Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
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Raimund Joos
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Raimund Joos »

Hobbypilger hat geschrieben: 19. Feb 2021, 19:40 Ein Alleinstellungsmerkmal des Franziskusweges und des Wallfahrtsortes Assisi ist, dass es auch für tierische Begleiter von Pilgern eine Urkunde gibt. Das "Zertifikat für vierbeinige Pilger" wird Hunden oder anderen Tieren ausgestellt, die ihre Besitzer bei deren Wallfahrt zum Grab des heiligen Franziskus begleitet haben. Selbst der Name des Tieres wird auf dem Dokument vermerkt.

https://www.katholisch.de/artikel/22344 ... zertifikat
Ciao
Detlef
[/quote]

Na suuuper! Das ist was für unsere beiden Chihuahua-Mädchen die auch wenn Sie es nicht müßten locker 15 km am Tag wegstecken!

Die Frage ist nur was sie damit machen sollen ... so was ist eben nur was für Menschen ... ich bin überzeugt davon dass ein Hund da drüber steht und nur Menschen über so ein Thema lange diskutieren können.

Denen ist ein Leckerlie nach allen 1 bis 2 km lieber ... und recht haben sie. Mann kann viel von ihnen lernen!

Und damit gute Nacht :-D

Raimund
Fred
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Fred »

Hobbypilger hat geschrieben: 19. Feb 2021, 19:40
[...]
Ein Alleinstellungsmerkmal des Franziskusweges und des Wallfahrtsortes Assisi ist, dass es auch für tierische Begleiter von Pilgern eine Urkunde gibt. Das "Zertifikat für vierbeinige Pilger" wird Hunden oder anderen Tieren ausgestellt, die ihre Besitzer bei deren Wallfahrt zum Grab des heiligen Franziskus begleitet haben.
Das gilt aber nur für katholische Hunde, oder?

Mario
Christoph Kühn
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Christoph Kühn »

Raimund Joos hat geschrieben: 19. Feb 2021, 16:37 Und dazu hätte man jetzt m.E. wirklich nicht unseren durch aus kompetenten Christoph quasi als Video-Assistenten nach langem Schweigen wiedererwecken und herbeirufen müssen :-)
Zwar lebe ich in Köln, aber ich sitze wirklich nicht in einem Kölner Keller, wenn ich hier schreibe, sondern in einem Kölner Obergeschoss. Ich bin auch keine Schiedsinstanz, sondern ein ganz normaler Forenteilnehmer. Wenn ich mich an der Diskussion beteilige, dann deswegen, weil ich mich dafür entschieden habe, und wenn ich es vorziehe, zu schweigen, dann schweige ich.

Es freut mich, wenn ich bei manchem zu einer Klärung beitragen konnte, und deshalb habe ich mich auch sehr über den Zuspruch gefreut, den ich von vielen von Euch erfahren habe. Dafür mein herzlicher Dank!
Raimund Joos hat geschrieben: 19. Feb 2021, 16:37 Warum sollte die Anreisen mit einem Reisebus weniger mit "apostolische Nachfolge" zu tun haben als das Abstrampeln von 200 km auf den letzten Teilen des Weges mit einem Fahrrad mit dem das mit etwas Übung in ein bis zwei Tagen machbar ist?
Genau hier liegt der Denkfehler. Das Kathedralkapitel setzt nicht Buspilger oder motorisierte Pilger, die durchaus mit spirituellen Motiven nach Santiago unterwegs sind, hinten an, sondern würdigt die Leistung derer, die auf traditionelle Weise gekommen sind. Es ist die Würdigung einer Leistung, nicht die Überprüfung einer Leistung. Und es ist schon gar keine „Leistungsprüfung“.

Papst Benedikt XVI. hat dies sehr treffend 2010 in seiner Predigt auf der Plaza del Obradoiro zum Ausdruck gebracht:

"Das ist es, was viele Pilger, die nach Santiago de Compostela gehen, um den Apostel zu umarmen, im Innersten ihres Herzens erleben – deutlich bewusst oder in einem Spüren, ohne es in Worte fassen zu können. Die Beschwerlichkeit des Gehens, der Abwechslungsreichtum der Landschaft, die Begegnung mit Personen anderer Nationalität machen sie offen für das, was uns zutiefst und gemeinsam mit den Menschen verbindet: Wir sind Wesen, die auf der Suche sind, Wesen, die der Wahrheit und Schönheit bedürfen, der Erfahrung von Gnade, Liebe und Frieden, Vergebung und Erlösung. Und ganz tief verborgen in all diesen Menschen hallen Gottes Gegenwart und das Wirken des Heiligen Geistes wider."

Damit hat Papst Benedikt nicht alle anderen zurückgesetzt. Er würdigte vielmehr die besondere spirituelle Erfahrung derjenigen, die zu Fuß in Santiago angekommen sind. Nichts anderes tut das Kathedralkapitel in Santiago mit seiner Urkunde, und darin erblicke ich eine sehr große Freundlichkeit.

Ich halte es für unerträglich, wenn eine solche Freundlichkeit mit Äußerungen wie „erbärmlich“, „eine angeblich christliche Kirche“, „die im Grunde verarschten Pilger“, „die eher inzwischen in Teilen wieder mal heftig entartetet christliche Kirche“, die die eigene Mutter auf den Strich schickt, verhöhnt, herabgesetzt und verunglimpft wird:
Raimund Joos hat geschrieben: 19. Feb 2021, 16:37 Es ist einfach erbärmlich wenn eine angeblich christliche Kirche da offenbar nicht den Unterschied zwischen der Schwere einer körperlicher Tätigkeit und deren wesenlichen spirituellem Gehalt erkennt und in Folge dessen ein Qasi-Pilger-Zeugnis von einer körperlichen Leistungsprüfung abhängig macht.

Oder um es mal ironisch zu forumlieren "Selig die arm sind im Geiste" :D
(....und damit meine ich jetzt weniger die im Grunde verarschten Pilger die für sowas anstehen, sondern die eher inzwischen in Teilen wieder mal heftig entartetet christliche Kirche, die sich tatsächlich einbildet sie verkünde mit so etwas wirklich die frohe Botschaft Jesu die eigentlich was mit Gnade und Berfreiung zu tun hat)

... Mein Anliegen ist eben nur dass man da ehrlich bleibt und dann seine eigenen Mutter nicht auf den Strich schickt!
"70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs sind in Europa wieder Städte von der Auslöschung bedroht."

Karl Schlögel, 2015
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Gerhard.1
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Gerhard.1 »

Lieber Christoph,

ich bin von deinem Beitrag obendran unglaublich begeistert und dankbar dafür. Niemand kann sich so sachlich, so gekonnt und tiefgehend, den Kern berührend ausdrücken wie Du es tust. Das ging bei mir in das Innerste des Herzens und hat in dieser Form so sehr hier gefehlt.

Das macht Hoffnung auf einen allmählichen Wandel in der Denkweise über Sinn und Zweck einer wochenlangen Pilgerschaft zu Fuß nach Santiago, mit vielen Entbehrungen, Hoffnungen, gespannter Erwartungshaltung, sich unterwegs als Mitglied einer riesengroßen Pilgerfamilie fühlend, dann überglücklich und dankbar in Santiago ankommend, den Pilgergottesdienst am Mittag mitfeiern und mit Glück auch noch am Ende das Schwenken des riesigen Botafumeiro, quer durch die Kathedrale, bei total einsetzendem Orgelspiel miterleben darf, dabei eine Gänsehaut den ganzen Körper überzieht, wie meine Frau und ich es noch nie im Leben empfunden haben, mussten sogar gegen die Tränen ankämpfen.

Das sind einmalige Eindrücke und Erlebnisse, die unvergessen bleiben. Wir wären als Erstpilger auch niemals freiwillig ohne Compostela nach Hause gefahren, sie war uns als Andenken viel zu wichtig. Wie kann man sie deshalb auch nur so despektierlich bezeichnen, wie es hier immer wieder zu lesen war.
Das ist echt traurig, aber leider wahr!!!

Ich wünsche daher allen, immer und überall
BUEN CAMINO
Gerhard
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Hobbypilger
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Hobbypilger »

M@rio d'Abruzzo hat geschrieben: 19. Feb 2021, 20:07 Das gilt aber nur für katholische Hunde, oder?
Mario
Hallo Mario,
du könntest das bei deinem nächsten Besuch in Assisi aus erster Hand oder aber bei Raimund erfragen. :)
Raimund Joos hat geschrieben: 19. Feb 2021, 20:04 Na suuuper! Das ist was für unsere beiden Chihuahua-Mädchen die auch wenn Sie es nicht müssten locker 15 km am Tag wegstecken!
Raimund
Hallo Raimund,

an deinem und Marios Interesse siehst du, dass deine Bücher künftig eine Marktlücke für Hunde abdecken könnten. :)

Was allerdings noch nicht geklärt ist – gilt das nur für Assisi oder auch für Santiago de Compostela?
Im Grunde handelt es sich um eine Aufenthaltsbestätigung. Auch darauf sind sicherlich viele stolz.

Es gibt keinen Grund sich despektierlich über „Compostela“ oder "Chartula Peregrini" zu äußern. Wer sie nicht mag muss sie nicht abholen.

Ciao
Detlef
Sept. 2018 Camino Francés (SJPdP - Santiago)
März 2020 Camino del Norte (Bilbao - Santander, Abbruch wegen fehlender Übernachtungsmöglichkeiten bis Santiago)
Oh Zebrero

Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Oh Zebrero »

Christoph Kühn hat geschrieben: 19. Feb 2021, 20:50 [......] sondern würdigt die Leistung derer, die auf traditionelle Weise gekommen sind. Es ist die Würdigung einer Leistung, nicht die Überprüfung einer Leistung. Und es ist schon gar keine „Leistungsprüfung“.

Papst Benedikt XVI. hat dies sehr treffend 2010 in seiner Predigt auf der Plaza del Obradoiro zum Ausdruck gebracht:

"Das ist es, was viele Pilger, die nach Santiago de Compostela gehen, um den Apostel zu umarmen, im Innersten ihres Herzens erleben – deutlich bewusst oder in einem Spüren, ohne es in Worte fassen zu können. Die Beschwerlichkeit des Gehens, der Abwechslungsreichtum der Landschaft, die Begegnung mit Personen anderer Nationalität machen sie offen für das, was uns zutiefst und gemeinsam mit den Menschen verbindet: Wir sind Wesen, die auf der Suche sind, Wesen, die der Wahrheit und Schönheit bedürfen, der Erfahrung von Gnade, Liebe und Frieden, Vergebung und Erlösung. Und ganz tief verborgen in all diesen Menschen hallen Gottes Gegenwart und das Wirken des Heiligen Geistes wider."

Damit hat Papst Benedikt nicht alle anderen zurückgesetzt. Er würdigte vielmehr die besondere spirituelle Erfahrung derjenigen, die zu Fuß in Santiago angekommen sind. Nichts anderes tut das Kathedralkapitel in Santiago mit seiner Urkunde, und darin erblicke ich eine sehr große Freundlichkeit.[.......]
Danke Dir Christoph.

Ich habe die Compostela gerne und mit großer Freude entgegengenommen und hatte bei deren Aushändigung keinen Augenblick das Gefühl, dabei "abgefertigt" zu werden. Ganz im Gegenteil. Mein Gegenüber im Pilgerbüro strahlte mit mir um die Wette, als ich ihm glückseelig -hinter mir lagen 7 Wochen Fußmarsch, die mir meine körperlichen und seelischen Grenzen aufgezeigt hatten- meinen "verlängerten" Pilgerpass vorlegte.
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Pooh_der_baer
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Pooh_der_baer »

Seit wann es diese Anforderung zum Erhalt der Compostella gibt, scheint wohl nicht bekannt zu sein.
Wohl mehr in der Neuzeit.
Ist schon mal bedacht worden, daß die Anforderung von 100 km zu Fuß erstellt worden ist, um die Menschen
wenigstens 3 - 4 Tage aus dem Alltag herauszunehmen und sich dem Pilgern hinzugeben ?


Habe mir 2014 meine Compostella mit Glückwünschen erhalten, da ich in Lourdes begonnen habe.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Fred »

Meine schönste Urkunde ist von 2013 aus Assisi. Die hat eine längere Geschichte.

Bild

Generell stellt sich allerdings die Frage: Wen ehrt eine solche Urkunde mehr? Nachdenklich gemacht hat mich ein Historiker, der einen Zeitzeugen der sehr schnellen Heiligsprechung von Franziskus zitiert hatte. "Bei der Feier konnte der Eindruck entstehen, als ob es um die Heiligsprechung des aktuellen Papstes ging."

Pace e Bene

Mario
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Raimund Joos
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Raimund Joos »

M@rio d'Abruzzo hat geschrieben: 20. Feb 2021, 13:15 Generell stellt sich allerdings die Frage: Wen ehrt eine solche Urkunde mehr? Nachdenklich gemacht hat mich ein Historiker, der einen Zeitzeugen der sehr schnellen Heiligsprechung von Franziskus zitiert hatte. "Bei der Feier konnte der Eindruck entstehen, als ob es um die Heiligsprechung des aktuellen Papstes ging."

Pace e Bene

Mario
Wie wahr! Hildegard von Bingen, Meister Eckhard, und auch Franziskus hatten zu Lebzeiten reichlich Ärger mit der kirchlichen Obrigkeit und waren sogar zeitweise als Kätzer verschrien. Nach ihrem Tod wurden die dann flux - ohne sich dann noch dagegen zur Wehr setzen zu können - zu Heiligen und somit zu Werbeträgern der einen heiligen katholischen Kirche erhoben .... ;-)

Da ehrt sich die Kirche auch selber .... ebenso wie sich eine Gremium für eine Preisverleihung gerne hochkarätige Bewerber raussucht um sich selber zu ehren ...

BC

Raimund

Ps: Auch schön dass da dein wirklcher Name in im Zeugnis steht und nicht warum auch immer der eines lateinischen mittelalterlichen Doppelgängers ..
Zuletzt geändert von Raimund Joos am 20. Feb 2021, 17:03, insgesamt 3-mal geändert.
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Raimund Joos
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Raimund Joos »

Christoph Kühn hat geschrieben: 19. Feb 2021, 20:50
Raimund Joos hat geschrieben: 19. Feb 2021, 16:37 Warum sollte die Anreisen mit einem Reisebus weniger mit "apostolische Nachfolge" zu tun haben als das Abstrampeln von 200 km auf den letzten Teilen des Weges mit einem Fahrrad mit dem das mit etwas Übung in ein bis zwei Tagen machbar ist?
Genau hier liegt der Denkfehler. Das Kathedralkapitel setzt nicht Buspilger oder motorisierte Pilger, die durchaus mit spirituellen Motiven nach Santiago unterwegs sind, hinten an, sondern würdigt die Leistung derer, die auf traditionelle Weise gekommen sind. Es ist die Würdigung einer Leistung, nicht die Überprüfung einer Leistung. Und es ist schon gar keine „Leistungsprüfung“.

Papst Benedikt XVI. hat dies sehr treffend 2010 in seiner Predigt auf der Plaza del Obradoiro zum Ausdruck gebracht:

"Das ist es, was viele Pilger, die nach Santiago de Compostela gehen, um den Apostel zu umarmen, im Innersten ihres Herzens erleben – deutlich bewusst oder in einem Spüren, ohne es in Worte fassen zu können. Die Beschwerlichkeit des Gehens, der Abwechslungsreichtum der Landschaft, die Begegnung mit Personen anderer Nationalität machen sie offen für das, was uns zutiefst und gemeinsam mit den Menschen verbindet: Wir sind Wesen, die auf der Suche sind, Wesen, die der Wahrheit und Schönheit bedürfen, der Erfahrung von Gnade, Liebe und Frieden, Vergebung und Erlösung. Und ganz tief verborgen in all diesen Menschen hallen Gottes Gegenwart und das Wirken des Heiligen Geistes wider."

Damit hat Papst Benedikt nicht alle anderen zurückgesetzt. Er würdigte vielmehr die besondere spirituelle Erfahrung derjenigen, die zu Fuß in Santiago angekommen sind. Nichts anderes tut das Kathedralkapitel in Santiago mit seiner Urkunde, und darin erblicke ich eine sehr große Freundlichkeit.

Ich halte es für unerträglich, wenn eine solche Freundlichkeit mit ......
Hallo Christoph

Nun ja - das mit der besonderen Ehren der Fußpilger und Radpilger ist eben so eine Sache: Wenn man da andere Pilger, die eben evtl keine 100 km oder die nicht gerade vor Santiago gegangen sind eben so ehrt dann stellt man die natürlich schon in gewisser Weise hinten an.
Das ist so ähnlich durchsichte wie die Behauptung, man würde ja Frauen in der Verantwortung der Kirche keineswegs hinten an stellen nur weil die kaum tragende Ämter bekommen .... wenn man wolle eben einfach nur Pimmelträger in einer ganz besonderer Weise ehren in dem man eben nur die zu Priestern weiht! :-D

Die die C. als "Freundlichkeit" zu beschreiben erscheit mir doch recht durch die rosarote Brille betrachtet. Wie ich weiter oben ausfühlicher beschrieben habe ist, das einfach sowas eine Devotialienhandel ... Man bitte wie auch Herbergen um "Spenden" dafür und setzt auch den Erwerb eines Pilgerausweisses zwingend voraus der meist vom Pilgerbüro in den Handel gebracht wird. Unde ben so bietet man bei der Gelegeheit dann noch ander Devontialien wie das certivicado de distancia usw an .... Ne neeee ... das lohnt sich schon finanziel - kein Grund zur Senimentalität ;-)

Warum mußt du eigentlich soooo weit zurück bis zu einem bereits abgedankten Papst gehen um eine derartige Lobhudelei zu finden?

Ich finde es bezeichnend, dass der jetztige Papst Franziskus, der sich ja dem Geist der Fanziskaner sehr nahe sieht bisher noch nie in Santiago war ... oder ist mir das einfach entgangen.

Die Fanziskaner haben da ja eine ganz andere Glaubenssicht wenn es um die Vergabe solcher frommen Schreiben geht. Und ich hoffe weiter das wird sich auch wo anders durchsetzen.
Hobbypilger hat geschrieben: 19. Feb 2021, 19:40 Unter „katholisch.de“ steht es auch geschrieben.
Alle Besucher von Assisi, die keine tagelange Pilgerreise zum Wallfahrtsort zurückgelegt haben, können trotzdem eine Urkunde erhalten: die "Chartula Peregrini". Sie soll den Besuchern zeigen, dass es nicht die zurückgelegte Distanz ist, die einen Pilger ausmacht, sondern der Geist, mit dem Assisi erreicht wird. ......

https://www.katholisch.de/artikel/22344 ... zertifikat
Ciao
Detlef
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Raimund
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Pilgerbär »

Ich finde ja dass jeder seine Meinung haben darf. Und in einer Demokratie ist es noch wichtiger diese auch zu kommunizieren! Was hier aber läuft geht schon tief in Beleidigung und völliger Intoleranz über. Erstaunlich wenn man bedenkt womit man so sein Geld verdient...wenn du die Töne gegenüber anderen Religionen anschlagen würdest, müsste man dann am ende auch sagen: Selber Schuld, du hast ja provoziert? Das sich der eine oder andere nicht mit dem zweiten Platz begnügen kann hat ja mittlerweile jeder verstanden. Aber das jetzt auch so einen Sprachgebrauch zurückgreift macht mich wütend und traurig. Schade das nicht mit jedem hier kultiviert gestritten werden kann. Es mag dem Autor egal sein, da das Buch ja bereits gekauft war, aber mein Wanderbüchlein fliegt gleich in den Grill...hoffentlich schadet es dem Gemüse nicht.

Ach ja, auch dies wird hier wohl keinen stören aber ich werde mich nicht mehr an Gesprächen beteiligen wo arrogantes Verhalten vor Sachlichkeit steht.
Ultreya, euer Pilgerbär
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Raimund Joos »

Pilgerbär hat geschrieben: 20. Feb 2021, 15:51 Es mag dem Autor egal sein, da das Buch ja bereits gekauft war, aber mein Wanderbüchlein fliegt gleich in den Grill...hoffentlich schadet es dem Gemüse nicht.
Na - ja - wenn ich die C. einen Wi... nenne ist das eine Beleidigung?!?! Aber wenn du der Meinung bist, dass mein schönes kleines Büchlein das sogar klimaneutral gedruckt ist in besonder Weise dem Grill-Gemüse schaden könnte dann ist das ok?

Ohhh jeeeh! :-D

Ich bin Katholisch und werde es vorerst auch bleiben ... denn zum Gück gibt es dort nicht nur Pilgerbüros sondern z.B. Franziskaner ... ich glaube nicht dass du meine Beiträge wirklich gelesen hast.

BC

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Zuletzt geändert von Raimund Joos am 20. Feb 2021, 18:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Frau Holle »

Raimund, ich glaube, dass der Papst nicht so Santiagofeindlich ist wie du tust.
Immerhin hat er das heilige Jahr verlängert. Hätte er nicht tun müssen und auch nicht getan, wenn er das alles so doof finden würde

Und er hat einen jungen Mann gelobt, der den Camino gelaufen ist.
Hätte er nicht tun müssen, er hätte auch sagen können: "Junge, du hättest das nicht machen müssen, laufen ist Quatsch, ich finde es genau so knorke einfach nach Santiago zu fliegen". Hat er aber nicht. Ein Artikel dazu findet sich hier
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Raimund Joos
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Raimund Joos »

Frau Holle hat geschrieben: 20. Feb 2021, 17:50 Raimund, ich glaube, dass der Papst nicht so Santiagofeindlich ist wie du tust.
Immerhin hat er das heilige Jahr verlängert. Hätte er nicht tun müssen und auch nicht getan, wenn er das alles so doof finden würde

Und er hat einen jungen Mann gelobt, der den Camino gelaufen ist.
Hätte er nicht tun müssen, er hätte auch sagen können: "Junge, du hättest das nicht machen müssen, laufen ist Quatsch, ich finde es genau so knorke einfach nach Santiago zu fliegen". Hat er aber nicht. Ein Artikel dazu findet sich hier
Wenn ich der Papst wäre hätte ich da nicht anders gehandelt.

Auch ich motiviere ja die Pilger dadruch dass ich Wanderführer schreibe zu laufen ... wenngleich ich da Pilger die anders hingelangen dashalb nicht indirekt abwerte oder meine dass es das Ziel ist sich dann in Saniago ein gewisses Teil abzuholen nachdem man ausgerechnet die letzten oft überfüllten 100 km dort hin gelaufen ist.

Die Verlängerung des heiligen Jahres ist einfach nur verantworlich gedacht auch wenn sich da sicher einige Infestoren sehr darüber freuen ... so zieht sich die Masse etwas auseinander und die Infektionsgefahr sinkt...

BC

Raimund
Zuletzt geändert von Raimund Joos am 20. Feb 2021, 17:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Diskussion um die Compostela - und wie darf man sie nun nennen?

Beitrag von Pooh_der_baer »

Raimund Joos hat geschrieben: 20. Feb 2021, 14:42

Die Fanziskaner haben da ja eine ganz andere Glaubenssicht wenn es um die Vergabe solcher frommen Schreiben geht. Und ich hoffe weiter das wird sich auch wo anders durchsetzen.

[BC

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.... sind aber auch gute Geschäftemacher.
Außer, wenn sie sich durch Fremde übers Ohr hauen lassen.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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