Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Allgemeine Diskussionen zur Pilgerei und ihrer Geschichte
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Pilger Franz
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Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Pilger Franz »

In In- und Ausland kann man als Pilger was erleben, auch bezüglich Wegmarkierungen: Neben allfälligen Lücken durch Verwitterung, Vandalisierung usw. tauchen Markierungen auf, die ungünstig/schräg/abgewinkelt angebracht wurden, dazu von Grünzeug be- oder überwachsen sind. Das macht sie schwer sichtbar.
Die Wegmarkierungen sind doch zur Orientierung für die Pilger gedacht, nicht als Herausforderungen an ihre Findigkeit.
Ich denke mir, ach gäbe es doch für die die optimale Sichtbarkeit allgemein anerkannte - und eingehaltene - Regeln! Oder gibt es die etwa schon??

Ich schreibe einfach mal, was ich selbst am liebsten sehen möchte:
- Jegliche Wegmarkierung, ob gemalt, gesprüht oder mit einem Schild, ist möglichst weit voraus erkennbar, d. h. mit der vollen Fläche der Markierung, also nicht irgendwie abgewinkelt.
- Das Muschelsymbol zeigt mit dem "Knoten" auf das Ziel Santiago de Compostela (nach oben=geradeaus/nach links/nach rechts). Die gelben Pfeile tun das ja auch!

Ist ja nur ein Wunsch...
Zuletzt geändert von Pilger Franz am 16. Nov 2020, 12:55, insgesamt 2-mal geändert.
BC
Franz
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CyrusField
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von CyrusField »

Pilger Franz hat geschrieben: 10. Okt 2020, 11:45 - Jegliche Wegmarkierung, ob gemalt, gesprüht oder mit einem Schild, ist möglichst weit voraus erkennbar, d. h. mit der vollen Fläche der Markierung, also nicht irgendwie abgewinkelt.
Von einigen Jakobswegen hier in Deutschland (z.B. Mosel-Camino, Lahn-Camino) weiß ich, dass die Markierungen von freiwilligen "Wegpaten" in Schuss gehalten werden. Andere Wege (z.B. Eifel-Camino, Mathiasweg) werden von Vereinen o.ä. betreut - für die beiden genannten ist das z.B. der Eifelverein.

Probleme mit fehlenden oder unklaren Wegmarkierungen können dort ganz einfach gemeldet werden, jeder Weg hat ja eine Homepage mit Kontaktmöglichkeiten. Es hilft auf jeden Fall, die Stelle so genau wie möglich zu beschreiben, optimal sind natürlich Bilder.

Ich habe mich auch schon das eine oder andere Mal geärgert, wenn die Wegführung nicht so klar war, auch wenn es für gewöhnlich mit ein bisschen Orientierungssinn recht klar ist, wo es hingehen müsste. Im Zweifel tun es Karte und/oder Navi auf dem Handy. Bei letzterem habe ich ich selbst schon 2x dann einfach ein Bild gemacht und das per Mail an den Kontakt auf der Webseite geschickt. Wurde beide Male dankbar angenommen - ob/wie eine Verbesserung umgesetzt wurde, kann ich aber natürlich nicht sagen, ich bin nicht kontrollieren gegangen :lol:
Pilger Franz hat geschrieben: 10. Okt 2020, 11:45 - Das Muschelsymbol zeigt mit dem "Knoten" auf das Ziel Santiago de Compostela (nach oben=geradeaus/nach links/nach rechts). Die gelben Pfeile tun das ja auch!
War das für einige Regionen in Spanien bei den alten Markierungen nicht so, dass die Strahlen der Muschel nach Santiago gezeigt haben? Also genau andersherum, als Du beschreibst? Mit den neuen Stelen (Muschel *und* Pfeil) ist nur noch die Richtung des Pfeils maßgeblich.
Gerade auf Entfernung finde ich den Pfeil eindeutiger, aber das ist wohl Geschmackssache.

Die kleinen Schildchen, die hier in D der Markierungs-Standard sind, finde ich generell ein bisschen zu klein. Aber da gibt es bestimmt eine Vorschrift, dass Wegmarkierungen nicht größer sein dürfen...


Grüße
Stefan
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Annkatrin
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Annkatrin »

Moin,
auf meinen Wegen in Deutschland, von der dän. Grenze nach Trier (2008-2012) habe ich die Erfahrung gemacht, dass fast immer das Schloss der Muschel in die Laufrichtung zeigte, zwischendurch aber mal ein Landesverband der Jakobusgesellschaft Wegweiser mit den Strahlen in Laufrichtung klebte :roll: . Ein, zwei Jahre später war ich mal auf einer Tagung der Region Norddeutschland, auf der heftig über eine neue Regelung der Jakobusgesellschaft diskutiert wurde, nämlich die Muscheln so zu kleben, wie du es unten beschrieben hast.
Pilger Franz hat geschrieben: 10. Okt 2020, 11:45 - Das Muschelsymbol zeigt mit dem "Knoten" auf das Ziel Santiago de Compostela PUNKT!
Aber das Schloss der Muschel sollte IMMER in Richtung W geklebt werden, auch wenn der Weg eine andere Richtung nimmt. Das sollte dann mit einem zusätzlichen Pfeil angezeigt werden. Für die ehrenamtlichen Wegwarte zusätzliche Arbeit und für den Pilger bedeutet das, man muss möglicherweise die Straßenseite wechseln, wenn die Wegführung nicht eindeutig ist, weil der aufgeklebte Pfeil doch sehr zart ist. Am Muschelsymbol erkennt man es leider nicht mehr.
Das habe ich gerade auf der Via Scandinavica bestätigt bekommen.
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Pooh_der_baer
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Pooh_der_baer »

Hallo,
habe gerade mal in einem Ourdoor für Primitivo aus dem Jahr 2012 nachgesehen.

Da wird beschrieben, dass in Asturien das geschlossene Ende den Weg anzeigt und in Galicien das offene Ende die Richtung angibt.
Wenn es die Spanier schon nicht wissen ????
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
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Annkatrin
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Annkatrin »

Pooh_der_baer hat geschrieben: 10. Okt 2020, 16:02
Wenn es die Spanier schon nicht wissen ????
Hier in Deutschland legt es die Deutsche Jakobusgesellschaft fest. Warum auch immer sie von der bewährten Form des Klebens abgewichen ist....
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Bicigringo
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Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Bicigringo »

Pilger Franz hat geschrieben: 10. Okt 2020, 11:45 - Das Muschelsymbol zeigt mit dem "Knoten" auf das Ziel Santiago de Compostela (nach oben=geradeaus/nach links/nach rechts).
👍

„Die Pilgermuschel wurde auf Empfehlung der europäischen Institutionen in Gebrauch genommen. In den 1990ern wurde ein Wettbewerb zur Gestaltung der Ikone für die Route von Compostela ausgeschrieben, und die Jakobsmuschel gewann. Die Muschelspuren symbolisierten alle europäischen Routen, die in Compostela zusammentrafen, so dass der Hinweis der EU lautete, die Muschel von rechts nach links zu benutzen: lange Spuren, die auf der rechten Seite beginnen und an einem einzigen Punkt auf der linken Seite zusammenlaufen. Diese Zeichnung wäre eine schematische Darstellung von Europa und Compostela, das sich am westlichen Ende befindet. Ziemlich leicht zu verstehen.“

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CyrusField
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von CyrusField »

Guck an, das ist doch Mal eine eingängige Begründung. Aber irgendwie hat es dann bei der Umsetzung ziemlich gehapert :lol:
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Annkatrin
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Annkatrin »

Bicigringo hat geschrieben: 11. Okt 2020, 13:10 Die Muschelspuren symbolisierten alle europäischen Routen, die in Compostela zusammentrafen, so dass der Hinweis der EU lautete, die Muschel von rechts nach links zu benutzen: lange Spuren, die auf der rechten Seite beginnen und an einem einzigen Punkt auf der linken Seite zusammenlaufen. Diese Zeichnung wäre eine schematische Darstellung von Europa und Compostela, das sich am westlichen Ende befindet. Ziemlich leicht zu verstehen.“

https://www.mrturismo.com/camino-de-san ... -del-caos/
Ja, die Bedeutung des Symbols war mir auch schon bekannt und das wird vor ca. 6 Jahren der Anlass gewesen sein für die Vorschrift, sie immer mit der geschlossenen Seite nach rechts zu kleben. Es entbrannte damals eine Diskussion, ob das sinnvoll sei, denn wenn ich die Muschel mit der geschlossenen Seite nach oben klebe weil der Weg geradeaus geht, ändert es ja nichts an der Bedeutung des Symbols.
Aber das ist ja nun Geschichte und wenn meine Brille nicht stark genug ist, das kleine Pfeilchen unter der Muschel von der anderen Straßenseite zu erkennen, gehe ich eben rüber. :D Da lobe ich mir doch die handgemalten, dicken und gut sichtbaren Pfeile in Spanien. :arrow:
Eine NEUE Diskussion würde auch NICHTS bringen, weil es ja schon lange entschieden ist.

Buen Camino und immer genügend erkennbare Zeichen auf dem Weg
wünscht Euch Annkatrin
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CyrusField
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von CyrusField »

Annkatrin hat geschrieben: 12. Okt 2020, 08:01 Da lobe ich mir doch die handgemalten, dicken und gut sichtbaren Pfeile in Spanien. :arrow:
Eine NEUE Diskussion würde auch NICHTS bringen, weil es ja schon lange entschieden ist.
Das ist richtig. Die nächste "Eskalationsstufe" in Spanien wären ja auch blinkende Leuchtpfeile mit Sound :lol:

Aber für NEUE Markierungen hier in D könnten ja auch unabhängig von der Orientierung der Muschel größere Pfeile verwendet werden. Die sind nämlich manchmal echt sehr klein.

Grüße
Stefan
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Pilger Franz
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Pilger Franz »

Pooh_der_baer hat geschrieben: 10. Okt 2020, 16:02 Hallo,
habe gerade mal in einem Ourdoor für Primitivo aus dem Jahr 2012 nachgesehen.

Da wird beschrieben, dass in Asturien das geschlossene Ende den Weg anzeigt und in Galicien das offene Ende die Richtung angibt.
Wenn es die Spanier schon nicht wissen ????
Hauptsache ist, finde ich, dass die Anbringung durchgängig erfolgt, also eine Regel erkennbar durchgehalten wird, und nicht an jeder Abzweigung mal so, mal anders.
BC
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Pilger Franz
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Pilger Franz »

Annkatrin hat geschrieben: 12. Okt 2020, 08:01
Eine NEUE Diskussion würde auch NICHTS bringen, weil es ja schon lange entschieden ist.

Buen Camino und immer genügend erkennbare Zeichen auf dem Weg
wünscht Euch Annkatrin
Das klingt mir zu sehr nach BASTA.
Ich würde doch gerne erfahren, welche Gründe waren damals ausschlaggebend, dass nur historisch-geografische Gesichtspunkte berücksichtigt wurden, der praktische Nutzen für den Pilger auf dem Weg jedoch ausgeschlossen wurde?
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Bicigringo
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Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Bicigringo »

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Annkatrin
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Annkatrin »

Pilger Franz hat geschrieben: 13. Okt 2020, 10:09
Annkatrin hat geschrieben: 12. Okt 2020, 08:01
Eine NEUE Diskussion würde auch NICHTS bringen, weil es ja schon lange entschieden ist.

Buen Camino und immer genügend erkennbare Zeichen auf dem Weg
wünscht Euch Annkatrin
Das klingt mir zu sehr nach BASTA.
Ich würde doch gerne erfahren, welche Gründe waren damals ausschlaggebend, dass nur historisch-geografische Gesichtspunkte berücksichtigt wurden, der praktische Nutzen für den Pilger auf dem Weg jedoch ausgeschlossen wurde?
Tut mir leid, aber das ist schon länger her (2014 )und ich war damals in die Jakobusgesellschaft eingetreten, weil ich dachte, damit die fleißigen Wegmarkierer zu unterstützen. Der Schwerpunkt der Arbeit stellte sich mir allerdings so dar, dass es mehr um die, ich nenne es mal, "historische/wissenschaftliche Aufarbeitung" des Themas Jakobsweg ging, und die Wegmarkierung nur ein Randthema war. Es wurde sehr viel gestritten, vor allem auch über die schlechte finanzielle Unterstützung der ehrenamtlichen Wegwarte, die teilweise viele km im eigenen Auto unterwegs waren, um ihrer Arbeit nachzugehen. Mag sein, dass sich das inzwischen geändert hat. Für mich war das jedenfalls so frustrierend, dass ich nach einer gewissen Bedenkzeit, ca. 1 Jahr, wieder ausgetreten bin.
Die Lichtblicke auf diesem Wochenende waren Martin Simon, der sein neuerschienenes Buch über die Via Scandinavica vorstellte und José Ramón Morán. Er ist Kirchenmusiker und hat mit uns wunderbare Gesänge angestimmt. Er bietet im Nicolaihof Bardowick Pilgern ein Bett an und ich durfte, als ich dort auf dem Weg war, mit ihm in der Nikolaikirche sein Abendgebet singen. Das war großartig.
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Annkatrin
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Annkatrin »

Schön wär's wenn wir bei uns auch so gut sichtbare Pfeile neben der Muschel hätten, wie hier in der "Klebevorschrift" angegeben. ;)
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Annkatrin
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Re: Wegmarkierungen z. B. mit der Muschel

Beitrag von Annkatrin »

Pilger Franz hat geschrieben: 13. Okt 2020, 10:09

Das klingt mir zu sehr nach BASTA.
Da hätte ich doch noch was. William Wahl hat den richtigen Tipp ;-)
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