In Ergänzung zu chrisbee meine Gedanken: Zum Mythos Toleranz der Mauren/Araber möchte ich als Zeitzeuge beispielhaft den großen, ansonsten allseits geschätzten jüdischen Gelehrten Moses Maimonides (1135-1204) benennen, nachdem er aus al-Andalus fliehen musste, um seiner Zwangsbekehrung zu entkommen. Er schrieb in seinem
„Brief in den Jemen“:
o „Liebe Brüder, wegen unserer vielen Sünden hat uns der Höchste unter dieses Volk, die Araber, geworfen, die uns schlecht behandeln.
o Sie erlassen Gesetze zum Zweck unserer Bedrückung und um uns verächtlich zu machen. [...]
o Nie war ein Volk, das uns so sehr hasste, demütigte und verachtete, wie dieses.“
Mehrere aktuelle ernst zu nehmende Wissenschaftler und Autoren wie Tilmann Tarach, Prof. Michael Wolffsohn, Prof. Rodney Stark (USA), Dr. Ekkehart Rotter, u.v.a.m., unterschreiben die Geschichte vom Mythos der toleranten Mauren in dieser Diktion jedenfalls nicht mehr.
Wem ist schon bekannt, dass die
Volksfront, bestehend aus Linksliberalen, Freimaurern, Sozialisten, Kommunisten (beherrscht von den Sowjets) und Anarchisten vor und während des spanischen Bürgerkriegs mehrere Tausend katholische Geistliche (Bischöfe, Priester) plus Nonnen und Mönche hat umbringen lassen? Teils auf brutalste Art und Weise, auch und gerade in Barcelona.
Der völlig unverdächtige englische Schriftsteller Antony Beevor berichtet darüber in seinem Bestseller "
Der Spanische Bürgerkrieg", 1. Auflage 2006, Verlagsgruppe Random House, ebenso wie der vormalige Anarchist und Schriftsteller Joan Sales in seinem großen Roman
"Flüchtiger Glanz"; katalanische Erstausgabe in zensierter Fassung 1956, unzensiert in 1971; deutsche Übersetzung in 2015,Carl Hanser Verlag München.
DER SPIEGEL schrieb am 27. März 2009 (wahrhaftig nicht Franco-freundlich!), dass die Volksfront (die "republikanischen" Gegner Francos) 6.800 Geistliche und 38.000 politische Gegner habe umbringen lassen.
Dass wir uns richtig verstehen, ich beschönige überhaupt nicht die Gräueltaten des Franco-Regimes, im Gegenteil; nur: eine Medaille hat immer zwei Seiten. Jede Geschichte hat eine Vorgeschichte. Ich habe mir die Mühe gemacht, tiefer in die spanische Geschichte (Mittelalter + Neuzeit) einzusteigen. Man staunt und staunt. Eine sehr gute Bekannte ist Witwe eines Asturiers, der seine Wurzeln bis ins 9. Jahrhundert verfolgen kann. Auch von ihr habe ich Erstaunliches gehört, das so gar nicht mit dem veröffentlichen Mainstream kompatibel ist. Eine Verwandte eines mir gut bekannten Deutsch/Spaniers ist von den Brigaden der Volksfront füsiliert (an die Wand) gestellt worden, also ermordet. Die letzten drei Päpste, incl. Franziskus, haben zig spanische Katholiken zu Märtyrern erhoben, weil selbige aus Hass auf die katholische Kirche von den Brigaden ermordet worden seien.
Also: Mauren/Araber wie Osmanen/Türken überfallen christliche Länder wie Spanien, Frankreich, Italien und die Balkanländer und die Stuttgarter Zeitung wundert sich, dass sich die Christen mit der Re-Conquista überhaupt gewehrt haben.
Im Übrigen ist es wohlfeil, Geschichte mit den heutigen Augen zu betrachten resp. mit dem heutigen "Wissen" moralisch zu bewerten. Wie werden sich wohl unsere Nachkommen über das mörderische 20. Jahrhundert (Hitler, Mao Zedong, Stalin, Pol Pot, etc.) auslassen? Unbestritten seit Menschengedenken das schrecklichste Jahrhundert, das alles in den Schatten stellt und stellen wird.
calixtinusII
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