Letzte Ruhe am Ende der Welt... - Tod und Bestattung in der PilgerInnenkultur

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
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Simsim
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Registriert: 23. Okt 2019, 11:33

Re: Letzte Ruhe am Ende der Welt... - Tod und Bestattung in der PilgerInnenkultur

Beitrag von Simsim »

Ja, der Tod ist in unserer Gesellschaft zumeist ein Tabu.
Umso mehr habe ich die 10 Jahre im Ökodorf Sieben Linden geschätzt, eine große Lebensgemeinschaft in Sachsen Anhalt. Dort starben in meiner Zeit fünf Menschen. Es wurde sehr offen mit allen Etappen des Sterbens umgegangen und auch das Begräbnis war jedes Mal ein wunderbares und selbst gestaltetes Ereignis.
Der jeweilige Sarg wurde mit einem schönen Haflingergespann zum Dorffriedhof gefahren und die ganze Gemeinschaft plus Familie und Freunde von außen bildeten den Trauerzug.
So wie es sicher in früheren Dorfgemeinschaften auch war, als die Leute noch miteinander zu tun hatten.
Auch die Kinder erleben so, wie Menschen sterben und oft hielten Kinder gerne Totenwache. Wobei es nicht ihre eigenen Angehörigen waren.
Sie hatten einen ganz friedlichen Umgang damit und zeigten uns manchmal, wie es sein kann. Einmal sagte eine 11 jährige mir kurz nach dem plötzlichen Tod eines nahen Freundes:
"sei nicht traurig,
schau, er schmilzt jetzt, wie der Schnee" Und in der Tat, standen wir im schmelzenden Schnee.....
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