körperliche Vorbereitung

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
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Camineiro
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von Camineiro »

Sandy hat geschrieben: 29. Dez 2019, 23:48 Hallo,

offenbar ist auch das Thema Vorbereitung ähnlich zu sehen wie viele andere ... z.B. Stöcke, Poncho etc .

Mein Körper ist leider immer wieder der jenige, der mir durch meine Vorhaben Striche zieht. So wollte ich z.B. dieses Jahr am Mud Masters teilnehmen. 12 km durch Matsch und über Hindernisse. Ich habe mich vorbereitet mit Joggen (ich hasse es und es ist einfach nicht meins), Training auf Outdoorsportgeräten, wo ich das Hangeln geübt habe, hängen, hüpfen etc., diverses Körpertraining mit Liegestütz, Kniebeugen und diversen Planks. und ich bin gewandert zusätzlich zum 3 x wöchetlichen Karatetraining. Das Ende vom Lied ... Ausfall nach knapp 3 km wegen einer fiesen Wadenzerrung, die sich wie ein Riss anfühlte ... meine Muskeln finden es offenbar doof, völlig warm in kaltes Wasser zu fallen und dann direkt bergauf zu laufen.
Und so geht es mir leider oft. z.B. kurz vor meiner Gürtelprüfung im Karate jeweils mal einen Muskelfaserriss, Sehnenscheidenentzündung, Sehnenriss im anderen Ellenbogen und nun auch Sehnenanriss in der Schulter kurz vor einem Turnier.

Daher meine Frage mit der Vorbereitung. Ich werde mich sowieso vorbereiten. Ich dachte, vielleicht hat der ein oder andere sogar einen besonderen Vorbereitungsplan ;) . Nein, das wohl doch eher nicht, aber ich wollte mal schauen, wie es andere so handhaben. Vielleicht hat ja auch der ein oder andere das ein oder andere Gebrechen und lief trotzdem.

Ich habe nach hinten raus Zeit. Ich muss nur spätestens nach 8 Wochen zu Hause sein, um die Buchführung für den Steuerberater fertig zu machen.


Hmmm ... in Anbetracht dieser (Vor-)Geschichte würde ich ich sagen: "Mach' einfach nix! Du bist übertrainiert." ;-)
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Sandy
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von Sandy »

Danke Uwe ... :lol: ... nein, es hört sich wilder an, als es ist. ... Zur Zeit mache ich z.B. gar nichts, wegen der Schulter.

Ich denke, mein Körper sagte einfach ganz oft: "Stirb, Pummelfee!"
Buen camino

Sandy
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Camineiro
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von Camineiro »

Sandy hat geschrieben: 30. Dez 2019, 00:40 Danke Uwe ... :lol: ... nein, es hört sich wilder an, als es ist. ... Zur Zeit mache ich z.B. gar nichts, wegen der Schulter.

Ich denke, mein Körper sagte einfach ganz oft: "Stirb, Pummelfee!"

Nee, nee ... so weit isses noch nicht. Der sagt: "Tritt' mal kürzer!" :mrgreen:

Es ist das, was hier einige Kommentatoren mit "auf den Körper hören" meinen.
Der Camino ist kein Wettrennen. Es kommt nicht darauf an, Erster zu werden.

Es geht vielmehr um Entschleunigung.
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Sandy
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von Sandy »

Womöglich wird mir der Weg sehr gut tun! ... Du könntest Recht haben. Ich habe echt recht viel gemacht dieses Jahr und auch viel abgenommen. Nichts desto trotz habe ich locker noch 15 kg zu viel auf den Hüften. ...

Ich nehme mir deinen Rat zu Herzen und eurer aller Rat ebenso. Ich werde mal mehr auf den Körper hören.

Danke :)
Buen camino

Sandy
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Camineiro
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von Camineiro »

Sandy hat geschrieben: 29. Dez 2019, 23:48 ... aber ich wollte mal schauen, wie es andere so handhaben.
Vielleicht hat ja auch der ein oder andere das ein oder andere Gebrechen und lief trotzdem.
Da gibt es sicherlich das ein oder andere Zipperlein.
Ich habe eine Pilgerin erlebt, die mit Ermüdungsbruch im Schienbein bis nach Santiago gehumpelt ist.
Muss man nicht.

Ich selbst bin 4 Monate nach überstandenem Herzinfarkt in 7 Wochen über einen Teil der Via Podiensis (ab Cahors) und den Camino frances nach Santiago gepilgert.
Es war das beste Cardioprogramm.

Geht alles ... aber bitte langsam und nichts erzwingen wollen.
Zuletzt geändert von Camineiro am 30. Dez 2019, 01:08, insgesamt 1-mal geändert.
Fred
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von Fred »

Eigentlich kann auch in Deutschland wunderbar weit gewandert werden. So viele Pilgerwege mit Unterkunftslisten. Muss doch nicht gleich der Camino Francés sein. Abgesehen von der ganzen Fliegerei...

Vor meinen Wanderungen mache ich überhaupt keine physischen Vorbereitungen mehr. Manchmal packe ich erst am Morgen einer einmonatigen Tour kurz vor der Abfahrt. Allerdings mit einer fertigen und ausgeklügelten Packliste. Und lückenlos gebuchten Unterkünften. Ziemlich stressfrei...

Mario
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Sandy
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von Sandy »

Danke, Mario. das wäre mir zu viel Stress, lückenlos vorzubuchen. Dann müsste ich ja immer ein bestimmtes Pensum schaffen.

Ich möchte gern erstmal nächstes Jahr den Eifelcamino erobern von Namedy-Andernach nach Trier, wenn es zeitlich passt ggf noch den Moselcamino und evtl auch den linksrheinischen Camino. In 2021 steht der Camino de Frances auf dem Plan.
Buen camino

Sandy
Fred
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von Fred »

Ciao Sandy,
Sandy hat geschrieben: 30. Dez 2019, 01:02 Danke, Mario. das wäre mir zu viel Stress, lückenlos vorzubuchen. Dann müsste ich ja immer ein bestimmtes Pensum schaffen.
natürlich würde niemand den Camino Francés komplett vorbuchen :-)

Ich bin seit 2008 Weitwanderer, dieses Jahr waren es insgesamt 15 Wochen :-) Ich laufe keine Büchertouren, sondern stelle mir eigene GPS-Tracks zusammen und da gibt es dann meist gar keine Alternativen, aber 17-22 km geht immer... Wollte nur meine individuelle Art der 'Vorbereitung' mal einwerfen...

Viel Spaß, klingt gut, was Du vor hast...

Mario
WoM
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von WoM »

Hallöle,

es ist alles gesagt, aber nicht von jedem ;)

Meine Erfahrungen von den ersten Caminos war:
Kondition bekommt man auf dem Weg. Allerdings sollte man sich sicher sein, dass die körperlichen Voraussetzungen es auch zulassen (Gelenke, Grunderkrankungen, etc). Trotzdem mache ich vorher immer Ausdauertraining - mache ich aber eh.

Wichtig ist meines Erachtens, dass das Material passt: Schuhe ausgiebig testen (mein erster Camino hat sehr unter Blasen gelitten), daher wären ein paar lange Strecken sinnvoll.
Ein minimierter Rucksack war für mich eine Wohltat! Klar, wenn der Rucksack gut sitzt, dann sind auch 13 kg kein Problem ... und trotzdem habe ich viele erlebt, die mit Gelenkproblemen, Schulterschmerzen (Rucksack falsch eingestellt), körperlich am Ende, da gefühlt der Anstieg kein Ende nehmen wollte, usw zu kämpfen hatte. Mit einem deutlich reduzierten Rucksack war es so viel schöner und körperlich eine deutliche Erleichterung.

Man sollte noch darauf achten, dass der Körper leistungsgemäß unterstützt wird. Mineralien, Vitamine, Schlaf/Pausen, dehnen usw

Grüßle Wolfgang
Nach dem Camino ist vor dem Camino 8-)
WoM
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von WoM »

Camineiro hat geschrieben: 30. Dez 2019, 00:52
Sandy hat geschrieben: 29. Dez 2019, 23:48 ... aber ich wollte mal schauen, wie es andere so handhaben.
Vielleicht hat ja auch der ein oder andere das ein oder andere Gebrechen und lief trotzdem.
Da gibt es sicherlich das ein oder andere Zipperlein.
Ich habe eine Pilgerin erlebt, die mit Ermüdungsbruch im Schienbein bis nach Santiago gehumpelt ist.
Muss man nicht.

Ich selbst bin 4 Monate nach überstandenem Herzinfarkt in 7 Wochen über einen Teil der Via Podiensis (ab Cahors) und den Camino frances nach Santiago gepilgert.
Es war das beste Cardioprogramm.

Geht alles ... aber bitte langsam und nichts erzwingen wollen.
Respekt! Alles richtig gemacht, übertriebenes Schonen ist nach einem Herzinfarkt verkehrt. Super, dass du es gewagt hast - will nicht wissen, wieviel Unverständnis dir entgegengebracht wurde.
Interessieren würde mich, wie deine Werte nach dem Camino waren.

Grüßle Wolfgang
Nach dem Camino ist vor dem Camino 8-)
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Camineiro
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Re: körperliche Vorbereitung

Beitrag von Camineiro »

WoM hat geschrieben: 30. Dez 2019, 13:17
Respekt! Alles richtig gemacht, übertriebenes Schonen ist nach einem Herzinfarkt verkehrt. Super, dass du es gewagt hast - will nicht wissen, wieviel Unverständnis dir entgegengebracht wurde.
Interessieren würde mich, wie deine Werte nach dem Camino waren.

Grüßle Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Unverständnis eher weniger - Verwunderung dafür umso mehr.
Natürlich habe ich das nach Rücksprache mit meinem Kardiologen und dem Operateur gemacht
(habe Stents bekommen, keine Bypässe).
Meine Werte waren danach im Normbereich.

Seither war alles i.O.

Pilgern/Wandern ist nach meinem Eindruck eine massvolle körperliche Betätigungung, die das Herz zwar in Schwung bringt,
jedoch nicht überbelastet.



Wie schreibt unser lieber Gerhard.1 in seinem Blog? ... Pilgern ist Balsam für Körper, Geist und Seele.

Dem ist nichts hinzuzufügen. ;)


Ultreya
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