Pilgerausweis direkt auf dem Jakobsweg besorgen - Kein Problem mehr

[Raimund Joos]

Hallo
Ich habe etwas recherchiet. Wer auf dem CF pilgern möchte hat heute wohl kaum ein Problem mehr einen Pilgerausweis zu bekommen. Und zwar egal wo er den Weg beginnt, denn in jedem größeren Ort gibt es zumindest eine Herberge, Kirche oder Touristeninfo wo gültige Pilgerausweise für nicht mehr als 3 € angeboten werden.
Natürlich kann man aber auch mit dem Kauf eines Pilgerausweises bei einer heimischen Jakobusgesellschaft diese auch etwas unterstützen. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass ein großer Teil des Geldes (der Spende) dann in der Logistik usw hängen bleibt (und dann etsprechend spenden). Die meisten Anbieter berechnen da schon alleine 3 bis 4 € für den Versand und dazu kommt dann meist noch der Einkauf des Pilgerausweises in Santiago.

Bon Camino

Raimund

[Via2010]

Hallo Raimund,

also war dies der Hintergrund der von Dir am 24.07.2019 gestarteten Umfrage. viewtopic.php?f=6&t=180

Bei dieser Umfrage hat allerdings mehr als die Hälfte der Teilnehmer angegeben, sich ihren Ausweis zuvor in Deutschland besorgt zu haben, was ja vielleicht auch Teil der Vorfreude auf den Weg ist und Sicherheit vermittelt.

Die Diskrepanz von 3 € zu 5 € finde ich durchaus vertretbar, da hier eben auch die Info-Arbeit der Jakobusgesellschaften, z. B. deren Info-Abende und Webseiten, mit finanziert wird.

Die Kosten für den Versand muss man für diesen Vergleich m. E. ausklammern, denn dafür bekommst Du eine gesonderte Leistung (nämlich Lieferung des Ausweises zu Dir nach Hause).

Wenn Du, um Dich am Startort mit einem Ausweis zu versorgen, zunächst noch weiter zu einer Ausgabestelle laufen oder mit dem Bus fahren musst bzw. wegen deren Öffnungszeiten einen (halben?) zusätzlichen Tag vor Ort verbringen musst, relativiert sich der vermeintliche Preisvorteil sehr schnell.

Es ist natürlich gut zu wissen, dass man auch noch unterwegs ohne größere Schwierigkeiten an einen Pilgerausweis kommen kann, z. B. wenn der vorhandene bereits vollgestempelt ist.

BC
Alexandra

[Raimund Joos]

Hallo Alexandra
Ich denke jeder kann sich den Pilgerausweis da besorgen wo er will und wer die Jakobusgesellschaften in der Heimat weiter unterstützen möchte (und das finanziell auch kann) soll das auch weiter so tun.
Mein Anliegen ist es einfach mit harten Fakten aufzuwarten die da eine persönliche Entscheidung des einzelnen ermöglicht. Nicht alle besorgen sich den Pigerausweis eigentlich "feiwillig" schon zuhause weil sie das wirklich wollen sondern weil sie (großteils unberechtigt) Angst haben den evtl nicht vor Ort zu bekomme.
Die Vermutung von dir das Besorgen des Pilgerausweises sei problematisch ist inwischen jedenfalls auf dem CF absolut hinfällig. Das geht zumindest auf dem CF ohne große Probleme, längere Wege und Wartezeiten. Wie es auf den anderen Wegen aussieht werde ich später noch mitteilen wenn ich das durchgearbeitet habe ... auf dem Portugues und dem Primitivo sieht es aber bisher auch recht gut aus.

Ich habe den Jakobusgesellschaften inzwischen auch schon vorgeschlagen was den Vertrieb des Pilgerauweises angeht im Interesse der Pilger und auch im eigenen Interesse deutliche an unnützer Bürokratieabbau abzuspecken.

1. Die Pilgrauseise wie auch die Jakobusgesellschaften in Spanien selber drucken (Kosten nicht mehr als 0,30 cent pro Stück)
2. Die Pilgerausweise ebenso wie auch auf dem Jakobsweg auch direkt in Kirchen, Touristeninfos, Herbergen usw für ca. 3 bis 5 € verkaufen

Mal schauen ob man da auf den Wandel der Zeit und meinen Vorschlag ragiert.

BC

Raimund

[Via2010]

Hallo Raimund,

ich weiß nicht, warum Du so dagegen bist, dass deutsche Jakobusgesellschaften ihre Ausweise aus Santiago besorgen und hier vertreiben. Hat das vielleicht etwas mit Deiner kritischen Einstellung gegenüber dem Pilgerbüro in Santiago zu tun?

Ich habe auch nicht behauptet, dass das Besorgen von Pilgerausweisen in Spanien problematisch ist, sondern nur dargelegt, dass es unter Umständen für die Pilger beruhigender und Teil der Vorfreude ist, sich den Ausweis schon vorher zu besorgen. Je nachdem, z. B. wenn man erst spätabends am Startort ankommt und in der Unterkunft keine Ausweise (mehr) erhältlich sind, bedingt die Beschaffung des Pilgerausweises evtl. auch einen Zeitverlust von 1/2 Tag, z. B. wegen eingeschränkter Öffnungszeiten der Kathedrale.

Je nach meinen Planungen zahle ich dann lieber 5,00 € für den Ausweis und 1,45 € für Porto an die Jakobusgesellschaft Trier und bekomme meinen Ausweis zugeschickt.


BC
Alexandra

[Raimund Joos]

ich weiß nicht, warum Du so dagegen bist, dass deutsche Jakobusgesellschaften ihre Ausweise aus Santiago besorgen und hier vertreiben. Hat das vielleicht etwas mit Deiner kritischen Einstellung gegenüber dem Pilgerbüro in Santiago zu tun?

Hallo Alexandra
Dass ich kritisch gegenüber dem Wisch (der Compostela) und dem Pilgerbüro eingestellt bin, dürfte aus meinen Veröffentlicheung und meinen Beiträgen klar sein - aber wie kommst Du zu der obigen Behauptung?
Man kann ja auch beides anbieten. Wer allerdings mit dem Kauf des Pilgerausweises die Absicht verfolgt eine regionale Jakobusgesellschaft zu fördern ist besser bedient wenn er einen Pilgerausweis kauft der nicht aus Santiago sondern aus deren eigenen Produktion stammt. Das ist in verschiedenen anderen Ländern (zB Frankreich und Spanien) bereits aus eben diesem Grund wesendlich üblicher als in Deutschland wo da die kostensparende Eigenproduktion von Pilgerausweisen bisher eher die Ausnahme ist. Abgesehen davon sind diese Pilgerausweise genauso gültig wie auch der "offizielle". Die Absicht des Pilgerbüros hier ein gewinnbringendes Monopol druchzudrücken ist inzwischen gescheitern.

Bon Camino

Raimund

[Via2010]

Hallo Raimund,

sicher, die Gesellschaften können eigene Ausweise drucken lassen und diese vertreiben. Aber auch diese werden in Santiago nur problemlos anerkannt, wenn sie mit Genehmigung des Pilgerbüros/Domkapitels hergestellt und vertrieben werden (sonst könnte ja jeder kommen ... ). Die Ausweise müssen in Aufbau und Gestaltung dem "offiziellen Muster" entsprechen.

https://oficinadelperegrino.com/peregri ... redencial/

Da ist es wahrscheinlich für kleinere Gesellschaften einfacher, die Ausweise in Santiago selbst zu bestellen. In anderen Ländern, z. B. Italien, haben sich die Gesellschaften zusammengeschlossen und geben jetzt ihr nationales "credencial" heraus.

BC
Alexandra

[Raimund Joos]

Hallo Alexandra

Da gebe ich dir recht ... allerdings gibt es schon drei kleinere deutsche Jakobusgesellschaften die schon seit Jahren ohne Probleme ihre eingenen Pilgerausweise drucken.
Den Vorschlag sich für einen gemeinsamen Druck zusammenzuschließen habe ich den deutschen Jakobusgesellschaften bereits unterbreitet ... du scheinst Gedanken lesen zu können.

Bon Camino!

Raimund