Parador Muxia

Von Santiago ans Ende der Welt zum Kap Finisterre und Muxía
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Camineiro
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Parador Muxia

Beitrag von Camineiro »

Das Parador in Muxia soll Ostern 2020 eröffnen.

Gut, dass es ausserhalb des Ortes liegt.

el Correo Gallego
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Mirabilis
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Re: Parador Muxia

Beitrag von Mirabilis »

Ich war letztes Jahr an dem unterhalb liegenden Sandstrand. Herrlich und noch menschenleer.

Der Bau war schon im Gange und das Ende der Idylle abzusehen.

LG Notburga
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Gitte
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Re: Parador Muxia

Beitrag von Gitte »

Ich hatte mich beim Vorbeistiefeln gefragt, was für eine "Ruine" :lol: das ist. Jetzt ist es klar: Also ein Neubau.

Bild

Danke für die Info, Camineiro.

Gitte
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Bicigringo
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Parador Muxia

Beitrag von Bicigringo »

Der ewige Zielkonflikt „Unberührte Landschaften vs wirtschaftliche Prosperität“. Fakt ist, die Wertschöpfung von Rucksack-Touristen und 1 €/1 km-Pilger reicht nicht aus, um der Abwanderung entgegenzuwirken. Gute Info zum Projekt: https://www.wochenblatt.es/spanien/para ... et-werden/
La tortuga puede hablar más del camino que la liebre | Gibrán Jalil Gibrán
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heinzsturm
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Re: Parador Muxia

Beitrag von heinzsturm »

Hallo zusammen,

spätestens nach dem Lesen des Berichts muss man für das Vorhaben Verständnis aufbringen, so schön es für Pilger ist "unberührte Natur" zu sehen, so notwendig mag es für die Region sein, Arbeitsplätze zu schaffen, um die Fluktuaton der Jugend zu reduzieren.
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Via2010
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Re: Parador Muxia

Beitrag von Via2010 »

Ich denke allerdings, dass durch die abgeschiedene Lage (etwa 2 km außerhalb des Ortes) die Berührungspunkte zwischen Pilgern und Gästen des Parador eher gering sein werden - es sei denn man belohnt sich am Ende der Pilgerreise mit einem Aufenthalt dort.

Die im englischen Forum geäußerte Befürchtung, dass das beschauliche Muxía hierdurch zu einer Art "Ballermann" verkommt, scheint mir weit hergeholt. Muxía ist glücklicherweise von einer "Finisterrisierung" noch weit entfernt und wird daher auch 2020 wieder Endziel meiner Pilgerreise sein.
GretaBo

Re: Parador Muxia

Beitrag von GretaBo »

Via2010 hat geschrieben: 19. Dez 2019, 15:01 ....Die im englischen Forum geäußerte Befürchtung, dass das beschauliche Muxía hierdurch zu einer Art "Ballermann" verkommt, scheint mir weit hergeholt. Muxía ist glücklicherweise von einer "Finisterrisierung" noch weit entfernt ......
Liebe Alexandra,
ich mag den Optimismus, dass dieses Hotel keine (negativen) Auswirkungen auf das beschauliche Muxia haben wird, nicht teilen.
Aus vielen anderen - nicht nur spanischen - Ferienregionen wissen wir, dass einem Hotel, insbesondere in dieser baulichen Größe, mit der Zeit viele weitere folgen werden. Sicherlich nicht von heute auf morgen, aber in einigen Jahren sicherlich. Ist diese Region erst einmal vom Tourismus entdeckt, wird sich ein (Bau)Boom entwickeln, der kaum aufzuhalten sein wird. Wenn das Geld erst einmal in die Gemeindekassen fließt, dann bleiben viele Grundsätze des Natur- und Umweltschutzes auf der Strecke. Die Spanier werden da nicht anders handeln und denken als viele Lokalpolitiker in jedem x-beliebigen europäischen Kuhdorf. Geld macht gierig und korrupt.
Ich denke zwar nicht, dass hier das Benidorm Galiziens und ein neuer Ballermann entstehen, aber es wird sich vieles ändern. Und dies zu Lasten der Natur, Ruhe, Beschaulichkeit und der oftmals schmalen Geldbörsen der Jakobswegpilger.

Sicherlich ist es gut und wichtig, dass in der dortigen Gegend Arbeitsplätze geschaffen werden, nur stellt sich mir die Frage, ob ein Spa/Wellnesshotel mit 63 Zimmern diesen Bedarf decken kann. Werden die entstehenden Arbeitsplätze dann auch wirklich von Ortsansässigen Arbeitskräften besetzt oder beschafft man sich das Personal aus "Billiglohnländern"?

Die Zeit wird wohl diese Fragen beantworten.
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Via2010
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Re: Parador Muxia

Beitrag von Via2010 »

Liebe Greta,

gewisse Auswirkungen wird das Projekt sicher haben. Aber bei 63 Betten und so einer gänzlich anderen Klientel sind die doch recht überschaubar. Der mit dem Parador bebaute Strand ist ja der einzig nennenswerte Stand in Muxía und da wir der spanische Staat als Eigentümer einer Konkurrenzbebauung sicher den Riegel vorschieben.

In meinem kleinen bescheidenen Wohnort (knapp 400 EW, etwa 1 km abseits des Eifelsteigs) gibt es seit einigen Jahren auch ein Hotel mit 40 Betten und mehrere Ferienwohnungen. Dennoch nehmen wir die Touristen im Ortsbild nicht wahr. Sie nutzen das Hotel und seine Einrichtungen, machen Ausflüge bzw. gehen wandern.

Die Auswirkungen, die eine zusätzliche Busverbindung oder 2-3 neue Pilgerherbergen auf einen Ort wie Muxía haben werden, dürften massiver sein. Insoweit müssen wir den Tatsachen ins Auge sehen. Je stärker der Jakobsweg boomt, umso mehr Pilger werden als Kurzcamino oder Zugabe auch den Weg nach Finisterre oder Muxía laufen.

BC
Alexandra
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