Das neue Gesicht des Camino de Santiago

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Simsim
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Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Simsim »

https://elcaminodesantiago.es/nuevos-ha ... -santiago/

Also ich gestehe euch, dass ich nach der Stück für Stück Deepl-Übersetzung (bitte selber machen) dieses Artikels in Tränen aufgelöst war.
Für mich geht der Ton darin sehr tief und ich fühle mich, als sehe ich wirklich real, was ich im Februar 2020 sozusagen als Vorahnung auf der Via de la Plata empfand:
Nie wieder wird der Camino sein, was er vorher war.

Geanu die, die als "Väter und Mütter" den Camino zu dem machten, was so unendlich viele Menschen anzog, nämlich die Menschen und Orte, die den großen Unterschied machen zu den komerziellen Angeboten, werden abgedrängt. Angeblich weil sie nicht hygienisch sind.
Alles soll durchgstylt werden, planbar, kontrollierbar sein, eine digitalisierte Dienstleistung, mehr nicht.

Es gab dazu schon vor Monaten mal einen zornigen Artikel in Gronze, der auch davon sprach, dass den nicht komerziellen Herbergen "dank" Corona, der Todesstoß versetzt werden soll.
Naja, alles wird nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wird und es ist nur ein Artikel....aber es zeigt doch eine Richtung und Geisteshaltung.

Ich denke mal, dass es sogar manche hier im Forum gibt, die das alles richtig, gut und angemessen finden, na dann wird das euer Weg.

Und kommt mir jetzt nicht mit dem Argument, dass die kommerziellen Herbergen schließlich viel Geld investiert haben und daher mehr auf Kunden angewiesen sind, als die andern. Das mag stimmen, aber die privaten konnten sich nur etablieren, weil der Camino war was er war. Und das eben durch den besonderen, unverwechselbaren Geist des non profit. Wenn das verschwindet, ob dann dauerhaft noch viele Pilger kommen? Schließlich sind es auch eine bestimmte Art Pilger/Innen, die den Camino zu etwas anderem machen, als einen Wanderweg. Und die haben oftmals nicht viel Geld in der Tasche. Und nein-, das sind nicht automatisch Schmarotzer. Es sind oft die großzügigsten Pilger. Materiell und auch anderweitig.

Tja....es werden sich andere Möglichkeiten entwickeln, den Geist von unkontrollierter Großzügigkeit, Leichtigkeit und Mitgefühl, Glückseligkeit mitten in unglaublichen Umständen, aus fast nichts eine Herberge zu improvisieren und sie zum Highlight für viele zu machen ( Estella, Viana, Granon, Tosantos, San Bol, San Anton, San Nicolas, Hermanillos, Tardajos, Foncebadon, Manjarin, El Acebo und viele viele mehr und das allein auf dem Camino Frances), aber der Camino de Santiago wird es vielleicht wirklich nicht mehr sein.

Es wurde unglaublich viel Herzblut investiert, jahrzehntelang, um Pilgern vor allem die so tiefberührende "Hospitalidad" ohne kommerzielle Interessen erfahren zu lassen, was das Leben von manchen Pilgern von Grund auf änderte.
Ich habe es selbst miterlebt, wie manche so erschüttert waren, welche liebevolle Fürsorge sie am Camino immer wieder erfuhren, ohne dafür in irgendeiner Form zur Kasse gebeten zu werden, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, so dass sie begriffen was Gottes Liebe ist.

Viele von mir sehr bewunderte Hospitalero/as sind drangeblieben, auch wenn sie müde waren manchmal, aber dennoch fanden sie ihre Mission wichtig und richtig. Wie traurig müssen sie sein, angesichts der Entwicklungen!

Meine Güte, ich komm mir vor als halte ich eine Grabesrede....aber ja, es ist schon sehr bitter....jedenfalls für mich.

So long.

Simone
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Pooh_der_baer
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Pooh_der_baer »

Simone,

ich kann von den Veränderungen des Camion Francés nur im Vergleich der Jahr 2010 und 2014 berichten.
2010 waren die meisten Pilger, mit denen ich ins Gespräch kam, aus Europa. Ok, es gabe schon viele
private Herbergen. Mir ist damals schon aufgefallen, dass Donativo-Herbergen mißbraucht wurden. Das ging soweit, dass eine Gemeindeherberge Zwangspende einführt. Gepäcktransport ist mir damals im Gegensatz zu Frankreich nicht aufgefallen.
2014 war die Anzahl der privaten Herbergen angestiegen. Es gab richtige Werbemaßnahmen vor den Orten. Gepäcktransport war auf dem gesamten CF ein einträgliches Geschäft.
In einer Herberge zählte ich 8 Firmen, die um Kunden warben. Der Gepäcktransport war nur möglich, da die privaten Herbergen eine
Reservierung anboten. Die Herkunft der Pilger hatte sich start verändert. Die Mehrzahl der Pilger mit denen ich ins Gespräch kam, waren aus
Übersee, USA, Australien. Sie suchten sich Herbergen/Übernachtungsmöglichkeiten mit etwas Komfort aus.
Für mich war es schon damals der Wandel, dass sich die öffentlichen Herbergen entweder ändern müssen oder mi der Zeit nach und nach untergehen.
Wer sich nicht erinnert, den bestraft die Zukunft.
Thüringer
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Thüringer »

Hallo Simone
Mit den größten Teil deines Beitrags bin ich ganz bei dir. Auch ich habe den Camino so empfunden, lieben und schätzen gelernt. Mir waren
die letzten 100 km auf den France immer ein Graus, bin oft ganz früh oder ganz spät gelaufen, dann auch die kommerziellen Übernachtungen genutzt,
aber oft gab es keine Alternative. Es ist nicht mein Camino, wenn ganze Busgruppen geführt, Gepäck transportiert in der Herberge Party machen, die Kirchen und Kapellen zu Museen werden und ich froh bin …..danach wieder allein unterwegs zu sein.
Wenn der Camino richtig vermarktet wird, Reisebüro alles organisiert …..von der Anfahrt, den Etappen, den Führungen und der Unterbringung, tritt das, was du befürchtest und zum Teil schon so ist, so ein. Das nehmen sicher viele in Kauf, oder es ist ihnen auch egal.
Im Moment weis niemand, wie Corona die Zeitdauer für den Beginn danach beeinflusst. Auch wenn ich aus gesundheitlichen Gründen im Moment nur
vom Camino träumen kann....

Thüringer
4 mal den Camino auf Wegen durch die Schweiz, Frankreich und Spanien von der Haustür nach Santiago.
Den de Norte, den Primitivo, der Ingles und Muxia/Finiterre mehrmals. Den Portuguese von Lissabon und von Faro nach Santiago...1500 km in Deuschland
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Pilgerbär
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Pilgerbär »

Macht mir doch keine Angst!

Ich denke die meisten europäischen Pilger sind immer noch auf der Suche Entschleunigung, wie es neumodisch so schön heißt. Bei der Anzahl an Pilgern reichen die öffentlichen Herbergen auch einfach nicht mehr aus. Und ja, auch wir leisten uns ab und an mal eine Pension. In vielen privaten Herbergen gibt es zwar den besten Standard, aber den meisten Spaß und die meiste Liebenswügkeit gab es in den öffentlichen...wenn ich nur daran denke wie wir vor der Backstu5versammelt gesungen haben, weil die Bäckerin kein Geld von armen Pilgern nehmen wollte die ihre Töpfe in deren Backöfen hatte...Hammer!

Es wird zu einem großen Teil an uns liegen wie es sich entwickeln wird. Genauso wie wir über unsere Großschlachtereien motzen und dann jeden Tag Fleisch aus deren Zerlegung konsumieren... versteht wie ich das meine?
Ultreya, euer Pilgerbär
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Pilgerbär
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Pilgerbär »

Irgendwie hat mein Tab heute Wortfindungsstörung oder meine Finger sind zu dick geworden. Bitte die fehlenden Inhalte selbstständig ersetzen :roll:
Ultreya, euer Pilgerbär
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Raimund Joos
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Raimund Joos »

Hallo Simone

Könntest du bitte kurz darstellen was sich ändern soll.
Ich denke nicht nur ich werden den Text ganz übersetzen und lesen wolle oder könnten.

Ich denke auch das ist keine offizielle Seite sonder eher ein werbebasierte privater Anbieter oder irre ich mich da?

Bon Camino von Raimund
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Simsim
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Simsim »

Raimund der Text ist nicht sehr lang. Die Arbeit kann man sich bei Interesse schon machen.
Es geht um Digitalisierung und Hygienevorschriften.
Meine Reaktion ist persönlich und emotional.
Ja,die Seite ist privat, zeigt aber eine überall zu erkennende Richtung.
Z.b. soll das Cruz de Ferro und Umgebung umgestaltet (komerzialisiert) werden.
Torsten
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Torsten »

Simsim hat geschrieben: 17. Jan 2021, 11:48 Raimund der Text ist nicht sehr lang. Die Arbeit kann man sich bei Interesse schon machen.
Es geht um Digitalisierung und Hygienevorschriften.
Meine Reaktion ist persönlich und emotional.
Der Artikel ist vom Mai 2020!!! :roll:

Vielleicht solltest du langsam mal verstehen, dass sich die Welt weiterentwickelt. Deine Grundsätzliche Ablehnung bzw. Angst vor Veränderungen spricht Bände!!!
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Simsim
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Simsim »

Wie Du meinst Torsten. Ich weiß zwar nicht welche "Bände " Du andeutest, aber Du irrst, wenn Du meinst ich hätte etwas gegen Veränderungen, oder würde diese sogar ignorieren wollen. Alles ist ständig in Veränderung. Nur die Art der Veränderung kann ich mitgestalten und bin absolut nicht mit allem einverstanden was andere entscheiden, das stimmt.
Was den Camino betrifft, habe ich das ja im Eingang erklärt und begründet. Dazu darfst Du anders stehen, kein Problem. Was bringt Dir also dieser herablassende Ton?
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Der Wanderer
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Der Wanderer »

Liebe Simone,

ich denke diese Situation zurzeit macht uns alle ein wenig depressiv. Vielleicht ist es gerade deshalb schwierig optimistisch in die Zukunft zu blicken. Da ich das erste mal in Spanien Ende 2019 gepilgert bin, fehlt mir natürlich die Referenz der Vorjahre, aber Herbergen wie die in Granon wird es mit sicherheit weiterhin geben und populär bleiben. Natürlich wird es auch Veränderungen geben so ist der lauf der Zeit. Ich kann mit einem digitalen Pilgerpass genau so wenig anfangen wie du, aber das muss nicht für alle gelten. Lass dich vorab nicht entmutigen.

Buen Camino
2017 - 2018 Wolfsthal - Rankweil)
2019 Rankweil - Finisterra
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Simsim
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Simsim »

Danke lieber Wanderer, für die ermutigenden Worte. Ja, Du hast recht und ich schrieb ja auch, dass meine Reaktion persönlich und emotional ist/war.
Und selbstverständlich gestalten wir alle weiter die Dinge mit, also auch den Camino.
Ich finde übrigens, auch um nochmal auf Torsten und meine angebliche Angst vor Veränderung zurückzukommen, dass viele Veränderungen dringend anstehen. Der Lauf der Zeit ist da, aber wohin er geht, liegt an allen von uns. Nichts ist zwingend. Wir haben Verantwortung.
Torsten
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Torsten »

Simsim hat geschrieben: 17. Jan 2021, 13:51 Wie Du meinst Torsten. Ich weiß zwar nicht welche "Bände " Du andeutest, aber Du irrst, wenn Du meinst ich hätte etwas gegen Veränderungen, oder würde diese sogar ignorieren wollen. Alles ist ständig in Veränderung. Nur die Art der Veränderung kann ich mitgestalten und bin absolut nicht mit allem einverstanden was andere entscheiden, das stimmt.
Was den Camino betrifft, habe ich das ja im Eingang erklärt und begründet. Dazu darfst Du anders stehen, kein Problem. Was bringt Dir also dieser herablassende Ton?
Wenn du meinen Post als herablassend empfindest, so tut es mir Leid, dass war nicht meine Absicht. Sorry!

Ich bin ja großteils hier nur ein stiller Mitleser. Meine Wahrnehmung ist halt, dass du nicht besonders gut auf Veränderungen, gerade im Hinblick auf Digitalisierung oder auch den coronabedingten anzusprechen bist, bzw. sogar sehr ablehnend reagierst. Aus meiner Erfahrung heraus hat das meist mit Angst vor Veränderungen zu tun.
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Hobbypilger
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Hobbypilger »

Hallo Simsim,
da ich kein Spanisch kann habe ich den Beitrag deines Links von Google übersetzen lassen. Wenn ich das richtig sehe ist es ein Beitrag vom 10.Mai 2020
Ich kann da nichts Nachteiliges erkennen. Die Änderungen waren nicht von Menschen gewollt, sondern vom Corona Virus verschuldet. Warum sollte sich nach Corona nicht wieder das einstellen was du bevorzugst.
10. Mai Neue Gewohnheiten auf dem Jakobsweg
Der unsichere Moment, der durch die Coronavirus-Krise ausgelöst wird, wird auf dem Jakobsweg neue Gewohnheiten hervorrufen : Unterkunft, Restaurants, Dienstleistungen für Pilger und die Pilger selbst.

Die Hoteliers des Camino müssen für ihr eigenes Überleben das Interesse haben, die Hygieneempfehlungen in ihrer Einrichtung strikt zu befolgen . Es ist ein wirtschaftliches Problem. Wenn wir unserem Geschäft eine romantische Atmosphäre verleihen wollen, wird es später kommen (denken Sie an Manjarín oder das Haus der Götter). Pilger sollten nur in Schutzräumen bleiben, die Hygiene und Desinfektion bis zum Äußersten garantieren.

Wir Pilger müssen strengere Standards für die persönliche Hygiene als gewöhnlich fordern . Ich spreche nicht davon, sauberer zu sein (fast alle Pilger waschen sich mehr auf dem Camino als in ihrem normalen Leben, hehe). Wir sprechen über Gewohnheiten wie das Tragen von Handschuhen und einer Maske; Decken Sie den Rucksack mit wasserdichten Bezügen (z. B. Regenhüllen) ab, da diese leicht zu reinigen sind. Bringen Sie eine Sprühflasche mit Desinfektionsflüssigkeit mit. Desinfizieren Sie Flaschen, Pinzetten, Dusch-Flip-Flops. soziale Distanz halten, ...

Eine der neuen Gewohnheiten auf dem Camino, die bleiben wird , ist ein Abenteuer für ein paar Monate. Die Garantie, dass sich ein Bett ausruht, hat Priorität. Angesichts des Kapazitätsabbaus in den Hostels besteht die Lösung darin , mindestens ein paar Tage vorher im Voraus zu buchen . Sie können dies über unsere Seite tun, indem Sie diesem Link folgen.

Wir erinnern die Pilger daran, dass freies Campen illegal ist , außer auf autorisierten Campingplätzen. Dass ein Nachbar Sie Ihr Zelt (zusätzliches Gewicht in Ihrem Rucksack) auf seinem Land aufstellen lässt, ist nicht mehr so ​​einfach, da es da draußen ein Virus gibt und wir nicht wissen, mit wem es kommen könnte. Wir haben alle zu der einen oder anderen Zeit auf der Veranda eines Tierheims, einer Kirche oder unter einer Traufe geschlafen, aber das hat sich jetzt aufgrund der neuen Umstände geändert.

Eine neue Gewohnheit sollte in Bezug auf die Bezahlung des Jakobswegs auferlegt werden. Dies wird nicht die Norm sein, aber die Zahlung per Bankkarte sollte gefördert werden, und diese Einrichtung wird den Pilgern ein besseres Gesundheitserlebnis gewährleisten. Cafés, Betten, ein alkoholfreies Getränk aus dem Automaten an jedem Punkt des Camino ... alles muss mit Karte bezahlt werden. Es ist an der Zeit, die Bedingungen gemeinsam mit den Banken zu verhandeln, und wenn man von Verkaufsautomaten spricht, wird dies ein profitables Geschäftsmodell für Herbergen und Händler sein.

Ebenso wird die Herberge, die die Form der Kommunikation mit dem Pilger nicht digitalisiert, nach und nach zurückgelassen. Wir müssen uns darum kümmern, im Internet zu sein, unsere Dienste zu präsentieren, die Zweifel und Fragen der Pilger zu beantworten, die Art und Weise aufzudecken, in der wir uns an die Vorschriften angepasst haben, unsere Betten zu vermarkten, ... sogar die zu senden Pilger, wenn er die Reservierung macht, die touristischen Informationen mit den Punkten der Umgebung zu wissen, die gastronomischen Erlebnisse oder die geführten Besuche, die die Destination Experience vervollständigen. Wenn Sie Informationen zur Durchführung dieses Punktes benötigen, können Sie uns von hier aus eine E-Mail senden .

Die Planung der Etappen des Jakobswegs ist eine der neuen Gewohnheiten auf dem Jakobsweg, die sich ändern werden, da sie von Unterkunft zu Unterkunft erfolgenZumindest am Anfang. Wir werden nicht aufhören können, wo wir wollen, wenn nicht, wo wir garantiert die Vorschriften einhalten. Es wird die Gelegenheit für Orte sein, die nicht regelmäßig auf der Bühne stehen, wenn sie eine zuverlässige Einrichtung haben. Es wird natürlich kein Jahr der Überfüllung sein, aber es ist eine Gelegenheit für jene Einrichtungen, die nur wenige Kilometer von den Haltestellen entfernt sind. Ebenso wird es eine Gelegenheit für Einrichtungen sein, die ihre Pilger dazu bringen, 2-3 Nächte bei ihnen zu bleiben, wenn sie einen hochwertigen Transferservice haben. Es ist ein Modell, das gelegentlich von Gruppen von Freunden des Weges verwendet wird und von den deutschen Pilgern lange zuvor "erfunden" wurde.

Es wird Zeit für Minderheitenstraßen wie Sanabrés, de Invierno, Vía Künig , Fisterra… sogar Primitivo, Norte oder Vía de la Plata. Ruhe und Beschaulichkeit sind auf diesen Strecken, die an sich nicht unter Pilgermassen leiden, weiterhin möglich, solange sie Hygienestandards und Dienstleistungen auf dem Jakobsweg garantieren. Es kann eine gute Gelegenheit sein, den Camino alleine zu machen .

Als Schlussfolgerung zu den neuen Gewohnheiten auf dem Jakobsweg werden wir Ihnen sagen, dass wir diese Krise als Katastrophe oder als Chance sehen können. Lassen Sie uns die Hygienevorschriften (Fachleute und Pilger) einhalten und gegenseitiges Vertrauen schaffen. Wenn ich als Pilger sehe, dass die Regeln eingehalten werden, werde ich es empfehlen und wenn ich sehe, dass dies nicht geschieht, wird es bestraft. Es wird eine große Anstrengung sein, aber die Besten, diejenigen, die wissen, wie sie ihre Liebe auf dem Weg kommunizieren können, auch wenn es sich um ein Geschäft handelt, werden größer sein. Der Berufsverband des Jakobswegs wird ein zentraler Punkt sein, um die Bedingungen mit Lieferanten, Banken, Verwaltungen, ...
Die Pilger müssen unsere Hygienestandards genau einhalten und Unternehmen unterstützen, die uns mitten am Morgen mit einem Kaffee begrüßen, uns mit einem Bier erfrischen, uns füttern, um weiterzulaufen, oder uns den Rest geben, den unser Körper braucht.
Ciao
Detlef
Sept. 2018 Camino Francés (SJPdP - Santiago)
März 2020 Camino del Norte (Bilbao - Santander, Abbruch wegen fehlender Übernachtungsmöglichkeiten bis Santiago)
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Harmonizer
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Registriert: 14. Jul 2019, 22:37
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Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Harmonizer »

Ich glaube, dass der Camino de Santiago in seiner sehr langen Geschichte schon sehr viele Gesichter hatte und in Zukunft haben wird. Auch denke ich, dass schon immer Kommerzialisierung stattfand --> der jeweiligen Zeit entsprechend. Eltern meiner damaligen Freundin sind den Camino bereits 1992 gelaufen. Vollanalog wenn man so möchte. Glaubt ihr nicht, die Menschen in den 90er hätten nicht auch ein Handy mitgenommen, wenn es zu der Zeit schon Handys gegeben hätte? Ich persönlich finde, hier findet immer auch gerne eine Mystifizierung der Vergangenheit statt, getreu dem Motto "früher war alles besser!". Ich glaube, die Eltern meiner damaligen Freunden wären damals auch ganz froh über das "sanitäre Netz" von heute gewesen. Alle 5 km eine saubere Toilette vorzufinden ist gewiss kein Rückschritt. Am Ende bleibt es aus meiner Sicht immer auch ein Frage von Angebot und Nachfrage. Der Camino bietet nun mal diese wunderbare Möglichkeit loslassen zu können ohne allein zu sein. Er bietet die Möglichkeit auf unfassbar interessante Menschen zu treffen und mit ihnen im wahrsten Sinne des Wortes eine unvergessliche Zeit zu erleben. Mich wundert es nicht, dass immer mehr Menschen auf den Camino kommen, wenn sie von anderen erfahren, die schon dort waren, wie unglaublich toll es da ist.
Auch erschließt sich mir nicht die ewige Diskussion um die Massen der letzten 100 Kilometer. Für mich sind sie schlichtweg Teil des Weges. Wären die Regularien, die letzten 150 km gepilgert sein zu müssen um die Compostel zu bekommen, dann würden wir uns nicht über Sarria "aufregen", sondern über den Alto do Poio.
* * * B u e n C a m i n o * * *
Tom1969

Re: Das neue Gesicht des Camino de Santiago

Beitrag von Tom1969 »

"Auch erschließt sich mir nicht die ewige Diskussion um die Massen der letzten 100 Kilometer. "

Ich glaube das lässt sich IMHO recht einfach erklären: Die Diskussion geht nicht um 100, 150 oder 500 km. Sie geht wohl eher darum, ob man den camino um des camino Willen oder wegen der Compostelle geht.

Ganz ausnehmen kann ich mich da auch nicht: Natürlich nehme ich die compostella gerne mit, wenn es sie schon mal gibt. Aber sie war nicht der Grund, den Camino zu gehen.

Nur frag mich jetzt bitte nicht nach meinem Grund, irgendwie gibt es für mich nicht DEN Grund. Das ist irgendwie so, als wenn ich erklären sollte was Zeit ist - das weiß ich solange, bis ich es erklären soll. Das ging aber auch schon Leuten so, die bekannter sind als ich es bin (m.W. Augustinus?)...

Viele Grüße

Tom
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