Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine

Pilgerwege in Frankreich
Fred
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Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine

Beitrag von Fred »

::: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine :::

Die Reise ist geplant vom 20. September bis zum 7. Oktober. Von Le Puy-en-Velay nach Alès. Dieses Mal ohne Zelt und Kocher, und jetzt wirklich auch und endlich mal ohne Laptop; höchstens mein neues iPad Pro darf dann mit. Also müsste es doch klappen, mit der Entlastung des Fußgewölbes...

Ich hab ein ganz schönes Büchlein dazu entdeckt; von einem Mann, der sich erstmal die zum Weg und Rucksack passende Gitarre gebaut hatte und sie auch noch Modestine nannte :-)

Durch ihn kam ich auf eine Streckenvariante, die es mir ermöglicht, vom eigentlichen Endpunkt Saint-Jean-du-Gard in zwei Etappen und diesmal ohne Zelt, nach Alès zu laufen.

Lino Battiston heißt der Gitarrenwanderer und sein Buch Mit Rucksack und Gitarre: Auf dem Chemin de R. L. Stevenson durch die Cevennen
Zitat:

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Mario
Zuletzt geändert von Fred am 17. Mär 2022, 10:30, insgesamt 5-mal geändert.
Fred
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Fred »

2018 war ich das letzte Mal auf dem Chemin. Und für die beiden letzten Etappen nach Alés hatte ich mir eine romantische Übernachtung (»Une nuit sous les étoiles« ) unter dem Sternenzelt vorgestellt. Leider war die zur Übernachtung mit Google Maps gefundene Lichtung mit großen Steinblöcken übersäht. Aber ich hatte Glück, abseits in den Bergen im Dörflein Saint-Paul-la-Coste fand ich einen wirklich echten Cevenolen, einen Rückkehrer, der mich in seinem Hof das Zelt aufbauen ließ. Außerdem gab es noch ein Abendessen, Schnaps und ein Fußball-Länderspiel, bei dem Frankreich siegte :-)

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2018 war in vielerlei Hinsicht anstrengend. Hab' erst jetzt gemerkt, dass ich die Fotos noch gar nicht auf die Website gestellt hatte. Wird nachgeholt...

Mario
Fred
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Fred »

Heute in der NZZ gefunden:

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Zitat: «Geh langsam, wenn du es eilig hast.»

Quelle: https://www.nzz.ch/reisen/andalusien-in-sevilla-und-cadiz-gewoehnt-man-sich-die-hektik-ab...

Zwischen Schleswig und Flensburg hatte ich neulich im Wald mein Zelt aufgebaut, als mich ein Jogger ansprach, den diese Art des Reisens faszinierte. Vielleicht war er als Arzt ohne echte Freizeit auf dem Weg zu einem Burn-out. Ich erzählte ihm von meiner ersten Pilgertour vor 13 Jahren und der Veränderung des Denkens, das sich innerhalb dieser drei Monate eingestellt hatte. Aber, und das finde ich entscheidend, ohne Erwartungen daran. Es kam von selbst. Oder vom Selbst. Oder, um noch einmal an die Symbolik in der Don Giovanni-Aufführung in Salzburg anzuknüpfen, es wurde mir geschenkt. Vom Unterbewusstsein?

:-)

Selbst Lino Battiston schreibt davon, wie er beim Wandern endlich Zeit hat über Vieles nachzudenken. Bei mir ist das völlig anders. Ich werde richtiggehend leer beim Fernwandern. Man könnte auch sagen frei...

Grüße aus dem Paralleluniversum...

Mario
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CyrusField
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von CyrusField »

M@rio d'Abruzzo hat geschrieben: 13. Aug 2021, 10:03 Selbst Lino Battiston schreibt davon, wie er beim Wandern endlich Zeit hat über Vieles nachzudenken. Bei mir ist das völlig anders. Ich werde richtiggehend leer beim Fernwandern. Man könnte auch sagen frei...
Das ist bei mir total zweigeteilt - die erste Woche, vielleicht auch anderthalb Wochen, geht mir alles mögliche durch den Kopf. Teilweise so viel, dass ich mich selbst zurücknehmen muss.
Aber danach macht es dann irgendwann "klick" - dann ist der Kopf total leer und, wie Du ganz richtig sagst, bin ich total frei.

Ist nur leider immer sehr müßig, meinem Arbeitgeber zu verklickern, dass ich gerne mindestens 3 Wochen Urlaub am Stück haben möchte :lol:

Grüße
Stefan
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Fred
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Fred »

CyrusField hat geschrieben: 13. Aug 2021, 10:53 [...] die erste Woche, vielleicht auch anderthalb Wochen, [...] danach macht es dann irgendwann "klick" - dann ist der Kopf total leer und, wie Du ganz richtig sagst, bin ich total frei.
Sieben bis 10 Tage sind eigentlich ziemlich schnell für diesen Perspektivenwechsel; bei meinem ersten Mal hat's vielleicht drei Wochen gedauert.

Vielleicht sollten Chefs selbst mal fünf Wochen wandern, um zu verstehen, wie das bei ihrem Team die Produktivität steigern würde?

Mario
Zuletzt geändert von Fred am 14. Aug 2021, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.
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CyrusField
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von CyrusField »

M@rio d'Abruzzo hat geschrieben: 13. Aug 2021, 21:26 Sieben bis 10 Tage sind eigentlich ziemlich schnell für diesen Perspektivenwechsel; bei meinem ersten Mal hat's vielleicht drei Wochen gedauert.
Inzwischen... Bei meinem ersten Jakobsweg, dem Francés, hat es bis kurz vor León gebraucht. Mitterweile versuche ich aber, einfach nicht mehr so viel Müll im Hirn anzuhäufen, dann geht das schneller :lol:
M@rio d'Abruzzo hat geschrieben: 13. Aug 2021, 21:26 Vielleicht sollten Chefs selbst mal fünf Wochen wandern um zu verstehen, wie das bei ihrem Team die Produktivität steigern würde?
Na, ich weiß nicht... Wenn sie das freiwillig tun und sich drauf einlassen würden, vielleicht. Ansonsten kenne ich da den einen oder anderen, der wäre trotzdem 24/7 erreichbar. Könnte ja sein, das sonst jemand merkt, wie gut alles auch ohne ihn funktioniert ;)
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Fred »

Puh - also ohne Zelt muss man in diesen Zeiten viele Kompromisse bei der Streckenführung eingehen. Die meisten günstigen Quartiere sind ausgebucht. Andere antworten einfach nicht auf meine Mails und anrufen traue ich mich nicht ohne Französisch. Aber die sehr begrenzten Möglichkeiten zur Übernachtung bieten auch Vorteile...

Inzwischen konnte ich 16 von 17 Unterkünften reservieren. Eine Unterkunft fehlt noch und die wird schwierig...

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Von Le Pont-de-Montvert über den Berg nach Florac ist zwar nicht die originale Route, Stevenson wanderte entlang des Tarns; aber da gibt es nur die Straße. Die offizielle Wanderroute ist wirklich wunderschön; auf dem Kamm angekommen, breiten sich auf der gegenüberliegenden Seite die schroffen Felswände des Causse Méjean aus. Da will man gar nicht gleich wieder absteigen nach Florac.

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Urheber: Dontpanic (Dogcow on de.wikipedia) GNU-Lizenz für freie Dokumentation

Beim ersten Mal wirkt der Anblick wie ein 'Grand Canyon für Arme'.
Gut - wie der Zufall es will, gibt es genau an der richtigen Stelle eine Hütte, die La Cabane de Bonnal. Da hab' ich schon zweimal im Zelt übernachtet und einmal in der Hütte drin. Nun hab' ich aber wegen meines Fußproblems weder Zelt, noch Schlafsack oder Luma dabei.

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Über einen Umweg gäbe es eine Unterkunft, die Gîte Chaptal in Mijavols. Und genau die antworten nicht. Mag da jemand in Französisch für mich anrufen?

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Mario
Zuletzt geändert von Fred am 15. Aug 2021, 10:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Fred »

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Normalerweise geht der Weg oben in Richtung 'nach Florac' (nicht eingezeichnet) nach links. Will man, statt 'oben' an oder in der Hütte 'unten' in der Gîte übernachten, dann läuft man diesen Schlenker mit ca. 3 km.

Mario
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Simsim
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Simsim »

Über einen Umweg gäbe es eine Unterkunft, die Gîte Chaptal in Mijavols. Und genau die antworten nicht. Mag da jemand in Französisch für mich anrufen?
Wenn das noch aktuell ist und Du mir genau sagst für welches Datum, eine Nacht oder mehr, Gite oder chambre d'hôtes, Dein Name, etc., kann ich das machen.

Simone
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Fred »

Simsim hat geschrieben: 15. Aug 2021, 05:24
Über einen Umweg gäbe es eine Unterkunft, die Gîte Chaptal in Mijavols. Und genau die antworten nicht. Mag da jemand in Französisch für mich anrufen?
Wenn das noch aktuell ist und Du mir genau sagst für welches Datum, eine Nacht oder mehr, Gite oder chambre d'hôtes, Dein Name, etc., kann ich das machen.
Simone
Das ist aber nett von dir Simone. Vielen Dank. Es hatte sich gestern Abend schon jemand aus dem Forum gemeldet. Ich bin gespannt. Ich denke mal, die sind voll und hoffe trotzdem, dass sich irgendeine Lösung auftut...

Für die Betreiber der Unterkünfte ist der run auf den Stevensonweg ja sicher ein Segen. Das da in den Herbst hinein noch so viel 'läuft' hat mich aber dann doch sehr gewundert. Trotzdem ist es schade, dass einige Quartiere auf meine Googlefrakophonen E-Mails nicht mal antworten, oder erst nach Tagen mit einem "Désolé, le gîte...". Gut, direkt anrufen wäre halt die erste Wahl gewesen.

Ich werde gleich noch ein bisschen in Linos Buch lesen; bin ja gerade mit ihm in Le Pont-de-Montvert angelangt und bei seinem Abendessen im Hôtel La Truite Enchantée (daraufhin hab' ich die auch angeschrieben; auch von da leider keinerlei Antwort.). Ob die fröhliche Forelle eine Wahl hatte, auf Linos Teller zu landen ist fraglich; aber sie war wohl besonders köstlich zubereitet.

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Quelle: Mit Rucksack und Gitarre: Auf dem Chemin de R. L. Stevenson durch die Cevennen

Nun mal schauen, wie Lino und seine Modestine von Le Pont-de-Montvert nach Florac gelangen werden....

Links, das war ich 1998, als ich zum erstenmal den Weg von Le Pont-de-Montvert über die Berge nach Florac antrat...

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Mario
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Fred »

2018 war ich drei Tage in Florac. Von dort aus wollte ich mit einem ausgeliehenen E-Bike zu einen Ausflug hoch auf den Causse Méjean aufbrechen.

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Okay, ich kam auch hoch. Seither sehe ich das Thema Elektromobilität jedoch aus der Sicht des Stromspeichers. Esel halten besser durch...

Mario
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Fred »

Okay, Lino Battiston ist also schnurstracks auf dem Kammweg links Richtung Mijavols abgebogen und hat dabei auch noch einen originellen Brunnen mit frischem Quellwasser entdeckt. Über diese Kenntnis wären wir 1998 glücklich gewesen. Unser gesamtes Trinkwasser reichte gerade noch für eine gemeinsame Tasse Kaffee. Immerhin, an so einen Mangel erinnert man sich auch nach über 20 Jahren noch :-)

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Quelle: Lino Battiston, Mit Rucksack & Gitarre: Auf dem Chemin de R. L. Stevenson durch die Cevennen(kindle-Version)

Lino im Glück: er war der einzige Gast in der geräumigen Gîte und der einzige Nachteil war eine Armada von ganz kleinen Heuschrecken im gesamten Gebäude.

Lino im Pech: weil er also diesen gesamten Schlenker am nächsten Tag weiterlief, bis sich sein Weg am Col du Sapet wieder mit dem Chemin de Stevenson vereinigte, hat er den Zauber dieser Hütte nicht erleben dürfen.

Die Spannung zum Kontakt mit der Gîte steigt :-)

Mario
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beliperegrina
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von beliperegrina »

Hallo Mario,

vermutlich mache ich beim Versenden einer PN an dich irgend etwas falsch: gerade habe ich es zum 3. Mal im Laufe dieses Tages versucht, aber im Postfach "gesendet" taucht nichts von heute bei mir auf.???

Also: Die Dame in der Gîte war sehr klar: Eine Reservierung werde im Augenblick wegen der Unsicherheiten durch die Covid-Lage nicht entgegen genommen. Erst in ca. 10-14 Tagen könne man noch einmal nachfragen. Alle weiteren Nachfragen zu deinen verschiedenen Vorschlägen haben sich damit im Augenblick wohl erübrigt, tut mir leid.

Eventuell will ja Simone noch mal ihr Glück versuchen :?: . Du wirst uns auf dem Laufenden halten.

Viele Grüße
Beate
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von Fred »

Liebe Beate,

ganz herzlichen Dank. Dann wird eine Reservierung Ende August wohl ohne Probleme möglich sein.

Jetzt bin ich richtig erleichtert, weil diese Gîte in meinem besonderen Fall wirklich wichtig ist. Wegen der vielen Absagen im Zeitraum Ende September/Anfang Oktober bei anderen Unterkünften dachte ich, dass es auch hier so wäre.

Grazie Mille!

Mario
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beliperegrina
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Re: :: Sur les traces de Robert Louis Stevenson et Modestine ::

Beitrag von beliperegrina »

Gern geschehen, ich drücke dir die Daumen!!

Da ich nach derzeitiger Planung Anfang September nach Viana auf den Camino starte, wendest du dich bei eventuellen Buchungsproblemen dann vielleicht besser an Simone.

Liebe Grüße, Beate
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