Technik auf Reisen

Was der Pilger braucht. Schuhe, Socken, Blasenpflaster...
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Legionär
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von Legionär »

Also ich war dieses Jahr (April/Mai) auf dem CF überrascht, wie sich die Herbergen auf die Smartphone-Nutzer engestellt haben. Von behelfsmäßigen Steckdosenleisten bis hin zu abschließbaren Handyschränkchen mit Steckdose natürlich gab es eigentlich überall Lademöglichkeiten.
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Raimund Joos
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von Raimund Joos »

Martina hat geschrieben: 17. Jul 2019, 14:01 Dennoch wird wohl inzwischen jede/r sein Smartphone dabei haben.
So wie ich das erlebt habe ist das nicht ganz richtig. Es gibt durchaus eine nicht geringe Zahl an Pilgern die ihren digitalen Datenschnuller mal bewußt zuhause läßt oder nur ein altes Handy mitnimmt.

Bon Camino

Raimund
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Via2010
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von Via2010 »

Raimund Joos hat geschrieben: 24. Jul 2019, 13:59
Martina hat geschrieben: 17. Jul 2019, 14:01 Dennoch wird wohl inzwischen jede/r sein Smartphone dabei haben.
So wie ich das erlebt habe ist das nicht ganz richtig. Es gibt durchaus eine nicht geringe Zahl an Pilgern die ihren digitalen Datenschnuller mal bewußt zuhause läßt oder nur ein altes Handy mitnimmt.

Bon Camino

Raimund
Ich oute mich: Mein I-Phone bleibt daheim, für eventuell erforderliche Anrufe tut es mein uraltes Samsung-Handy.

Das hat für mich mehrere Gründe:
Ich nehme keine wertvollen Gegenstände mit, die ich verlieren könnte, die mich zur Zielscheibe von Dieben machen oder die durch die Strapazen des Weges kaputtgehen könnten.
Ich will mich nicht dazu verführen lassen, Daheimgebliebene mit WhatsApp oder Blogs zu unterhalten. Die Unterhaltungen mit meinen aktuellen Mitpilgern sind mir lieber.
Ich plane die Eckdaten der Reise (An- und Abreise, ggf. 1. und letzte Nacht) daheim und lasse mich im Übrigen gerne treiben und überraschen. Ich habe vorletztes Jahr im August auf dem Camino Portugues gesehen, wie fast Alle um mich herum mittels Smartphone ihre Unterkunft im Voraus reserviert haben. Ich bin jedoch stets problemlos untergekommen, während meine Sorgen mit jeder bereits ausgebuchten Unterkunft sonst ins unermessliche gewachsen wären. Den weiteren Weg per GPS/App zu verfolgen und die genaue verbleibende Entfernung zu kennen, kann auch sehr demotivierend sein. Ich habe Mitpilger gesehen, die ständig nachgeschaut und sich über ihre geringen Fortschritte geärgert haben. Das ist das Gleiche wie bei einer zu hohen Dichte an "Mojones" (Steinsäulen in Galicien mit km-Angaben).

BC
Alexandra
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Raimund Joos
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von Raimund Joos »

NA SOWAS ALEXANDRA - Da sind wir sogar mal gleicher Meinung!!
Allerdings muß ich mein Smarthone leider doch mit auf den Jakobsweg mitnehmen - da ich dort eben leider nicht mehr wirklich als echter Pilger unterwegs bin.
Ich träume aber von der Zeit wo ich noch Ruhe von diesem hatte und lasse es dann wenn ich in meiner Freizeit wandere natürlich brav daheim liegen um mal wirklich abschalten zu können.

Bon Camino von

Raimund
geher
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von geher »

Nach GPS-track laufen ? Nichts für mich !
Dann lieber im Keller auf einem Laufband rennen und dabei auf dem Monitor einen auf Youtube dokumentierten Weg genauestens
betrachten.Die Umgebung eines 'tracks' ist zu schön,um sie nicht durch Umwege oder verlaufen zu erkunden. Bin von der Haustür
aus auf drei verschiedenen Wegen nach Santiago,aber auch zum Nordkap,nach Tarifa und Brindisi (v.appia) gegangen.
Sicher > 25.000,vielleicht < 30.000 km.Wie langweilig wäre das ohne Umwege und verlaufen geworden !
Am letzten Tag auf auf dem Eifel-Camino zum Pilgertreffen in Klausen haben wir uns wunderschön verlaufen,
noch dazu in Globis Begleitung . . .
Von der Haustür auf drei verschiedenen Wegen nach Santiago,nach Tarifa Nordkap und Brindisi >25.000 km.
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Marcel17
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von Marcel17 »

Auf gut ausgeschilderten und versorgten Wegen braucht's ein Smartphone nicht zur Orientierung. Den Kontakt nach Hause hat man über das alte Handy.
ABER, wehe wenn du im Elsass, Burgund oder auf anderen Wegen unterwegs bist ... die Wegausschilderung ist da nicht so wirklich gut.
Ich habe mein Smartphone dabei und war immer mindestens einmal froh eine digitale Karte heranziehen zu können.
Für meine nächste Tour wollte ich auch mal wieder eine analoge Karte mitnehmen ... auch nicht einfach. Die Pilgerführer haben da Detailkarten, die zwar gut im Detail sind, aber nur Ausschnitte bieten, so dass man den Gesamtüberblick über die Strecke nicht haben kann.

Zum Tracken rate ich Dir, @Martina, tatsächlich einen Garmin. Alternativ als Karte Locus Maps auf dem Handy. Komoot nutze ich nicht mehr auf dem Weg. Zu Stromhungrig.

meint Marcel, der immer eine Powerbank dabei hat ;-)
---
Wer das Ziel kennt, findet einen Weg ...
Torsten
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von Torsten »

Letztes Jahr auf dem Camino Portugués und Inglés hatte ich diese Powerbank von Anker mit dabei. Anfänglich war ich skeptische bzgl. des Gewichtes. Mittlerweile möchte ich diese nicht mehr missen. Die Powerbank lädt mein iPhone SE 6-7 mal auf. Somit bin ich gut eine Woche unabhängig von einer Steckdose. Das Gewicht nehme ich gern in kauf dafür. Nachteil ist, dass man die Powerbank dann über Nacht laden muss um diese wieder voll zu bekommen.
Camino Portugués 2018 | Camino Inglés 2018 | Camino Francés 2019 | Camino Portugués de la Costa 2020 | Camino Invierno 2021 | Camino Portugués 2022 | Camino Francés 2022 | Camino Inglés 2023
Martina

Re: Technik auf Reisen

Beitrag von Martina »

habe mir ebenfalls eine Powerbank gekauft von Anker ;)
WoM
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von WoM »

Hallöle,

bisher kam ich ohne Powerbank aus, habe aber dafür eine Schnelladelfunktion - in 30 Minuten ist 60% geladen.
Wenn man unterwegs WLAN und mobile Daten ausschaltet, dann reicht das gut. Wenn Powerbank, dann nur eine kleine ... Spanien und Portugal haben Strom , sogar den von deutschen Windrädern ... alles Gewicht!

Grüßle Wolfgang
Nach dem Camino ist vor dem Camino 8-)
Jaron
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von Jaron »

geher hat geschrieben: 24. Jul 2019, 18:19 Nach GPS-track laufen ? Nichts für mich !
Dann lieber im Keller auf einem Laufband rennen und dabei auf dem Monitor einen auf Youtube dokumentierten Weg genauestens
betrachten.Die Umgebung eines 'tracks' ist zu schön,um sie nicht durch Umwege oder verlaufen zu erkunden.
Na, man muß ja nicht gleich ins Extrem fallen :)
Ich bin in der zweiten Julihälfte erstmals einen Jakobsweg, den Camino Portugues, gelaufen.
Und hatte mein Navi, das Garmin Oregon 600, dabei, auf dem ich mir vorher die Tracks geladen hatte.
Gebraucht hätte ich es nicht, da der Weg sehr gut markiert war.
Da ich aber die Etappen je nach Tagesform gelaufen bin, ohne morgens zu wissen, wo ich ankommen werde, war es dahingehend hilfreich, daß mir die bereits gelaufenen Tageskilometer angezeigt wurden. Bei Etappenlängen bis über 40 Kilometer war das schon ganz nett.
Bei aktuellem Kartenmaterial bietet es ebenso wie ein Smartphone den Vorteil, daß man gezielt nach Einkaufsmöglichkeiten suchen kann.
Dahingehend war es schon ganz hilfreich.
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)
pilger0815
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von pilger0815 »

Zur Stromversorgung habe ich mir auch schon ein paar Gedanken gemacht.

Fazit je älter und "dümmer" das Telefon, je weniger Aufwand ist zu treiben!
Vom alten Nokiaknochen mit 2-4 Wochen Standby bis zum iPhone mit Nutzbarkeit unter 24Std. ist fast alles möglich. Das soll kein Bashing sein! Traditionell haben die iPhones nur einen kleinen Akku um 1,8Ah eingebaut, noch tragbare Android Smartphones kommen inzwischen auch mit 4 oder 5Ah daher. Bei 2-2,5Ah sind Androiden jedoch ähnlich schnell leer wie das IPhone. Hier ist Apple der Konkurrenz meist etwas voraus.
Die "dummen" Telefone hatten ursprüngliche recht schwere Trafonetzteile und Spezialstecker, meist findet man aber Adapter von USB auf die alten Standards und spart sich so ggf. das Netzteil.

Ein kleines Solarpanel bis 10x10cm ist auf Jakobswegen weder notwendig, noch sinnvoll. Im Freien optimal ausgerichtet schafft sowas 1-2 Watt elektrische Leistung. Selbst eine kleine "Lipstick" Powerbank (3000er Klasse) würde 10 Std. für eine volle Ladung benötigen. Bei Wolken, weniger Fläche und herumbaumeln am Rucksack werden es schnell 50-100 Std. Für den Urlaub in der abgeschiedenen Waldhütte ohne Strom sollte man sich wenigstens die 5fache Größe (>=A4 Format) und Leistung gönnen.

Die Miniladegeräte für iPhones (nur 1A) kommen auf 35-40g, weniger ausgereifte Designs oder leistungsstärkere sind um 50g zu haben.
Das 3fach Ladegerät von Tchibo mit 76g reiht sich da gut ein. Schnelllader mit QC3.0 o.ä. sind wohl auch ab 50g zu haben.

Spätestens 3Ah Akkus im Handy möchte man nicht mehr mit 5Volt und 1Ampere laden. Das würde praktisch wenigstens 3,5 Std. dauern, da am Anfang und Ende des Ladens weniger Strom fließt. Mehr Strom vorzusehen, ist durch die Stecker und dünnen Kabel auf ca. 2 Ampere (10Watt) begrenzt, daher erhöht man bei Quickcharge auch die Spannung und lädt typischerweise mit 18-30Watt. Da die volle Ladeleistung auch hier nur begrenzt eingesetzt werden kann, wird ein 3Ah Akku immer noch eine Stunde zur kompletten Ladung benötigen.

Weil es so kundenfreundlich ist, haben die Hersteller sich noch ein paar Besonderheiten ihrer Systeme einfallen lassen. Schnelles Laden kann daher am Kabel oder Netzteil scheitern. Ich empfehle ausprobieren!
Im schlechtesten Fall werden nur 5Volt / 0,5Ampere zum Aufladen verwendet (nach USB2.0 Standard). Das dauert "ewig" und kann weniger sein, als man z.B. bei aktivem Bildschirm zum Betrieb benötigt.

Mit USB-C könnte es besser werden, da jede Buchse mindestens 5V, 1,5Ampere liefern sollte. Aber auch hier gibt es spezielle Standards, Kabel und Herstellerfeature. QC2.0 und QC3.0 sind ähnlich zur USB-C Variante PD (power delivery), aber nicht kompatibel. Austauschbar soll QC4.0 sein.
Falls es wie geplant läuft, werden durch USB-C auch die ganzen anderen Steckernetzteile für Kamera, Rasierer, Laptop usw. vereinheitlicht. Bis zu 100 Watt @20Volt sind im Standard vorgesehen, mit normalen Kabeln sollten immerhin 60Watt möglich sein.
pilger0815
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von pilger0815 »

Anker ist eine bekannte chinesische Firma, deren Produkte immer ganz gut wegkommmen.
Eine 20Ah Powerbank mit 367 oder 449g wäre mir beim Pilgern jedoch zu viel Ballast. Der Preis ist auch nicht ohne.

Für meinen persönlichen Bedarf brauche ich zwar noch kein Quickcharge, dass kann sich mit dem nächsten Handy jeoch auch
schnell ändern. Und bei einem 20Ah Akku ist ein QC Eingang natürlich begrüßenswert. So reduziert sich die Aufladezeit
des Ankerakkus mit dem richtigen Netzteil auf ca. 5 Std.

IST: Silvercrest 5000er, 143g, 1A in, 2A out, kein Durchgangsladen
Wunschliste:
Für mich ist ein geringes Gesamtgewicht von Netzteil, Kabel und Akku erstrebenswert. Meine Kamera möchte ich auch anschließen.
Diese benötigt zwingend einen 2A Ausgang. Ein zweiter Ausgang für das Handy oder einen weiteren Pilger wäre nicht schlecht.
"Durchgangsladen", d.h. gleichzeitig Powerbank und Geräte an der Powerbank aufladen, finde ich praktisch. Dadurch reicht zur Not
auch ein kleines 5Watt Netzteil (https://www.apple.com/de/shop/product/M ... er-adapter).
Die Kapazität sollte für eine Ladung von Handy oder Kamera reichen, beides komplett leer tritt am Ende doch nicht auf.
Faustformel dafür ist Handykapazität mal zwei = nominale Kapazität der Powerbank. Die meisten 3000-4000mAh Modelle haben keinen
2 Ampere Ausgang, für ein Iphone sind sie dennoch richtig dimensioniert. Zwei Ausgänge sind auch bei 5Ah noch nicht Standard.

Bei den Kabeln hat man mit der Länge einen Gewichtsfaktor. Trotzdem sollte man nicht auschließlich auf extrem kurze Kabel setzen.
Steckdosen und Ablagen/Boden sind oft mehr als einen halben Meter entfernt. 0,7-1m daher zweckmässig. Bei den Powerbanks liegt meist ein
kurzes Ende (10-20cm) dabei. Mit der Kombi ist man gut gerüstet, wenn sich damit Handy und Powerbank gut laden lassen.
Das beste Netzteil bekommt man in der Regel beim neuen Telefon mitgeliefert. Es ist meist etwas leichter als die Vorgänger oder hat mehr
Leistung (oder beides).

Realitätscheck:
Eine 18650 Rundzelle @3350mAh wiegt ca. 50g.
Eine 21700 Rundzelle vom Markenhersteller soll bei 5000mAh nominal ca. 70g schwer sein
Dazu kommen min. 20g Elektronik und Gehäuse

leichte Powerbanks (Gewichte laut Hersteller oder Tests)
dicker "Lipstick" 3350mAh, 1A in/out, 85g
Cellularline Freepower Slim 3000 55,7g? ( 80g) 110x43x7mm Durchgangsladen:Ja, out: 1A bei IPhone, Huawei 1,25A, 1,44A bei Snapdragon
Cellularline Freepower Slim 5000 92,8g? (106g) 111x43x13mm Durchgangsladen:Ja, out: 1-1,4A wie oben.
https://www.techstage.de/test/Powerbank ... 32049.html
5000mA Terratec p50 pocket 103g, USB A out, USB C in/out und mikroUSB in
5000mAh Xlayer Micro 105g, USB A und C
INTENSO 7332522 S5000, 5000 mAh, 110g, 1x USB, 1x Micro-USB
Intenso Slim 5000 120g
REALPOWER PB-10000mini HD 180g, microUSB in bis 2,1A und 2x USB-A Ausgänge 1/2,1A 90x63x22mm Durchgangsladen OK (chip)

Falls die Messwerte bei Cellularline stimmen, ist deren Technologie offenbar mit Abstand die leichteste. Wirklich teuer sind sie dennoch
nicht. Die höchste Kapazität hat in meiner Liste die PB-10000. Im Endeeffekt trage ich das Mehrgewicht jedoch lieber in Form zweier
Müsliriegel o.ä.

Packt eure Powerbänke ruhig mal auf die Waage und teilt die Ergebnisse hier mit.
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donjohannes
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von donjohannes »

Bei mir besteht die Technik aus 2 Posten:
Smartphone und Kamera + Powerbank für beide. Zugegeben, die Kameraausrüstung ist Eigenverschulden, aber ohne Smartphone gehe ich kaum mehr auf einen längeren Weg.

Am Jakobsweg braucht man freilich ab Spanien nichts zum Navigieren, aber wenn man andere Ziele hat und nicht geradewegs und ungezwungen ins Blaue losläuft wie es @geher anscheinend macht (Respekt!), oder man mangels Navi dann nach Strassenschildern ewig auf Asphalt laufen will, wüsste ich nicht, wie ich mein Ziel finden und dabei in Bergen, Wildnis oder Wüste sicher vorwärtskommen könnte. Denn: Für weite Wege scheiden Papierkarten oft als Mittel aus - zum einen, weil es sie in manchen Ländern nicht leicht zu am Strassenrand erwerben gibt, zum anderen würde man Unsummen für Papierkarten ausgeben, wenn man Monate unterweg ist. Seit 2012 navigiere ich daher mit Apps und Kartenmaterial am Handy - und hab ggf tatsächlich ein Ersatzhandy dabei. Vorzug gegenüber einem Navi hat das Smartphone durch die anderen Funktionen. Dazu zählen für mich:

- Suche nach und Reservierungen für Unterkünfte sind über ein Smartphine möglich
- Karten sind zur Wasserversorgung jenseits der Zivilisation unumgänglich und geben auch Aufschluss über Einkaufsmöglichkeiten. Ggf kann man Auskünfte über Öffnungszeiten (Mittagsschließzeiten etc) erhalten und die Gehzeiten entsprechend planen
- Notfall (wenn man nicht zu weit von der Zivilisatiion weg ist)
- Diktierfunktion für audio-Tagebuch (sowohl während dem Gehen wie auch am Abend)
- Fotos und Schnappschüsse, wenn keine Zeit bleibt, die Kameraausrüstung aufzustellen
- ebooks (inklusive Reiseführer) können am Handy gelesen werden. Für mich als Priester ist auch das Brevier sehr komfortabel auf dem Handy und spart bei sehr langen Wegen bis zu 4 Bücher!
- Audiobooks können 2 Wochen russischen Strassenverkehr erträglicher machen.

Übrigens reicht für all das mein altes Smartphone von 2012.

Und bei all dem, schau ich nicht ständig auf mein Telefon. Das muss ich nur, wenn ich bei einer Kreuzung unsicher bin oder ich eine der genannten Funktionen aktiv nutze. Wenn ich meinen mittellosen Jakobsweg in den 90ern (ohne Geld, ohne Technik, ohne Rucksack), wo ich nur mit einem groben Ausschnitt von Straßenkarten ab Österreich ausgestattet war, vergleiche mit meinen späteren Wegen, dann wären diese nicht oder kaum begangenen Routen ohne Smartphone eigentlich nicht denkbar. Denn sogar, wenn die Richtung stimmt, läuft man sonst ohne es zu wissen, an Dingen wie den Höhlen von Badza vorbei oder nimmt die Straße nach Tatev, statt den Weg über die Berge mit herrlichen Aussichten.
Das Problem ist also nicht die Technik. Das Problem ist höchstens die exzessive, sinnlose Nutzung. Und die haben wir alle selbst in der Hand.
Österreich -Santiago 1998
Liechtenstein - Jerusalem und zurück 2013-14 (http://www.4kmh.com/neo)
Triest - Cannes (Via Alpina Sacra) 2018 ( http://www.4kmh.com/vas )
Irland - Italien (Via Columbani) 2022
karniwar
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von karniwar »

Frau Holle hat geschrieben: 17. Jul 2019, 14:07 mit einem kleinen 3er-Stecker sichert man sich immer einen Platz am Strom :)
Das ist ein guter Tipp, den muss ich mir merken! :-)
Zuletzt geändert von karniwar am 5. Nov 2019, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Hobbypilger
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Re: Technik auf Reisen

Beitrag von Hobbypilger »

pilger0815 hat geschrieben: 30. Aug 2019, 09:03 Anker ist eine bekannte chinesische Firma, deren Produkte immer ganz gut wegkommmen.
Eine 20Ah Powerbank mit 367 oder 449g wäre mir beim Pilgern jedoch zu viel Ballast. Der Preis ist auch nicht ohne.
......................

Packt eure Powerbänke ruhig mal auf die Waage und teilt die Ergebnisse hier mit.
Hallo pilger0815,

bei mir verrichtet eine UGREEN 20000 ihren Dienst. Sie wiegt 371 Gramm.
Der USB-C Anschluss ist als Ein- oder Ausgang nutzbar.
Zusätzlich gibt es 2 USB-A Ausgänge mit QC 3.0/2.0 und Power Delivery. Bis 18 Watt.

Meiner Meinung nach entspricht diese Powerbank der Qualität von Anker. Bei erheblich geringerem Preis.

Ciao
Detlef
Sept. 2018 Camino Francés (SJPdP - Santiago)
März 2020 Camino del Norte (Bilbao - Santander, Abbruch wegen fehlender Übernachtungsmöglichkeiten bis Santiago)
Gesperrt