Pilgern für Anfänger

[FrankF]

Hallo
Ich grüße euch.
Ich habe mir vorgenommen, vom 02.09.21, 2 Monate lang, eine Auszeit zu nehmen und nenne das jetzt mal Pilgern.
Eventuell finde ich ja dann die Latten wieder die an meinem Zaun fehlen.
So, die Umstände es erlauben, komme ich an diesem Tag in Saint-Jean-Pied-de-Port an.
Da ich die Walking Stöcke nicht mit in den Flieger nehmen darf kümmere ich mich um neue.
Die Frage die ich ständig hin und her wälze, ist die, ob ich es riskieren kann in Massenunterkünften zu übernachten. Ich bin zwar vollständig genadelt aber ………
Aus diesem Grund habe ich mir schon eine Unterlage eine Dackelgarage und einen Schlafsack besorgt. Das sind allerdings 3 kg Gewicht die ich mir zusätzlich aufhalse.
Die Grenze von 9 kg möchte ich nur ungern reißen da Wasser und Proviant auch mit 3kg oben drauf kommen. Mein 32 Liter Rucksack wird dann schon Außenanbauten bekommen.
Ich habe gelesen das Zelten innerhalb der Dunkelheit geduldet wird. Kann das einer Bestätigen?
Wer möchte kann einem GREENHORN ja ein paar Tipps geben.
Danke im Voraus
Liebe Grüße Frank F

[Simsim]

Hallo Frank,

also hier meine Meinung zu deinen Fragen:

mit vollgestopften Massenlagern dürfte es Coronamäßig vorbei sein, aber dazu können andere mehr sagen, die seither auf dem Camino waren oder sind.

Zelten geht an verborgenen Plätzen schon, auch wenn es offiziell verboten ist. Ich bin schon sehr oft so unterwegs gewesen, habe hunderte Nächte im Freien verbracht und nicht ein Mal Probleme gehabt. Allerdings ist es nicht ganz unkompliziert, immer einen guten Platz zu finden, Essen, Wasser, Waschmöglichkeit zu organisieren etc.
Mein Tipp für Deinen ersten Camino: Zelt zuhause lassen, nur Schlafsack und Unterlage mitnehmen, evtl ein kleines Moskitonetz mit Boden, das kann mit den Wanderstöcken aufgestellt werden. Im September ist meistens trockenes Wetter und so hast Du eine Ausweichmöglichkeit. Unter Bäumen hast Du keinen Tau.
Ich lief immer, auch im Winter, mit einem Zeltponcho, der wiegt nur 600g inclusive Innenzelt und ist gleichzeitig ein Regenponcho.
Der Schlafsack ist auf jeden Fall nützlich, auch für die Herbergen. In manchen Gebieten können die Nächte frisch sein.
Ich denke aber auch, wenn die Besorgnis wegen Corona Dein einziger Grund ist Unterkünfte zu meiden, dass Du Dir wohl eher unnötige Sorgen machst. Aber da schreiben bestimmt noch andere was dazu.

Alles Gute, schöne Vorfreude und ja....verlorene Latten finden sich bestimmt auf dem Camino wieder, oder werden sogar durch ganz neue ersetzt

Grüße,

Simone

[Pater Norbert]

Hallo Frank,

Herzlich willkommen im Kreis.

Du schreibst von den Massenunterkünften und hast vielleicht auch im Blick, was aus Reiseberichten bis 2019 steht.
Das hat sich geändert. Das Corona Schutzkonzept der einzelnen Regionen führt auch zu Stillegungen von Herbergsbetten. Du kannst dort zwar andere Pilger*innen treffen, aber keine Massen mehr.

[Superfrauandrea]

willkommen bei uns!
Viel Vorfreude auf deine Wanderung.

Der Camino nimmt dir alles, aber er gibt dir alles, was du brauchst.
So oder so ähnlich hab ich das mal gelesen oder gehört, und es stimmt tatsächlich.

BC Andrea

[Pooh_der_baer]

Hallo,

das mit den Massenunterkünften ist meist nicht so heiß wie gekocht. In den meisten Herbergen sind die Räumlichkeiten übersichtlich, besonders in den privaten Herbergen. Die berüchtigte Massenunterkunft, der Schnarchsaal in Roncesvalles mt 120 Betten ist geschlossen.
Ein Schlafsack ist schon sinnvoll. Schaue dich im Internet nach Leichtgewichtschlafsäcken um. Da ist die Auswahl doch recht groß. Die Preise, nach oben keine Grenzen.
Nach den Erfahrungen meines ersten Caminos nehme ich für die Matratzen mir ein Trekkinghandtuch mit 4 Sicherheitsnadeln mit. Auf diesem ruht dann mein Kopf. Den Schlafsack verwende ich immer, wenn zu warm, dann einfach geöffnet. So vermeide ich die vorhandenen Decken.
Außenanbauten am Rucksack können den Tragekomfort beeinträchtigen.
Denke daran, du trägst den Rucksack mehrere Wochen.

Passe gut auf, dass du nicht noch paar Latten plötzlich mehr an deinem Zaum hast.
BC

[Matten]

Da ich die Walking Stöcke nicht mit in den Flieger nehmen darf kümmere ich mich um neue.

Hallo Frank

Herzlich Willkommen hier im Forum

Schau mal, ob Du schöne Trekkingstöcke zum zusammen schieben, oder zum klappen.
Meine Stöcke habe ich noch immer in den Rucksack bekommen.

Vor dem Übernachten in den Herbergen solltest Du nicht solche Manschetten haben. Da lernst Du am besten die Mitpilger kennen. Und für ne ruhige Nacht gibt’s Ohropax oder ein Zimmer in einer privaten Herberge.

Buen Camino
Martin

[FrankF]

Hallo zusammen
ich möchte mich für die lehrreichen Antworten bedanken die ihr mir geschrieben habt.

Jetzt habe ich schon ein besseren Gefühl bei der Sachen.
Jetzt muss ich nur noch die letzte Hürde schaffen.
Ändern sich die Zahlen so zum negativen das mich Frankreich oder Spanien gar nicht rein lassen?
Ich hoffe das sich nichts mehr in den Weg stellt.
Bis zu diesen 2 Monaten unbezahltem Urlaub war es nämlich ein steiniger Weg.
In meiner Gilde ist das nicht üblich.
Musste meinem Chef schon, zart durch die Blume, zu verstehen geben das ich auch ohne ihn auskomme.

Nochmals Danke

Liebe Grüße Frank F

[Pater Norbert]

Ändern sich die Zahlen so zum negativen das mich Frankreich oder Spanien gar nicht rein lassen?

Hallo Frank,

zu Frankreich kann ich nichts sagen.

Mit Blick auf Spanien beschreibe ich als doppelt Geimpfter meine Hoffnung:

1. Stand heute kann ich kommen und am Ende auch wieder zurück reisen.
2. Wir befinden uns im Juli - Ferienmonat in Spanien.
3. Bis Mitte August werden die Werte steigen - danach abflachen.
4. Bis zu meiner Abreise am 14. September hat sich noch viel getan.

Von daher: Gib der Zeit ihre Kraft-

[Fred]

Hi Frank,

Passe gut auf, dass du nicht noch paar Latten plötzlich mehr an deinem Zaum hast.

diese Auszeit scheint für Dich sehr wichtig zu sein. Spanien hat aber kein Monopol auf das Fernwandern und der Camino Francés ist nicht der Nabel der Welt. Warum läufst Du nicht beispielsweise von Hamburg nach München und übernachtest in anständigen Unterkünften? Den Weg als Ziel annehmen, da sollten nicht schon vor Beginn so viele Fragezeichen den Blick vernebeln.

Ich wünsche Dir eine gute Reise

Mario

[Lara]

Hallo Frank,
du hast vor, Anfang September zu starten? Mich verwirren die Auskünfte vom Auswärtigen Amt betr. Frankreich, kannst du Licht in meine Dunkelheit bringen? Ich habe den gleichen Weg für MitteEnde September geplant und hoffe, es wird nicht zu kühl und ich bin nicht die einzige Pilgerin. Also, bei Einreise auf dem Landweg nur mit 72 Stunden Test (mit anschl. Quarantäne? .. Das geht doch nicht), eine Einreise in Hochrisikogebiet ist gar nicht möglich und ein Restaurant bzw. AußenGastro darf nur mit Test betreten werden?.. Ich bin nicht geimpft.. Also klingt das kompliziert..

Gruß aus Hessen

[Simsim]

Hallo Lara, ich lebe in Frankreich und hier einige Infos:

Offiziell Einreise aus Deutschland nur mit Impfung oder negativem Test (48 Stunden, soviel ich weiß).
Ab Montag (9.8.) sind Restaurants, Bars (auch auf der Terrasse), Fernzüge, Schwimmbäder, Campingplätze und Hotels mit Restaurants etc. nur noch dem "pass sanitaire" betretbar. Den bekommt man man in Papierform oder digital.
Wenn man nicht geimpft ist, muss man also, wenn man diese Einrichtungen nutzen will, theoretisch für rund 50 Euro alle zwei Tage testen lassen. Man kann aber auch auf Restaurants etc. verzichten.

Es gibt sehr viel Aufstand und Widerstand in Frankreich gegen diese brandneue Verordnung. In der Praxis ist sie auch eh kaum umzusetzen.
Ich kann Dich nur ermutigen einfach loszugehen. Viele mir gut bekannte und ungeimpfte Leute pilgern zur Zeit ganz entspannt durch Frankreich.

Ich bitte jetzt gewisse Forumsmitglieder von unsachlichen Meinungsäußerungen auf meine sachliche Antwort auf Laras Frage abzusehen.

P.S....vielleicht willst Du gar nicht in Frankreich pilgern, sondern berührst Frankreich nur kurz in Saint-Jean?
Dann wirst Du ziemlich sicher den Test brauchen und einen weiteren dann in Saint-Jean für den Übergang nach Spanien. Im Pilgerbüro nennen sie Dir eine Apotheke vor Ort, die Termine speziell für Pilger vergibt.

[wiesicla]

Hallo Frank,
ich war letztes Jahr zu Corona-Bedingungen in Spanienaauf dem del Norte und Primitivo unterwegs. In den Herbergen war innen maskenpflicht mit Ausnahme der Duschen und auf dem eigenen Bett. Etagenbetten waren nur einzeln belegt und es gab einen Mindestabstand zwischen den Betten. Es gab eine qm-Begrenzung.
Viele ehrenamtliche Herbergen der jakobusgesellschaften waren geschlossen, die privaten meist offen. Ich fand die Situation entspannt, nicht gefährlich, nach ein paar Tagen übernachteten ich eh immer mit denselben pilgern.
nur in großen Städten, in denen in den Herbergen auch wochenend-partygänger übernachteten habe ich zum Selbstschutz ein Hotelzimmer für mich allein gesucht.
Wesentlich spannender war damals die Frage, ob der gebuchte Rückflug auch stattfindet. Auf dem Hinflug waren wir nur ca. 12 Fluggäste. Ich werde der Fluggesellschaft nie vergessen, dass sie mich auch wieder in die Heimat gebracht hat, ohne dass der Flug für die Gesellschaft wirtschaftlich war.
Grüße Claudia

[Lara]

Hallo liebe Simsim und alle Mit Pilger,

.. Es geht um die Frage des Coronatests:
Ich starte MI 15.09. und mache DI Mittag einen offiziellen Antigentest, der laut meiner Kenntnis dann bis Do Mittag gültig sein wird, an diesem Tag komme ich um 06.00 mit der Bahn in Paris und werde gegen Nachmittag in SJPDP sein. Abends wird der Test dann abgelaufen sein - brauche ich für die Übernachtung in der Herberge ebenfalls einen neuen Test? Ich möchte dann am Fr bis nach Orrison laufen und wollte kurz zuvor in der Apotheke in SJPDP einen neuen Test machen, der dann bis Sonntag gültig ist.. wenn ich die Grenze zu Spanien passiere..Ist das so stimmig?

Vielen Dank schon mal für alle Rückmeldungen und Grüße an alle Pilger.. Ich bin soooooooooo aufgeregt.. herrje.. Habt ihr ein Ruhe Rezept für mich? (:-)

Gruß Lara

[Simsim]

Lara, ich habe gerade mit Deiner Frage beim Pilgerbüro in Saint-Jean angerufen.
Für die Übernachtung in Frankreich gibt es keinerlei Probleme. Da wird nicht nach einem Test gefragt.
In Orisson musst Du aber unbedingt schnellstens reservieren, sonst gibt es dort keinen Platz mehr. Allerdings ist ja ein paar hundert Meter weiter noch die neue Herberge.

Herzlich grüßt Simone

Ps: sicherheitshalber hab ich mal auf der Webseite von Orrisson nachgesehen: die verlangen dort sehr wohl einen Test (72 Stunden alt höchstens) oder Impfnachweis, weil ein Restaurant an den Gite angeschlossen ist und Halbpension zwingend ist. In anderen Herbergen in Frankreich, in denen es keine Restauration gibt, gilt die Regel (noch) nicht. Aber Du wolltest ja eh vorher noch den Test in Saint-Jean machen.

[Lara]

Vielen Dank liebe Simone für deine Mühe!

Ah, ja, in Orrisson ist ein Restaurant mit dabei, stimmt.. Da habe ich bereits reserviert. Ich dachte, Test für Übernachtung in Herberge ist Standard.. Bei meiner reservierten Herberge in SJPDP bzw. Roncesvalles stand diesbezüglich nichts auf der Homepage. So, dann ist der Test wirklich 48 Stunden gültig und ich kann getrost in Orrisson schlafen bzw. muss ich mich beeilen, dass ich zeitig vor Testablauf (gegen 10.00 Uhr oder später) die spanische Grenze passiere? (nicht dass sie mich wieder über die Pyrenäen zurück schicken (:-)).. Wie sieht diese eigentlich aus, wird dort ordentlich alles kontrolliert, weißt du das?

Liebe Grüße Lara