Entschuldigt bitte, wenn ich ... jetzt ein bisschen dabei störe ... wenn ihr ... an euren Luftschlössern schon die Gardinchen aufhängt. Ich weiß, es ist schön zu träumen, aber bei aller Begeisterung dafür solltet ihr bitte nicht aus den Augen verlieren, dass es ein paar grundsätzliche Dinge gibt, die vorab auf alle Fälle zu klären wären und für deren Sicherstellung gesorgt sein muss. Einer dieser Punkte wäre, und ich bin mir sicher, keiner von euch hat daran gedacht:
Dosenmilch
Und? Habt ihr daran gedacht? - Nein! - Gut, dass ihr mich habt. Jetzt stellt euch mal vor, es gäbe keine Dosenmilch, da wäre die Herberge doch sofort komplett unten durch! Da denkt nämlich niemand dran. Damit hätten wir auch gleich ein Alleinstellungsmerkmal: Kaffee mit Dosenmilch. ... und dann muss ich die junge Dame aus Bayern unbedingt ausfindig machen, die sich das auf dem Frances einmal so sehr gewünscht hat.
Natürlich müssen wir uns ganz dringend auch Gedanken zum Umgang mit der Corona-Lage machen. Mein Vorschlag: Hat jemand Beziehungen zu den Herstellern der Ganzkörpermalerüberzieher? Also wenn wir die beim Eintritt verteilen, wären wir infektionsschutzmäßig gut aufgestellt. Selbstverständlich dürfen die keine Einmaltragenundwegwerfdinger sein, sondern sie könnten, man kann sie ja immer wieder desinfizieren, die Gäste über den ganzen Rest des Caminos begleiten und darüber hinaus auch vielleicht sogar endlich wieder herzliche Umarmung der Nachbarn beim Nachhausekommen ermöglichen. Und selbstverständlich müsste da ein bisschen am Material gedreht werden, Pflanzenfasern z. B., die man, wenn die Überzieher auseinander fallen, als Dünger in die Topfpflanzen stecken kann.
Aber einen entscheidenden Vorteil hätte das Ganze: Habt ihr auch euren Weihnachtsbaum noch im Garten liegen, weil er - na, warum wohl - nicht von den Pfadfindern oder Messdienern abgeholt wurde. Die Karren wir alle in die Herberge. Ich bin mir ganz sicher, einer der User hier (Berthold, ich möchte dich jetzt nicht scharf ansehen, weil dafür bin ich zu diskret) kriegt es hin, sie zu einem heimeligen Lagerfeuer zu machen.
Was fehlt noch?
Oh, ja, Paterlein, zu deinem Problem wegen deines Anteils: Thomas gehört ja zu denen, die angemeldet sind und noch nie etwas geschrieben haben (oder habe ich da womöglich etwas verpasst, er hat seinen Namen geändert und schreibt hässliche Dinge über mich, die natürlich alle auf gar keinen Fall wahr sind?). Ich habe gerade beschlossen, dass er deinen Anteil übernimmt. Macht euch keine Sorgen darüber, ob er damit einverstanden ist, dafür sorge ich schon!
Darf ich noch einen Standort als Idee in den Raum werfen: Montefurado. Ihr wisst schon, die Steinruinen, auf dem Weg vom Hospitales nach Lago (ich werde nie, nie, nie verstehen, warum die Bar dort geschlossen hat!). Da haben wir doch genug Material, aus dem Icecube eine Herberge schustern kann. Gut, das ist jetzt ein bisschen grobmotorischer als einen Hocker mit Scherben zu besetzen, aber unter deiner und DonJohannes Anleitung bin ich sehr, sehr zuversichtlich. Rundherum ist ausreichend Fläche für Alpakas, Hängematten (meint ihr, die gehen auch dreistöckig? Das wäre ja klasse! Dann möchte ich oben liegen, damit ich unbepupst in den Himmel gucken kann!) (für das eine Wort entschuldige ich mich) (also nicht, dass jemand meint, alle Pilger würden nur ..., das stimmt nämlich nicht, das tun nur die, die über mir schlafen). Und für Birtes "Klein-"Zoo ist dann auch ganz viel Platz! (wenn du einen Alpaka-Führer brauchst, um die Tiere nach Spanien zu bringen, bin ich dabei!) (und wenn ich mir die Zahl derer überlege, die auch dabei sein möchten, wird das für dich eine teure Angelegenheit, denn dann brauchst du noch ganz viele mehr) (... was jetzt aber auch wieder kostensparend wäre, weil wenn eine Karawane von Pilgern mit Alpakas von Hamburg nach Spanien zieht - das ist Werbung, die ist unbezahlbar!) (Kinders, wir müssen anbauen!)
Oh, Hocker: Bitte, bitte verdeppert jetzt nicht euer Porzellan, weil die Idee mit dem Hocker so klasse ist (ich tippsel hier ein bisschen vorsichtig, weil ich noch immer die Splitter in den Händen habe; diese Einsicht kam mir nämlich zu spät:), sondern denkt daran, dass wir ja auch erst einmal Geschirr brauchen. Was dann anditscht, darf dann gerne ververhockert werden. Vielleicht sollten wir im Winter, wenn nicht so viele Pilger unterwegs sind, einen Workshop anbieten: Nachhaltige Weiterverwendung angeditschten Geschirrs. So kämen wir auch während der Sauregurkenzeit über die Runden.
Ich melde mich später wieder. Es ist gleich 9.30 und ich muss mich auf die Socken machen, nicht dass jemand die ganze Dosenmilch wegkauft. Die brauchen wir ja dann.