hallo Thüringer,
ich habe eure beiden Beiträge, die ihr im
Unterforum "Frankreich", Label "Offizielle Reisewarnung für Frankreich"
geposted habt, in diesen von mir neu verfassten Thread kopiert und euer Verständnis dafür vorausgesetzt. Ich hoffe, ihr seid damit einverstanden, denn irgendwie passen sie besser hierher, als unter "Offiziezelle Reisewarnung für Frankreich". Löschen kann ich sie dort nicht und steht mir auch nicht zu, bin ja schließlich auch kein MOD.
Liebe Pinie,Pinie hat geschrieben: ↑11. Nov 2020, 21:00 Liebe Simone,
Lieber Gerhard,
...gefangen sein ? Diese Frage hat mich nachdenklich gemacht.
Wie bei den meisten von uns,haben sich auch meine Wünsche und (Vor -) Freuden auf einen Camino in diesem Jahr zerschlagen.Zuerst im Frühjahr,nunmehr auch im Herbst.Viele Hoffnungen,Wünsche und vielleicht auch Erwartungen haben sich leider nicht erfüllt.
Gleichwohl...ich habe bei mir eine Veränderung gespürt.Es ist für mich sehr schwer in Worte zu fassen.Es ist ein innerer Rückzug,eine Konzentration auf das Wesentliche (?),ein Abstand zu meiner bisherigen Empfindung,dass eigentlich alles für mich möglich ist/ möglich sein sollte.
Vielleicht habe ich es als Selbstverständlichkeit empfunden,dass ich mich jederzeit auf den Weg machen kann .
Aber ist es wirklich eine Selbstverständlichkeit ?...oder nicht Vielmehr ein Geschenk,welches ich bislang nicht als solches erkannt und wertgeschätzt habe?
Mit diesen Gedanken möchte ich mich gerne weiter auseinandersetzen....
Bleibt gesund , wir sehen uns auf dem Camino !
LG Pinie
ja, es ist wirklich schlimm und war überhaupt nicht zu erwarten, dass das Corona-Virus sich so schnell ausbreiten, so viel Unheil in der Welt anrichten, so viele Opfer fordern und alles, auch unsere bisherige Denkweise und damit verbundenen Erwartungen völlig auf den Kopf stellen konnte.
In dieser Situation bin ich als Senior dankbar über die Gunst meiner schon lange zurückliegenden Geburt und ich zum frühestmöglichen Rentenbeginn nach zweijähriger Altersteilzeit, ab 2001 zusammen mit meiner Frau vom Somportpass bis Burgos und 2002 von Burgos nach SdC pilgern und wir danach über viele Jahre hinweg weitere Jakobuswege kennenlernen durften.
Bereits 1988 unternahmen wir erstmals eine Fernwanderung auf dem berühmten und sehr beliebten Westweg, der von Pforzheim über die Schwarzwaldhöhen, mit dem Feldberg als höchstem Punkt (1493m) bis nach Basel führt, was für uns daaas Schlüsselerlebnis war und wir schon gemeinsam auf der Heimfahrt im Zug beschlossen, jedes Jahr etwa 14 Tage - ggf. auch mehr - des Urlaubs für Fernwanderungen zu "opfern", was wir dann auch taten und heute noch als besten Entschluss empfinden. Allein den Westweg sind wir neben anderen Fernwanderwegen in Deutschland, Frankreich, Schweiz und Österreich insgesamt fünf Mal am Stück gelaufen.
Zu jener Zeit wussten wir noch nichts über Jakobswege, bis mir unsere älteste Tochter ein Buch über den Camino Francés schenkte, was sofort mein Interesse und das meiner Frau weckte. Die erstmalige Ankunft in Santiago am Pfingstmontag mit dem Besuch des Pilgergottesdienstes in der Kathedrale, wo wir am Ende dann unerwartet das Schwenken des Botafumeiros und das Aufbrausen der Orgel erleben durften, was mir eine Gänsehaut am ganzen Körper verursachte und ich gegen Tränen ankämpfen musste, war unglaublich, aber wahr.
Hab' also Geduld, liebe Simone, bis die Corona-Pandemie vorüber ist und bleibe dabei gesund. Es lohnt sich zu warten.
LG Gerhard
Hallo, Thüringer,Thüringer hat geschrieben: ↑12. Nov 2020, 06:47
Da geht es mir anders. ich hatte dieses Geschenk mein halbes Leben nicht.....vlt mit Ausnahme einiger Länder Osteuropas. Wusste nichts vom Camino, von Westeuropa und/ oder den Urlaubsländern dieser Welt, sie waren für mich unerreichbar.....nur virtuell im Fernsehen. Eingesperrt sein....und ohne ersichtlichen Sinn außer politischen Motiven als Vorwand. Außer den Camino und Westeuropa war ich auch danach kaum unterwegs. Jedes Jahr wenigstens einmal den Camino, solange ich dazu in der Lage bin....das hatte ich mir vorgenommen. Nach dem Camino war immer vor den Camino.
Ich hatte diese Möglichkeit dieses Jahr nicht......mein Flug 2 Tage vor den Start abgesagt, wegen Corona, meinen Sohn durch den Virus verloren und
selbst erneut schwer erkrankt. Inzwischen träume ich wieder davon....noch einmal zu pilgern. Das wir Geschenke oft als selbstverständlich wahrnehmen und erst darüber nachdenken, wenn sie fehlen.....oder eingeschränkt sind, ist menschlich, denke ich. Wichtig ist doch, dass die Aussicht und Hoffnung besteht, dass es mit im Moment unbestimmten zeitlichen Abstand wieder möglich ist....
Thüringer
das ist ja ein herber Schicksalsschlag, den Du erfahren hast und hinnehmen musst. Da wünsche ich dir ganz viel Kraft und Zuversicht, darüber hinweg zu kommen und selbst wieder ganz gesund zu werden. Habe Geduld und Gottvertrauen, dass dir der Camino auch zukünftig offen steht, um ihn nochmals unter die Füße nehmen zu können, notfalls auch in Deutschland, wo es ja ebenfalls lohnenswerte Pilgerwege und Ziele gibt.
Alles, alles Gute
Gerhard
Fehlerkorrektur: Sorry, der Westweg beginnt in Pforzheim,
nicht erst in Hausach, war in Gedanken wo anderst.