Hallo Dieter,
wenn man sich mglw. das erste Mal mit dem Metrosystem in Paris beschäftigt, kann das recht verwirrend wirken.
Einmal verstanden ist es aber ziemlich einfach.
Wie die Vorschreiber schon angeregt haben, würde ich das Metroticket bereits im TGV kaufen, sofern möglich.
Um weitere Zeit zu sparen würde ich zusehen, möglichst einen Sitzplatz im vorderen Teil des Zuges nahe bei der Lok zu ergattern,
oder kurz vor Ankunft in Paris möglichst weit in Fahrtrichtung nach vorne gehen.
Der Gare de l'Est ist - wie alle grossen Bahnhöfe in Paris - ein sogenannter Kopf- oder Sackbahnhof.
Wenn man ganz hinten im Zugabteil sitzt, muss man nach dem Aussteigen in Paris die ellenlangen Bahnsteige zum Hauptgebäude laufen, wo sich die Eingänge zur Metro befinden.
Einmal angekommen orientierst Du Dich nach den
Hinweisschildern der
lila-farbenen Metrolinie Nr. 4 mit dem Zielbahnhof
Mairie de Montrouge
Vom Einstieg beim
Gare de l'Est bis zu
Deiner Zielhaltestelle
Montparnasse-Bienvenüe sind es 13 Stationen.
Das geht ratz-fatz. Die reine Fahrzeit beträgt ca. 14-17 Minuten.
Du brauchst nicht umsteigen.
Sollte Dir die Metro im
Gare de l'Est kurz vor der Nase wegfahren ... nur keine Hektik: die nächste Metro kommt ca. 2-3 Minuten später.
Dein Metroticket behältst Du bitte bis zum Verlassen des Untergrundsystems.
Beim Übergang vom Metrobahnhof
Montparnasse-Bienvenüe in den SNCF-Bahnhof
Montparnasse muss man eine Barriere passieren, die sich nur mit gültigem Metroticket öffnet.
An der Haltestelle
Montparnasse-Bienvenüe steigst Du aus und folgst
der
Beschilderung Gare Montparnasse/SNCF/ Halls 1+2 Grandes Lignes ins Bahnhofsgebäude.
Der Bahnsteig, an dem Dein Zug Richtung Hendaye abfährt, wird erst ca. 30 Minuten vor der Abfahrt auf den grossen Abfahrtstafeln angezeigt.
Erfahrungsgemäss fahren die Züge Richtung Bordeaux/Hendaye häufig an den Bahnsteigen mit einstelliger Nummer ab (1-9).
Das muss aber nicht immer so sein.
Wenn der Abfahrtsbahnsteig (Voie No. ...) klar ist, bitte zügig zum Zug bzw. Deinem Zugabteil gehen.
Auch im Bahnhof Montparnasse läuft man weit (Kopfbahnhof). Die Züge sind mitunter mehrere 100m lang.
Solltest Du ein Zugticket aus einem Reisebüro oder Automaten haben, muss Du dieses vor Betreten des Bahnsteigs in einem der zahlreichen
kleinen gelben Ticket-Entwerter "kompostieren".
-> "
Compostez votre billet".
Der Entwertungsautomat gibt beim Einschieben des Tickets in den Schlitz ein deutliches Geräusch von sich (ähnlich einem Nadeldrucker).
Am heimischen PC ausgedruckte Internettickets oder Handytickets müssen nicht entwertet werden.
Du brauchst also nicht zu versuchen, Dein Smartphone in den Entwertungsschlitz zu stecken.
Die grossen gelben Kästen sind Fahrschein-Verkaufsautomaten.
Dort kann man sein Ticket nicht entwerten.
Um den Weg zwischen den Bahnhöfen zu Fuss zurückzulegen (ca. 5,5km), sollte man mMn mindestens 2-2,5 Std. Zeit haben und sich einigermassen in Paris auskennen.
Man bleibt immer mal irgendwo stehen, um sich etwas anzusehen (bspw. Tour St. Jacques, Schaufenster etc.).
Dafür sind 57' zu knapp.
Ich hoffe, es liest sich nicht zu kompliziert.
Bonne route
Uwe
P.S.: Die vorstehende Beschreibung für den Wechsel vom
Gare de l‘Est zum
Gare Montparnasse kann analog durch Pilger aus dem Norden, Osten oder Westen Deutschlands angewendet werden, die über Dortmund und Köln nach Paris zum
Gare Du Nord anreisen.
Der Gare du Nord ist ebenfalls an die Metrolinie 4 angebunden.
Man steigt eine Station vor dem Gare de l‘Est in die Metro ein.
Die Fahrzeit verlängert sich dadurch um 1 Minute.