Corona Virus......Camino im März/April

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Thüringer
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Thüringer »

Martina hat geschrieben: 12. Mär 2020, 07:01 Gehöre auch zur Risikogruppe ( Herz und Diabetes ), vielleicht ist es ganz gut so
Hallo Martina.....ich gehöre auch zur Risikogruppe. Bin über 60 und habe durch viele Chemotherapien ein kaputtes Immunsystem und das ist nicht mein einziges gesundheitliches Problem. Den Ausschlag gegen den Camino zum jetzigen Zeitpunkt hat ein Freund, der zwei Wochen mitwandern wollte und wie du Bedenken hatte, wie er im Falle einer Erkrankung seiner Frau und Kinder hier nach Hause Kommen sollte.....oder er durch Quarantäne irgendwo
festgesetzt wäre, gegeben. Wenn der Camino zum Krampf wird und man ihn unbedingt durchziehen will.....soll man das machen.
Er soll aber Freude machen, Entspannung und die Dinge, die ihn ausmachen …...mich immer wieder in ihren Bann ziehen... bringen.

Thüringer
4 mal den Camino auf Wegen durch die Schweiz, Frankreich und Spanien von der Haustür nach Santiago.
Den de Norte, den Primitivo, der Ingles und Muxia/Finiterre mehrmals. Den Portuguese von Lissabon und von Faro nach Santiago...1500 km in Deuschland
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Pooh_der_baer
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Pooh_der_baer »

Verweise auf einen Artikel der Frankfurter Rundschau:

www.fr.de/politik/wenn-fallen-faellt-sy ... 94419.html
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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Raimund Joos
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Raimund Joos »

Bernd hat geschrieben: 11. Mär 2020, 21:06 Habe das gerade auf Facebook gefunden.

Bild

Bild
Gut! Danke! Aber evtl it das besser das geortnet nach Wegen zB hier zu veröffentichen

viewtopic.php?f=21&t=723

BC

Raimund
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ChriWi07
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von ChriWi07 »

Pierre1983 hat geschrieben: 11. Mär 2020, 21:24
Torsten hat geschrieben: 11. Mär 2020, 20:16 Bei aller Liebe zum Camino oder anderen Reisen etc, habe ich persönlich absolut kein Verständnis dafür, dass man zu Zeiten einer Pandemie noch quer durch Europa/Welt reisen muss. Es ist für mich absolut Verantwortungslos! Nicht nur für sich selbst, sondern auch anderen gegenüber.
Ich kann deine Aussage durchaus nachvollziehen, sehe es aber etwas differenzierter.

Mal ganz extrem gedacht: Allein aus gesundheitlichen Gründen könnte man am besten sagen, dass alle Menschen zwei Wochen daheim bleiben sollen und schon hätte man das Problem gelöst, da die Gefahr einer Weiterverbreitung des Virus damit unterbunden wird. Das wird aber - wie ich finde aus gutem Grund - von der Politik und der Gesellschaft abgelehnt, weil man auf diese Weise die Wirtschaft zwei Wochen lang lahmlegen würde, was einem gesellschaftlichem Kollaps nahe kommt. Also entscheidet man sich für eine Risikobewertung und riegelt nur besonders belastete Gebiete ab und reduziert durch die Absage von Großveranstaltungen die Gefahr einer schnellen Verbreitung. Hierdurch kann der Alltag für die meisten Menschen nahezu normal stattfinden, was offenbar auch gewünscht wird.

Wenn sich nun ein angehender Pilger seit Jahren auf seine Pilgerreise freut, daraufhin gespart hat (Urlaubszeit und Geld) und ihm wird nun gesagt, dass er nicht pilgern soll, ist das schon ein Schlag in die Magengrube. Deshalb würde ich auch hier eine differenzierte Betrachtung wählen, um die Verantwortung für die Gesellschaft und die Interessen des Individuums untereinander abzuwägen, also um die Gefahr für meine Mitmenschen gering zu halten und dennoch mein Leben nicht extrem einzuschränken (was wie oben genannt offenbar auch (noch) nicht gewünscht wird von Politik und Gesellschaft): Komme ich aus einem Risikogebiet oder habe ich vor in einem Risikogebiet zu pilgern, was insbesondere durch eine Reisewarnung bzw. durch eine Klassifizierung des RKI definiert wird (https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N ... biete.html), sollte man meiner Meinung nach deinem Rat folgen und im Sinne der Verantwortung seiner Mitmenschen gegenüber nicht pilgern/reisen. Ist dies nicht der Fall, sehe ich es aktuell unkritischer und Wünsche einen "Buen camino".

Ich habe übrigens auch vor, ab dem 16.04.2020 in Südspanien zu pilgern und werde es genauso machen: Wird bis dahin die Gegend, in der ich pilgern möchte oder meine Wohngegend als Risikogebiet klassifiziert, wie es aktuell z.B. für Italien der Fall ist, werde ich auf diese Pilgerreise verzichten, ggf. auch sehr kurzfristig. Sollte dies nicht der Fall sein, hoffe ich auf eine schöne Pilgerreise und versuche nicht der Panikmache zu verfallen.
Also bei allem Respekt, aber die Vorfreude auf eine Reise oder das Ersparte ist wohl kaum ein Argument. Natürlich ist das blöd und sich erauch traurig und frustrierend, aber da sehe ich die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft doch deutlich höher. Und um diese wahrzunehmen brauche ich keine Politiker, da reicht es aus, auf die Ärzte zu hören und den gesunden Menschenverstand einzuschalten.
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.” Johann Wolfgang von Goethe
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Nicoletta
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Nicoletta »

Hallo nochmal,

mein Flug nach Porto mit anschliessender Zugfahrt nach Lissabon ist in 8 Tagen und auch wenn ich vor nicht all zu langer Zeit noch überzeugt davon war meine Reise anzutreten, bin ich inzwischen total verunsichert.

Leider habe ich, weil ich nur 12 Tage dort bin (ich laufe nicht klassisch den Jakobsweg, sondern hole Etappen nach die ich beim ersten Mal nicht gelaufen bin weil ich von Lissabon am Meer entlang bin) schon fast alle Unterkünfte vorgebucht und kann diese größtenteils nicht kostenlos stornieren, die Ryanairflüge natürlich auch nicht. Und weil ich Hotels statt Herbergen gewählt habe, reden wir hier schon von ein paar Hundert Euro. Nicht wenig, aber tragbar.

Ich habe keine Angst mich anzustecken, in Portugal ist das Virus bisher kaum verbreitet und auch mögliche Quarantäne in Portugal beunruhigt mich wenig, ich habe meinen Laptop dabei und könnte von dort aus arbeiten. Zudem bin ich kein Risikopatient und selbst wenn wäre ich derzeit in einem portugiesischen Krankenhaus wohl besser aufgehoben als in einem überlasteten deutschen.

Aber wenn man den Egoismus mal bei Seite lässt und sich seiner Verantwortung anderen Menschen gegenüber bewusst wird, dann wird es eben schwierig.

Dass ich bereits infiziert nach Portugal einreise ist sehr unwahrscheinlich. Ich bin zwar aus NRW, aber habe als kinderlose Selbständige mit eigenem Büro im Haus extrem wenig Menschenkontakt in meinem Alltag und in meinem üblichen Radius sowie im Bekanntenkreis gibt es auch noch keine Fälle.

Aber ich kann mich natürlich im Flugzeug anstecken, da sitzt man ja nu wirklich dicht gedrängt. Und wenn mein Nebenmann hustet kann ich ja nicht einfach aussteigen. Und dann würde ich das Virus in Portugal verbreiten. Durch die Einzelzimmer nicht in so extrem wie mancher Herbergsschläfer, aber das Risiko bleibt.

Klar, meine 30€ für die Nacht wird die Pension am Ende auch nicht retten, wenn der ganze Wirtschaftszweig Pilgertourismus 2020 ausfällt, wird das viele der kleinen Hotels und Pensionen entlang der Jakobswege, zumindest in Portugal, vermutlich das Genick brechen. Die freuen sich vermutlich grade noch über jeden Pilger der vorbei kommt, Corona hin oder her.
Aber auch das ist wäre wieder die Sicht eines einzelnen Hotelbetreibers und gesamtgesellschaftlich gesehen wäre es sicherlich das vernünftigste die Pilgerwege komplett zu schliessen. Das muss ich, als jemand die sich gerade mit einer Reiseplanung für Pilger selbständig gemacht hat und keine Ahnung hat wie sie unter diesen Umständen das erste Jahr überstehen soll, leider auch so sagen.

So, das waren meine 2 Cents zu dem Thema. Da war nichts dabei was nicht schon mal irgendwo erwähnt wurde, aber ich musste es mir glaube ich grade mal von der Seele schreiben :)
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Individuelle Pilgerurlaubsplanung
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Fred
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Fred »

Per E-Mail von der Portugiesischen Bahn gerade erhalten:

COVID-19 Informationen
CP hat die Informationen und Richtlinien der Generaldirektion Gesundheit (DGS) bezüglich des Coronavirus-Ausbruchs (COVID-19) befolgt, die die folgenden vorbeugenden Maßnahmen umfassen:

Sensibilisierung von Mitarbeitern und Kunden für präventives Verhalten;
Verstärkung der Zughygiene, Reinigung und Desinfektion, insbesondere der am meisten behandelten Oberflächen;
Verstärkung der Hygiene und Desinfektion von Klimaanlagenfiltern;
Verfahren zur Identifizierung, Behandlung und Überweisung von Verdachtsfällen.
Räume an bestimmten Standorten werden auch für die Unterstützung von Kunden mit einer verdächtigen Situation vorbereitet.

Im Rahmen der Kundendienstrichtlinien wurden die Bedingungen für die Rückerstattung von Tickets aufgrund der außergewöhnlichen Situation angepasst, um Kunden, die nicht mehr mit Alfa Pendular-, Intercidades-, InterRegional-, Regional- und Touristenzügen reisen möchten, mehr Flexibilität zu bieten.

Kostenlose Rückerstattungen müssen an den Fahrkartenschaltern gegen Vorlage des Antrags bis zu 3 Stunden vor Abfahrt des Zuges vom Heimatbahnhof des Kunden beantragt werden.

Nach dem angegebenen Zeitraum gelten die geltenden Sätze.

Es wird auch empfohlen, gemäß den Regeln des DGS kleine Gesten anzuwenden, um sicherzustellen, dass jeder mit Zuversicht reist:

Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig mit Wasser und Seife.
Bedecken Sie Mund und Nase beim Husten oder Niesen mit Ihrem Arm.
Vermeiden Sie den Kontakt mit anderen Personen, wenn Sie krank sind.
Detaillierte Informationen zu COVID-19 finden Sie hier.

Für Klarstellungen oder Vorschläge stehen wir Ihnen über das Formular oder die Hotline 707 210 220 zur Verfügung (0,10 € / min - Festnetz | 0,25 € / min - Mobilfunknetz + MwSt.)

Übersetzt mit Google

Mario
Fred
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Fred »

Ich bin in zwei Wochen in der Gegenrichtung auf der Rota Vicentina unterwegs. Dort ist der Coronavirus unter den Beherbergern noch überhaupt nicht im Bewusstsein. Meine Buchungen lassen sich fast alle noch kostenfrei stornieren, außer dreien zu denen ich unbedingt hinwollte. Aber auch da gibt es bei booking.com manchmal Gnade. Allerdings sind diese Unterkünfte, da es keine 'Pilgerroute' ist, etwas teurer (35-65 €).

Tashi Deleg

Mario
WoM
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von WoM »

Annkatrin hat geschrieben: 11. Mär 2020, 22:33
WoM hat geschrieben: 11. Mär 2020, 21:33
Das sollte klar sein, "Risikopatienten" haben jetzt draußen kaum etwas zu suchen.
du machst es dir recht einfach. Der Mittvierziger, der wegen seiner MS-Erkrankung sein Immunsystem ausschalten muss, kann sich jetzt nicht einfach in sein Wohnzimmer setzen* und abwarten bis der Spuk vorbei ist. Er muss auch zur Arbeit gehen, bzw. fährt aus Sicherheitsgründen mit dem Auto statt der Bahn, aber es wird ihm nicht möglich sein, jede Kontakte zu vermeiden.
* und Frau und Tochter dazu

Warum muss ein "Pilger" oder sonst ein "Vergnügungssüchtiger" draußen rumlaufen und die Viren weitertragen? Sinnvoller wäre es, wenn wir ALLE dazu beitrügen das Virus nicht zu verbreiten, indem wir uns auf die notwendigen "Bewegungen" beschränken.
Entschuldigung, da mache ich es mir nicht einfach. Schlicht und ergreifend gibt es eine Faktenlage und die Ansteckungswege sind bekannt. Man weiß auch ganz genau, wer ein erhöhtes Risiko hat.
Jeder, der gefährdet ist, muss für sich das Risiko minimieren. Das das nicht einfach ist, ist logisch. Aber das ändert nichts an den Tatsachen, denen man Rechnung tragen muss.
Da ich vom Fach bin, weiß ich, dass eine Lücke zwischen Forderung und Umsetzbarkeit klafft. Daher sollte ich jetzt Kontakte zu Menschen meiden? Meinen Patienten wäre dabei nicht geholfen! Da geht es schlicht um Risikoabwägung!

Wenn man die Übertragungswege sich anschaut, dann weiß man, wie die Risiken minimiert werden können. Und das geht. Sollten die Spanier am Camino ein Problem damit haben, dann bleibe ich hier. Sollten sie sich auf Pilger freuen, dann bin ich unterwegs - mit aller gebotenen Umsicht. Wer weiß, vielleicht hatte ich den Covid 19 bis dahin schon, dann wäre es kaum bedenklich.
Zudem, auch die normale Grippe ist nicht ohne - nicht so extrem ansteckend und etwas weniger tötlich, aber dennoch ein Risiko. Ab wann sollte man Zuhause bleiben???

Grüßle Wolfgang
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WoM
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von WoM »

Was Deine Theorie angeht, dass man mit der spanischen Risikogruppe keinen Kontakt hat, so sehe ich das anders.
Zwar hat man nicht unbedingt primär mit "Risikopatienten" zu tun, aber auf meinem Camino hatte ich in den 5 Wochen durchaus Kontakt mit älteren Spaniern. Außerdem hat man sehr wohl indirekt Kontakt
Natürlich hatte man Kontakte zu älteren Einheimischen - da war das auch noch normal. Das war vor Corona.
Jetzt ist das anders, diese Kontakte werden jetzt anders sein. Es liegt an der persönlichen Verantwortung, definitiv. Man infiziert sich über Tröpfchen und wer mit der Thematik vertraut ist, der weiß auch, wie Infektionswege unterbunden werden. 100% geht nicht, aber 90% schon. Definitiv habe ich Desinfektionsmittel dabei - wenn ich gehe. Und wie schon geschrieben habe, gehe ich nicht, wenn es eine Reisewarnung oder eine offizielle staatliche Erklärung gibt oder die Caminoanwohner es nicht wünschen.

Bitte bitte erstmal keine Panik und bitte nicht das Bedürfnis entwickeln, für die Spanier am Camino mitentscheiden zu müssen. Wenn sie das nicht wünschen, werden sie es mitteilen.

Grüßle Wolfgang
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Uti
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Uti »

Und wie schon geschrieben habe, gehe ich nicht, wenn es eine Reisewarnung oder eine offizielle staatliche Erklärung gibt oder die Caminoanwohner es nicht wünschen.
Auf den Reisehinweisen des auswärtigen Amtes steht: . "Das spanische Gesundheitsministerium hat aber für ganz Spanien die Empfehlung herausgegeben, Bewegungen im Land auf das Notwendige zu beschränken."
Das könnte man schon als offizielle spanische Empfehlung sehen ...
Jedes Gehen auf unvertrauten Wegen ist eine Reise ins Vertrauen.
WoM
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von WoM »

Uti hat geschrieben: 12. Mär 2020, 13:35
Und wie schon geschrieben habe, gehe ich nicht, wenn es eine Reisewarnung oder eine offizielle staatliche Erklärung gibt oder die Caminoanwohner es nicht wünschen.
Auf den Reisehinweisen des auswärtigen Amtes steht: . "Das spanische Gesundheitsministerium hat aber für ganz Spanien die Empfehlung herausgegeben, Bewegungen im Land auf das Notwendige zu beschränken."
Das könnte man schon als offizielle spanische Empfehlung sehen ...
Stimmt, aber wäre mir noch nicht klar genug - da würde ich für mich vorher im Fremdenverkehrsbüro nachfragen. Urlaubsorte werden noch nicht gesperrt und der Jakobsweg zeichnet sich durch Einsamkeit aus ... zumindest lebe ich ihn so.

Grüßle Wolfgang
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Fred »

WoM hat geschrieben: 12. Mär 2020, 12:55 Zudem, auch die normale Grippe ist nicht ohne - nicht so extrem ansteckend und etwas weniger tötlich, aber dennoch ein Risiko. Ab wann sollte man Zuhause bleiben???
10fach so ansteckend und dann 10 mal tödlicher, also das ist wohl mehr als nur 'etwas weniger' für die Grippe.

Solche nivillierenden Risikovergleiche halte ich für grob fahrlässig. Plötzlich ist jeder Pandemie-Experte...

Mario
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Camineiro »

Pooh_der_baer hat geschrieben: 12. Mär 2020, 08:26 Verweise auf einen Artikel der Frankfurter Rundschau:

www.fr.de/politik/wenn-fallen-faellt-sy ... 94419.html

Möglicherweise ist Poohs Beitrag in der Vielzahl der Beiträge zum Corona-Virus untergegangen.
Ich finde den verlinkten Presseartikel äusserst lesenswert.

Im gestrigen Artikel der Frankfurter Rundschau ist davon die Rede,
dass das spanische Gesundheitssystem am Rande der Belastbarkeit ist.
Angesichts steigender Infektionszahlen und Sterbefälle eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann der Rand überschritten ist.

Jeder zusätzliche Patient ist dann einer zuviel.
Und sei es nur die simple Blasenbehandlung eines Pilgers im Centro de Salud, die dann wichtige Kapazitäten bindet.
Die haben auch ohne uns Pilger genug zu tun.

Es sollte mich doch sehr wundern, wenn jemand vom Fach diesen simplen Zusammenhang nicht verstünde.

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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von CyrusField »

Mario d'Abruzzo hat geschrieben: 12. Mär 2020, 13:44 10fach so ansteckend und dann 10 mal tödlicher, also das ist wohl mehr als nur 'etwas weniger' für die Grippe.

Solche nivillierenden Risikovergleiche halte ich für grob fahrlässig. Plötzlich ist jeder Pandemie-Experte...
Übertreibungen helfen aber auch niemandem, sie schüren höchstens Panik.

R0 bei Influenza liegt bei ~1,3. Corona kommt auf zur Zeit auf (nicht von mir, sondern von Virologen) geschätzte 2-3.
Die Mortalität liegt für Corona zwischen 1 und 2%. Influenza liegt bei 0,4-0,6%.

Die Problematik bei Corona ist dabei aber vielmehr, dass ein Infizierter über mehrere Tage hinweg ansteckend sein kann, ohne überhaupt zu erkranken, d.h. ohne Symptome zu zeigen. Mit Corona könnte man also im Zweifel durch halb Spanien laufen, merkt davon selbst überhaupt nichts, steckt aber fleißig die Personen um einen herum an.
Zuletzt geändert von CyrusField am 12. Mär 2020, 14:34, insgesamt 2-mal geändert.
Camino Francés 2018
Mosel-Camino 2019
Via Mosana 2019 - ... (das wird noch :lol:)
Caminho Portugês Central 2020
Camino Inglés 2022
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Re: Corona Virus......Camino im März/April

Beitrag von Uti »

da würde ich für mich vorher im Fremdenverkehrsbüro nachfragen
Weil deren Aussage dann mehr Gewicht hat, als die des spanischen Gesundheitsministeriums?
der Jakobsweg zeichnet sich durch Einsamkeit aus ... zumindest lebe ich ihn so.
Hmm, das kann man meines Erachtens nur so sagen, wenn man mit dem Zelt unterwegs ist. Sowohl in Hotels, als auch und ganz besonders in Pilgerherbergen lassen sich Kontakte wohl kaum vermeiden.


Versteh mich nicht falsch. Ich mache niemandem einen Vorwurf, der, nach gründlichem Abwägen die Entscheidung für sich trifft, seine Pilgerreise anzutreten. Ich selber habe in den nächsten Monaten keine Pilgerpläne, frage mich aber auch, was ich tun würde. Bis vor kurzem wäre meine Antwort auch noch gewesen, dass ich mich gemäß der Empfehlungen des RKI verhalte und pilgern werde, solange es keine Reisewarnung gibt, dabei durch penible Hygiene versuche, (fast) jedes Risiko einer Verbreitung des Virus ausschließe. Ich denke aber, für mich hätte nun, nach vielen anderen Punkten die Empfehlung der spanischen Behörden den Ausschlag für eine Absage gegeben. Nur weil der einzelne Hotel- oder Herbergsbetreiber seine wirtschaftlichen Interessen (verständlich) im Kopf hat, und es aus deutscher Sicht keine Reisewarnung gibt, so ist dieser Hinweis für mich jedoch eindeutig und auch für mich als Pilger geltend. Wie gesagt, jeder muss das für sich entscheiden, seine Pilgerreise anzutreten als verantwortungsloses Handeln zu bezeichnen, soweit gehe ich keinesfalls, aber für mich wäre der Punkt für eine Absage nun erreicht.
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