Aktuelle Erfahrungen vom Camino Primitivo?

Der "erste" Jakobsweg von Oviedo in Richtung Santiago
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Lunablau
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Aktuelle Erfahrungen vom Camino Primitivo?

Beitrag von Lunablau »

Hallo zusammen!

Nachdem ich meinen Camino von Oktober 2019 auf Frühjahr 2020 verschoben hatte und diesen dann aufgrund der bekannten Situation nicht antreten konnte, überlege ich, diesen Oktober zu gehen. Ist jemand kürzlich (seit Öffnung der Caminos in Spanien) den Primitivo gegangen oder ist jemand gerade unterwegs und kann von der Situation auf dem Weg berichten? Mir ist natürlich klar, dass überall die Hygieneregeln eingehalten werden müssen - das ist selbstverständlich - aber mich würde interessieren, wie voll die Herbergen sind, ob man ggf. mal keinen Platz bekommt (da die Herbergen vermutlich nicht voll belegt werden können) usw.? Ich verstehe es so, dass man grundsätzlich im Voraus einen Platz reservieren sollte (wird ja im spanischen Youtube-Filmchen von gestern im letzten Post berichtet). Ich vermute mal, dass der Weg recht leer ist momentan, aber vielleicht liege ich da ja auch falsch?... Mich würde auch interessieren, wie die Lage hinsichtlich Verpflegung ist, ob man überall etwas zu essen bekommen kann, ob Restaurants/Cafés geöffnet sind. Kochen geht ja eher nicht in den Herbergen, soweit ich das verstehe... Mir ist natürlich bekannt, dass Spanien jetzt als Risikogebiet eingestuft wurde und ich werde mir das natürlich sehr genau überlegen, dorthin zu reisen. Aber ich möchte es nicht vollkommen ausschließen, zumal ich befürchte, dass uns Corona noch länger begleiten wird und nicht etwa im nächsten Frühjahr "alles anders" oder "wie vor Corona" sein wird. Ich glaube eher, dass wir noch länger damit werden leben müssen und somit auch ein Camino eben ein anderer Camino sein wird. D. h. ich werde mich dann auf einen anderen Camino Primitivo einstellen, als den, den ich mir vielleicht noch vor einem Jahr vorgestellt hatte ...

Also wenn jemand von Euch, oder auch Du, Raimund, aktuelle Infos zum Primitivo habt, würde ich mich sehr über Eure Eindrücke und Erfahrungen freuen!!!

Lieben Dank und liebe Grüße
Diana
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Via2010
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Re: Aktuelle Erfahrungen vom Camino Primitivo?

Beitrag von Via2010 »

Hallo Luna,

ich weiß nicht, inwieweit dies für Dich aufgrund der offiziellen Reisewarnung noch relevant ist. Aber im englischsprachigen Forum von Ivar Reffke gibt es einige recht aktuelle Berichte vom Primitivo. Danach waren auf dem Norte viele Unterkünfte geschlossen, auf dem Primitivo sah es etwas besser aus. Aber Notübernachtungen im Zelt oder unter dem Kirchenvordach waren - wie vor rund 20 Jahren - durchaus an der Tagesordnung, da aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens die Infrastruktur kurzfristig geschlossen werden kann.

https://www.rtve.es/noticias/20200824/c ... 8947.shtml zeigt die aktuellen spanischen Hotspots.

Heidi aus Tabernavella berichtete in einem anderen Forum von 35 Infizierten in Fonfrìa (am CF), was wohl auf Verwandtenbesuch zurückzuführen sei, und dazu führte, dass in diesem Ort derzeit weder Bars noch Herbergen geöffnet haben.

BC
Alexnadra
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Frau Holle
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Re: Aktuelle Erfahrungen vom Camino Primitivo?

Beitrag von Frau Holle »

Via2010 hat geschrieben: 24. Aug 2020, 14:30
Heidi aus Tabernavella berichtete in einem anderen Forum von 35 Infizierten in Fonfrìa (am CF), was wohl auf Verwandtenbesuch zurückzuführen sei, und dazu führte, dass in diesem Ort derzeit weder Bars noch Herbergen geöffnet haben.

BC
Alexnadra
Hier berichtete sie davon :)

https://daspilgerforum.de/viewtopic.php ... =15#p12892
u l t r e i a
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Raimund Joos
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Re: Aktuelle Erfahrungen vom Camino Primitivo?

Beitrag von Raimund Joos »

Hallo Daiana

Die Situation auf dem Primitivo war bisher recht gut. Zusammen mit dem Caminho Portugues sind da derzeit die meisten Herbergen geöffnet. Die Restaurants und Läden ebenso da es ja derzeit keinen Lockdown gibt.
Hier mal eine etwas ältere Liste welche dir evtl weiterhelfen könnte http://camino-de-santiago.de/liste-primitivo.pdf

Wie sich die Situation entwickeln wird ist derzeit natürlich nicht sicher. Vermutlich werden es ab jetzt weniger Pilger werden ... es kann natürlich auch sein dass einige Herbergen dann schließen werden. Die normale Infrastruktur der Läden und Restaurants ist aber auf dem Primitivo nicht so sehr von den Pilgern abhängig und somit dürften die weiter geöffnet bleiben.

Aktuelle Reiseberichte findest du auch in Facebookgruppen - Viele sprachen bisher davon dass es auf dem Primitivo abgesehen von dem Gebrauch der Masken in den Ortschaften und den Herbergen recht "normal" zugegangen ist.

BC

Raimund

Ps: der Ort Fonfrìa liegt in Galicien durch welcher auch der Primitivo verläuft. Der Ort liegt aber NICHT auf dem Camino Primitivo sondern auf einem anderen Jakobsweg.
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Via2010
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Re: Aktuelle Erfahrungen vom Camino Primitivo?

Beitrag von Via2010 »

Raimund Joos hat geschrieben: 24. Aug 2020, 23:26 Ps: der Ort Fonfrìa liegt in Galicien durch welcher auch der Primitivo verläuft. Der Ort liegt aber NICHT auf dem Camino Primitivo sondern auf einem anderen Jakobsweg.
Hallo Raimund,

das habe ich doch geschrieben: "in Fonfrìa (am CF)

Dabei bin ich davon ausgegangen, dass die Abkürzung "CF" für Camino Francès allgemein geläufig ist.

Das Beispiel diente mir auch nur zur Illustration, wie schnell die Infrastruktur am Weg durch die Verbreitung des Virus - an der nicht immer die Pilger beteiligt sein müssen - lahmgelegt werden kann.

Im Forum von Gronze habe ich einen Erfahrungsbericht eines spanischen Pilgers vom 20.08.2020 gefunden, der die ersten 6 Etappen des Camino Primitivo gelaufen ist:

https://www.gronze.com/foros/camino-pri ... -primitivo

So unproblematisch, wie dies bei Dir angeklungen ist, empfand er die Unterkunftssituation allerdings nicht.

BC
Alexandra
wiesicla
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Re: Aktuelle Erfahrungen vom Camino Primitivo?

Beitrag von wiesicla »

Hallo Diana,

Ich bin derzeit unterwegs auf dem primitivo. Es sind ausreichend Herbergen offen, relativ aktuell, welche Herbergen geöffnet sind, ist dazu die herbergsliste auf caminosantiago.org. Manche aber, die dort als geschlossen auftasibd trotzdem geöffnet, oder anderaherimWir sind täglich ca. 10 Pilger, die Hälfte Spanier, der Rest deutsche, Franzosen, Italiener. Die meisten reservieren vorab, mehr oder weniger um zu checken, ob die Herberge offen ist. Platz ist aber genug vorhanden.
Die Verbund camino del norte auf camino primitivo ist schwer. Offen sind villaviciosa und dann die nächste Herberge in pola de siero. Die Nonnen vom Kloster valdedios sind in Juni ausgezogen und vega de sariego ist wg. Covid zu.
die Covid zahlen inasturien sind niedrig, aber in Galicien deutlich höher. Die Situation ist nicht sehr stabil. U. U. Könnte ich mir vorstellen, dass nach dem span, ferienende (sehr wichtig fürdie Hotellerie dass der innerspanische Tourismus funktionierte) also ab Mitte September einige Provinzen oder Bundesländer in die Phase 2 der, span. Covid - Regeln zurück gegen und damit kein Verkehr mehr über die Grenzen der Provinz /Bundesland hinaus mehr möglich ist.
Wenn du gehst, solltest du so sattelfest in spanisch und landeskunde sein, dass du schnell abbrechen ubd außer Landes kommen kannst.
die Masken sind wann immer man im freien ubd in den gemrinschaftsräumen der herberge ist, Pflicht. De facto zieht man sie sich an, wenn man sich Häusern nähert oder auf Menschen trifft. Die Spanier nehmen das viel ernster als wir, die sind härter betroffen und haben kein großes Vertrauen in die Politik mehr in diese Angelegenheit . Manche nehmen es lockerer, in manchen Bars wird nach jedem gast der Tisch desinfiziert. In den ganz kleinen dörfen tragen die einheimischen häufig keine Maske, da ich jedoch fremd und damit ein Risiko für sie bin, trage ich meine Maske auf jeden Fall.
Grüße Claudia
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