Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

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Gertrudis
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von Gertrudis »

https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de ... -bei-hamm/

Hier noch die Darstellung der Vorfälle auf der Homepage der Veranstaltung.

Interessant, was man in D darf.( Ich meine, sofern man Polizei/ Staatsgewalt ist... Wäre dasselbe eben dieser deutschen Pilgergruppe z.B. in Russland passiert, oder in der Türkei oder sonst wo... :o )
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Camineiro
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von Camineiro »

Gertrudis hat geschrieben: 26. Jul 2021, 13:14 https://kreuzweg-gorleben-garzweiler.de ... -bei-hamm/

Hier noch die Darstellung der Vorfälle auf der Homepage der Veranstaltung.

Interessant, was man in D darf.( Ich meine, sofern man Polizei/ Staatsgewalt ist... Wäre dasselbe eben dieser deutschen Pilgergruppe z.B. in Russland passiert, oder in der Türkei oder sonst wo... :o )

“Wäre dasselbe eben dieser deutschen Pilgergruppe z.B. in Russland passiert, oder in der Türkei oder sonst wo...“

… wären alle ruckzuck (für länger) im Knast gelandet.
Insofern kann die Pilgertruppe ja froh sein, dass sie nur auf die deutsche Polizei getroffen ist.

Dass es sich bei dieser Veranstaltung nicht ausschließlich um eine religiöse Pilgerfahrt handelte,
sondern eben auch politische Aspekte eine Rolle gespielt haben, lässt sich schon aus der gewählten Route mit umweltpolitisch wichtigen Wegpunkten ablesen (Startpunkt Gorleben, Steinkohlekraftwerk Datteln, RWE-Zentrale Essen, NRW Landesregierung, Endpunkt Braunkohletagebau Garzweiler).
Die Verwendung von Parolen aus der Anti-Atomkraftbewegung (Tischdecke „Atomkraft Nein Danke“) oder das Transparent „Alle Dörfer bleiben“ (Anti Braunkohletagebau) waren bei der Kontrolle für die - an und für sich gute Absicht - sicher nicht hilfreich.

Widerstand gegen Vollzugsbeamte ist nie gut. Das mögen die nämlich garnicht.

Hätte man sich - wie von der Polizei gewünscht - ohne Diskussion und grosses Brimborium ausgewiesen und die monierten Transparente mit politischer Aussage eingerollt, wäre nichts weiter passiert.
Hinterher hätte man gerichtlich klären lassen können, ob das Vorgehen der Polizei rechtlich einwandfrei war.

Man könnte beinahe denken, dass die Pilgertruppe es ein wenig auf Krawall angelegt hatte, um in der Presse mehr Aufmerksamkeit für ihren Pilgerweg zu bekommen.
War doch bis Hamm die überregionale Berichterstattung eher leise bis garnicht zu vernehmen.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt …

Den Polit-Pilgern weiterhin einen friedlichen, religiösen Weg.

Ultreia
Christoph Kühn
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von Christoph Kühn »

Von der Ernsthaftigkeit der religiösen Intentionen dieser Pilgergruppe kann ausgegangen werden: Auf den Bildern ist zu sehen, dass auf dem Weg ein großes Kreuz getragen wird und dass die Gruppe gemeinsam betet. Die Intention, den Leidensweg Jesu im Gebet als Kreuzweg mitzugehen, ist erkennbar vorhanden.

Im übrigen gilt § 17 Gesetz über Versammlungen und Aufzüge (Versammlungsgesetz):

"Die §§ 14 bis 16 gelten nicht für Gottesdienste unter freiem Himmel, kirchliche Prozessionen, Bittgänge und Wallfahrten, gewöhnliche Leichenbegängnisse, Züge von Hochzeitsgesellschaften und hergebrachte Volksfeste."

Es kann nicht Polizeiaufgabe sein, darüber zu befinden, wie religiöse Gänge formal und inhaltlich zu gestalten sind, um unter § 17 VersammlG zu fallen.

Die beanstandeten Transparente enthielten religiöse Inhalte. Es handelte sich um den Hinweis, dass es sich um einem Kreuzweg handelt, um das Hungertuch von Misereor und Brot für die Welt, um ein Banner mit einem Zitat von Papst Franziskus aus dem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ und um eine Fahne mit dem Kreuz und einem Hoffnungsspruch.

Es gab nichts, rein gar nichts, was die Polizei hätte veranlassen können, den § 17 VersammlG nicht zur Anwendung zu bringen.
"70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs sind in Europa wieder Städte von der Auslöschung bedroht."

Karl Schlögel, 2015
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Camineiro
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von Camineiro »

Christoph Kühn hat geschrieben: 26. Jul 2021, 19:44 Von der Ernsthaftigkeit der religiösen Intentionen dieser Pilgergruppe kann ausgegangen werden: Auf den Bildern ist zu sehen, dass auf dem Weg ein großes Kreuz getragen wird und dass die Gruppe gemeinsam betet. Die Intention, den Leidensweg Jesu im Gebet als Kreuzweg mitzugehen, ist erkennbar vorhanden.

Im übrigen gilt § 17 Gesetz über Versammlungen und Aufzüge (Versammlungsgesetz):

"Die §§ 14 bis 16 gelten nicht für Gottesdienste unter freiem Himmel, kirchliche Prozessionen, Bittgänge und Wallfahrten, gewöhnliche Leichenbegängnisse, Züge von Hochzeitsgesellschaften und hergebrachte Volksfeste."

Es kann nicht Polizeiaufgabe sein, darüber zu befinden, wie religiöse Gänge formal und inhaltlich zu gestalten sind, um unter § 17 VersammlG zu fallen.

Die beanstandeten Transparente enthielten religiöse Inhalte. Es handelte sich um den Hinweis, dass es sich um einem Kreuzweg handelt, um das Hungertuch von Misereor und Brot für die Welt, um ein Banner mit einem Zitat von Papst Franziskus aus dem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ und um eine Fahne mit dem Kreuz und einem Hoffnungsspruch.

Es gab nichts, rein gar nichts, was die Polizei hätte veranlassen können, den § 17 VersammlG nicht zur Anwendung zu bringen.


Aufgrund der verlinkten Artikel bin eher geneigt zu glauben, dass es sich bei dieser Wanderung um einen umweltpolitischen Kreuzzug gegen Braunkohleabbau und Atomkraft unter dem Deckmäntelchen einer religiösen Pilgerfahrt handelt (siehe Wegverlauf).
Die Wegpunkte wurden ja nicht grundlos ausgewählt.


Weiterhin stellt sich mir die Frage, wie die Polizei auf die Wandergruppe aufmerksam wurde?
Irgendwer muss es ihnen gesagt haben.
Christoph Kühn
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von Christoph Kühn »

Die Evangelische Kirche im Rheinland hat der Zeitschrift "Kirche und Leben" zufolge erklärt, dass der "Kreuzweg für die Schöpfung" eine mehr als dreißigjährige Tradition hat:

https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... U1e5ZcwxJk

Mir stellt sich dabei die Frage: Woher kommt das auf einmal, dass Pilgergruppen, die ihre Gänge mit aktuellen Anliegen verbinden, ihre religiöse Intention abgesprochen wird?

Anfang Juni gab es bereits einen ähnlichen Fall. Damals wurde einer Pilgergruppe des Seelsorgebereiches Dormagen, die mit ihrem Weg nach Köln für einen guten Verlauf des damals begonnenen Visitationsprozesses im Missbrauchskandal bitten wollte, der Zugang zum Dom verweigert. Angeblich würde es sich um eine Anti-Woelki-Demo handeln.

Was erleben wir da gerade? Haben sich Pilgergruppen in die Rolle unbedarfter Frömmler zu fügen und zu aktuellen Anliegen zu schweigen, wenn sie künftig Zugang zu Kirchen erhalten wollen und nicht von der Polizei gestoppt werden möchten? Was für Reglementierungsprozesse sind im Gange?

Ich betrachte die beiden Vorgänge mit einer ziemlichen Sorge.
"70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs sind in Europa wieder Städte von der Auslöschung bedroht."

Karl Schlögel, 2015
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Berthold
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von Berthold »

Das Geschehen bei diesem Pilgerzug fürs Klima kann und mag ich nicht bewerten, da die mir vorliegenden Informationen dieses sehr unterschiedlich schildern. Inzwischen ist auf katholisch.de auch eine Darstellung aus Sicht der Polizei zu lesen.
Christoph Kühn hat geschrieben: 26. Jul 2021, 19:44

....."Die §§ 14 bis 16 gelten nicht für Gottesdienste unter freiem Himmel, kirchliche Prozessionen, Bittgänge und Wallfahrten, gewöhnliche Leichenbegängnisse, Züge von Hochzeitsgesellschaften und hergebrachte Volksfeste."

Es kann nicht Polizeiaufgabe sein, darüber zu befinden, wie religiöse Gänge formal und inhaltlich zu gestalten sind, um unter § 17 VersammlG zu fallen......

Bei dieser Pauschalaussage von Christoph Kühn habe ich Probleme. Wenn es keine institutionalisierte Kontrollmöglichkeit gibt, ist einem Missbrauch von § 17 Versammlungsgesetz Tür und Tor geöffnet. Jeder könnte dann eine Demonstration als Prozession deklarieren und den Rechtstaat somit ad absurdum führen.

Dass dies auf ähnlichen Gebiet geschah, zeigt ein Beispiel aus dem Raum Freiburg, wo ein coronabedingtes Verbot von Veranstaltungen umghangen wurde, indem ein Event einfach als „gottesdienstliche Veranstaltung“ deklariert wurde. Drinnen gabs dann für ca 60 Personen Sekt, Häppchen, ein Konzert und eine „Predigt“ des Veranstalters. Dieser wurde von seinen Anhängern für diesen Trick gebührend gefeiert.

Ich betone nochmals : ich maße mir nicht an , die Redlichkeit der Teilnehmer am Pilgerzug im Hinblick auf ihre religiösen Bezüge in Frage zu stellen. Es kann aber m.E. auch nicht sein, dass die inhaltliche und formale Form von Gängen , die unter Berufung auf § 17 Versammlungsgesetz durchgeführt werden , einer hoheitlichen Kontrolle grundsätzlich zu entziehen ist.
Fred
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von Fred »

Dieser Kreuzweg scheint doch eher ein verkappter Kreuzzug zu sein. "Von der Polizei angegriffen" diese Formulierung spricht doch Bände... Vielleicht sind es auch noch Trittbrettfahrer, denn es gibt einen wirklich ernsthaften

5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit!

Bild

Zum fünften Mal also; das heißt es wurde schon zum Thema Klima gepilgert, als besorgte Bürger noch mit dem Thema Geflüchtete und Islamisierung des heiligen und 100%ig christlichen Abendlandes beschäftigt waren. Jetzt haben Ebendiese vielleicht nach der todbringenden medizinischen Mund-/Nasenbedeckung diese praktische religiöse Tarnkappe entdeckt...

Bild

Nun aber zum ernsthaften ökumenischen Pilgerweg nach Glasgow zur Weltklimakonferenz:

Zitat (Quelle): "Am 14.08.2021 brechen wir auf. Unser Ziel: Glasgow in Schottland. Der Anlass: die 26. UN-Klimakonferenz. Wir starten im polnischen Zielona Góra. Von dort pilgern wir durch Polen, Deutschland, die Niederlande und England bis nach Schottland. Nach 77 Tagesetappen und gut 1.450 km erreichen wir am 29.10.2021 die Weltklimakonferenz in Glasgow.

Der Klimapilgerweg hat die Klimagerechtigkeit u.a. gegenüber zukünftigen Generationen und gegenüber dem globalen Süden fest im Blick, dieses Jahr schwerpunktmäßig die Mobilitätswende und die Agrar- und Ernährungswende. Unterwegs besuchen wir Schmerzpunkte und Kraftorte fürs Klima und eine gesunde Erde.

Ein breites ökumenisches Bündnis der katholischen Bistümer, evangelischen Landeskirchen und kirchlichen Hilfswerke (Misereor, Brot für die Welt, Missio, Renovabis, Sternsinger, Adveniat) in Deutschland trägt den Klimapilgerweg.

Mitpilgern? Gerne, auch nur einen Tag oder ein noch kleineres Stück des Wegs! Jede*r kann mitmachen."

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Quelle: Flyer zum 5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit!

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Interessant: bei diesem Pilgerweg wird FÜR etwas geworben, während die von der Polizei überfallenen Klima-Kreuzwegler mit ihren Transparenten nur GEGEN etwas Stimmung machen wollten. Also es hat wirklich eher etwas mit einer Demo zu tun, als mit einer ernsthaften religiösen Botschaft...

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Die Website zum 5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit!: https://www.klimapilgern.de/#

Der Streckenplan als PDF-Download: https://www.klimapilgern.de/wp-content/uploads/2021/07/210726-CP2021-Stages.pdf

Der Flyer als PDF-Download: https://www.klimapilgern.de/wp-content/uploads/2021/05/LMW_Klimapilgerweg2021_web.pdf

Mario
caminoxyz
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von caminoxyz »

Es ist ein Kreuzzug für die Schöpfung, d.h. für etwas, so wie der andere Pilgerzug. Ich weiss nicht wieso jetzt ähnliche Anliegen gegeneinander ausgespielt werden.
Angegriffen wurden sie durch die Polizei Hamm, die Polizei Hamm mit massenhaft rechtsextremen Einzelfällen an denen sich dort niemand gestört hat:
https://www.sueddeutsche.de/politik/rec ... -1.5022523
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Camineiro
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von Camineiro »

caminoxyz hat geschrieben: 29. Jul 2021, 10:51 Es ist ein Kreuzzug für die Schöpfung, d.h. für etwas, so wie der andere Pilgerzug. Ich weiss nicht wieso jetzt ähnliche Anliegen gegeneinander ausgespielt werden.
Angegriffen wurden sie durch die Polizei Hamm, die Polizei Hamm mit massenhaft rechtsextremen Einzelfällen an denen sich dort niemand gestört hat:
https://www.sueddeutsche.de/politik/rec ... -1.5022523


In dem Pressebericht ist von 3 (in Worten: drei) Verdächtigen die Rede.
Einer davon sitzt in U-Haft, gegen (mindestens) einen weiteren wird ermittelt.

Was möchtest Du uns mit Deinem Post sagen?
Dass alle Polizeibeamten in Hamm rechtsextrem bzw. Reichsbürger sind?

Wenn an einer Arbeitsstelle 3 Kollegen AfD wählen, sind dann automatisch alle anderen AN auch AfD-Wähler?

Unter Generalverdacht stellen grenzt an Denunziation.
Fred
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von Fred »

caminoxyz hat geschrieben: 29. Jul 2021, 10:51 Es ist ein Kreuzzug für die Schöpfung, [...]
Die Geschichte der Kreuzzüge ist eine Geschichte des Hasses und der Gewalt bis hin zu Massenmorden.

„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“
Theodor W. Adorno, Minima Moralia

Mario
caminoxyz
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von caminoxyz »

Sorry mein Fehler es heißt Kreuzweg der Schöpfung nicht Kreuzug.
Ansonsten kann mit der Argumentation der gewaltätigen Vergangenheit auch das Pilgern an sich verurteilt werden und im Prinzip das Christentum an sich.
Radikale Atheisten argumentieren auch so, ob Adorno ebenfalls Atheist war, könnte ich auf die schneller nicht rausfinden.
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chrisbee
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Re: Pilgerzug fürs Klima von der Polizei angegriffen

Beitrag von chrisbee »

Adorno hatte eine katholische Mutter und einen (irgendwie) jüdischen Vater. Mit Religion hatte er eher nichts am Hut. Er war Philosoph und gesellschaftskritisch, vor allem nach diesem Zivilisationsbruch „Holocaust“, dem seine Generation ausgesetzt war.

Aber da gibt es Überlegungen und Passagen, vor allem in seiner „Ästhetischen Theorie“, die auf Vorstellungen eines Eingebettetseins eines jeden Ichs hinauslaufen. Das Ganze sei nicht nur mehr als die Summe seiner Teile, sondern auch etwas ganz Anderes, Jenseitiges. Und er beschreibt sehr vorsichtig und sehr schön die Möglichkeiten von Erfahrung bzw. einer „Epiphanie“ . (Damit, bzw. mit Adorno kennt sich Rolf Wiggershaus, sein Biograph, sehr gut aus)

Aber ein Kreuzzug, bzw. Kreuzweg - das hätte ihn verschreckt. Als seine superschlauen Studenten praktische Gesellschaftskritik auf der Straße und mit ihm gemeinsam machen wollten, war er entsetzt. Als seine Seminare gestört wurden, zog er sich zurück. Er starb schon kurz nach einem turbulenten Sommersemester 1969 mit 65 Jahren an einem Herzinfarkt. Er hatte unbedingt wandern gehen wollen und war nach Zermatt gereist.
chrisbee
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