Raimund Joos hat geschrieben: ↑19. Feb 2021, 16:37
Und dazu hätte man jetzt m.E. wirklich nicht unseren durch aus kompetenten Christoph quasi als Video-Assistenten nach langem Schweigen wiedererwecken und herbeirufen müssen
Zwar lebe ich in Köln, aber ich sitze wirklich nicht in einem Kölner Keller, wenn ich hier schreibe, sondern in einem Kölner Obergeschoss. Ich bin auch keine Schiedsinstanz, sondern ein ganz normaler Forenteilnehmer. Wenn ich mich an der Diskussion beteilige, dann deswegen, weil ich mich dafür entschieden habe, und wenn ich es vorziehe, zu schweigen, dann schweige ich.
Es freut mich, wenn ich bei manchem zu einer Klärung beitragen konnte, und deshalb habe ich mich auch sehr über den Zuspruch gefreut, den ich von vielen von Euch erfahren habe. Dafür mein herzlicher Dank!
Raimund Joos hat geschrieben: ↑19. Feb 2021, 16:37
Warum sollte die Anreisen mit einem Reisebus weniger mit "apostolische Nachfolge" zu tun haben als das Abstrampeln von 200 km auf den letzten Teilen des Weges mit einem Fahrrad mit dem das mit etwas Übung in ein bis zwei Tagen machbar ist?
Genau hier liegt der Denkfehler. Das Kathedralkapitel setzt nicht Buspilger oder motorisierte Pilger, die durchaus mit spirituellen Motiven nach Santiago unterwegs sind, hinten an, sondern würdigt die Leistung derer, die auf traditionelle Weise gekommen sind. Es ist die Würdigung einer Leistung, nicht die Überprüfung einer Leistung. Und es ist schon gar keine „Leistungsprüfung“.
Papst Benedikt XVI. hat dies sehr treffend 2010 in seiner Predigt auf der Plaza del Obradoiro zum Ausdruck gebracht:
"Das ist es, was viele Pilger, die nach Santiago de Compostela gehen, um den Apostel zu umarmen, im Innersten ihres Herzens erleben – deutlich bewusst oder in einem Spüren, ohne es in Worte fassen zu können. Die Beschwerlichkeit des Gehens, der Abwechslungsreichtum der Landschaft, die Begegnung mit Personen anderer Nationalität machen sie offen für das, was uns zutiefst und gemeinsam mit den Menschen verbindet: Wir sind Wesen, die auf der Suche sind, Wesen, die der Wahrheit und Schönheit bedürfen, der Erfahrung von Gnade, Liebe und Frieden, Vergebung und Erlösung. Und ganz tief verborgen in all diesen Menschen hallen Gottes Gegenwart und das Wirken des Heiligen Geistes wider."
Damit hat Papst Benedikt nicht alle anderen zurückgesetzt. Er würdigte vielmehr die besondere spirituelle Erfahrung derjenigen, die zu Fuß in Santiago angekommen sind. Nichts anderes tut das Kathedralkapitel in Santiago mit seiner Urkunde, und darin erblicke ich eine sehr große Freundlichkeit.
Ich halte es für unerträglich, wenn eine solche Freundlichkeit mit Äußerungen wie „erbärmlich“, „eine angeblich christliche Kirche“, „die im Grunde verarschten Pilger“, „die eher inzwischen in Teilen wieder mal heftig entartetet christliche Kirche“, die die eigene Mutter auf den Strich schickt, verhöhnt, herabgesetzt und verunglimpft wird:
Raimund Joos hat geschrieben: ↑19. Feb 2021, 16:37
Es ist einfach
erbärmlich wenn eine angeblich christliche Kirche da offenbar nicht den Unterschied zwischen der Schwere einer körperlicher Tätigkeit und deren wesenlichen spirituellem Gehalt erkennt und in Folge dessen ein Qasi-Pilger-Zeugnis von einer körperlichen Leistungsprüfung abhängig macht.
Oder um es mal ironisch zu forumlieren "Selig die arm sind im Geiste"
(....und damit meine ich jetzt weniger die im Grunde verarschten Pilger die für sowas anstehen, sondern die eher inzwischen in Teilen wieder mal heftig entartetet christliche Kirche, die sich tatsächlich einbildet sie verkünde mit so etwas wirklich die frohe Botschaft Jesu die eigentlich was mit Gnade und Berfreiung zu tun hat)
... Mein Anliegen ist eben nur dass man da ehrlich bleibt und dann seine eigenen Mutter nicht auf den Strich schickt!