Wenig pilger wegen corona ?

sowie der Camino Mozárabe und der Camino Sanabrès
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Simsim
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Re: Wenig pilger wegen corona ?

Beitrag von Simsim »

Dieser Text könnte auch in die anderen entsprechenden Threads gesetzt werden, ich weiß aber nicht wie das geht und das Tippen auf meinem urakt-Winztelefon ist sehr mühsam. ..
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Frau Holle
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Re: Wenig pilger wegen corona ?

Beitrag von Frau Holle »

Ich habe bei Facebook schon mehrere Gruppenfotos, gesehen von Pilgern, die ihren Weg abbrechen.
Heidi in Taberna Bella hat auch allerhand damit zu tun Pilger einzusammeln und ihnen bei der Organisation der Rückreise zu helfen.
Die Maßnahmen werden so umfangreich, dass es kaum noch möglich ist sich darüber hinwegzusetzen und "sein Ding" zu machen und das ist ja auch genau der Sinn dahinter. Es tut mir sehr leid für alle, die gerade auf dem Camino sind, aber wir haben da als Deutsche echt noch Glück, weil Spanien für uns ja quasi um die Ecke und auch günstig zu erreichen ist. Für diejenigen, die von anderen Kontinenten kommen ist es noch viel bitterer 😕
u l t r e i a
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Uti
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Re: Wenig pilger wegen corona ?

Beitrag von Uti »

Simsim hat geschrieben: 13. Mär 2020, 20:12 Danke für eure wohlwollende Kritik!
Ich glaub ich hab selber einfach Frust ausgekippt und es stimmt, das gehört nicht hierher.

Und heute fiel uns nun hier ( Nähe Salamanca) der Himmel auf den Kopf. Alle öffentlichen Herbergen sind ab sofort zu, es gibt kaum was zu essen zu kaufen, und ob ab morgen noch Busse und Züge fahren weiß niemand.
Ich bin in Pedrosillo de los Aires, die Leute hier sind erstmal lieb und ich dürfte einfach hier bleiben. Aber ich will versuchen morgen nach Salamanca zu kommen und schauen ob es noch Züge oder Busse Richtung Pamplona gibt. Dann vielleicht zu Fuß nach Frankreich zurück (mit Zelt...). Mal sehen. Ob man überhaupt über die Grenze kommt? Mein Auto steht in Saint Jean Pied de Port. In den grenznahen Herbergen ( zb Trinidad de Arre, da kennt man mich gut), geht niemand ans Telefon. ..
Aber in Frankreich darf man bis dahin wahrscheinlich auch nicht mehr so einfach rumfahren. Puuuh...na fürs erste hab ich was gegessen und werd mal versuchen zu schlafen. Wir glückseligen Pilger waren irgendwie nicht im Bilde was sich da anbahnt...
Was machen nur all die anderen Pilger jetzt?
Liebe Simone

Es tut mir leid, dass es sich nun auch für dich so entwickelt hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass es sich, wenn man unterwegs ist, anders anfühlt, als zu Hause, wo man die News ticker im Blick hat und sich quasi minütlich die Meldungen überschlagen.
Ich hoffe deine Planung für das nach Hause kommen geht auf, in diesem Moment sehr beruhigend für mich, dass du dein Zelt dabei hast.

Pass auf dich auf, ich denke an dich
Ute
Jedes Gehen auf unvertrauten Wegen ist eine Reise ins Vertrauen.
WoM
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Re: Wenig pilger wegen corona ?

Beitrag von WoM »

Hola simsim,

kann mich Ute nur anschließen. Komm gut heim und wenn du Zeit, Lust und die Möglichkeit hast, dann halte uns auf dem Laufenden!
Ein detaillierter Lagebericht würde mich später, wenn du etwas Abstand hast, interessieren.
Wäre es eine Möglichkeit gemeinsam einen Bus zu chartern?

Grüßle Wolfgang
Nach dem Camino ist vor dem Camino 8-)
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Simsim
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Re: Wenig pilger wegen corona ?

Beitrag von Simsim »

Ola,
es war sehr abenteuerlich, extrem körperlich fordernd und von Engeln getragen mit ganz viel Glück,. ...aber ich habe es nach Frankreich geschafft und sitze jetzt im Zug nach Saint Jean Pied de Port (der von Bayonne). Null Pilger natürlich, in dem Bummelbähnchen, das sonst voller aufgeregter Caminoneulinge ist. Schon traurig. ...
Trampen geht überhaupt nicht mehr. ...logisch....die Leute fürchten sich.
Aber ich hatte unzählige wunderbare Begegnungen mit Leuten aller Art und Gespräche voller Hoffnung, dass die Situation auch Gutes bringt.
Bin gespannt wie es weitergeht, weiß erstmal nicht viel von anderen Pilgern, die jetzt noch in Spanien sind denn ich bin nicht über"soziale"Netzwerke in Verbindung.
Die Situation un Spanien ist extrem unübersichtlich und ändert sich alle paar Stunden.
Es scheint noch Leute zu geben die trotz allem auf den Camino starten. Unglaublich und sehr riskant. In den kleinen Dörfern sind manche Menschen sehr einfach gestrickt. ...Pilger können als Bedrohung wahrgenommen werden.
Mir ist einmal passiert ( in Fuenteroble), dass zwei alte Leute auf der Straße mit den Händen so wegscheuchechende Bewegungen gemacht haben, als sie mich ins Dorf reinlaufen sahen.
Andere waren umgekehrt sehr hilfsbereit. ..
Aber jetzt losgehen. ..naja wahrscheinlich ist das dann ein sehr kurzer Weg denn es wird schlichtweg unmöglich.
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