Christoph Kühn hat geschrieben: ↑18. Feb 2021, 03:47
Darin wird deutlich, dass das Gehen auch damals als körperlich zum Ausdruck gebrachte apostolische Nachfolge galt.
Viele Grüße
Christoph
Das wurde nie bestritten und bedarf wohl auch keiner besonderen historischen Kenntnis!
Und dazu hätte man jetzt m.E. wirklich nicht unseren durch aus kompetenten Christoph quasi als Video-Assistenten nach langem Schweigen wiedererwecken und herbeirufen müssen
Die Frage ist nicht ob Gehen Ausdruck christlicher Nachfolge sein kann, sondern eher ob es für jeden Pilger dann 100 km sein müssen und ob es einer kirchlichen Stelle gut ansteht, Pilger tatsächlich kritisch darauf hin zu prüfen dass man gerade 100 km vor Santiago gelaufen ist ...
Abgesehen davon ist ja auch Radfahren und Reiten erlaubt .. es scheint wohl eher doch die körperliche Leistung im Vordergrund zu stehen ... Warum sollte die Anreisen mit einem Reisebus weniger mit "apostolische Nachfolge" zu tun haben als das Abstrampeln von 200 km auf den letzten Teilen des Weges mit einem Fahrrad mit dem das mit etwas Übung in ein bis zwei Tagen machbar ist?
Irgendwie scheinen da einige es nicht ganz zu checken!
Natürlich ist Gehen auch wie bei anderen Relligionen auch im christlichen Glauben eine Art der Besinnung ... auf die gelaufenen Kilometer kommt es da aber absolut nicht drauf an.
Jesus ging in die Wüste um dort zu fasten und zu meditieren - aber wesendlich war nicht der "äußere" Gang sondern der "innerliche" Gang in die Reduziertheit und Einsamkeit.
Moses ging auf dem Berg um die 10 Gebote zu hohlen ... wesendlich war aber nicht der Aufstieg sondern das zeitweilige Absondern von seinem Volk das um des goldenes Kalb tanzte und die Suche der Nähe zu Gott.
Die Emausjünger sind mit Jesus gegangen ... aber wo sie ihn dann erkannt haben war beim Brotbrechen - Der Weg nach Emaus war da das Medium und nicht das Ziel.
Es ist einfach
erbärmlich wenn eine angeblich christliche Kirche da offenbar nicht den Unterschied zwischen der Schwere einer körperlicher Tätigkeit und deren wesenlichen spirituellem Gehalt erkennt und in Folge dessen ein Qasi-Pilger-Zeugnis von einer körperlichen Leistungsprüfung abhängig macht.
Oder um es mal ironisch zu forumlieren "Selig die arm sind im Geiste"
(....und damit meine ich jetzt weniger die im Grunde verarschten Pilger die für sowas anstehen, sondern die eher inzwischen in Teilen wieder mal heftig entartetet christliche Kirche, die sich tatsächlich einbildet sie verkünde mit so etwas wirklich die frohe Botschaft Jesu die eigentlich was mit Gnade und Berfreiung zu tun hat)
Marieta hat geschrieben: ↑17. Feb 2021, 22:09
Das ganze Pilgerwesen, ein Vermarktungsgag der Kirche. (
Ironie off)
Man kann das so sehen ... sollte aber nicht zu hart mit der Kirche ins Gericht gehen denn jeder muss seine Arbeit auch vermarkten wenn er überleben möchte ... Mein Anliegen ist eben nur dass man da ehrlich bleibt und dann seine eigenen Mutter nicht auf den Strich schickt! Was hier m.E. "vermarktet" wird ist eben nicht mehr die wirkliche Spiritualiät des christlichen Glaubens sondern ein Sportabzeichen mit einem eher scheinheilig-sentimentalen Anklang von angeblicher Tradition und sowas ist einfach der Ausverkauf dessen was Kirche eigentlich sein sollte.
Bon Camino !
Raimund