Nummernsystem im Pilgerbüro

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
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Frau Holle
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Frau Holle »

Raimund Joos hat geschrieben: 20. Sep 2019, 11:37 Wie ich gerade im "undogmatischen Pilgerforum " lese scheint das mit dem Nummernsysthem zeitweise doch nicht ganz so rund zu laufen .... die Leute werden schon Nachmittags heimgeschickt und bekommen die dann am Ende erst am nächsten Tag ... kann ein Problem werden wenn man Heim oder weiter nach Finisterre möchte ...

BC

Raimund
Man liest aber auch, dass es vorher schon so war, dass nicht jeder seine Compostela bekommen hat. Man hat es da aber erst nach Stunden in der Schlange bemerkt.
Ich habe da aber keine Erfahrung, da ich das erste Mal nachmittags im März ankam und es keine nennenswerte Wartezeit gab und seit dem 2. Camino in Monte do Gozo übernachte und morgens in Santiago ankomme.
u l t r e i a
Thüringer
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Thüringer »

Frau Holle hat geschrieben: 20. Sep 2019, 12:00 Man liest aber auch, dass es vorher schon so war, dass nicht jeder seine Compostela bekommen hat. Man hat es da aber erst nach Stunden in der Schlange bemerkt.
Ich habe da aber keine Erfahrung, da ich das erste Mal nachmittags im März ankam und es keine nennenswerte Wartezeit gab und seit dem 2. Camino in Monte do Gozo übernachte und morgens in Santiago ankomme.
Auch ich hatte, seit das Pilgerbüro an seinen jetzigen Platz ist, nie Probleme und bis auf einmal, als die die Schlange der Pilger so lang war, dass sie durch den Garten führte. Bin nach kurzer Zeit gegangen und am nächsten Morgen wieder gekommen. Neue Nr. gezogen.....der Weg ist wichtig, der ist
es, warum ich unterwegs bin, die Compostela die Nebensache.....

Thüringer
4 mal den Camino auf Wegen durch die Schweiz, Frankreich und Spanien von der Haustür nach Santiago.
Den de Norte, den Primitivo, der Ingles und Muxia/Finiterre mehrmals. Den Portuguese von Lissabon und von Faro nach Santiago...1500 km in Deuschland
GretaBo

Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von GretaBo »

Thüringer hat geschrieben: 21. Sep 2019, 07:16
Frau Holle hat geschrieben: 20. Sep 2019, 12:00 Man liest aber auch, dass es vorher schon so war, dass nicht jeder seine Compostela bekommen hat. Man hat es da aber erst nach Stunden in der Schlange bemerkt.
Ich habe da aber keine Erfahrung, da ich das erste Mal nachmittags im März ankam und es keine nennenswerte Wartezeit gab und seit dem 2. Camino in Monte do Gozo übernachte und morgens in Santiago ankomme.
Auch ich hatte, seit das Pilgerbüro an seinen jetzigen Platz ist, nie Probleme und bis auf einmal, als die die Schlange der Pilger so lang war, dass sie durch den Garten führte. Bin nach kurzer Zeit gegangen und am nächsten Morgen wieder gekommen. Neue Nr. gezogen.....der Weg ist wichtig, der ist
es, warum ich unterwegs bin, die Compostela die Nebensache.....

Thüringer

Soeben habe ich in einer fb-gruppe Fotos gesehen von der Schlange wartender Menschen vor dem Pilgerbüro in Santiago. Aufgenommen heute morgen um 8 Uhr bzw. 8.15 Uhr.
Da kann einem schon schwindelig werden.
Wenn man das sieht, dann kann man das Nummernsystem im Pilgerbüro nur begrüßen.
Master
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Master »

Hola,
...das habe ich heute als Vorschlag in einem FB Forum gelesen :

Das komplette Pilger Konzept muss neu überarbeitet und digitalisiert werden.
Es wird statt einer Credencial fürs Smartphone eine App geben, die per GPS den Weg mit loggt und in den Herbergen und sonstigen autorisierten Lokationen wie Kirchen Kloster etc... kann man sich mit der App registrieren. z. B. mittels QR Code. Daten wie Ort, Herberge, Datum Uhrzeit etc... werden digital in der App bzw der Camino de Santiago - Cloud gespeichert.
Wenn man in Santiago angekommen ist und in Der Kathedrale den Jakobus umarmt hat, findet die letzte Registrierung statt, die einen dann dazu berechtigt zu Hause sowohl eine Compostela als auch eine Credential mit allen Daten als PDF herunterzuladen Beide kann man sich dann ausdrucken und an die Wand nageln.

..es ist nicht von mir.....
..ich bin nicht krank, ich bin nur nicht gesund
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CyrusField
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von CyrusField »

Master hat geschrieben: 29. Sep 2019, 10:28 Das komplette Pilger Konzept muss neu überarbeitet und digitalisiert werden.
Es wird statt einer Credencial fürs Smartphone eine App geben, die per GPS den Weg mit loggt und in den Herbergen und sonstigen autorisierten Lokationen wie Kirchen Kloster etc... kann man sich mit der App registrieren. z. B. mittels QR Code. Daten wie Ort, Herberge, Datum Uhrzeit etc... werden digital in der App bzw der Camino de Santiago - Cloud gespeichert.
Wenn man in Santiago angekommen ist und in Der Kathedrale den Jakobus umarmt hat, findet die letzte Registrierung statt, die einen dann dazu berechtigt zu Hause sowohl eine Compostela als auch eine Credential mit allen Daten als PDF herunterzuladen Beide kann man sich dann ausdrucken und an die Wand nageln.

..es ist nicht von mir.....
Ernsthaft?!
Das Sammeln der Stempel gehört für mich absolut zum Pilgern dazu. Abgesehen davon, dass die Credential eine für jeden und für jeden Weg individuelle tolle Erinnerung ist.

Wenn wir schon bei blöden Ideen sind:
Derjenige, der das vorgeschlagen hat, findet bestimmt auch, dass die Pilger mit mehr als 100km in den Beinen ihre Compostela bevorzugt bekommen sollen?
Oder man kann sich schon am Tag vorher online eine Nummer "ziehen", damit man bei der Ankunft in SdC direkt an der Reihe ist? *Ironie aus*

Ich kann ja verstehen, dass mittlerweile viel zu viele Menschen unterwegs sind, die eine Compostela haben wollen (ob die wirklich alle pilgern lasse ich mal dahingestellt). Dass man sich im Pilgerbüro etwas überlegen muss, um die Masse irgendwie abzufertigen, ist auch klar. Aber ich hoffe inständig, dass man sich hier etwas sinnvolles einfallen lässt. Vielleicht eine Erweiterung um 10-20 Schalter? :shock:
Camino Francés 2018
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Shabanna
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Shabanna »

CyrusField hat geschrieben: 29. Sep 2019, 13:01
Ich kann ja verstehen, dass mittlerweile viel zu viele Menschen unterwegs sind, die eine Compostela haben wollen (ob die wirklich alle pilgern lasse ich mal dahingestellt).
Nach wie vor glaube ich, dass wir alle erst recht sprachlos wären, wenn wir die Dunkelziffer derer kennen würden, die in Santiago ankommen, aber KEIN Interesse an einer Compostela haben.

Ich selbst zum Beispiel habe nur beim ersten Mal eine geholt, dann nicht mehr. Und auf jedem meiner Wege überwiegen unter meinen Mitpilgern immer diejenigen, die das genauso sehen und handhaben.

Vielleicht sollte man - um das Pilgerbüro zu entlasten - jedem Pilger tatsächlich nur beim ersten Mal eine Compostela geben. Als Erinnerungsstück reicht doch der Pilgerausweis völlig.

LG,
Andrea
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von tsetse »

CyrusField hat geschrieben: 29. Sep 2019, 13:01
Master hat geschrieben: 29. Sep 2019, 10:28 Das komplette Pilger Konzept muss neu überarbeitet und digitalisiert werden.
Es wird statt einer Credencial fürs Smartphone eine App geben, die per GPS den Weg mit loggt und in den Herbergen und sonstigen autorisierten Lokationen wie Kirchen Kloster etc... kann man sich mit der App registrieren. z. B. mittels QR Code. Daten wie Ort, Herberge, Datum Uhrzeit etc... werden digital in der App bzw der Camino de Santiago - Cloud gespeichert.
Wenn man in Santiago angekommen ist und in Der Kathedrale den Jakobus umarmt hat, findet die letzte Registrierung statt, die einen dann dazu berechtigt zu Hause sowohl eine Compostela als auch eine Credential mit allen Daten als PDF herunterzuladen Beide kann man sich dann ausdrucken und an die Wand nageln.

..es ist nicht von mir.....
Aber ich hoffe inständig, dass man sich hier etwas sinnvolles einfallen lässt. Vielleicht eine Erweiterung um 10-20 Schalter? :shock:
Ich denke, den Credential wird es weiterhin in Papierform geben.
Parallel dazu als Basis für die Ausstellung der Compostela per App den Pilgerweg zu tracken fände ich sinnvoll und zeitgemäß.

Für mich war mein erstes Ankommen im Großstadttrubel von Santiago ein Schock und eine Enttäuschung. Das soziale Netz, um die Pilgergemeinschaft noch ein wenig weiterleben zu können, war entweder zu gering, oder ich hab es nicht gefunden. Daran scheint sich seither nicht viel geändert zu haben; ich habe im August viele Erstpilger getroffen, die sich genauso gefühlt haben.

Die Personen, die an den angedachten 10-20 Schaltern mit kritischem Blick Credentials bewerten sollen, sähe ich in Santiago lieber bei zusätzlichen, zwischenmenschlich wertvollen Angeboten.
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Pierre1983 »

Für mich bedeutet der Camino Zeit für mich, Ruhe, Gelassenheit, ein Schritt nach dem anderen, kein Stress und keine Hektik. Und natürlich schöne Begegnungen mit anderen Pilgern aus aller Welt.

Wenn ich es dann nach einigen Tagen, Wochen oder Monaten geschafft habe, in Santiago anzukommen, warum sollten mich dann ein paar Stunden warten stören?

Aber da letztlich jeder seinen Weg geht, mit eigener Motivation, eigenen Wünschen und Zielen, kann ich schon verstehen, dass es für einige unbefriedigend sein mag, nach der Ankunft warten zu müssen.

Auch wenn ich selbst ein ausgiebiger Smartphone-Nutzer und technischen Neuerungen nicht abgeneigt bin, hat das Credential und die Compostela in Papierform für mich einen besonderen Charme. Und nicht jeder Mensch besitzt ein Smartphone, nicht jeder Mensch möchte sich durchgängig tracken lassen. Das Pilgern hat trotz aller modernen Annehmlichkeiten (Funktionskleidung, moderner Trekkingrucksack, digitales Unterkunftsverzeichnis, etc.) in meinen Augen etwas Natürliches, quasi "Back to the Basics". Und all das sollte auch für alle möglich sein, die es genau so möchten.
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Shabanna
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Shabanna »

tsetse hat geschrieben: 29. Sep 2019, 17:58
Für mich war mein erstes Ankommen im Großstadttrubel von Santiago ein Schock und eine Enttäuschung. Das soziale Netz, um die Pilgergemeinschaft noch ein wenig weiterleben zu können, war entweder zu gering, oder ich hab es nicht gefunden. Daran scheint sich seither nicht viel geändert zu haben; ich habe im August viele Erstpilger getroffen, die sich genauso gefühlt haben.

Die Personen, die an den angedachten 10-20 Schaltern mit kritischem Blick Credentials bewerten sollen, sähe ich in Santiago lieber bei zusätzlichen, zwischenmenschlich wertvollen Angeboten.
Ich erinnere mich an ein Gespräch in Santiago innerhalb meiner Primitivo-Pilgertruppe, in dem es genau um dieses Thema ging.

Die, die schon mehrere Santiago-Erfahrungen hatten, meinten unisono, dass du das starke soziale Netz VOR der Ankunft in Santiago aufgebaut haben musst. Hast du das aus irgendwelchen Gründen nicht gemacht oder nicht geschafft oder verloren, wirst du es in Santiago nur schwer finden. Verbindungen sind auf dem gemeinsamen Weg gewachsen und von diesen Verbindungen lebt auch die Zeit von der Ankunft in Santiago bis zur Abreise.

Pilgerseelsorge in Santiago (von welcher Seite auch immer) ist für allein ankommende Pilger ein lieb gemeintes Angebot, am Ende war Ich sehr enttäuscht davon. Ich saß mit anderen Pilgern in einem Stuhlkreis, die ehrenamtlichen Seelsorger waren sehr bemüht, die Runde zu einem Austausch zu motivieren. Die einzige, die was gesagt hat, war ich. Ich kam mir ziemlich bescheuert vor :) Nach 10 Min. löste sich die Gruppe auf. Anfangs dachte ich, dass das ein Einzelfall war. Inzwischen haben mir andere Pilger einen ähnlichen Ablauf bestätigt.

Aufm Primitivo war es bei mir so, dass ich schon auf der zweiten Etappe quasi genötigt wurde :), einer Primitivo-Pilger-Whatsapp-Gruppe beizutreten. Ich mag sowas eigentlich nicht. Aber an diesem feuchtfröhlichen Abend ließ ich mich dazu überreden. Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können.

Jeder von uns ging seinen eigenen Weg in Freiheit, aber jeder wusste immer, wo die anderen ungefähr waren und abends wusste man immer, wo man jemanden aus der Truppe finden konnte. So waren wir immer wieder in locker wechselnder Besetzung unterwegs. Es war immer ein Kann, nie ein Muss. Und so wuchsen wir zusammen und obwohl wir ab Melide zunehmend verstreut waren und nicht alle gleichzeitig in Santiago angekommen sind (ich will sowieso alleine ankommen) - war klar, dass wann immer zwei oder drei von uns irgendwo in Santiago versammelt waren ( ;)), die anderen darüber informiert wurden. Es war dann immer ein großes Hallo, wenn wieder einer dazustieß. Und es war weltbeste Pilgerseelsorge.

Digitalisierung hin oder her - ohne die WhatsApp-Gruppe wäre das so vermutlich nicht möglich gewesen.

Ich weiß, dass dies auch ein bisschen Primitivo- oder Nebensaison-spezifisch sein mag. Dort lassen sich solche locker wachsenden Bande mit einer Truppe von 15 bis 20 allein pilgernden Leuten gut knüpfen. In der Hochsaison aufm Frances ist es dazu sicher zu unübersichtlich. Ich bin selbst gespannt, ob ich etwas in der Art nochmals erleben werde. Für mich war's ein großes Geschenk und diese Pilgergemeinschaft hat den Primitivo zusammen mit einigen anderen Koeffizienten zu meinem besondersten Weg ever gemacht.

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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von tsetse »

Jaaaaa, dieses wunderbare Gemeinschaftsgefühl kenne ich auch vom Primitivo, mitten im August, also in der Hauptsaison :D
Zwanzig tolle Menschen, und zu einigen habe ich weiterhin Kontakt. Das ist soooo schön...
Und dann braucht man in Santiago tatsächlich keine zusätzlichen Pilgerangebote.

Aber wenn man nicht das Glück hat, mit so einer tollen Gruppe anzukommen? Auf den Caminos gibt es besondere Herbergen, ich denke z.B. an Granon. So einen magischen Ort vermisse ich in Santiago.
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Shabanna »

Echt?? Na dann ist es vielleicht einfach nur der Primitivo und sonst nichts! :)
Man sollte ihn einmal im Jahr gehen :)

Mit der "besonderen Herberge" in Santiago hast du eigentlich echt Recht. Ich hab grad länger überlegt und mir sind einige tolle Herbergen in Santiago eingefallen, aber nichts Vergleichbares.

Ich glaube, das liegt daran, dass sich halt die meisten in Santiago ein Hotel, eine Pension oder wenigstens eine gute Herberge gönnen wollen. Und wer das nicht will, geht ins Seminario :) Auch nix mit Spiritualität :)

Vielleicht gibt's ja jemanden hier, der sowas mal gefunden hat ...

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AndreasM.
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von AndreasM. »

Ich kam am Dienstag aus SdC.zurück.Also das mit den Nummern ziehen ist ganz OK. Nummer ziehen ,QR Code scannen und gehen. Man kann über das Handy.(sagen nur wir Deutschen) also Mobilephone gucken wann man dran ist.Soweit so gut. In der Regel werden aber nach 13Uhr keine Nummern mehr vergeben.bzw.Es wird keiner mehr in das Gebäude gelassen. Also früh dasein.
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Fred »

Ist denn eigentlich so eine Urkunde wie die Compostela überhaupt noch zeitgemäß? Und ist sie überhaupt ehrlich? Hat eine Mehrzahl der in Santiago de Compostela ankommenden Fernwanderer wirklich als Pilger am Grab des Jakobus des Älteren gebetet? Und hat einer von diesen Pilgern sich mal gefragt, dass es eigentlich völlig unmöglich sein muss, dass die Gebeine dieses Apostel Christi in dem silbernen Sarkophag ruhen? Und muss der spirituelle Glaube an die Frohe Botschaft des Christentums durch ein materielles Überbleibsel bestätigt werden? Ist der gewaltige Aufwand mit dem Pilgerbüro für die Ausstellung der Compostela nicht ein Anachronismus und könnten diese Mittel nicht für eine wirklich spirituelle Pilgerbetreuung besser eingesetzt werden? Wäre das dann aber im Sinne des Tourimus-Gewerbes?

Bild

Auch ich habe mir 2008 nach 2.000 km diese Urkunde geholt, auf der mein Namen selbstherrlich ins Lateinische übersetzt worden war. Zu Hause wurde sie schön gerahmt, im Wohnzimmer an die Wand genagelt und 11 Jahre lang nicht mehr angeschaut. Weil ich statt von den Erinnerungen an Hand der Urkunde zu zehren, jedes Jahr bis zu vier neue Fernwanderungen unternommen habe, ohne das Bedürfnis, mir das am Schluss jedesmal schriftlich bestätigen lassen zu müssen...

Mario
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Mirabilis
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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Mirabilis »

In meinem Flur hängen die Compostela von meinen Caminos und daneben die Jakobsmuschel mit dem Pilgerstab, den ich mir in Puenta la Reina gekauft habe. Jede einzelne Compostela steht für eingreifende Ereignisse in meinem Leben und die Lehren, die ich aus den Erlebnissen auf dem Weg für mich gezogen habe.

Jeden Tag erinnern sie mich und geben mir Mut und Zuversicht, wenn es mal nicht so toll läuft.

Ob es zeitgemäß ist oder nicht, das spielt für mich keine Rolle, das ist mir egal. Auch, ob die Gebeine des Apostels wirklich dort ruhen, wo ich gebetet habe, ist mir egal. Für mich zählt, was ich erlebt und gefühlt habe, dass ich mich auf den Wegen aufgehoben und in Gottes Hand gefühlt habe, besonders dann, wenn es mir nicht gut ging.

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Re: Nummernsystem im Pilgerbüro

Beitrag von Legionär »

Hallo Mario,
ich glaube nicht, dass die Ausstellung der Compostela große Kosten verursacht. Dort arbeiten ehrenamtliche Helfer (wahrscheilich für Kost, Logis und Taschengeld) und jeder Pilger lässt eine Spende da.
Gruß Martin
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