Die Schweiz

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tsetse
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Die Schweiz

Beitrag von tsetse »

Ich wollte den Nachbarthread mit der konkreten Frage zur Schweiz nicht verwässern
und stelle daher hier meine Fragen:

In den letzten 12 Jahren bin ich mehrmals durch die Schweiz gepilgert und wurde dort immer reich beschenkt.
Für mich ist es ein ganz besonderes Land. Ich liebe die Mundart, mag die Gradlinigkeit der Menschen, und finde keine Worte für die Schönheit der Landschaft. Die persönlichen Erfahrungen in St. Gallenkappel oder bei Interlaken, die Übernachtung auf der Hagenegg mit dem Frühstücksblick auf den Vierwaldstättersee, die vielen Begegnungen am Weg mit kurzen oder auch längeren Gesprächen sind für mich unbezahlbar.

Manchmal bin ich echt müde, jemandem davon zu erzählen, denn auf mein Ping: "Ich war / gehe in die Schweiz" kommt immer und unweigerlich das Pong "Oh, das ist aber teuer" zurück. Das ist echt der Killer, das Gespräch ist dann tot. Wenn ich dann nachhake, woher diese Einschätzung kommt, wann mein Gegenüber zuletzt in der Schweiz war, kommt meist ein "Noch nie".
Ich bin überzeugt, würde ich statt der Schweiz Spanien, USA, Neuseeland, Japan, Südamerika... nennen, wäre die Antwort entweder "Oh, erzähl" oder "Wo genau? Da war ich auch schon". Und keiner würde an die Kosten denken.
Ich habe den Eindruck, es gibt einen gesellschaftlichen Konsens, dass so ziemlich jedes Land der Welt bereist oder bepilgert werden darf und teilweise auch muss, um dazuzugehören und mitreden zu können. Für das Betreten der Schweiz jedoch muss man sich rechtfertigen.

Woran liegt das, ich kapiere es einfach nicht. Am Geld kanns nicht liegen, denn ich sehe ja, was sich die Menschen in meinem Umfeld alles
leisten können und wollen.



Mich würden nun die Erfahrungen der anderen Schweiz-Pilger interessieren. Werdet/wurdet ihr auch immer sofort mit den Kosten konfrontiert?
Und ich würde mich riesig über eine für mich verständliche Erklärung freuen, weshalb die Schweiz von vielen bewusst gemieden wird.
Ich will es wirklich gerne verstehen.
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Winti46
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Re: Die Schweiz

Beitrag von Winti46 »

Als Schweizer und jedes Jahr einige Wochen als Pilger in DE, FR, ES, PT, AT oder IT unterwegs fällt es mir schwer, das Bild der teuren Schweiz nicht zu bestätigen. Folgender Vergleich zeigt zum Beispiel, dass Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen in der Schweiz im Durchschnitt über 3 mal teurer sind als in Deutschland: https://www.grenzgaengerdienst.de/leben ... er_Schweiz Ein Einzelbeispiel, das für viele weitere einzelne Beispiele stehen kann: eine Tafel Schweizer Schokolade kostet bei Mercadona in Spanien €1.30 und die genau gleiche Schokolade bei uns CHF3.--.
Aber die gute Nachricht: wer etwas die Augen offen hält, öfters unterwegs ein Picknick nimmt, bei den Restaurants und Beherbergungsbetrieben auf die oft beträchtlichen Preisunterschiede achtet, kann sehr gut ebenfalls in der Schweiz preiswert Pilgern. Listen von preiswerten Unterkünften gibt es auf https://viajacobi4.ch/de/unterkunfte und jeweils bei den einzelnen Etappenbeschreibungen auf https://jakobsweg.ch/de/eu/ch/weg LG Walter
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Camineiro
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Re: Die Schweiz

Beitrag von Camineiro »

tsetse hat geschrieben: 16. Dez 2021, 07:17 Ich wollte den Nachbarthread mit der konkreten Frage zur Schweiz nicht verwässern
und stelle daher hier meine Fragen:

In den letzten 12 Jahren bin ich mehrmals durch die Schweiz gepilgert und wurde dort immer reich beschenkt.
Für mich ist es ein ganz besonderes Land. Ich liebe die Mundart, mag die Gradlinigkeit der Menschen, und finde keine Worte für die Schönheit der Landschaft. Die persönlichen Erfahrungen in St. Gallenkappel oder bei Interlaken, die Übernachtung auf der Hagenegg mit dem Frühstücksblick auf den Vierwaldstättersee, die vielen Begegnungen am Weg mit kurzen oder auch längeren Gesprächen sind für mich unbezahlbar.

Manchmal bin ich echt müde, jemandem davon zu erzählen, denn auf mein Ping: "Ich war / gehe in die Schweiz" kommt immer und unweigerlich das Pong "Oh, das ist aber teuer" zurück. Das ist echt der Killer, das Gespräch ist dann tot. Wenn ich dann nachhake, woher diese Einschätzung kommt, wann mein Gegenüber zuletzt in der Schweiz war, kommt meist ein "Noch nie".
Ich bin überzeugt, würde ich statt der Schweiz Spanien, USA, Neuseeland, Japan, Südamerika... nennen, wäre die Antwort entweder "Oh, erzähl" oder "Wo genau? Da war ich auch schon". Und keiner würde an die Kosten denken.
Ich habe den Eindruck, es gibt einen gesellschaftlichen Konsens, dass so ziemlich jedes Land der Welt bereist oder bepilgert werden darf und teilweise auch muss, um dazuzugehören und mitreden zu können. Für das Betreten der Schweiz jedoch muss man sich rechtfertigen.

Woran liegt das, ich kapiere es einfach nicht. Am Geld kanns nicht liegen, denn ich sehe ja, was sich die Menschen in meinem Umfeld alles
leisten können und wollen.



Mich würden nun die Erfahrungen der anderen Schweiz-Pilger interessieren. Werdet/wurdet ihr auch immer sofort mit den Kosten konfrontiert?
Und ich würde mich riesig über eine für mich verständliche Erklärung freuen, weshalb die Schweiz von vielen bewusst gemieden wird.
Ich will es wirklich gerne verstehen.

Moin Christine,

da kann ich nur einen winzigen Beitrag leisten.

Durch meine gelegentlichen Aufenthalte am Bodensee komme ich natürlich auch in die Schweiz (zB St. Gallen, Kreuzlingen, Stein a. Rhein, Schaffhausen).

Um es ganz simpel auszudrücken: die Kugel Eis kostet in D 1,20 - 1,50€. In der Schweiz 3 - 4 €.
Ähnlich verhält es sich mit Schokolade.
Das könnte man problemlos auf andere Bereiche ausweiten … Hotellerie, Gastronomie.

Konstanz oder andere grenznahe Orte werden nicht umsonst von Schweizern zum Wochenendeinkauf überschwemmt.
Es ist schlichtweg günstiger.

Aber das heißt doch nicht im Umkehrschluss, dass die Schweiz gemieden wird. 🤔

Ich fahre gerne in die Schweiz.
Es ist halt teurer. Gibt‘s eben ne Kugel weniger im Becher.

lg Uwe
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Re: Die Schweiz

Beitrag von tsetse »

Guten Morgen, Uwe und Winti,

Erst Mal danke für eure Antworten. Klar, dass die Schweiz teurer ist als Deutschland, habe ich schon auch bemerkt :mrgreen:

Ich finde es halt unendlich schade, wenn das Land auf auf diesen einen Punkt reduziert wird....

Hab jetzt gerade mal in einer Statistik geschaut:
https://de.statista.com/statistik/daten ... gsraeumen/

Ein Euro hat in der Schweiz eine Kaufkraft von 59 Cent, in Australien sind es 75 Cent. Also, soooo groß finde ich den Unterschied jetzt auch wieder nicht...
Und mit dem Geld für den Flug nach Australien kann man als vorsichtiger und aufmerksamer Pilger bis Genf kommen.

Ich halte es wie Uwe: lieber eine Kugel Eis weniger ;-) Ach, ich liebe das Birchermüesli für 5 Franken 50 morgens frisch aus der Bäckerei. Es schmeckt unendlich lecker und hält den ganzen Tag satt. Oder zwei Gipfeli... die machen genauso glücklich, aber man muss den Tag anders planen, weil der Magen früher knurrt.

Übrigens bin ich schon ein paar Tage auf dieser Welt und kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern, als man von Süddeutschland
aus in die Schweiz fuhr, weil man dort so günstigen einkaufen konnte :D . Zur Zeit ist es halt gerade andersrum
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Matt Merchant
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Re: Die Schweiz

Beitrag von Matt Merchant »

tsetse hat geschrieben: 16. Dez 2021, 09:32 Ich finde es halt unendlich schade, wenn das Land auf auf diesen einen Punkt reduziert wird....
Guten Morgen tsete,

ich bin ein kleines bisschen irritiert, wenn mein Nachbarthread als Kritik an der Schweiz oder Schweizreisenden interpretiert wird.
Er ist zwar mit einem Augenzwinkern geschrieben, aber besagt doch vor allem das genaue Gegenteil:
Ich will da unbedingt hin!!

Aber dass ich pers. mit meinem derzeitigen Ausbildungs-Darlehen nicht einmal bis Einsiedeln durchkäme, ist halt leider eine ganz profane Wahrheit, zunächst ganz ohne Wertung.

Alles Liebe,
Matthias
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Re: Die Schweiz

Beitrag von tsetse »

Hey Matt,
wenn ich Dir mit meinem Thread auf die Füße gestanden bin, tut es mir leid, das war ganz sicher nicht meine Absicht. Ich mach gleich mal einen großen Schritt zur Seite. Deine Frage war nicht Ursache, sondern Auslöser für mich. Ich hatte gehofft, dies allgemein genug formuliert zu haben.

Und ich denke, wir alle kennen Siuationen im Leben, in denen wir gut überlegen, wie wir mit unserem Geld umgehen. Deine Frage nach den Kosten ist daher durchaus sinnvoll und berechtigt.

In meinem Umfeld fangen aber halt wirklich 9 von 10 Menschen mit den hohen Kosten an, wenn ich von der Schweiz erzähle - und das kommt bei denen immer ganz spontan aus dem Bauch am Hirn vorbei direkt in den Mund. Ich frage mich halt, woran das liegt?

Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass Du bald in der Schweiz pilgern kannst und dass Du dort unvergessliche Erlebnisse hast.

Christine
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Matt Merchant
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Re: Die Schweiz

Beitrag von Matt Merchant »

tsetse hat geschrieben: 16. Dez 2021, 11:50 Hey Matt, wenn ich Dir mit meinem Thread auf die Füße gestanden bin, tut es mir leid, das war ganz sicher nicht meine Absicht. [...]
Liebe Christine,

keine Sorge, Du bist mir keineswegs auf die Füße getreten - ebenso wie ich nicht vorhatte, das zu tun.
Ich gehe nur lieber manchmal auf Nummer Sicher und frage nach; denn meine Vorliebe für humorvolle Überspitzungen beim Formulieren ist ja auch potenzielle Quelle von Missverständnissen... ;-)

Alles Liebe, mit adventlichem Rütli-Schwur,
Matthias
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Berthold
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Re: Die Schweiz

Beitrag von Berthold »

Das Preisniveau in der Schweiz ist nur eine Frage der Perspektive. Ein Teil meiner Familie und Verwandtschaft lebt und arbeitet dort. Die finden nicht, dass es bei ihnen teuer ist, sondern freuen sich über die unglaublich niedrigen Preise in Deutschland. Gönnen wir ihnen doch das tolle Gefühl, beim Besuch eines Restaurants hierzulande sich einmal durch die ganze Speisekarte essen zu können ( wenn nicht physiologische Gründe der Verwirklichung dieses Vorhabens entgegenstünden). :) : )
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Jam
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Re: Die Schweiz

Beitrag von Jam »

Hallo Christine,
ja, ja die Schweiz und ihre Preise. Ich liebe dieses Land und plane aktuell für 2022 meine nächsten Pilgerwanderung. Mit der Familie haben wir viele Jahre unseren Winterurlaub in den Schweizer Bergen verbracht, Skipass und Unterkunft waren immer günstiger als in Österreich und abends wurde gekocht und Freunde in der Wohnung empfangen.

Bei meinen Pilgerungen in 2014 war ich von Konstanz nach Genf, in 2019 von Fribourg zum Großen Sankt Bernhard unterwegs und habe mir die Wege und Unterkünfte über die bereits erwähnten Seiten https://jakobsweg.ch/de/eu/ch/weg/, https://www.pilgerherberge.ch/jakobsweg ... Cr-pilger/ und https://viajacobi4.ch/de/unterkunfte/ ausgesucht. Die Menschen sind sehr hilfsbereit, die Landschaft einfach nur traumhaft.

In einzelnen Pilgerherbergen und Privatunterkünften werden abends oft ein kleines Abendessen (wie Rösti mit Speck und Ei) und Getränke angeboten, so halten sich die Kosten in Grenzen. Empfehlen kann ich auch die Schweizer Jugendherbergen (ins. Lausanne und Montreux), wo Pilger mit Ausweis einen Nachlass erhalten und ein reichhaltiges Frühstücksbuffett (vor Corona-Zeiten) bereitsteht.
In 2014 waren die Übernachtungen in den Pilgerherbergen in Märstetten, Rapperswil, Brienzwiler und Heitenried Highlites auf dem Weg, aber auch die privaten Unterkünfte wie in Alpthal, Interlaken, Autigny, Moudon und Mont-sur-Rolle tolle Erlebnisse.
Auf meiner 2019er Tour von Fribourg mit Übernachtungen in Posieux (Abbaye de Hauterive HP), Curtilles (privat HP), Lausanne (Auberge de Jeunesse Fr), Montreux (Auberge de la Jeunesse Fr), Saint-Maurice (Abbaye de Saint-Maurice Fr), Orsières (Herberge Kath. Kirchengemeinde) und Gr. St. Bernhard-Pass (Hospice du Grand-Saint-Bernard HP) habe ich an keinem Tag über 50 EUR incl Verpflegung ausgegeben. Wie auf allen Pilgerwegen verpflege ich mich tagsüber beim Laufen nur mit Obst und Wasser, freue mich bei Ankunft auf ein kühles Flaschenbier (in Italien u Spanien gerne auch Wein), ein leckeres Abendessen und manchmal tuts auch ein belegtes Baguette.

Bei meiner Pilgerwanderung 2020 im Taunus, Rheinhessen, der Pfalz und Baden waren die Kosten übriges kaum geringer.

Als ich vorgestern einem Freund von meinen 2022 Plänen in der Schweiz berichtete, waren natürlich die hohen Verpflegungskosten die erste Reaktion.

Liebe Grüße Heribert
Unterwegs auf Pilgerwegen in Deutschland, Italien, Portugal, der Schweiz und Spanien
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Camineiro
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Re: Die Schweiz

Beitrag von Camineiro »

Matt Merchant hat geschrieben: 16. Dez 2021, 10:31
tsetse hat geschrieben: 16. Dez 2021, 09:32 Ich finde es halt unendlich schade, wenn das Land auf auf diesen einen Punkt reduziert wird....
Guten Morgen tsete,

ich bin ein kleines bisschen irritiert, wenn mein Nachbarthread als Kritik an der Schweiz oder Schweizreisenden interpretiert wird.
Er ist zwar mit einem Augenzwinkern geschrieben, aber besagt doch vor allem das genaue Gegenteil:
Ich will da unbedingt hin!!

Aber dass ich pers. mit meinem derzeitigen Ausbildungs-Darlehen nicht einmal bis Einsiedeln durchkäme, ist halt leider eine ganz profane Wahrheit, zunächst ganz ohne Wertung.

Alles Liebe,
Matthias


Lieber Matthias,

vielleicht könntest Du die Pilgerfahrt bei Deinem Ausbildungsbetrieb (ev. Kirche ?) als Bildungsreise anmelden.
Mglw lässt man sich zu einem Zuschuss hinreißen.
Und Anfang nächsten Jahres setzt Du nicht erstattete Kosten von der Steuer ab.

Da geht doch bestimmt was … 😉

Alternative … bei Facebook sondiert gerade jmd die Möglichkeiten, die Pilgerfahrt per crowdfunding zu finanzieren.

Oder Du schreibst einen regelmäßigen Beitrag in einer überregionalen Zeitung über Deine Pilgerfahrt.
Vielleicht vergütet die Presse sowas? 🤷🏻‍♂️
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Matt Merchant
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Re: Die Schweiz

Beitrag von Matt Merchant »

Camineiro hat geschrieben: 16. Dez 2021, 15:49 Lieber Matthias, vielleicht könntest Du die Pilgerfahrt bei Deinem Ausbildungsbetrieb (ev. Kirche ?) als Bildungsreise anmelden. [...]
Lieber Uwe,

das sind wunderbare und anregende Ideen;
bei denen ich dann aber doch lieber all jenen den Vortritt lassen möchte, die in noch bedürftigerer Situation vom Pilgern träumen als ich es gerade tue... Immerhin hatte ich schon die Gnade, einige Caminos laufen zu dürfen...
Den Luxus eines theologischen Zweitstudiums sollte ich, trotz finanzieller Einschränkungen, sowieso als privilegierte Situation begrifen, den die Bayerische Landeskirche bereits sehr dankeswert bezuschusst - das sollte ich mir immer wieder vorhalten...

Wenn die Kirche solche Zuschüsse einst bewilligen sollte (eine schöne Utopie!!), wäre ich eher versucht, das an jemanden zu delegieren, der noch gar nie die Freude und Möglichkeit hatte, zu pilgern... Wer weiß: Vielleicht liest das ja ein solcher hier gerade mit... 😉

Geistesblitz: Könnten wir nicht eines Tages einen ökumenischen Pilgerfond ins Leben rufen...?
["Die Frau-Holle-Stiftung"... "Camino-Kasse"... "Pilgergenesungswerk" ... - Ich wäre dabei!]

Alles Liebe,
Matthias
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Re: Die Schweiz

Beitrag von caminoxyz »

tsetse hat geschrieben: 16. Dez 2021, 11:50 Hey Matt,
wenn ich Dir mit meinem Thread auf die Füße gestanden bin, tut es mir leid, das war ganz sicher nicht meine Absicht. Ich mach gleich mal einen großen Schritt zur Seite. Deine Frage war nicht Ursache, sondern Auslöser für mich. Ich hatte gehofft, dies allgemein genug formuliert zu haben.

Und ich denke, wir alle kennen Siuationen im Leben, in denen wir gut überlegen, wie wir mit unserem Geld umgehen. Deine Frage nach den Kosten ist daher durchaus sinnvoll und berechtigt.

In meinem Umfeld fangen aber halt wirklich 9 von 10 Menschen mit den hohen Kosten an, wenn ich von der Schweiz erzähle - und das kommt bei denen immer ganz spontan aus dem Bauch am Hirn vorbei direkt in den Mund. Ich frage mich halt, woran das liegt?

Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass Du bald in der Schweiz pilgern kannst und dass Du dort unvergessliche Erlebnisse hast.

Christine
Ist schon komisch, dass das bei Skandinavien nicht so das Thema ist...
geher
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Re: Die Schweiz

Beitrag von geher »

Hallo cminoxyz,
mir sagten Schweizer in Schweden, es sei dort etwa so teuer wie in der Schweiz.
In Norwegen ist es allerdings wesentlich teurer.

Mit Interrail kommt man günstig nach Norden.
Durch Nordschweden und die Finnmark zum Nordkap gab es weder Hotels noch Restaurants.
Mit Zelt und Kocher hatte ich in vier Wochen an zwölf Tagen Mitternachtsonne und als Zugabe
zehn kg Gewichtsverelust - das kann man sich selbst in der Schweiz nicht kaufen . . .
Dafür bietet die Schweiz unvergleichliche Panoramen . . .

LG
geher
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Camineiro
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Re: Die Schweiz

Beitrag von Camineiro »

caminoxyz hat geschrieben: 20. Dez 2021, 20:13 Ist schon komisch, dass das bei Skandinavien nicht so das Thema ist...
Skandinavien liegt am nördlichen Rand Europas und ist damit nicht so im Fokus der Menschen wie es die Schweiz mit ihrer Lage mitten in Europa ist.
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tormix
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Re: Die Schweiz

Beitrag von tormix »

Also das Norwegen extrem teuer ist (sogar teurer als die Schweiz), hat sich denke ich inzwischen schon meist rumgesprochen.
Und es ist ja nicht einfach so, dass die Schweiz teurer geworden ist, sondern unsere Währung wurde durch die Euroumstellung massiv abgewertet. Daher ist die Schweiz jetzt halt auch teurer als noch zu DM Zeiten, in denen ich auch noch rüber zum Tanken, Zigarettenkaufen usw. bin.
Es ist also nicht die Schweiz teuer geworden, sondern die Währung, mit der wir in die Schweiz gehen ist weniger wert.
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