Grafik mit Infektionszahlen in Spanien

[Raimund Joos]

Hier mal die offizielle Infektionszahlen in Spanien. In dem unten verlinkten PDF kann man das gut auf Seite 2 sehen. Weiter unten finden sich dann die verschiedenen Regionen und zum Vergleich die Entwickung in anderen Ländern der Erde...

https://www.mscbs.gob.es/profesionales/ ... VID-19.pdf

BC

Raimund

[Habakuk]

und? Was sagt uns das? Zahlen lassen sich fröhlich in jede Richtung interpretieren.
Z.b. Wenn wir Bevölkerungszahlen vergleichen und Infektionsfälle gegenüber stellen, sieht das noch nicht sehr beruhigend aus für Spanien.
Fast 237000 Infektionen bei rund 46 Mio Einwohnern bei 506000 qm Fläche ( aufgerundet)
Dem gegenüber: D mit 80mio Einwohnern, 180000 Fälle von covid 19 auf 378000 qm
Und wenn man die Zahlen in Galicia nimmt im Vergleich: 0,4 % Infektionen. In gesamt D : rund 0,25 % Infektionen , in Gesamt Spanien rund 0,5%.
Bei mehr Fläche und weniger Einwohnern. Da kann jetzt jeder sich selbst seinen Reim drauf machen.

[Hobbypilger]

Wenn ich mir eine Statistik des ZDF vom 23.Mai anschaue, erkenne ich, dass unter Berücksichtigung der jeweiligen Einwohnerzahl, es in Spanien etwa 6 mal so viel Tote wie in Deutschland gab. Auch zur Einwohnerzahl ins Verhältnis gesetzt gab es bisher in Spanien 3 mal so viel Infizierte wie in Deutschland.

Ich folgere daraus, dass ich mir persönlich von unserem Gesundheitssystem gegebenenfalls bessere Hilfe erwarten kann. Nicht wegen der Anzahl der Fälle sondern wegen der Mortalität.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/co ... n-102.html

Ciao
Detlef

[Raimund Joos]

.... was "uns" das sagt ist jedem selber überlassen ... das kann man je nach eingener Einstellung mit Optimusmus oder Pessimismus betrachten.. Ich habe das absichtlich vorerst unkommentiert gelassen

Hier noch eine gute Seite mit vergleichenden Grafiken
https://www.deutschlandfunk.de/coronavi ... _id=472799

Auf der Grafik "Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner" kann man sehen dass Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich trotz der Katastrophen vor noch einigen Wochen im Moment gleich auf liegen ... Weshalb ja auch ein Öffnung der Grenzen im Gerede ist .... Wenn man mal die verschiedenen Regionen anschaut (zb Galicien und Asturien) wird man sehen dass da neuerdings auch nicht mehr geboten ist als in Bayern, wo man nach dem Wunsch Söders dieses Jahr am besten Urlaub machen sollte. Aber sicher findet sich auch hier auch andere Deutungen...

BC

Raimund

[Gerhard.1]

.... was "uns" das sagt ist jedem selber überlassen ... das kann man je nach eingener Einstellung mit Optimusmus oder Pessimismus betrachten.. Ich habe das absichtlich vorerst unkommentiert gelassen

Hier noch eine gute Seite mit vergleichenden Grafiken
https://www.deutschlandfunk.de/coronavi ... _id=472799

Auf der Grafik "Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner" kann man sehen dass Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich trotz der Katastrophen vor noch einigen Wochen im Moment gleich auf liegen ... Weshalb ja auch ein Öffnung der Grenzen im Gerede ist .... Wenn man mal die verschiedenen Regionen anschaut (zb Galicien und Asturien) wird man sehen dass da neuerdings auch nicht mehr geboten ist als in Bayern, wo man nach dem Wunsch Söders dieses Jahr am besten Urlaub machen sollte. Aber sicher findet sich auch hier auch andere Deutungen...

BC

Raimund

Eine einfache und gut aufbereitete amtliche Statistik spricht für sich und bedarf kaum einer weiteren Kommentierung:

Ländervergleich: ........................ Spanien ......... Deutschland

Fläche km² ................................ 505.935 ............... 357.580
Einwohner ............................. 46.797.000 ........... 82.906.000

Infektionen, total ........................ 284.986 ............... 182.385
Infektionen, pro 1 Mio Einw. .............. 6.096 .................. 2.177
Coronatote, total .......................... 27.119 .................. 8.558
Coronatote, pro 1 Mio Einw. ................. 580 ..................... 102
Neu-Infektionen ............................. 1.137 ..................... 490

Quellen:
Ländervergleich https://www.laenderdaten.info/laenderve ... untry2=DEU

https://www.worldometers.info/coronavirus/#countries (letztes Update 28.05.20 18:55 Uhr)
Durch Anklicken der einzelnen Spalten wird die Statistik jeweils in neuer Sortierfolge angezeigt.

Viel Freude auf heimatnahen Pilgerwegen
Gerhard

[Hobbypilger]

Viel Freude auf heimatnahen Pilgerwegen
Gerhard

Dies scheint mir eine gute Schlussfolgerung.

Ciao
Detlef

[Hobbypilger]

Aber sicher findet sich auch hier auch andere Deutungen...

Raimund

Was du schreibst ist ja korrekt.
Bist du aber nicht auch der Meinung, dass es in Deutschland im Fall der Fälle eine bessere Krankenversorgung gibt?

Ich habe es am 14.März erlebt, dass es von Santander aus keinen Bus, keine Bahn, kein Flugzeug nach Deutschland gab, auch keine Übernachtung.
Von Santander über Bilbao, Paris, Brüssel, Frankfurt musste ich Teilstreckenweise nach München zurückkehren.

Ciao
Detlef

[Gerhard.1]

Eine einfache und gut aufbereitete amtliche Statistik spricht für sich und bedarf kaum einer weiteren Kommentierung:

Ländervergleich: ........................ Spanien ......... Deutschland

Fläche km² ................................ 505.935 ............... 357.580
Einwohner ............................. 46.797.000 ........... 82.906.000

Infektionen, total ........................ 284.986 ............... 182.385
Infektionen, pro 1 Mio Einw. .............. 6.096 .................. 2.177
Coronatote, total .......................... 27.119 .................. 8.558
Coronatote, pro 1 Mio Einw. ................. 580 ..................... 102
Neu-Infektionen ............................. 1.137 ..................... 490

Nachtrag:
aktiv Infizierte ..............................60.909 ................... 9.782
aktiv Infizierte pro 1 Mio Einw. ........... 1.301 ..................... 118

Quellen:
Ländervergleich https://www.laenderdaten.info/laenderve ... untry2=DEU

https://www.worldometers.info/coronavirus/#countries (letztes Update 29.05.20 09:30 Uhr)
Durch Anklicken der einzelnen Spalten wird die Statistik jeweils in neuer Sortierfolge angezeigt.

Viel Freude auf heimatnahen Pilgerwegen
Gerhard

PS Mir fällt es da nicht schwer, zu entscheiden, wo ich mich wohler, sicherer und im Ernstfall schneller und besser versorgt auf Pilger- und/oder Fernwanderwegen fühlen darf und nehme in Kauf, dass in der Heimat die Übernachtungen etwas mehr kosten, mit Sicherheit aber die Reisewege kürzer und kostengünstiger sein werden.

[Raimund Joos]

... Ich kann mich jetzt da aus Zeitgründen nicht mehr ausführlich dazu auslassen ...

- Relevant sind nicht alleine die tragischen Verläufe in der Vergangenheit sondern die Gefahrenlage in der Gegenwart Zukunft... die Zahlen der NEU-Infektionen sind heute auf weiten Teilen des Caminos vergleichbar mit denen z.B. in Bayern ... und eine Überlastung des Gesundheitssysthems wie damals in Madrid ist heute nicht mehr gegeben.

- Auch in Deutschland wird es auf den Jakobswegen Auflagen und Beschränkungen geben ...

- Einige Naherholungsgebiete in Deutschland sind schon jetzt dabei zu überlaufen

Ich denke das muss also jeder selber entscheiden! Auf jeden Fall sollte man dann wenn man über 60 Jahre alt ist und/oder an Vorerkrankungen leidet sicher vorsichtig sein ... Ich denke also die Einwände die ihr da vorbringt sind sicher insbesondere bei älteren Pilgern ernst zu nehmen. Es bleib aber immer eine pesönliche Entscheidung die nach genauer Betrachtung der persönlichen Risikolage getroffen werden muß. Und die fällt je nach dem eingenen Sicherheitsbedürfnis bzw der persönlchen Risikobereitschaft unterschiedlich aus.

BC

Raimund

[Gerhard.1]

... Ich kann mich jetzt da aus Zeitgründen nicht mehr ausführlich dazu auslassen ...

- Relevant sind nicht alleine die tragischen Verläufe in der Vergangenheit sondern die Gefahrenlage in der Gegenwart Zukunft... die Zahlen der NEU-Infektionen sind heute auf weiten Teilen des Caminos vergleichbar mit denen z.B. in Bayern ... und eine Überlastung des Gesundheitssysthems wie damals in Madrid ist heute nicht mehr gegeben.
(.....)

BC

Raimund

Hallo Reimund,
deine Einlassungen zur amtlichen Corona-Statistik scheinen mir sehr beliebig, wenig hilfreich und auch nicht stimmig zu sein. Daher habe ich die relevanten Daten der aktuellen Statistik entnommen, hier kurz zusammen gestellt und über die Einwohnerzahlen der von dir erwähnten vier Länder die Neuinfektionen und die Anzahl der aktiv Infizierten pro Million Einwohner ermittelt. Da ist keineswegs, zumindest nicht zu Deutschland, eine annähernd vergleichbare spezifische Situation in Spanien zu erkennen.

Einwohnerdaten/ Neuinfekte, pro Mio. Einw./.......... aktiv Infizierte, pro Mio Einw.
E = 46.797.000 .... +658 ............... 24,3 .................. 61.565 .............. 1.316
D = 82.906.000 .... +567 ................ 5,6 .................. 10.325 ................. 125
I = 60.422.000 ..... +516 ................ 8,5 .................. 46.175 ................. 764
F = 66.977.000 .... +597 ................ 8,9 .................. 90.318 ............... 1.348
Die Daten der Neuinfektionen und der aktiv Infizierten: Stand 29.05.20 um 20:13 Uhr

Buen camino
Gerhard

[Hobbypilger]

Hallo Gerhard,

ich interpretiere die Zahlen wie du. Bei den Gestorbenen ist das Verhältnis leider noch ungünstiger für Spanien.

27.302 Menschen starben in Spanien nach offiziellen Angaben bisher durch Covid-19.
Jedoch soll es eine nicht unerhebliche Dunkelziffer geben.
Die spanische Zeitung “El País” geht nach der Auswertung der Sterbedaten von 43.295 Corona-Toten aus.

https://www.rnd.de/gesundheit/vermutli ... BIPGA.html

Ciao
Detlef

[CyrusField]

deine Einlassungen zur amtlichen Corona-Statistik scheinen mir sehr beliebig, wenig hilfreich und auch nicht stimmig zu sein. Daher habe ich die relevanten Daten der aktuellen Statistik entnommen, hier kurz zusammen gestellt und über die Einwohnerzahlen der von dir erwähnten vier Länder die Neuinfektionen und die Anzahl der aktiv Infizierten pro Million Einwohner ermittelt. Da ist keineswegs, zumindest nicht zu Deutschland, eine annähernd vergleichbare spezifische Situation in Spanien zu erkennen.

Einwohnerdaten/ Neuinfekte, pro Mio. Einw./.......... aktiv Infizierte, pro Mio Einw.
E = 46.797.000 .... +658 ............... 24,3 .................. 61.565 .............. 1.316
D = 82.906.000 .... +567 ................ 5,6 .................. 10.325 ................. 125
I = 60.422.000 ..... +516 ................ 8,5 .................. 46.175 ................. 764
F = 66.977.000 .... +597 ................ 8,9 .................. 90.318 ............... 1.348
Die Daten der Neuinfektionen und der aktiv Infizierten: Stand 29.05.20 um 20:13 Uhr

Hallo Gerhard,

um die Situation entlang der Caminos in Nordspanien beurteilen zu können, ist es durchaus sinnvoll, sich nicht die Zahlen von Gesamt-Spanien anzuschauen, sondern nach den Autonomen Gemeinschaften zu unterscheiden. Das ist für Spanien ebenso sinnvoll, wie die Betrachtung in Deutschland nach Bundesländern.
Ich will damit ganz sicher nichts schönreden. gerade Spanien hat es ja sehr schlimm getroffen. Aber der 4-Stufen-Plan der spanischen Regierung gilt ja auch nicht umsonst getrennt nach den AG.

Eine gute, tagesaktuelle Übersicht gibt es übrigens auf den Seiten des Spanischen Gesundheitsministeriums.

Generell steht die Qualität des spanischen (und auch des italienischen)Gesundheitssystems dem deutschen in nichts nach. Nur die Quantität ist das Problem. Zu wenig Intensivbetten und die Gesundheitszentren sind zu weit verstreut. Solange das System nicht wieder an den Rand der Überlastung getrieben wird, kann man sich dort durchaus gut aufgehoben fühlen. Dennoch glaube ich, dass die Ärzte vor Ort momentan durchaus etwas anderes zu tun haben, als fußkranke Pilger wieder fit zu bekommen.

Grüße
Stefan

[Raimund Joos]

um die Situation entlang der Caminos in Nordspanien beurteilen zu können, ist es durchaus sinnvoll, sich nicht die Zahlen von Gesamt-Spanien anzuschauen, sondern nach den Autonomen Gemeinschaften zu unterscheiden. Das ist für Spanien ebenso sinnvoll, wie die Betrachtung in Deutschland nach Bundesländern.
Ich will damit ganz sicher nichts schönreden. gerade Spanien hat es ja sehr schlimm getroffen. Aber der 4-Stufen-Plan der spanischen Regierung gilt ja auch nicht umsonst getrennt nach den AG.

Eine gute, tagesaktuelle Übersicht gibt es übrigens auf den Seiten des Spanischen Gesundheitsministeriums.

Generell steht die Qualität des spanischen (und auch des italienischen)Gesundheitssystems dem deutschen in nichts nach. Nur die Quantität ist das Problem. Zu wenig Intensivbetten und die Gesundheitszentren sind zu weit verstreut. Solange das System nicht wieder an den Rand der Überlastung getrieben wird, kann man sich dort durchaus gut aufgehoben fühlen. Dennoch glaube ich, dass die Ärzte vor Ort momentan durchaus etwas anderes zu tun haben, als fußkranke Pilger wieder fit zu bekommen.

Grüße
Stefan

Denke Stefan für diese differnzierte Betrachtung!

In dem Link ganz oben den ich anfangs gepostet habe sind nicht nur die verschiedenen Regionen dargestellt sondern auch deren Entwickung .... Asturien und Galicien sind da genaus wenig mit Madrid und Barcelona zu bergleichen wie München und Türingen .... Ich denke es gilt in der Situation einfach mal kühlen Kopf zu bewahren und sich die Sache genau anzuschauen ... Aber natürlich bleibt immer ein Risiko das man auch in Hinsicht auf seine jeweils persönliche Gefärdungslage selbst beurteilen muß.

Was die Bewertung des Gesundheitssysthems von Spanien angeht meine ich dass das druchaus ordentich ist ... aber das deutsche ist m.E schon noch eine Nummer besser. Das größte Problem war die Überlastung der Krankenhäuser welche zu einem Zusammebruch der Gesundheitsversorgung geführt hat - aber diese Problem besteht derzeit wohl nicht mal mehr in Madrid und es ist zu hoffen das sich bis zum Herbst daran auch wohl nichts mehr ändern wird.

Bon Camino

Raimund

[Camino-Kumpane]

Hallo zusammen,

bei den vielen Diskussionen in diversen Threads ist mir aufgefallen, dass ein meiner Meinung nach sehr wichtiger Aspekt noch nicht zur Sprache gekommen ist:

Die Akzeptanz einer möglichen Wiedereröffnung der Jakobswege in Spanien für Pilger aus anderen Ländern durch die dortige Bevölkerung.

Selbstverständlich kann ich voll und ganz verstehen, dass die Betreiber von Herbergen, Restaurants, Bars und anderer Einrichtungen, die direkt vom Camino leben, lieber heute als morgen wieder Pilger begrüßen würden. Aber was sagt die ganz normale Bevölkerung, die Mitarbeiter von Fabriken, Banken, Versicherungen, die Rentner, Lehrer, Mitarbeiter des Gesundheitswesens ......- also alle, die "keinen materiellen Vorteil" durch die Anwesenheit von Pilgern hätten - zu dieser Idee?

Ich selbst arbeite in einem Krankenhaus, nicht direkt am Patienten, aber nah genug dran, dass auch ich diversen Änderungen und Einschränkungen unterworfen bin, die nicht schön sind. Diese Einschränkungen sind aber nichts, gar nichts, im Vergleich zu dem was die Pflegekräfte und Ärzte in den schwer betroffenen Gegenden unseres Globus in den letzten Wochen erlebt haben.



Was würde ich also als Arzt oder Krankenpfleger denken, wenn in meiner Gegend nach all meinen Erlebnissen der vergangenen Monate wieder Leute aus ganz Europa auftauchen würden, die alle vor ihrer Einreise keiner Quarantäne unterzogen wurden, also potenziell mit Corona infiziert sein könnten, ohne es zu wissen.
Diese Besucher haben nicht ihr eigenes Zimmer mit Bad und Dusche und bleiben an einem Ort. Nein, sie ziehen in einer Karawane durchs Land, schlafen jeden Abend in immer neuen Mischungen in einem (wenn auch großen) Raum und teilen sich mit Dutzenden die sanitären Einrichtungen. Sie kommen, weil sie für sich mittlerweile nur noch ein kleines Ansteckungsrisiko in meinem Land sehen.
Sie kommen nicht in erster Linie, um der Wirtschaft in meiner Gegend auf die Beine zu helfen, das ist nur ein positiver Nebeneffekt. Sie kommen in erster Linie, weil SIE es wollen - jetzt, nicht nächstes Jahr, oder zu einem anderen Zeitpunkt der objektiv gesehen unkritischer wäre - nein, SIE wollen jetzt pilgern.

Ich selber habe nichts von ihrer Anwesenheit. Ich wünsche mir nur, dass die Infektionszahlen in meiner Gegend weiter sinken, meine Kinder endlich wieder normal zur Schule gehen können, ich meine Großeltern endlich wieder in ihrem Pflegeheim besuchen darf, mal wieder Luft holen und meine Erlebnisse verarbeiten kann, - kurz - ein halbwegs normales Leben Einzug hält.

Und dann kommen SIE.

Ich habe einfach nur verdammt viel Angst, dass sich alles wiederholt, wir alles noch einmal durchmachen müssen. Und ich habe große Zweifel, ob ich und meine Lieben all das, was wir seit März erlebt haben, noch ein weiteres Mal überstehen würden.



Wie würde ich als Bewohner von Pamplona, Burgos, Leon....über die Pilger aus aller Herren Länder denken, die nun wieder durch meine Stadt laufen? Würde ich mich über ihre Anwesenheit freuen?

Ich selber brauche nicht lange zu überlegen um darauf zu kommen, was ich beim Anblick der Pilger denken würde!

Gestern wäre ich zu meinen Camino de Baztan/Camino Frances aufgebrochen und ich bin wirklich traurig, dass nichts draus geworden ist. Aber ich bin froh und dankbar, dass ich selbst und meine Familie gesund und munter sind und ich immer die Möglichkeit hatte und habe, mein Zuhause zu verlassen, arbeiten DARF und weiterhin regelmäßig mein Gehalt bekomme.

Nun gehe ich ein paar Tage in Deutschland wandern.

Michael
Der Camino-Kumpane

[Simsim]

Hallo Michael,

ich sprach diesen Aspekt in den letzten Wochen mehrmals an, aber nicht so deutlich wie Du. Danke dass Du darauf hinweist.
Ich kann mir vorstellen, dass die Reaktionen am Weg sehr gemischt sein werden, manche Leute freuen sich vielleicht über das wiederkehrende Leben, aber ich denke wie Du, dass sehr viele Menschen, die nicht auf das Einkommen durch die Pilgern angewiesen sind, eher abweisend reagieren könnten.
Man muss sich also auch als potentieller Pilger in den nächsten Wochen und Monaten auf eine vielleicht völlig andere Atmosphäre am Weg einstellen, als viele sie von "vorher" kennen.

Diese Besucher haben nicht ihr eigenes Zimmer mit Bad und Dusche und bleiben an einem Ort. Nein, sie ziehen in einer Karawane durchs Land, schlafen jeden Abend in immer neuen Mischungen in einem (wenn auch großen) Raum und teilen sich mit Dutzenden die sanitären Einrichtungen

So wird es wohl nicht ganz gehen können, wegen der extrem strengen Auflagen für die Herbergen und die meisten Herbergen scheinen eh erstmal geschlossen zu bleiben. Aber so genau wissen das die Anwohner ja nicht. Sie werden die Pilger teilweise sicher als Gefahr wahrnehmen. Ob Pilger das wirklich real sind, steht auf einem anderen Blatt, aber die Ängste sind groß bei vielen Leuten, das sehe ich auch hier in Frankreich. Da ist man alles andere als scharf auf Touristen....wenn man nicht davon lebt.

Also für mich ist es überhaupt keine Frage, zu warten, weit über den Sommer hinaus, abwarten, wie alles sich entwickelt.
Aber es tut mir halt auch wirklich weh für die vielen Leute, die für die- und von den Pilgern leben. Ein Spagat irgendwie...und die spanischen Pilger allein werdens kaum rausreissen...es gibt zur Zeit anscheinend keine echte gute Lösung...

Simone