffee-Junkie (selbst dann könntest du mit einer Thermoskanne auskommen, die du beim Frühstück - und sei es gegen einen kleinen Aufpreis - füllen lassen könntest).

Wenn's dann mal wieder losgeht, buen camino!
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Pilgerbär
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Pilgerbär »

Hallo Berit,

ich hatte mir extra einen faltbaren Filter, Filtertüten und Kaffee organisiert...war meiner Meinung nach völliger Quatsch und unnötiges Gewicht. Ich nehme mir tatsächlich ein paar Sticks löslichen Kaffee mit, weil es nicht in jeder Herberge Kaffee/Automaten gibt und ich morgens in aller Ruhe einen Kaffee und eine Zigarette genießen möchte (ja ich weiß, Raucher sind Assis). Ansonsten pilgern wir ja doch durch zivilisierte Länder. Und sollte es mal nicht möglich sein zu kochen, geht auch mal ein lecker Schinkenbrot...
Ultreya, euer Pilgerbär
Wanderoma
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Wanderoma »

Hi, Beri t go,
auf der Via Coloniensis wirst du keine Probleme mit den Übernachtungen bekommen, es gibt genügend Gemeinden, die gern Pilger aufnehmen. In Frankreich sieht das schon ganz anders aus, du musst auf Gites d’Etape und Hotels zurückgreifen. Auch die Pilgerunterkünfte der Amis de St Jacques sind nicht gerade billig. Es gibt kaum echte Gites, aber viele günstige Campingplätze. Das war für mich einfach eine Kostenfrage, ich hatte also mein Zelt mit (das ist eigentlich ein Regencape – regnen kann es auch in Grand Est).

Hier einige Tipps:
Sierck-les-Bains Camping kostenlos für Pilger
Champougny Camping am Dorfstrand
Chapelle les Presles Camping an der Kapelle
Langres Kloster Gite mit Spende
Poiseul-les-Saulx Gite im alten Backhaus
LG
Wanderoma
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Pilger Franz
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Pilger Franz »

Pilgerbär hat geschrieben: 2. Feb 2021, 19:32 Ich nehme mir tatsächlich ein paar Sticks löslichen Kaffee mit, weil es nicht in jeder Herberge Kaffee/Automaten gibt und ich morgens in aller Ruhe einen Kaffee und eine Zigarette genießen möchte (ja ich weiß, Raucher sind Assis). Ansonsten pilgern wir ja doch durch zivilisierte Länder. Und sollte es mal nicht möglich sein zu kochen, geht auch mal ein lecker Schinkenbrot...
Ein paar Becherchen Bärenmarke zum Kaffee, dann ist der Tag mein Freund!
Versteh ich nicht: Raucher sind Assistenten? Was soll daran schlimm sein??
BC
Franz
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Matt Merchant
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Matt Merchant »

Liebe Berit,

Du hast Dir eine wunderbare Route ausgesucht, auf die Du Dich rundum vorfreuen darfst.

Ich selbst habe auf dem Weg zwischen Trier und Saint-Jean-Pied-de-Port überwiegend im Zelt übernachtet: das machte mich sowohl flexibler als auch die finanzielle Lage entspannter, denn im Frankreich sind Campingplätze zumeist sehr günstig (auf der Via Podiensis im Schnitt nur 6 Euro), während die Gîtes deutlich mehr ins Geld gehen als in Spanien.
Und die lauschigen Nächte unter dem sommerlichen Sternenhimmel können zu den schönsten Erinnerungen des Weges werden...

Meine 'mobile Pilgerherberge' ist das winzige Gossamer-Modell der Marke 'Wolfskin'; eine bessere Biwakschachtel, bewährt vor allem in deutschen Pfarrgärten und eben französischen Campingplätzen.
Hier ein Schnappschuss aus dem von der Vorrednerin erwähnten Sierck-le-Bains:
https://www.bilder-upload.eu/bild-85af7 ... 6.jpg.html

Alles Liebe,
Matthias
"Das Unscharfe um das Display herum, das ist der Camino.“ (frei nach M. M. Profitlich) :geek:
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Michael Heininger
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Michael Heininger »

Bild

In Aumont-Aubrac auf der Via Podiensis.
Zuletzt geändert von Michael Heininger am 5. Feb 2021, 21:56, insgesamt 1-mal geändert.
Wo ein Weg ist, da ist auch ein Wille.
Beri t go
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Beri t go »

Danke für eure Antworten und Ideen. Ich werde wohl erstmal ohne Zelt bis Trier laufen und dann merke ich ja ob ich noch zusätzliches Gepäck verkrafte.
Dann kann ich auch die Entwicklungen Corona und Wetter besser abschätzen.

Mein Tauchsieder für Kaffee kommt aber mit. Der braucht nicht viel Platz und Kaffee und Tee unterwegs sind schon toll.Ich

Gruß berit
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KarstenD
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von KarstenD »

Moin Moin,

also ich bin im letzten Jahr auch paar Tage in D auf der Via Scandinavia mit Zelt unterwegs gewesen und werde ab Ostern, von Kiel dort weiter bis nach Hause pilgern. Auch in diesem Jahr wird mein Zelt wieder dabei sein, ist auch im Zusammenhang mit Corona für mich die einzige sinnvolle Möglichkeit.
Die Ausrüstung hatte im letzten Jahr mit Kocher usw. etwas über 8 Kg und ist nach den 4 Tagen und mit den daraus gesammelten Erfahrungen etwas verbessert worden. Schlafsack 300g schwerer aber 15 Grad mehr Puffer (ich habe zwei Nächte total gefroren) ISO-Matte 250g schwerer aber geht bis -23 Grad 🙈😂 (braucht kein Mensch, war aber im Angebot und Bodenkälte geht bei mir gar nicht) dafür ist das Zelt jetzt für 2 Personen und 800g leichter als im letzten Jahr...
Kocher usw. bleibt es beim Alten und auch Essen habe ich wieder für 4-5 Tage dabei, nur Wasser muss ich finden, das sollte in diesen Zeiten aber trotzdem möglich sein.

Aber auf einem „Normalen“ Camino, also ohne Corona und nicht in D, würde ich auf das Zelt und auch auf den Kocher verzichten.


Gruß Karsten
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Kruemel
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Kruemel »

Hallo Berit,

ich gehören zu Denjenigen, die immer ein kleines Zelt und eine Isomatte dabei haben. Ich genieße, die damit verbundene Freiheit Schluss zu machen, wenn ich es will ohne auf Unterkünfte angewiesen zu sein. In Spanien und Nepal habe ich dies nicht nutzen "müssen". In Deutschland und Schottland sehr wohl. Ich nutze das Camp Minima 1 SL, welches unter 1 kg wiegt und auch sehr klein verpackt ist.

Gruß Stephan
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Pilger Franz
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Pilger Franz »

Zelten - zur Not, ja, wenn die Etappe zu lang ist.
Was müsste ich zusätzlich zum Zelt mitnehmen?
Welche Vorschläge und Erfahrungen habt ihr?
BC
Franz
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Simsim
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Simsim »

Ich zelte ja mindestens 3 von 4 Nächten, aber wenn es nur zur Not für Dich sein soll, brauchst Du halt eine Isomatte und einen auch für kühle Nächte geeignetem Schlafsack, eine Stirnlampe und das wars. Oder Du greifst in Sachen Schlafsack auf meinen Tipp mit den Einwegbettlaken als zusätzliche Decke zurück, das ist die federleicht-Lösung ;)
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Pilger Franz
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Re: Zelt mitnehmen?

Beitrag von Pilger Franz »

Stimmt. Sehe ich jetzt auch so. Danke!
BC
Franz
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