Corona und Finanzsorgen der Herbergen

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Rainerelaleman
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Corona und Finanzsorgen der Herbergen

Beitrag von Rainerelaleman »

Bin gerade nach abgebrochenem Camino Mozarabe wieder nachhause gekommen.
Ich hörte es anekdotisch und weiss es inzwischen konkret von einer Herberge am südlichen portugiesischen Jakobsweg, dass bei einigen privaten Herbergen echte Existenznot herrscht, weil von einem Tag zum anderen und gerade zum Beginn der Saison wegen der Corona Epidemie alle Pilger weggeblieben sind.
Im konkreten Fall sind die Pilger die einzige Existenzgrundlage und ein Totalausfall ist gleichbedeutend mit Null Einkommen.
Gibt es irgendwelche Erfahrungen, wie solche privaten Herbergen unterstützt werden können, damit sie noch da sind, wenn das Pilgern hoffentlich irgendwann mal wieder möglich ist?
Weiss irgendwer, ob und wo es Hilfen gibt?
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CyrusField
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Re: Corona und Finanzsorgen der Herbergen

Beitrag von CyrusField »

Da fallen mir zuerst die verschiedenen Sektionen der Jakobusfreunde ein - von D, AUT und CH aus werden da ja einige Herbergen betrieben bzw. unterstützt. In Spanien (und Portugal?) gibt es ebenfalls die Amigos del Camino de Santiago.

Die unmittelbar privat betriebenen herbergen sind leider Gottes ja eben nicht über solche NEtze zu erreichen. Da könnte man über die örtlichen öffentlichen Institutionen versuchen, einen Kontakt herzustellen. Oder vielleicht die Besitzer direkt anschreiben - Viele dieser Herbergen haben ja eine eigene Homepage oder sind auf Booking, Expedia o.ä. vertreten.

Auf jeden Fall eine unterstützenswerte Idee!
Camino Francés 2018
Mosel-Camino 2019
Via Mosana 2019 - ... (das wird noch :lol:)
Caminho Portugês Central 2020
Camino Inglés 2022
...und auch sonst viel zu Fuß unterwegs: https://stefansspuren.com 8-)
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Pooh_der_baer
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Re: Corona und Finanzsorgen der Herbergen

Beitrag von Pooh_der_baer »

Hallo,

vor 2 bis 3 Jahren waren Herbergen auf dem CF für Preise von mehr als € 200.000 im Angebot.

Private Herbergen sind wie Hotels Geschäftsunternehmen, die auf Gewinn aus sind.
Unternehmerisches Risiko, damit muss ein Herbergsbetreiber leben.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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Raimund Joos
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Re: Corona und Finanzsorgen der Herbergen

Beitrag von Raimund Joos »

Ich werde in meinen folgenden Publikationen dazu aufrufen die Herbergen nach der Kriese vor Ort mit einer Spende zusätzlich zu der normalen Übernachtungsgebühr zu unterstützen. Evtl kann das auch etwas helfen.

Bon Camino

Raimund
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Pooh_der_baer
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Re: Corona und Finanzsorgen der Herbergen

Beitrag von Pooh_der_baer »

Hallo,

m.E. sollten dann besonders die Donativoherbergen unterstützt werden.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
Rainerelaleman
Beiträge: 2
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Re: Corona und Finanzsorgen der Herbergen

Beitrag von Rainerelaleman »

Liebe Camino Freunde,
schön, dass hier ein Gedankenaustausch gestartet ist, der uns als Pilger m. E. nicht unbeteiligt lassen darf. Mein konkreter Fall ist in der Tat eine Donativo Herberge nahe Lissabon.
Schön Raimund, dass du mit deinen Möglichkeiten helfen willst. Du hast eine grosse Fangemeinde und damit eine gewichtige Stimme und ich hoffe, dass es bei vielen Pilgern ankommt. Schliesslich
können wir alle unsere Caminos überhaupt nur bewältigen, wenn sich Menschen finden, die uns Unterkunft und Verpflegung anbieten.
Meine Kenntnis des C. Frances ist 20 Jahre alt. Vielleicht ist dort wirklich alles schon so kommerzialisiert, wie es Puh der Baer schreibt. Aber auf den weniger stark frequentierten Wegen, die ich in den letzten Jahren gegangen bin, gibt es viele, vor allem, aber nicht nur Donativo Herbergen, die sich irrsinnig um die Pilger bemühen und die es nicht als ein Business betreiben, wenngleich sie auch mehr oder weniger davon oder damit leben.
Matten
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Re: Corona und Finanzsorgen der Herbergen

Beitrag von Matten »

Es ist natürlich möglich, dass einzelne Pilger mit welchem Betrag auch immer eine Herberge unterstützen, in der sie sich besonders wohl gefühlt haben.

Allerdings haben wir ernsthaft keine Ahnung wie lang die zu überbrückende Zeit sein wird. Der Pilgerbetrieb wird ja vermutlich erst wieder starten wenn die Pilger und die Menschen vor Ort durch Impfungen geschützt sind. Dazu müssen auch wirksame Medikamente existieren.

Vielleicht wäre es möglich den Betreibern von Herbergen, zum Beispiel über die Jakobusgesellschaften, eine Art Crowdfunding vorzuschlagen.
Keine Ahnung wie das vertraglich geregelt werden kann. Dieses Crowdfunding sollte dann auch eher als großes Donativo und nicht als Investition mit Erwerb von Anteilen usw. gedacht sein.

Privatbetriebe sollten nach meinem Verständnis hoffentlich Vorsorge getroffen haben oder sich an „Vater Staat“ wenden. Deshalb sollten die privaten HOGA-Betriebe nicht von uns unterstützt werden.

Die aktuelle Struktur auf den Jakobswegen zu erhalten wird schwierig, da kann man als Pilger über eine Spende nachdenken.

Vielleicht hat Pater Norbert oder Raimund Joos oder auch ein anderer Pilger mit seinen Kontakten einen Überblick wo Hilfe nötig und sinnvoll ist.
Sicher hat niemand von uns ein Interesse eine evtl. Hilfe/Spende irgendwo in einem riesigen unübersichtlichen Topf verschwinden zu sehen.

Es ist nur so ein spontaner Gedanke.

BC
Martin
Niemand weiß was in ihm steckt, bevor er nicht versucht hat es herauszuholen.
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