Coronavirus-Statistik

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Raimund Joos
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Raimund Joos »

Ja Tom ich meine auch das Erstellen und Interpretieren von Statistiken sollte man besser in erster Linie geschulten Experten überlassen

Aussagen wie
"In Spanien hat jeder aktiv Infizierte Mensch 512 gesunde Menschen um sich herum,"

....bringen nicht viel - es kommt immer darauf an wie die Situationen und der Schutz ist wenn man selbst einer dieser (evtl infizierten) Leute um sich herum hat...

Was offenbar wirklich ausschlaggebend für die politischen Entscheidungen (in Deutschland und Spanien) ist sind die Anzahl der Neuinfektionen welche das Infektionageschehen am besten widergeben ... und auch ob das Infektionsgeschehen wie derzeit auch in Bayern, Aragon und Kathlonien noch weitgehend beschrenkt auf ein bestimmtes Cluster ist und nicht zu sehr außer Kontrolle gerät.

ich halte micht daher lieber an die Einschätzung der Experten in Spanien und Deutschland und die empfehlen lediglich bestimmte Gebiete in Kathalonien und Aragon zu meinden .... die statistischen Beiträge von Forenteilnehmern mögen für einen bestimmten Personenkeis interessant und aussagekräftig sein - ich orientiere mich da aber lieber an offiziellen Stellen, welche auf den Rat von zahlreicher Statistiker und zahlreicher anderer wissenschaftliche Disziplinen zurückgreifen können

https://daspilgerforum.de/viewtopic.php ... 989#p12191

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Raimund
Zuletzt geändert von Raimund Joos am 27. Jul 2020, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
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ilfuchur
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von ilfuchur »

Gerhard.1 hat geschrieben: 27. Jul 2020, 13:42

Für mich sagen statistische Daten, verständlich präsentiert, spezifisch aufbereitet und auf das Wesentliche beschränkt, mehr als Tausend Worte. Besonders im konkreten Fall, wo ermittelt wird, wieviel gesunde Menschen eines Landes durchschnittlich auf je eine aktiv infizierte Person entfallen. Nicht mehr und nicht weniger. Daran gibt es dann nichts zu deuteln und ermöglicht einen Ländervergleich auf gleicher Basis.

Alles Gute und bleib gesund.
(Sym)badische Grüße aus KA
Gerhard
Danke, Gerhard! So geht es mir auch. In einer Zeit wie im Moment, in der man nie weiß, ob die Steine, die jetzt noch aufeinander stehen, uns morgen womöglich erneut unter sich begraben (so habe ich mich während des Lock-downs schon gefühlt), sind Zahlen... irgendwie wie... der Angstgriff im Auto, an dem sich meine Schwiegermutter immer klammert, wenn ich fahre 😇

Also, wenn Baden auf die Liste der Risikogebiete mit an einen Besuch anschließender Zwangsquarantäne gestellt wird - man weiß ja nie 🙃 - bleiben wir beide davon außen vor 😊, weil wir können ja alles außer Hochdeutsch! 😁😁😁
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ilfuchur
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von ilfuchur »

Tom1969 hat geschrieben: 27. Jul 2020, 16:50
Wobei es mir v.a. um das geht, was auch aus mittlerweile einigen Posts deutlich wird: "Glaube keine Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast." Um mal ganz frei den guten alten Churchill zu zitieren...

Viele Grüße

Tom
An diesen Satz habe ich auch schon oft gedacht... und an die Beugung von Zahlen und Verdrehung und.... wenn auch nicht gerade bei Gerhard.

Weil er in diesem Thread aber SEINE Auswertungen in den Raum stellt, fände ich es angemessen, ihn zwar durchaus gerne zu hinterfragen, aber....

- hier meine ich nicht mehr nur dich -

weitere Streitigkeiten in einen der Streitthemen zu verlegen. Von denen gibt es ja leider mehr als genug. Jeden friedlich gearteten Thread als neues Schlachtfeld zu kapern hat zur Folge, dass dem Kaperer ein Holbein, eine Augenklappe und eine Hakenhand wächst, die im Umgang mit einer Tastatur.... wieder Hoffnung aufkommen lässt, dass dieses Forum wieder... nee, da glaube ich nicht mehr dran.
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Hobbypilger
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Hobbypilger »

Hallo Raimund,
Raimund Joos hat geschrieben: 27. Jul 2020, 17:06 Ja Tom ich meine auch das Erstellen und Interpretieren von Statistiken sollte man besser in erster Linie geschulten Experten überlassen

Aussagen wie
"In Spanien hat jeder aktiv Infizierte Mensch 512 gesunde Menschen um sich herum,"

....bringen nicht viel - es kommt immer darauf an wie die Situationen und der Schutz ist wenn man selbst einer dieser (evtl infizierten) Leute um sich herum hat...

Was offenbar wirklich ausschlaggebend für die politischen Entscheidungen (in Deutschland und Spanien) ist sind die Anzahl der Neuinfektionen welche das Infektionageschehen am besten widergeben .................
Was an der Statistik von Experten zu erklären sein soll ist mir schleierhaft. Medien in denen solche Statistiken veröffentlicht werden machen das in der Hoffnung auf eine hohe Verbreitung, also nicht an Experten. Experten werden eher durch Fachpublikationen angesprpchen.

Ich verstehe die Statistik, bin mir sicher du auch. Die Anzahl der Neuinfektionen, wie von dir für eine Entscheidungen erwähnt, steht in der Statistik.

Der Hinweis von Gerhard wie viele gesunde Menschen einem Infizierten gegenüberstehen ist der Versuch die Länder vergleichbar zu machen. Selbst wenn man unterstellt, dass in den Ländern viele nicht erkannte Infizierte leben, Schätzungen gehen von einem Faktor bis zu 10 aus, bleibt das vergleichende Verhältnis zwischen den Ländern nach wie vor in Ordnung.

Die nicht erkannten Infizierten erhöhen das Risiko der Ansteckung erheblich. Das wäre ein weitere Thema.

Ciao
Detlef
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CyrusField
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von CyrusField »

Hobbypilger hat geschrieben: 27. Jul 2020, 19:08 Der Hinweis von Gerhard wie viele gesunde Menschen einem Infizierten gegenüberstehen ist der Versuch die Länder vergleichbar zu machen. Selbst wenn man unterstellt, dass in den Ländern viele nicht erkannte Infizierte leben, Schätzungen gehen von einem Faktor bis zu 10 aus, bleibt das vergleichende Verhältnis zwischen den Ländern nach wie vor in Ordnung.
Darüber hatten wir vor einigen Wochen doch auch bereits eine hitzige Diskussion?

Ein Vergleich Land A vs. Land B ist eben nicht ohne Weiteres sinnvoll, da die Auflösung zu gering ist. Die Absolutzahlen können dafür im Grunde gar ncht herangezogen werden, die Angaben Infizierte pro 100k Einwohner gehen da schon eher.
Da es aber innerhalb der Länder sehr große Unterschiede gibt, ist es auf jeden Fall besser, auf Bundesländer (oder für Spanien halt die autonomen Gemeinschaften) runterzubrechen. Noch besser ist es, sich Landkreise oder Regieungsbezirke o.ä. anzuschauen. Aber selbst dann kann man z.B. München-Stadt aufgrund vollkommen anderer Wohnraumverhältnisse bzw. Bevölkerungsdichte nur schwer mit z.B. dem Kreis Heinsberg vergleichen.

Worauf ich hinaus will:
Reiseeinschränkungen und/oder -warnungen sind für Hotspots absolut richtig und sinnvoll. Ich denke, da wird wohl auch niemand gegen argumentieren. Aber das auf einen Staat hoch zu skalieren ist schwierig.
Was meint Ihr, was hier in Deutschland losgewesen wäre, hätten die Spanier Einreiseverbote oder Quarantäne angekündigt, als bei Tönnies die Zahlen explodiert sind? Solange die Ansteckungsgefahr nicht flächendeckend relevant steigt, wäre das mit Kanonen auf Spatzen geschossen, oder etwa nicht?

Die Situation IST extremer Mist, aber gerade deswegen ist Fingerspitzengefühl wichtig.
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Gerhard.1
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Gerhard.1 »

CyrusField hat geschrieben: 27. Jul 2020, 20:51
Hobbypilger hat geschrieben: 27. Jul 2020, 19:08 Der Hinweis von Gerhard wie viele gesunde Menschen einem Infizierten gegenüberstehen ist der Versuch die Länder vergleichbar zu machen. Selbst wenn man unterstellt, dass in den Ländern viele nicht erkannte Infizierte leben, Schätzungen gehen von einem Faktor bis zu 10 aus, bleibt das vergleichende Verhältnis zwischen den Ländern nach wie vor in Ordnung.
(.....)
Ein Vergleich Land A vs. Land B ist eben nicht ohne Weiteres sinnvoll, da die Auflösung zu gering ist. Die Absolutzahlen können dafür im Grunde gar ncht herangezogen werden, die Angaben Infizierte pro 100k Einwohner gehen da schon eher.
Da es aber innerhalb der Länder sehr große Unterschiede gibt, ist es auf jeden Fall besser, auf Bundesländer (oder für Spanien halt die autonomen Gemeinschaften) runterzubrechen.
(.....)
Die Situation IST extremer Mist, aber gerade deswegen ist Fingerspitzengefühl wichtig.
Hallo CyrusField,

irgendwie scheinen wir keinen gemeinsamen Nenner zu haben und will deshalb versuchen, ihn zu finden und zu beschreiben.
Für dich ist zwar die Angabe "Infizierte pro 100k Einwohner" auch in Ordnung, hättest es aber lieber sehr viel differenzierter. Das kann ich zwar verstehen, ist aber sehr sehr aufwendig und wäre vermutlich auch nicht durchführbar für Pilger in Spanien, da diese ja durch viele autonome Regionen kommen und vor lauter statistischer Datenleserei kaum was von der Schönheit und den Besonderheiten des Weges mitbekämen.

Bleiben wir also bei den Infizierten pro 100k Einwohner und treffen mal die günstige Annahme, dass es in Spanien pro 100.000 Einwohner 25 aktiv Infizierte gibt. Das ergäbe dann nach meiner Rechenmethode 100.000 dividiert durch 25 = 400 Menschen als Gruppenergebnis, einer davon ist infiziert und 399 sind gesund.
Gegenprobe: (399+1) * 25 = 100.000 Einwohner. :D Es ist also nur eine andere Darstellungsweise meinerseits, d.h. 1 Infizierter ist von 399 Gesunden umgeben.
Alles klar :?: Es spielt keine Rolle, ob es tatsächlich nur 100.000 oder 2,5 Mio Einwohner sind. In Rioja, wo der CF durchführt liegt auch Santa Domingo de la Calzada mit 6.300 Einwohnern, wo sich Anfang März ein dramatischer Corona-Hotspot entwickelte und zahlreiche Todesopfer forderte. Ich habe dieser Tage im Internet den seitenlangen Bericht wieder gefunden, der hier im Forum schon mal erwähnt war, habe ihn jetzt mit Google-Translater ins Deutsche übersetzt und war richtig erschüttert, wie es den Menschen erging. :shock: Wenn Interesse besteht, stelle ich ihn gerne ins Forum ein.

Ich bin mit meiner Frau den wunderschönen Ort im Jahr 2001 durch gepilgert, haben dort auch übernachtet und konnten zufällig an einer Hochzeit in der Kathedrale teilnehmen, bei der dann mitten in der Trauungszeremonie lauthals der Hahn auf der Empore krähte und große Heiterkeit auslöste. Ja, da war die Welt noch völlig in Ordnung :!:

LG Gerhard
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CyrusField
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von CyrusField »

Gerhard.1 hat geschrieben: 28. Jul 2020, 00:33 Alles klar :?: Es spielt keine Rolle, ob es tatsächlich nur 100.000 oder 2,5 Mio Einwohner sind. In Rioja, wo der CF durchführt liegt auch Santa Domingo de la Calzada mit 6.300 Einwohnern, wo sich Anfang März ein dramatischer Corona-Hotspot entwickelte und zahlreiche Todesopfer forderte. Ich habe dieser Tage im Internet den seitenlangen Bericht wieder gefunden, der hier im Forum schon mal erwähnt war, habe ihn jetzt mit Google-Translater ins Deutsche übersetzt und war richtig erschüttert, wie es den Menschen erging. :shock:
Unabhängig davon, dass Santo Domingo wirklich schön ist und ich dort einen meiner schönsten Abende auf dem CF erlebt habe...

Wir reden ja nicht einmal aneinander vorbei. Ich hinterfrage Deine Zahlen ja auch gar nicht. Ich finde sie dennoch zu pauschal. Dass eine höhere Auflösung in *deutlich* mehr Arbeit gipfelt, ist vollkommen klar.

Um bei Deinem Beispiel La Rioja zu bleiben - die Zahlen habe habe ich aus den Daten des spanischen Gesundheitsministeriums, Basis sind die letzten 14 Tage. Im Vergleich dazu stelle ich die autonome Gemeinschaft Madrid und den aktuellen Hotspot Aragón. Die Werte sind gerundet, denn halbe Einwohner gibt es meines Wissens nach nicht:
Neuinfizierte (14 Tage) Einwohnerzahl (lt. Wiki) Nicht Infizierter je Infiziertem
La Rioja 83 316.798 3.814
Madrid 1.880 6.663.394 3.543
Aragon 4.144 1.319.291 317

Dazu im Vergleich:
NRW 2.631 17.947.221 2.630
Luxemburg 1.115 626.108 560

Natürlich müssen dort noch die Infektionen hinzu gezählt werden, die länger als 14 Tage zurück liegen und bei denen die Personen noch nicht wieder als geheilt gelten.

Natürlich ist die Lage in Spanien schlimm. Schlimmer, als in Deutschland, in den Hotspots zur Zeit sogar bedeutend schlimmer. Das will und werde ich auch überhaupt nicht schönreden, die gut 30% Unterschied sind heftig.
Ich sage nur, dass es, wenn es in den Medien zur Zeit um "Spanien" geht, das häufig zu wenig differenziert ist. Aragón liegt eine ganze Zehnerpotenz von den anderen Regionen weg - sorry, da bin ich zu sehr Ingenieur, um das ignorieren zu können. Ich sage ja auch nicht, dass jeder wie er/sie möchte jederzeit immer und überall in Urlaub hinfahren sollte, so wie früher. Ich sage nur, dass es *mir ganz persönlich* zu pauschal ist, zu sagen "Spanien ist Risikogebiet".
Bei Luxemburg wiederum schaut das anders aus - da ist der Staat klein genug, dass eine weitere Untergliederung nicht mehr sinnvoll ist und die Klassifizierung als Risikogebiet sicher nicht verkehrt.

Wie gesagt: Ich will Dir gar nicht widersprechen.
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Via2010 »

CyrusField hat geschrieben: 28. Jul 2020, 08:20
Dazu im Vergleich:
NRW 2.631 17.947.221 2.630
Luxemburg 1.115 626.108 560

Bei Luxemburg wiederum schaut das anders aus - da ist der Staat klein genug, dass eine weitere Untergliederung nicht mehr sinnvoll ist und die Klassifizierung als Risikogebiet sicher nicht verkehrt.
Lieber Cyrus,

gerade das Beispiel Luxemburg zeigt, wie wenig aussagekräftig die Infektionszahlen sind, wenn man nicht die Art und Weise der Datenerhebung berücksichtigt.
Luxemburg hat beispielsweise auch die dort arbeitenden Grenzgänger aus Deutschland, Belgien und Frankreich getestet und bisher deren positive Testergebnisse in der Statistik mit ausgewiesen. Dabei erreicht die Zahl der Grenzgänger unproblematisch die Zahl der Einheimischen. Ebensowenig wird berücksichtigt, dass dort sehr breit angelegt getestet wird und nicht nur die symptomatischen Verdachtsfälle. Die Einstufung Luxemburgs aus Risikogebiet durch das RKI auf der Grundlage dieses Datematerials hat zu ernstzunehmenden diplomatischen Verwerfungen geführt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bei uns entwickeln wird, wenn jetzt viele Reiserückkehrer von den angebotenen Gratis-Tests Gebrauch machen.

Für mich ist eine Gegenüberstellung der Länderzahlen, wie Gerhard sie vornimmt, aber dennoch ein tauglicher Indikator für die Frage, ob ich eine nicht zwingend notwendige Reise in das betreffende Land derzeit wagen würde.

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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von CyrusField »

Via2010 hat geschrieben: 28. Jul 2020, 09:41 gerade das Beispiel Luxemburg zeigt, wie wenig aussagekräftig die Infektionszahlen sind, wenn man nicht die Art und Weise der Datenerhebung berücksichtigt.
Luxemburg hat beispielsweise auch die dort arbeitenden Grenzgänger aus Deutschland, Belgien und Frankreich getestet und bisher deren positive Testergebnisse in der Statistik mit ausgewiesen. Dabei erreicht die Zahl der Grenzgänger unproblematisch die Zahl der Einheimischen.
Richtig. Meine o.g. Zahlen sind natürlich nicht das nonplusultra und wie *alle* Statistiken zu hinterfragen.

Im Weiteren stellt sich hier natürlich die Frage, wie mit den positiven Grenzgängern in ihren jeweiligen Heimatländern datentechnisch verfahren wird. Auf deutscher Seite ist in den angrenzenden Landkreisen jedenfalls keine signifikante Steigerung zu erkennen. Geht das im Rauschen unter (wobei diese Gegend in D auch nicht unbedingt zu den bevölkerungsstärksten gehört) oder werden diejenigen nur in Quarantäne gesteckt, tauchen aber in der Statistik des RKI nicht auf, weil es ja keinen positiven Test in D gibt? Muss in D zusätzlich getestet werden? Direkt? Nach X Tagen?
Via2010 hat geschrieben: 28. Jul 2020, 09:41 Ebensowenig wird berücksichtigt, dass dort sehr breit angelegt getestet wird und nicht nur die symptomatischen Verdachtsfälle.
Das ist die einzig sinnvolle Vorgehensweise, um die Dunkelziffer so weit wie möglich zu reduzieren. Auf Deutschland hochgerechnet wäre das aber wohl weder logistisch noch finanziell zu stemmen.
Via2010 hat geschrieben: 28. Jul 2020, 09:41 Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bei uns entwickeln wird, wenn jetzt viele Reiserückkehrer von den angebotenen Gratis-Tests Gebrauch machen.
Gestern Abend im Interview der Tagesthemen sprach Jens Spahn davon, dass es für die flächendeckende Einführung von Gratis-Tests erst noch eine ministeriale Anweisung benötigt und das alles natürlich noch in der Praxis umgesetzt werden muss. Das würde noch mindestens eine Woche dauern. Dann sind in den ersten Bundesländern die Sommerferien bereits vorbei... :|

Fraglich, ob das Angebot auch von denen angenommen wird, bei denen es vielleicht am sinnvollsten wäre. Ein bisschen Polemik:
Der Ballermann-Tourist mit noch 1 Promille Restalkohol, der ohnehin nicht viel auf Abstand halten und Maske tragen gibt, wird sich doch bestimmt am Flughafen freiwillig ein Stäbchen in Nase und Rachen stecken lassen, oder? Mit ein bisschen Glück gewinnt er 14 Tage unbezahlten Urlaub, da steht er voll drauf, oder?
Vielleicht ein bisschen realitätsnäher - die Familie, die mit 3 quengelnden Kindern unterwegs ist. Die zusätzliche Stunde Zeit nimmt man sich doch gerne und die Kinder haben da bestimmt Verständnis für, oder?
Via2010 hat geschrieben: 28. Jul 2020, 09:41 Für mich ist eine Gegenüberstellung der Länderzahlen, wie Gerhard sie vornimmt, aber dennoch ein tauglicher Indikator für die Frage, ob ich eine nicht zwingend notwendige Reise in das betreffende Land derzeit wagen würde.
Vollkommen in Ordnung, kein Widerspruch.
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Gerhard.1 »

Tom1969 hat geschrieben: 27. Jul 2020, 16:50
Gerhard.1 hat geschrieben: 25. Jul 2020, 23:27
Hallo Tom,
wie kommst Du eigentlich dazu, zu schreiben, dass ich mit den zur USA gemachten Aussage völlig daneben liege? Lese bitte nochmals nach, das nehme ich dir so nicht ab.

Pilgert alle mit Bedacht und bleibt gesund.
Gerhard
Hallo Gerhard,

ich meine diesen Satz:" Je höher die Anzahl der gesunden Menschen, desto geringer die Ansteckungsgefahr!"

Fakt: In den USA gibt es mehr gesunde Menschen als in Deutschland.

Schlussfolgerung: Die Ansteckungsgefahr ist dort geringer als in Deutschland.

Unabhängig davon, ob das nun im Einzelfall stimmt oder nicht, ist dieser Schluss ziemlich konträr zu deiner "Berechnung", daher bin ich davon ausgegangen, dass du das bestimmt nicht so gemeint hast, wie du es geschrieben hast.

Wobei es mir v.a. um das geht, was auch aus mittlerweile einigen Posts deutlich wird: "Glaube keine Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast." Um mal ganz frei den guten alten Churchill zu zitieren...

Viele Grüße

Tom
Hallo Tom,

wenn Du die Einwohnerdaten der USA in Höhe von 331.145.197 mit denen von Deutschland mit nur 83.803.959 Einwohnern vergleichst, dann hast Du natürlich recht, dass es dort insgesamt und grundsätzlich mehr Gesunde gibt als in Deutschland.
Das kannst Du aber nicht ernsthaft gemeint haben.

Wenn man nun die - Stand heute - aktiv Corona-infizierten US-Bürger von 2.145.895 ins Verhältnis zur Gesamteinwohnerzahl setzt (331.145.197 : 2.145.895 = 154) sind es also im Durchschnitt nur 153 Gesunde, die mit einem Infizierten eine Einheit bilden.
Für Deutschland ergibt sich aktuell folgende Rechnung: 83.803.959 : 6.810 Infizierte = 12.305 Gesunde pro infiziertem Menschen.

Ich wünsche dir, dass Du immer unter den Gesunden zu finden bist. :)

Buen camino
Gerhard
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Anhalter
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Anhalter »

Um die Diskussion nochmal ein Stück komplizierter zu machen:

Ich hab mich vorher mal gefragt, was denn eigentlich die relevante Info bzw. Statistik für mich wäre. Und um das zu beantworten, muss ja erstmal der Zweck klar sein, warum ich das wissen will.
Der Zweck ist auch eigentlich schnell klar: Ich will einschätzen (können, versuchen) wie groß das Risiko für mich ist, mit Corona infiziert zu werden. (Nebenzweck: Ich will nicht irgendwo im Ausland in einen Lockdown kommen, aber beschränken wir uns erstmal auf eins)
Dazu muss ich auf jemanden treffen der damit infiziert ist, der in der Lage ist mich zu infizieren und das irgendwie schafft.

Gehen wir davon aus, das keiner willentlich jemanden ansteckt (ja...) und auch in der Regel bei bekannten Infizierten die Auflagen (Quarantäne etc) eingehalten werden.

Dann bleibt eigentlich nur noch übrig, dass mich jemand ansteckt, der von seiner eigenen Infektion noch nichts weiß.
Was somit für mich recht schnell uninteressant wird, ist die Höhe, der Menschen mit aktiver Infektion. Weil die wissen ja davon.
Spannender finde ich dann den Wert der Neuinfektionen. Ist zwar auch nicht perfekt, aber hier ist das Risiko ja höher, dass irgendwo unbekannte Infizierte das Virus weitergeben.

Sorry, wenn das jetzt etwas verworren war, ich bin mit dem Gedanken noch im "Arbeitsmodus". Damit will ich auch bitte niemanden kritisieren. Ist einfach eine Idee die mir heute kam die ich mal in die Diskussion werfen wollte.
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Gerhard.1 »

Raimund Joos hat geschrieben: 26. Jul 2020, 00:29 .... Nicht die Reisetätigkeit zwischen Länder ist relevant sonder in besonders betroffenene Regionen.... Und weil man das inzwischen begriffen hat sind die Grenzen wieder öffen und es werden nun betroffene Regionen gesperrt und entsprechend reglementiert....
Zum Glück denken die meisten eben nicht in nationalen Grenzen wenn es um internationale Probleme geht...

Die Hotspots befinden sich in erster Linie im Balkan., Holland und Belgien und evtl um Barcelona.... Und daher ist es einfach nicht gerade zielgenau ganz Spanien in einen Topf zu schmeißen....

https://interaktiv.morgenpost.de/corona ... -weltweit/

Bon Camino

Raimund
Hallo Raimund,

wie Du sicher selbst schon recherchiert hast, hat sich in Spanien die Coronasituation verschärft.
Es sind aktuell (28.07.20 um 10:50 Uhr) 99.853 aktiv Infizierte statistisch erfasst.
Bei einer Population von 46.756.155 sind nach meiner nicht expertenmäßigen Rechenmethode
(Population : Aktive =) bilden gegenwärtig 467 Gesunde mit je einem Infizierten eine Gruppe. Damit hat sich meine letzte Angabe von 512 Gesunden pro Infizierten weiter verschlechtert und solltest Du bei weiterer Kritik an mir, als einem Nichtexperten, bitte berücksichtigen. :lol:

(Sym)badische Grüße
Gerhard
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Raimund Joos »

Hallo Gerhard

Wie ich schon mal geschrieben habe richte ich mich am liebstem nach dem aktuellen Rat des Auswärtigen Amtes das seine Hinweise nach der fundierten Expertiese des Robert Koch Instituts erstellt.

Dort ist bisher nur vor einigen Regionen in Aragon und Kathalonien die Rede ...

Wenn jemand verschiedenen privaten Hinweisen, Warnungen, statistischen Auslegungen und Spekulationen folgen möchte ist da nichts einzuwenden - ich empfehle aber weiter dem fundierten Rat der staatlichen Stellen zu folgen.

https://www.auswaertiges-amt.de/de/auss ... eit/210534

BC

Raimund
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Berthold »

Raimund Joos hat geschrieben: 28. Jul 2020, 14:53

...Dort ist bisher nur vor einigen Regionen in Aragon und Kathalonien die Rede ...



https://www.auswaertiges-amt.de/de/auss ... eit/210534

Auf meinem PC lese ich auf der von dir verlinkten Seite:
Abraten für Aragón, Katalonien und Navarra
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Raimund Joos
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Re: Coronavirus-Statistik

Beitrag von Raimund Joos »

Ah ok - nun sehe ich es auch ...

Das steht seit heute oben unter dem aktuellen

Ich hatte nur den Text unten gesehen der lautet :

--------------------------------------------------------------------------------------

Besonderheiten in den Regionen/auf den Inseln

Die Regionalregierung der Balearen hat die vorerst bis zum 15. September 2020 geltende Schließung der Lokale und Geschäfte in den Touristenzentren um die sogenannte „Bier- und Schinkenstraße“ an der Playa de Palma angeordnet.

Aufgrund von örtlichen Infektionsherden können lokale Behörden jederzeit wieder Mobilitätsbeschränkungen einführen. Informationen dazu werden auch in den lokalen Medien veröffentlicht.

Die Regionalregierung von Katalonien hat für folgende Gebiete die dringende Empfehlung ausgesprochen, die Wohnung nicht zu verlassen und Zusammenkünfte mit mehr als zehn Personen verboten sowie kulturelle und sportliche Veranstaltungen wie auch Aktivitäten des Nachtlebens abgesagt:
Großraum Barcelona, die Kreise Segriá und Noguera in der Provinz Lleida sowie Figueres und Vilafant (Alt Empordà).
Daneben ist der Zugang bzw. das Verlassen des Kreises Segriá in der Provinz Lleida einschließlich der Provinzhauptstadt Lleida in Katalonien zurzeit nur eingeschränkt möglich.

Die Regionalregierung von Aragón hat für Zaragoza und die Kreise Monegros, Bajo Cinca sowie Bajo Aragón-Caspe ab 24. Juli 2020 Maßnahmen beschlossen, die den Zugang zu Gastronomie, Geschäften, Schwimmbädern und Sportanlagen, sowie zum kulturellen Angebot zahlenmäßig stark beschränken. Gastronomie und Nachtlokale müssen um Mitternacht schließen, Zusammenkünfte mit mehr als zehn Personen sind verboten.
Die Gesundheitsbehörde der Autonomen Gemeinschaft Aragón empfiehlt, die Stadt Zaragoza derzeit nicht zu verlassen oder dorthin zu reisen.
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