Hallo Raimund,
ich sehe das mit der Fliegerei auch sehr kritisch, in erster Linie wegen des Klimas und zweitens finde ich passt die Anreise mit dem Flugzeug für mich persönlich nicht so gut, wenn ich im Anschluss wochenlang zu Fuß unterwegs sein werde. Ich bin 2017 von Köln aus mit der Bahn bis SJPDP gefahren, erst mit dem Thalys nach Paris, wo ich bei einer Freundin übernachtet habe, und dann mit dem TGV nach Bayonne und dann mit einem Bus nach SJPDP. Ich fand die relativ (Thalys und TGV sind ja auch nicht gerade langsam unterwegs!!) langsame Anfahrt sehr schön, weil man dann auch langsam realisiert, dass man jetzt unterwegs ist, dass der Camino schon begonnen hat, denn das tut er ja auch schon bevor man lospilgert...
Gekostet hat das damals insgesamt vielleicht maximal 120 EUR. Und ich bin auch bereit, mehr auszugeben. Auf dem Rückweg bin ich damals leider geflogen, muss ich zu meiner Schande gestehen, ich hatte keine Rückfahrt gebucht, und am Ende waren Bus und Bahn viel teurer als der Flug von Santiago nach Paris. Aber ich fand es sehr deprimierend, innerhalb von einer Stunde oder weniger über die Strecke zu fliegen, die ich zu Fuß in 5-6 Wochen zurückgelegt hatte. Für den Camino Primitivo recherchiere ich gerade, wie ich fahren kann und tendiere wieder zum Zug über Paris, dann TGV nach Hendaye, dort übernachten und dann mit dem Bus nach Oviedo. Bei der Fahrt wäre ich momentan etwa bei 130 EUR, dann kommt noch die Übernachtung dazu. Ich weiß nicht, ob es jetzt explizit um Busreisen ging, wenn mein Beitrag unpassend ist, tut es mir leid!!
Ich kann grundsätzlich total verstehen, wenn man aus Kostengründen das Flugzeug nimmt, wenn es eben günstiger ist. Oder aus Zeitgründen, wenn man begrenzten Urlaub hat. Ich würde niemanden den Kopf umdrehen. Ich bin zeitlich flexibel, da ich freiberuflich arbeite, und nehme mir bewusst die Zeit, die ich für den Camino brauche. Und aufs Geld muss ich schon schauen, aber gerade zum Glück nicht mehr jeden Cent umdrehen. Was Busse betrifft, weiß ich nicht, ob z. B. Flixbus nach Spanien fährt, ich vermute schon. Und Flixbus zu unterstützen kann man auch hinterfragen (soweit ich weiß haben die dort sehr schlechte Arbeitsbedingungen...). Aber nur in Punkto Klima nehme ich auf jeden Fall in Kauf, lange Strecken mit Bus und Bahn zu fahren, auch über Nacht und zahle dann auch mehr als beim Fliegen. Grundsätzlich fahre eindeutig lieber längere Strecken mit der Bahn als mit dem Bus. Und wenn man früh genug bucht, ist das wirklich nicht so teuer... Es gibt ja sogar Europa-Sparangebote von der Deutschen Bahn (bin nicht sicher, ob auch für Frankreich und Spanien), letztes Jahr bin ich damit für unter 100 EUR pro Strecke inkl. Schlafwagen bis in den Süden Kroatiens gefahren, aber klar, das war anstrengend, vor allem wenn man nicht mehr 20 ist...
Liebe Grüße
Diana