Hallo miteinander
Schön, von dir zu hören, wie es dir ergeht, liebe Kathi, ich bin seit Dienstag von Fromista aus unterwegs.
Auch ich erlebe es ähnlich, wie Kathi und Raimund. Es sind natürlich eindeutig viel weniger Pilger unterwegs, als letztes Jahr, ich habe aber jetzt schon zweimal erlebt, wie an „Ballungszentern“ dann doch einige Pilger zusammenkamen. Zum Beispiel nach der Meseta, in dieser Herberge mit dem Pool war der Schlafsaal recht voll, sicher um die zwölf Pilger. Die andere Herberge war zu. Oder gestern in Bercianos del Real Camino, weil in Sahagun alle Herbergen geschlossen sind.
In der ersten Nacht war ich allein in einer Herberge.
So gross ist mein Überblick noch nicht nach drei Nächten, aber es sind, so wie ich es wahrnehme schon vor allem private Herbergen offen zur Zeit. Bis jetzt hatte ich keine Herberge mit Kochmöglichkeit und daher auch ohne Möglichkeit, gemeinsam zu kochen. Ich denke schon, dass halt viel gefühlter „Spirit“ jeweils in den kirchlichen und öffentlichen Herbergen stattfindet und die meisten davon sind geschlossen. Zwei Mitpilgerinnen, die von SJPDP aus unterwegs sind sagen mir, vereinzelt seien sie schon offen, aber solche Gemeinschaftserlebnisse hätten sie keine gehabt.
Ins Gespräch kommt man auf jeden Fall, ich hab da kaum Berührungsängste wahrgenommen (womit ich jetzt keine körperlichen Berührungen meine, sondern die Begegnungen an und für sich). Es ist wie letztes Jahr, es gibt gute Begegnungen, mit Pilgern oder auch Einheimischen, aber auch distanziertere. Ja und es ist für mich nicht neu, vereinzelt in einer Bar auch mal unfreundlich oder „übersehen“ behandelt zu werden, aber nicht die Regel. Die meisten sind freundlich.
Auch betreffend Hygienevorschriften in den Herbergen mache ich dieselben Erfahrungen, tendenziell unkompliziert. Es hat natürlich immer Desinfektionsmittel, dass einem die Hostalieros beim Ankommen auf die Hände sprühen.
Ausserdem werden die Schlafsäle nicht voll ausgelastet.
Normalerweise ist nur eins von beiden Betten eines Kajütenbettes belegt.
Die Preise sind 2-5 Euro höher (z.B. 10 statt 8, 10 statt 5, 15 statt 10, ausgehend von Raimunds Pilgerführer). Betr. wirtschaftliche Entwicklung der Situation, (der Dramatik der Lage und ob viele aufgeben wollen, müssen) habe ich bis jetzt nichts gehört, aber ich kann ja kein Spanisch - da bleibt so manches nette Schwätzchen auf der Strecke...
In Restaurationsbetrieben sind die Betreiber und Angestellten recht konsequent was die Masken betrifft, winken aber oft ab, wenn man beim Eintreten die Maske umbindet. Für in den Supermarkt binde ich mir so oder so immer eine um.
Unter Pilgern werden keine Masken getragen, ausser es ist Pflicht.
Bis jetzt hab ich noch keinen einzigen Polizisten gesehen. Meine zwei Mitpilgerinnen haben gute Erfahrungen (mehrere) mit Polizisten gemacht. Sie gingen zwar auf sie zu, aber um freundlich zu sein und zu fragen, wie‘s läuft und ob’s Probleme gäbe
. Es hat sie nicht interessiert,ob sie Masken trugen.
Ab Morgen gibt es eine strengere Maskenpflicht (Castilla y Leon) die scheinbar nicht gilt, wenn man alleine ist, in der Natur, oder sich körperlich betätigt oder isst und trinkt.
Ich bin gespannt. Aufgrund unserer bisherigen Beobachtungen können wir uns vorstellen, dass es in der Stadt strikter sein wird, als auf dem Land. Morgen werden wir in Leon sein, mal sehen...
Es fühlt sich gut an, das Pilgern, bin immer noch im „Slowdown“-Modus.
Tschüss und liebe Grüsse,
Fragola
. Es hat sie nicht interessiert,ob sie Masken trugen.
(die Diskussion über mein Tempo begleitet mich auch schon den ganzen camino...)
So schön, etwas von Dir zu hören. Und es freut mich, dass Du trotz der erschwerten Bedingungen ein positives Fazit ziehst. Wünsche Dir weiterhin viel Freude und schöne Begegnungen.
(wie die Überführung kürzlich in einem anderen Thread - mir hat’s gefallen 
, aber sorry, ich weiche ab)!
