Erfahrung über fehlende Dinge:
Verfasst: 3. Dez 2020, 11:49
Über die Wichtigkeit der richtigen Wanderschuhe, Funktionswäsche, Rucksack und Regenschutz wurde bestimmt schon genügend diskutiert. Ich habe meine Ausrüstung für jeden Camino immer neu angepasst, es gab immer was zu verbessern, zu erleichtern, wegzulassen oder hinzuzufügen. Bei mir waren es eher ganz kleine Dinge, die ich unterwegs aber auch noch brauchte.
- Kleine 50-Cent, 1€-Münzen und 2€-Münzen, für mich sehr wichtig, da manchmal ein Automat die einzige momentane Versorgungsmöglichkeit besonders früh am Morgen darstellte.
- Bargeldzahlung ist auf dem Camino immer noch gang und gebe. Ich hatte zwar eine EC- und eine Kreditkarte mit, aber nie damit bezahlen können oder wollen, wegen den Gebühren und ein bisschen Angst vor Kartenbetrug hatte ich auch. So hatte ich schon von zu Hause genügend kleine 5, 10 und 20-Euroscheine mit, was unterwegs das Bezahlen erleichterte.
- Wir sind immer sehr gut damit gelaufen, statt Flaschen von Shampoo oder flüssige Waschmittel für die Wäsche und für den Körper festes Shampoo, ähnlich wie ein Stück Seife, mit zu nehmen. Gibt es in jedem Drogeriemarkt zu kaufen. Schäumt echt gut, hält lange vor und spart viel Gewicht. Viele Herbergen stellen keine Seife für die schmutzige Wäsche zur Verfügung, für die Dusche sowieso nicht.
- Eine Tube Hirschtalgcreme reichte mir nicht für die ganze Länge, und die gab es nicht unterwegs zu kaufen, aber jeder Mensch ist anders, ich cremte nur morgens gut und blieb von allen Fußproblemen mit winzigen Ausnahmen verschont. Hitrschtalgcreme nicht zu früh kaufen, die trocknet aus und wird hart.
- Kleine Wäscheklammern, oft bieten Herbergen keine Klammern an oder alle sind schon in Benutzung. Leider liegt oft etliche Wäsche vom Wind verweht auf dem Boden oder im Gras, weil sie war nicht angeklammert.
Ganz kleine aber zweckmäßige Holzklammern haben wir in einem Asia-Laden bekommen.
- In Spanien bekommt man recht billig Süßspeisen wie z.B. Flan, Joghurt, Creme Catalana, Natillas (Vanillepudding) oder Arroz con leche (Milchreis). In Deutschland bekommt man vieles von dem nicht. Wer so etwas mag, sollte an einen kleinen Löffel denken.
- Die Temperaturen unterwegs können sehr variieren, sie lagen bei uns im Sommer auch zwischen 4-39°C, im Mai/Juni 2-32°C. In den Herbergen kann es auch nachts sehr kalt (z.B. Roncesvalles) bzw. sehr warm werden. Das eine Heizung angedreht wird ist nie sicher, besonders dieses Jahr scheint so einigen die finanziellen Mittel zu fehlen. Da wir wie so viele nur einen dünnen Sommerschlafsack mit hatten, kann warme Kleidung auch nachts sehr angenehm sein. Decken stehen nicht immer bereit oder nicht in genügender Anzahl.
- Ein ärgerlicher Problem ist oft am Morgen, dass die Herbergen sehr dunkel sind und man aus Rücksicht auf noch schlafende Pilger (Vor allem jüngere Pilger und Radfahrer neigen oft zu längerem Schlaf) kein Licht anmacht. Da bietet es sich an, Ordnung in Packbeuteln zu haben, die nicht knistern und auch ohne viel Licht mehr Übersicht geben. Vor dem Schlafen gehen halt auch noch Vorbereitungen treffen.
- Eine Plastiktüte für den Credencial, den Pilgerpass. Bekommt man später aber auch auf dem Weg zu kaufen.
- Feuchte Tücher. Kommt ganz selten vor das man kein Cafe etc. mit Toilette findet, aber im Notfall sind die Tücher dann Gold wert.
- Ich habe die Methode mit 1 Paar dünnen und ein Paar dickeren Socken angewandt, hat hervorragend geklappt, jedoch habe ich auf dem Weg, sicher auch durch die tägliche Handwäsche, 2 Paar Socken durch gelaufen. Es gibt Ausrüstungsläden in größeren Städten auf dem Weg, aber wer weiß ob sie immer oder noch geöffnet sind, und billig sind die eigentlich nicht. An Ersatzsocken würde ich nicht sparen, die wiegen ja nicht viel und sollten aus Funktionsmaterial bestehen.
- Eine Powerbank für das Smartphone haben wir nie gebraucht, es gab immer irgendwo eine Steckdose zum Laden. Das Smartphone jedoch habe ich doch für viele Hilfen gebraucht:
Rückflugbuchung.
Reservierung von Herbergen, war 2020 unbedingt nötig.
Anrufe nach Hause.
Im Internet über aktuelle die Lage informiert, z.B. wichtig wenn Städte in den Lock Down gehen
Tagebuch geschrieben. Man erlebt später alles noch in Gedanken wieder.
Alle möglichen Telefonnummern, Adressen und Informationen gespeichert.
Bilder gemacht.
Videos gemacht.
Auf einsamen Strecken Musik gehört.
Mit Freunden und Verwandten in Kontakt geblieben.
GPS und Kompass zur Auffindung von nicht am Weg liegenden Herbergen/Hostals usw. benutzt.
Wetter- und Temperaturvorhersage.
Sprachführer.
Wer es sich leisten kann, es gibt heutzutage so gute Smartphonekameras, selbst mit optischem Zoom, dass man die Digitalkamera getrost zu Hause lasen kann. Gewicht gespart.
Ich bewundere jene, die tatsächlich noch ohne Handy und Smartphone auskommen, Hut ab.
Ich habe bestimmt was vergessen, na ja.
Wünsche alle eine gute Vorbereitung, macht doch auch Spaß in der jetzigen Zeit.
Liebe Grüße
Peter
- Kleine 50-Cent, 1€-Münzen und 2€-Münzen, für mich sehr wichtig, da manchmal ein Automat die einzige momentane Versorgungsmöglichkeit besonders früh am Morgen darstellte.
- Bargeldzahlung ist auf dem Camino immer noch gang und gebe. Ich hatte zwar eine EC- und eine Kreditkarte mit, aber nie damit bezahlen können oder wollen, wegen den Gebühren und ein bisschen Angst vor Kartenbetrug hatte ich auch. So hatte ich schon von zu Hause genügend kleine 5, 10 und 20-Euroscheine mit, was unterwegs das Bezahlen erleichterte.
- Wir sind immer sehr gut damit gelaufen, statt Flaschen von Shampoo oder flüssige Waschmittel für die Wäsche und für den Körper festes Shampoo, ähnlich wie ein Stück Seife, mit zu nehmen. Gibt es in jedem Drogeriemarkt zu kaufen. Schäumt echt gut, hält lange vor und spart viel Gewicht. Viele Herbergen stellen keine Seife für die schmutzige Wäsche zur Verfügung, für die Dusche sowieso nicht.
- Eine Tube Hirschtalgcreme reichte mir nicht für die ganze Länge, und die gab es nicht unterwegs zu kaufen, aber jeder Mensch ist anders, ich cremte nur morgens gut und blieb von allen Fußproblemen mit winzigen Ausnahmen verschont. Hitrschtalgcreme nicht zu früh kaufen, die trocknet aus und wird hart.
- Kleine Wäscheklammern, oft bieten Herbergen keine Klammern an oder alle sind schon in Benutzung. Leider liegt oft etliche Wäsche vom Wind verweht auf dem Boden oder im Gras, weil sie war nicht angeklammert.
Ganz kleine aber zweckmäßige Holzklammern haben wir in einem Asia-Laden bekommen.
- In Spanien bekommt man recht billig Süßspeisen wie z.B. Flan, Joghurt, Creme Catalana, Natillas (Vanillepudding) oder Arroz con leche (Milchreis). In Deutschland bekommt man vieles von dem nicht. Wer so etwas mag, sollte an einen kleinen Löffel denken.
- Die Temperaturen unterwegs können sehr variieren, sie lagen bei uns im Sommer auch zwischen 4-39°C, im Mai/Juni 2-32°C. In den Herbergen kann es auch nachts sehr kalt (z.B. Roncesvalles) bzw. sehr warm werden. Das eine Heizung angedreht wird ist nie sicher, besonders dieses Jahr scheint so einigen die finanziellen Mittel zu fehlen. Da wir wie so viele nur einen dünnen Sommerschlafsack mit hatten, kann warme Kleidung auch nachts sehr angenehm sein. Decken stehen nicht immer bereit oder nicht in genügender Anzahl.
- Ein ärgerlicher Problem ist oft am Morgen, dass die Herbergen sehr dunkel sind und man aus Rücksicht auf noch schlafende Pilger (Vor allem jüngere Pilger und Radfahrer neigen oft zu längerem Schlaf) kein Licht anmacht. Da bietet es sich an, Ordnung in Packbeuteln zu haben, die nicht knistern und auch ohne viel Licht mehr Übersicht geben. Vor dem Schlafen gehen halt auch noch Vorbereitungen treffen.
- Eine Plastiktüte für den Credencial, den Pilgerpass. Bekommt man später aber auch auf dem Weg zu kaufen.
- Feuchte Tücher. Kommt ganz selten vor das man kein Cafe etc. mit Toilette findet, aber im Notfall sind die Tücher dann Gold wert.
- Ich habe die Methode mit 1 Paar dünnen und ein Paar dickeren Socken angewandt, hat hervorragend geklappt, jedoch habe ich auf dem Weg, sicher auch durch die tägliche Handwäsche, 2 Paar Socken durch gelaufen. Es gibt Ausrüstungsläden in größeren Städten auf dem Weg, aber wer weiß ob sie immer oder noch geöffnet sind, und billig sind die eigentlich nicht. An Ersatzsocken würde ich nicht sparen, die wiegen ja nicht viel und sollten aus Funktionsmaterial bestehen.
- Eine Powerbank für das Smartphone haben wir nie gebraucht, es gab immer irgendwo eine Steckdose zum Laden. Das Smartphone jedoch habe ich doch für viele Hilfen gebraucht:
Rückflugbuchung.
Reservierung von Herbergen, war 2020 unbedingt nötig.
Anrufe nach Hause.
Im Internet über aktuelle die Lage informiert, z.B. wichtig wenn Städte in den Lock Down gehen
Tagebuch geschrieben. Man erlebt später alles noch in Gedanken wieder.
Alle möglichen Telefonnummern, Adressen und Informationen gespeichert.
Bilder gemacht.
Videos gemacht.
Auf einsamen Strecken Musik gehört.
Mit Freunden und Verwandten in Kontakt geblieben.
GPS und Kompass zur Auffindung von nicht am Weg liegenden Herbergen/Hostals usw. benutzt.
Wetter- und Temperaturvorhersage.
Sprachführer.
Wer es sich leisten kann, es gibt heutzutage so gute Smartphonekameras, selbst mit optischem Zoom, dass man die Digitalkamera getrost zu Hause lasen kann. Gewicht gespart.
Ich bewundere jene, die tatsächlich noch ohne Handy und Smartphone auskommen, Hut ab.
Ich habe bestimmt was vergessen, na ja.
Wünsche alle eine gute Vorbereitung, macht doch auch Spaß in der jetzigen Zeit.
Liebe Grüße
Peter