Pilgerbegegnungen im Alltag

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
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ilfuchur
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Re: Pilgerbegegnungen im Alltag

Beitrag von ilfuchur »

Ich wubsel das Thema mal kurz wieder nach oben und schiele in die Runde der Mitleser, weil wir haben nämlich heute in Husum ein sehr nettes Pilgerpärchen getroffen haben :D Es war so ein bisschen wie Camino: Da ist man Hunderte von Kilometern weit weg von Zuhause und - schwups! - steckt man in einer lieben Umarmung. :mrgreen:

Ach, ich mag das!

:arrow: :arrow: :arrow:
Pilger, die beim Gehen manchmal einfach nur Bauch und Füße sind - #Bauchfüßler eben.
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Gabi
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Re: Pilgerbegegnungen im Alltag

Beitrag von Gabi »

Haha, ich wuppsel mal mit...
Letztens bei Globetrotter in der Rucksackabteilung:
Viele Menschen mit Rucksack auf dem Rücken!
Auf einmal fühlte ich mich wie auf dem Camino, kurz hinter Sarria 😉
Und ich rief :"Buen Camino!" In die Runde ...das Gelächter war groß und ich hatte eine Gänsepelle.
¡Buen Camino!
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Miguela
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Re: Pilgerbegegnungen im Alltag

Beitrag von Miguela »

Hallo in die Runde,

ist es erlaubt, einen fast vier Jahre alten Faden wieder hoch zu schubsen? Falls das nicht gerne gesehen wird: bitte löschen.

Zum Thema: Ich arbeite in einer Apotheke, neulich bediente und beriet ich eine unserer Stammkundinnen zum Thema "Reiseapotheke".
Sie sprach erst von "wandern", im Laufe der Beratung fiel das Wort "pilgern". So kam es, dass ich von einer Kundin, die ich bereits seit Jahren kenne/bediene, erfuhr, dass sie seit sieben Jahren während ihres Urlaubs pilgert und inzwischen in Etappen hinter Lyon angekommen ist.
Spontan drehte sich das Gespräch um den Jakobsweg. Leider hatten wir nur ganz wenig Zeit zum Reden (die Apotheke war zu dem Zeitpunkt gut besucht und natürlich leiden wir unter Personalmangel), aber wir sprachen darüber, dass wir weitere Informationen tauschen könnten. Mal sehen...

Noch eine Begenung:
Auf der Suche nach neuen Wanderschuhen fand ich per Suchmaschine einen Laden in Bonn, der von jemandem betrieben wird, der u.a. 2019 an einem Spendenlauf vom Siebengebirge (bei Bonn) nach SdC und weiter bis Finisterre teilgenommen hat.
Super Beratung => Schuhe gekauft. Er war der erste Mensch, der mir "buen camino" gewünscht hat.
"Seine Engel bietet er auf für Dich, Dich zu beschützen auf all' Deinen Wegen." (91,11)

🎒🦯🦯🥾🥾 ➡️ ✨️
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Klopfer66
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Re: Pilgerbegegnungen im Alltag

Beitrag von Klopfer66 »

tolles Thema :D

Ich könnte da einen ganzen Roman schreiben....

Letzens habe ich mein neugekauftes T-shirt aus Santiago auf Arbeit angezogen. Es ist blau und hat neonfarben. Die Kathedrale ist drauf und der
komplette Weg von SJPDP nach SDC......
Ich bin Rezeptionistin ( Empfang) in einer mittelständigen Firma und an mir kommt niemand so einfach vorbei :-)...
Da kam mein Chef die Tür rein und sah mich in dem T-Shirt und war vollends begeistert, hob die Daumen und sagte: "super Shirt klasse, gefällt mir".
Ich hab ja öfters mal ein Muschelshirt an, aber dieses ist echt auffällig und kann man sowas am Empfang tragen? JA .....
Ihn hab ich ja eh schon "angesteckt" mit meinem Pilgerfieber....

Hier auf Arbeit rede ich sehr gerne über meinen Camino.....das tut mir auch immer sehr gut, weil die Besucher / Kollegen viel fragen dazu.
Das ergibt sich dann immer, wenn man ins Gespräch kommt.

Oder wenn wir mit unserem Motorrad unterwegs sind....wir haben einige neonfarbene Jakobsmuscheln beklebt und Pfeile :-)....
Da werden wir auch oft angesprochen. Denn wir sind ihn gefahren ( also das was ging so einbißchen) und gelaufen.

Als ich im Juni vom Camino zurück kam, ging ich mit Muschelshirt zu meinem Metzger im Dorf...An der Theke dann wurde ich sofort angesprochen und die Verkäuferin und ich kamen ins Gespräch, weil sie den Weg auch mal laufen will...Die Metzgerei war voll, und naja ok privat sollte man eigentlich nicht
schwätzen dann, aber alle anderen Kunden hörten einfach nur interessiert zu. Bis dann eine voll gestresste junge Frau reinkam, und bevor sie irgendwie einfach nur sagen könnte : "könnte ich bitte mal drankommen habs eilig" in einem normalen Ton, nahm sie aber ziemlich böse Worte in den Mund und beschimpfte uns, sie habe keine Zeit und sie muss weg...und schwups bevor die Verkäuferin reagieren konnte, war sie schon wieder draussen...alle Kunden haben nur einfach bedöppelt geguckt über diese Szene und dann kam der Hammer: die Verkäuferin meinte dann so in die Runde: " die müsste mal den Camino laufen, dann kommt sie mal runter, die steht ja kurz vorm Burnout".. und ich guckte sie an und sagte: wow er Spruch hätte von mir sein können....alle Kunden amusierten sich darüber, und waren sich einig, man kann auch mal alle 10 grade sein lassen und mal schwätzen und die Dame hätte einfach nur freundlich sagen können, ob sie bitte bedient werden könnte......

So teile ich im Alltag immer meinen Camino :-)

LG Claudia
der eigentliche Pilgerweg liegt im Alltag des Lebens
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Bob
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Re: Pilgerbegegnungen im Alltag

Beitrag von Bob »

Klopfer66 hat geschrieben: 16. Aug 2023, 08:49
Oder wenn wir mit unserem Motorrad unterwegs sind....wir haben einige neonfarbene Jakobsmuscheln beklebt und Pfeile :-)....
Da werden wir auch oft angesprochen. Denn wir sind ihn gefahren ( also das was ging so einbißchen) und gelaufen.
Du bist den Caminio Frances mit dem Motorrad gefahren?
War das Deine einzige Pilgerreise bisher?
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Klopfer66
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Re: Pilgerbegegnungen im Alltag

Beitrag von Klopfer66 »

Bob hat geschrieben: 16. Aug 2023, 09:25
Klopfer66 hat geschrieben: 16. Aug 2023, 08:49
Oder wenn wir mit unserem Motorrad unterwegs sind....wir haben einige neonfarbene Jakobsmuscheln beklebt und Pfeile :-)....
Da werden wir auch oft angesprochen. Denn wir sind ihn gefahren ( also das was ging so einbißchen) und gelaufen.
Du bist den Caminio Frances mit dem Motorrad gefahren?
War das Deine einzige Pilgerreise bisher?
wir waren 2019 mit dem Motorrad dort, das was ging und nur auf den Strassen und immer mit Respekt - wir wollten die Kirchen und die Architektur angucken und hatten sehr viele tolle Gespräche mit Pilgern und das hat mich so geflasht, dass der Weg mich rief zu pilgern.

Bevor aber blöde Kommentare dazu kommen, hier mal ein Ausschnitt einer meiner ersten posts:

Wir waren 2019 mit unserem Motorrad auf dem Weg. Und ich habe mir lange überlegt, ob ich das hier öffentlich schreiben möchte ( zumindest nicht in Facebook),weil es blöde Kommentare geben könnte . Aber Frau Holle hat mir einen Satz geschrieben, der mich umstimmen ließ.
Es gibt soo viele Arten zu pilgern, da gibt es kein richtig oder falsch.
Es war nicht geplant 2019, dass ich den Camino mal pilgern möchte. Der Gedanke war gaaanz weit weg. Wir wollten einfach nur einen schönen Motorradurlaub machen (den mein Mann 2 Jahre lang akribisch geplant hatte – alle Dörfer alle Kathedralen usw.) , soweit es geht ohne die Pilger zu stören also mit Respekt, und den Jakobsweg Frances kennenlernen. Es wurden 6000 km wunderschöne Kilometer ( Hin -und Rückweg inbegriffen und am Atlantik wieder heim).
Als ich wieder daheim war, hat sich mein Leben verändert. Ich habe seitdem so ein tiefe Dankbarkeit in mir, die ich nicht erklären kann. Wir hatten viele schöne Gespräche mit Pilgern, unser Motorrad ist voll beklebt mit der Muschel und dem gelben Pfeil, von daher hatten wir überhaupt keine Probleme, ganz im Gegenteil, wir bekamen von den Pilgern immer ein Buen Camino zurück.
Man taucht in eine andere Welt ein, wir haben es selbst mit dem Motorrad einfach gespürt… Land und Leute und die Pilgerfamilie auf dem gesamten Weg.




2022 bin ich dann die erste Hälfte gepilgert bis Sahagun mit meinem Mann

und dieses Jahr sind wir den Rest gepilgert. Also den kompletten Camino gelaufen :-)

Meine Reiseberichte hier im Forum dazu kannst Du gerne dazu lesen.
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beliperegrina
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Re: Pilgerbegegnungen im Alltag

Beitrag von beliperegrina »

Bob hat geschrieben: 16. Aug 2023, 09:25
Klopfer66 hat geschrieben: 16. Aug 2023, 08:49
Oder wenn wir mit unserem Motorrad unterwegs sind....wir haben einige neonfarbene Jakobsmuscheln beklebt und Pfeile :-)....
Da werden wir auch oft angesprochen. Denn wir sind ihn gefahren ( also das was ging so einbißchen) und gelaufen.
Du bist den Caminio Frances mit dem Motorrad gefahren?
War das Deine einzige Pilgerreise bisher?
Und auch wenn es so gewesen wäre, (Claudia, deinen entsprechenden Post kannte ich schon), so what?
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