Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
Fred
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Fred »

Haha, der gesamte Thread ist doch hochpolitisch. Von Anfang an.

Peter Schulze hat diesen Thread gestartet um auf seine Website zu locken. Deswegen hat er den besagten Zeitungsartikel auch nicht selbst verlinkt. Bis heute. Sondern gleich auf seine Website verwiesen. Auf dieser Website wimmelt es von Desinformation und rechter Hetze. Es ist halt leider rechte Hetze, wenn man die Muslime generell als minderwertig darstellt. Wenn so ein Link hier im Forum erlaubt ist, muss in einer demokratischen Gesellschaft auch eine Gegenrede erlaubt sein.

Diese Art von Christentum demaskiert sich selbst. Man muss halt auch hinschauen. Hinschauen wollen... Jeder kann sich ja seine eigene Meinung bilden. Oder einfach die gewohnte beibehalten...

:-)

Ich denk', ich mach mal Schluss hier.

Mario
Fred
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Fred »

Uff, fast 6.000 Klicks. Das hätte doch sicher am Anfang niemand gedacht, dass dieses Thema eine solche Resonanz finden würde.
Beim täglichen Zeitunglesen begegnete mir heute ein Artikel in der ZEIT ONLINE:

»Spanischer Bürgerkrieg:
Der General, der Krieg und die Kirche


Wie Francisco Franco im Spanischen Bürgerkrieg vom Putschisten zum Diktator aufstieg. Mit deutsch-italienischer Hilfe – und mit katholischem Segen.
[...]
Als Besonderheit im Vergleich zum italienischen Faschismus und zum Nationalsozialismus gilt die Nähe des Franco-Regimes zur katholischen Kirche. Allerdings rangierte auch in Spanien das Nationale stets vor dem Katholischen, wie Franco schon in seiner Ansprache nach der Ausrufung zum Generalissimus und Staatschef am 1. Oktober 1936 klarstellte.

Gleichwohl erwies sich die Doktrin der katholischen Kirche als ein äußerst wirkungsvolles Instrument – nicht zuletzt zur Fanatisierung während des Bürgerkriegs. So wurde der Kampf gegen die Verteidiger der Republik in Analogie zur mittelalterlichen Reconquista als Kreuzzug und Rückeroberungskampf gedeutet. So, wie das christliche Spanien die Mauren am Ende des Mittelalters von der Iberischen Halbinsel verdrängt hatte, galt es nun, einen Krieg gegen die "gottlosen Horden Moskaus" zu führen.
«

Quelle: https://www.zeit.de/zeit-geschichte/2013/03/spanischer-buergerkrieg-francisco-franco/komplettansicht

Mario
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Annkatrin
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Annkatrin »

Klicks sind nicht gleich Leser. Manch einer öffnet aus Neugierde und fragt sich, wer das alles lesen soll. ;)

nichts für ungut
Annkatrin
Fred
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Fred »

Ciao Annkatrin,
Annkatrin hat geschrieben: 11. Feb 2020, 08:01 Klicks sind nicht gleich Leser. Manch einer öffnet aus Neugierde und fragt sich, wer das alles lesen soll. ;)
Klicks sind Klicks. Von Lesern war keine Rede. Es ist lediglich eine Stoffsammlung für nachdenkliche Menschen.

Und der im Titel dieses Threads genannte Zeitungsartikel aus den Stuttgarter Nachrichten (nicht aus der Stuttgarter Zeitung, die gibt es auch) bringt das Problem des mangelnden Interesses an der Realität des Jakobsweges vs. einer romantisch-religiös verbrämten Freizeitpark-Einstellung auf den Punkt.

Der Religionssoziologe Rudi Förschler schrieb dem zuständigen katholischen Priester einen Brief:
Zitat (Quelle): "Eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Jakobswegs versuchte Förschler im Vorlauf zu den Heimattagen im Winnender Arbeitskreis Christlicher Kirchen auf den Weg zu bringen. Vergeblich. Ein Brief an den katholischen Pfarrer sei unbeantwortet geblieben."

Ich bin davon überzeugt, dass kritische Auseinandersetzungen für das Christentum ein Gewinn wären. Das ewige Totschweigen unangenehmer Tatsachen, siehe se_ueller Missbrauch, kann doch nicht gottgewollt sein, oder? Und Informationen einholen ist nun mal Arbeit, wenn man seinen Glauben ernst nimmt und innerhalb der eigenen Religion Stellung beziehen will.

Ich werde Herrn Förschler schreiben und ihn fragen, ob er sich diesen Thread mal anschauen möchte... Just One More Click :-)

Mario
Fred
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Fred »

Die Frage nach der Geschichte des Jakobsweges wird sicher von liberalen, progressiven, konservativen oder ultrakonservativen Christen unterschiedlich gesehen...

»Katholische Kirche
Noch einer weniger


Kardinal Reinhard Marx, mächtigster Mann der deutschen katholischen Kirche, tritt nicht mehr als Vorsitzender der Bischofskonferenz an.
«
Quelle: https://taz.de/Katholische-Kirche/!5659770/

»Inwieweit Marx den in der katholischen Kirche begonnenen Reformprozess weiter begleiten wird, ist unklar. Über den "Synodalen Weg" – die innerkirchliche Debatte über Zölibat, überkommene Sexualmoral, Frauen in Leitungsfunktionen, aber auch dringende strukturelle Veränderungen - wird leidenschaftlich gestritten.

Während Marx und seine Mitstreiter im Präsidium von einem großartigen Zukunftsprojekt sprachen, bezeichnete der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki das Gremium aus Klerikern und Laien als "quasi-protestantisches Kirchenparlament", das die Hierarchien in der Kirche untergrabe. Um Woelki scharen sich die Konservativen.
«
Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/kardinal-marx-erzbischof-verzichtet-auf-wiederwahl-als-dbk-vorsitzender-a-32db1b45-ae9e-40b3-91cf-da1bff12af8d

Mario
Fred
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Fred »

Gestern auf arte 'Lawrence von Arabien'. Der Kampf gegen das Osmanische Reich am Ende des Ersten Weltkriegs im Nahen Osten. Und der arabische Clanchef schwärmt von der Höhe der arabischen Kultur in Hispanien. So soll es nach dem Sieg gegen die Türken auch wieder in Arabien werden. Falls ich's richtig verstanden habe: 'Cordoba hatte schon Straßenbeleuchtung, als London noch ein Dorf war.'

Einen guten Montag!

Mario
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Legionär »

Aber das Wasserwerk konnten sie nicht richtig handhaben.
Fred
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Fred »

Legionär hat geschrieben: 19. Feb 2020, 21:29 Aber das Wasserwerk konnten sie nicht richtig handhaben.
Genau - irgendwie war das komplizierter als die Wasserlöcher in der Wüste; und zerstritten waren sie untereinander ohne Ende...

Vielleicht sollte man den Film im Intranet des Bundestages speichern? Besonders bei den besonders Christlichen?

Hihi...

Übrigens: nach al-Andalus hinein brachten die Araber eine hohe Kultur der Bewässerung, was die landwirtschaftliche Produktivität gewaltig verbesserte. Als die Muslime nach 1492 die iberische Halbinsel verlassen mussten, brach diese Produktivität schlagartig zusammen. Die Araber machten halt alles ohne Maschinen, nur mit Intelligenz. Ich bin jetzt nicht ganz sicher, ob sie schon irgendwelche Wasserräder hatten oder nur natürliches oder künstliches Gefälle nutzten...

Mario
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Legionär »

Wahrscheinlich hatten sie auch Sklaven dafür.
Aber schwieriger als die Bewässerung ist wohl die Abwasserproblematik.
Als das römische Reich zerbrach, war die Abwasserentsorgung nicht mehr lange intakt. Das Wissen verschwand ebenso wie die Sklaven, die das System am Funktionieren hielten.
Fred
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Re: Stuttgarter Zeitung: Die dunkle Seite des Jakobswegs

Beitrag von Fred »

Legionär hat geschrieben: 20. Feb 2020, 19:31 Aber schwieriger als die Bewässerung ist wohl die Abwasserproblematik.
Ich denke mal in einer Landwirtschaft im ersten Jahrtausend ohne Pestizide und ohne Gülle ist die Abwasserproblematik zu vernachlässigen.

In Zeiten von übermäßiger Milch- und Fleischproduktion muss die Gülle billig beseitigt werden. Für die Nitratbelastung des Grundwassers zahlt dann der Staat an die EU.

Lieber Martin, leider haben sich meine Fotos unserer Tour unter den Jumbos vom Frankfurter Airports 2017 irgendwie in Luft aufgelöst. Unser gemeinsamer Weg ist aber unvergessen... Das war der 19. Mai 2017 und nur wenige Fotos blieben von diesem Tag, so wie diese:

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Mario
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